Dringend Abstillen

[Pummelfee]

Hallo,

ich habe heute die Diagnose Brustkrebs erhalten und soll jetzt innerhalb von 1 Woche Abstillen. Ich hab auch 2 Tabletten bekommen, weiß aber nicht wie ich dem Kleinen die Brust abgewöhne. Er ist jetzt 22 Monate und stillt noch zum Einschlafen und während er schläft. Hat jemand ein paar Tips wie ich es für ihn leichter machen kann?

Viele Grüße

[Henni]

Ich wünsch Dir ganz viel Kraft für den weitere Weg.
Zum Thema Abstillen: wir haben so um den 2 Geburtstag abgestillt. Da hab ich mit Mausebär darüber gesprochen, ihm alles erklärt und wir haben ein neues Einschlafritual eingeführt.

[Larala]

Puh, was für eine Nachricht.
Ich würde dem Kleinen sagen, was Sache ist, aber eben Kindgerecht. Also sowas wie: "Ich würde ja auch gerne stillen, aber die Ärztin sagt, ich darf nicht mehr. Mamas Brüste sind krank. Die können keine Milch mehr geben." Damit machst du klar, dass es einen klaren äußeren Grund gibt, und dass es keinen Verhandlungsspielraum gibt. Außerdem könnt ihr dann zusammen traurig sein, dass das Stillen vorbei ist.
Du solltest auf jeden Fall eine Alternative anbieten, aber was er als Alternative annimmt, müsst ihr wohl ausprobieren. Etwas Trinken, Nuckeln am Schnuller oder Kuscheltuch, Tragen, Kuscheln auf deinem Bauch ...
Ich wünsch dir und deiner Familie viel Kraft für die nächste Zeit!

[MamaMonster]

Oh je, ihr Armen, das ist jetzt sicher für euch beide viel zu verdauen. Es tut mir sehr leid für euch.
Die Abstilltabletten bringen, meines Wissens (ich bin keine Stillberaterin) nach so langer Stillzeit nichts mehr, