8,5 Monate und sie will immer mehr

Fragen und Antworten rund um das Thema Stillen

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Josie2013
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8,5 Monate und sie will immer mehr

Beitrag von Josie2013 »

Hallo liebe SuTs, ich würde mir gerne mal etwas von der Seele schreiben, vielleicht hilft das schon, damit ich wieder Kraft finde.
Meine Tochter ist jetzt 8,5 Monate alt und irgendwie wird das Stillen immer anstrengender. Sie isst schon ganz gut am Familientisch mit und wird dazu tagsüber auch noch sehr oft gestillt. Das stört mich auch überhaupt nicht. Was mir richtig an die Substanz geht, dass sie von Anfang an eine richtig schlechte Schläferin war - schläft nur neben mir oder in der Trage tagsüber, dann oft nur 30 Minuten am Stück. Nachts alle 2 Stunden im Bett stillen. Das habe ich auch noch halbwegs gepackt.
Inzwischen ist es aber so, dass sie nachts mitunter auch alle 30 Minuten trinken will. Sie packt außerdem beim stillen vorm schlafen meine Brustwarze beim Trinken mit den Zähnen, dreht sich dann um und will dabei auf alle Viere etc.
Früher hat sie nach dem Stillen zum einschlafen auch schon mal den Schnulli im Bett genommen, inzwischen verweigert sie den aber und will aufstehen, Brust nuckeln, wieder toben, hinlegen, Brust fummeln und nuckeln usw.
Ich habe inzwischen schon Untergewicht und schlafe nachts kaum noch. Bin so fertig und würde gern einfach nur hören, dass es besser wird und ich nicht aufgeben soll...
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MamaMonster
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Re: 8,5 Monate und sie will immer mehr

Beitrag von MamaMonster »

Wenn dein Kind die Beustwarze packt und krabbeln willst, würde ich deutlich „nein“ sagen und die Brust wieder einpacken. Das lernen sie recht schnell. Aber die Phase hatten meine beide. Brust fummeln etc habe ich auch nicht zugelassen, meine Bedürfnisse fand ich da wichtiger. Das hat etwas gedauert, aber sie haben es gelernt. Ich habe für mich gemerkt, wenn ich das Gefühl hatte, dass ich das Stillen gleichen lassen möchte, habe ich eigentlich nicht auf meine eigenen Bedürfnisse gehört und mehr zugelassen als ich wollte (wie zB an der Brust rumturnen). Wenn ich das geändert habe, war das Stillen für mich wieder ok.

Nachts sehr oft stillen hatte ich aber auch bei beiden. Da habe ich versucht, es mir so angenehm wie möglich zu machen, auch wenn das auch dann anstrengend ist.
Ich muss los, das Kind ruft, später mehr.
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Re: 8,5 Monate und sie will immer mehr

Beitrag von Misle »

Falls es wirklich Durst sein sollte, vielleicht auch einen Becher mit Wasser anbieten?
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Glyzinie
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Re: 8,5 Monate und sie will immer mehr

Beitrag von Glyzinie »

Ist es möglich, sie ins Beistellbett umzulegen? Manche Kinder schlafen auch ruhiger, wenn sie niemanden neben sich haben, der sich bewegt etc.
Ich würde versuchen, ein festes Ritual abends einzuführen und mich dran halten. Das Gehampel würde ich auch nicht tolerieren. Also meinetwegen zu einer bestimmten Zeit Zähne bürsten, umziehen, was vorlesen, wenn sie das mag und stillen. Persönlich habe ich abends nicht mehr beim Kind gelegen als es etwa 6 Monate alt war, aber das ist sicher nicht bei jedem praktikabel. Aber versuch ruhig mal zu gehen, wenn sie dann schläft oder zumindest erst mal aufzustehen. Teile ihr das vor dem Schlafen mit. Mein Ding war es jetzt nicht, um 20 Uhr schlafen zu gehen.
Hast du einen greifbaren Papa, der dich unterstützen könnte?
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ShinyCheetah
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Re: 8,5 Monate und sie will immer mehr

Beitrag von ShinyCheetah »

Kommst du denn regelmäßig und ausreichend dazu, selbst zu essen? Wenn dein Gewichtsverlust dich belastet, solltest du da gegensteuern. Kalorienreich essen.

Wenn das Stillen schmerzhaft wird, würde ich auf keinen Fall aushalten und abwarten. Das kann sehr nach hinten losgehen. Aber trotzdem kann ich dir bestätigen: Du bist gerade in einer super anstrengenden Lebensphase. Und die geht vorbei. Es wird auf jeden Fall anders ;) Die Schlaf- und Stillprobleme werden ganz sicher besser. Dafür kommen dann andere Themen dazu. Ich persönlich fand aber das nächtliche Dauerstillen bei F im 30min Takt immer noch am schlimmsten.

Aber ich geb den anderen recht. Versuch es so zu optimieren, dass es nicht mehr unerträglich ist. Gerade klingt es nämlich echt blöd bei euch (()).
mit Sohn F (Ende September 18)
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Furlica
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Re: 8,5 Monate und sie will immer mehr

Beitrag von Furlica »

Ich kenn eure Situation daheim nicht, aber was bei uns in schlechten Phasen hilft, ist dass der Papa mit dem Baby im Bett bleibt und ich in einem anderen Zimmer schlafe. Das Baby wird mir erst zum Stillen gebracht, wenn der Papa nichts mehr durch in den (Weiter-)Schlaf wiegen ausrichten kann. Dadurch hab ich dann oft zwei bis drei Stunden ununterbrochenen Nachtschlaf bekommen, was viel ausmacht. Dafür muss der Papa halt wach bleiben derweil, weil dem der Ammenschlaf fehlt und er nicht schnell genug wach wird.
mit der Wutz (09/22)

und dem brütenden Butzi (~08/24)
Furlica
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Re: 8,5 Monate und sie will immer mehr

Beitrag von Furlica »

Und den Papa assozieren sie halt nicht mit Milch, was da sehr hilft. Denn bei mir will die Wutz auch fix immer stillen, aber der Papa kann ihn streicheln, schunkeln oder rumtragen und das reicht zum Weiterschlafen.
mit der Wutz (09/22)

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Josie2013
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Re: 8,5 Monate und sie will immer mehr

Beitrag von Josie2013 »

Danke für eure Antworten und Ideen und das Mitgefühl!
Ich versuche mal auf alles einzugehen.
Meine Tochter ist mein 4. Kind und auch mein 4. Stillkind. Ich dachte also, dass ich "den Bogen raus" hätte, aber wie das so ist bei Kindern, jedes bringt sein eigenes Lehrstück für die Eltern mit.

Vieles von dem, was hier vorgeschlagen wurde, habe ich aus Erfahrung heraus von Anfang an schon so gehandhabt und das meiste hat auch funktioniert, nun aber plötzlich nicht mehr. Zum Beispiel habe ich sie tatsächlich nach der Neugeborenenphase überhaupt nicht mehr in den Schlaf gestillt tagsüber und abends, sondern satt trinken lassen und dann neben mich gelegt und gestreichelt. Da sie schon früh sehr mobil wurde, habe ich ihr abends einen Schnulli zum einschlafen gegeben, den hat sie dafür auch lange Zeit akzeptiert, nachts jedoch nicht. Da wollte sie alle 2 Stunden Milch. Das war für mich auch ok, weil ich sie nachts im Liegen einfach kurz andocken ließ und dann konnten wir meist weiter schlafen. Seit kurzem funktioniert das leider nicht mehr. Sie schreit abends sehr schnell richtig herzerweichend, wenn sie nicht die Brust bekommt. Nachts wurde sie früher nur unruhig und nicht richtig wach, inzwischen setzt sie sich sofort hin und fängt an zu weinen, obwohl sie ja ganz schnell die Brust bekommt.
Durst hat sie nicht, sie will meist nuckeln.
Ein Abendritual haben wir auch, feste Schlafenszeiten funktionieren bei ihr nicht immer, weil sie eben eine so schlechte Schläferin ist, dass man nie hundertprozentig planen kann, wann sie wieder müde ist. Wir richten uns da vorwiegend nach Müdigkeitsanzeichen bei ihr.

So langsam dämmert mir, während ich hier gerade schreibe, dass nicht das Stillen, sondern der Schlaf das Problem für mich ist.
Sie reagiert extrem sensibel darauf, wenn ich nicht in ihrer Nähe bin. Sie lässt sich wirklich nie ablegen, das habe ich bei noch keinem meiner Kinder so erlebt. Einschlafen ausschließlich in der Trage bei Papa oder neben mir mit engem Körperkontakt. Alle 30 Minuten wird sie wach und "kontrolliert", ob ich noch da bin. Durch schuckeln in der Trage oder stillen schläft sie 1x tagsüber dann bis zu 2 Stunden. Das ist ihr großer Mittagsschlaf. Nachts schafft sie auch mal 2 Stunden ohne Brust, aber nicht immer und nur, wenn ich reglos neben ihr liege. Aufstehen geht gar nicht, das merkt sie total schnell. Oft ist es nachts sogar ein Problem, dass ich nicht mal auf Toilette gehen kann ohne dass sie losweint.
Beistellbett geht bei uns platzmäßig nicht, wir haben ein übergroßes Bett mit Rausfallschutz.
Im Moment machen wir es oft so, dass mein Mann sie abends in die Trage nimmt, da schläft sie dann bis zu 2 Stunden und wenn er sie heraus nimmt, schläft sie neben mir an der Brust wieder ein. Sie würde aber niemals länger in der Trage bleiben, sie fängt dann an, nach mir zu schreien. Morgens steht mein Mann mit ihr auf und ich kann je nach Wochentag dann noch ein wenig liegen bleiben.

Ich versuche jetzt mehr zu essen. Wir hatten insgesamt eine anstrengende Zeit hinter uns, mein Mann hatte Prüfungen an der Uni und ich war viel mit den Kindern allein zuhause und die Kinder waren alle krank. Das schlaucht zusätzlich und ich konnte oft tagsüber nicht so viel essen wie ich gebraucht hätte.

Ich glaube inzwischen, dass Schlaf und Essen meine Stellschrauben sind, an denen ich am meisten Kraft gewinnen kann. Wenn ich so fertig bin, macht mich ihr Dauernuckeln manchmal einfach total aggressiv. Vor allem dieses schnelle Schreien, denn ich habe sie immer nach Bedarf gestillt und es ist einfach völlig unnötig, dass sie gleich so eskaliert. Aber vermutlich hat sie gerade einen Entwicklungsschub und ist selbst verunsichert. Anders kann ich mir dieses Verhalten nicht erklären.
Josie2013
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Re: 8,5 Monate und sie will immer mehr

Beitrag von Josie2013 »

Achso, übrigens wird mein Mann durchaus auch nachts oft wach von ihr. Sie lässt sich von ihm aber überhaupt nicht beruhigen. Wir haben von Anfang an versucht, sie beide gemeinsam zu versorgen, aber im Bett fängt sie ganz schnell an zu schreien, wenn ich nicht da bin und lässt sich von meinem Mann nur in der Trage beruhigen.
Gelbesfrettchen
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Re: 8,5 Monate und sie will immer mehr

Beitrag von Gelbesfrettchen »

Ich finde mich in vielem was du schreibst wieder. Wir haben auch einen Schlechtschläfer und auch immer wieder extrem Phasen, in denen ich wegen Dauernuckeln etc. auch schon ans Abstillen gedacht habe... in den anstrengenden Phasen hat mir auch oft gefehlt mal in Ruhe zu essen, da das Kind leider auch tagsüber sehr anstrengend ist häufig. Oder mal einfach etwas für mich zu machen, 1h zu nähen, mal alleine einkaufen etc. ... ich merke immer, dass es sich bei mir eine Zeit lang anstaut und irgendwann kommt der Punkt an dem ich dann nicht mehr kann und dekompensiere.
...mir hilft deswegen
- Kind abgeben und etwas für sich selbst machen
- sich mit anderen austauschen und den Frust von der Seele reden
- Papa mit einbeziehen- auch nachts, auch wenn das Kind dort eine Weile nicht schläft aber einfach mal 30 min fie Brust frei haben ist viel Wert
- wegen dem strampeln beim Stillen, haben wir auch immer wieder sehr extrem. Nein sagen und ablösen etc. hat bei uns leider wenig geholfen. Im Bett stille ich bis er unruhig wird, dann krabbelt er ca. 20 min rum, wenn er anfängt wirklich zu meckern und kurz vor dem weinen ist Stille ich erneut und dann schläft er meist ein....wenn alles nichts hilft legt der Papa ihn sich auf den Bauch und schuckelt ihn in den Schlaf und kann ihn dann irgendwann von sich runter rollen
Hase 05/22
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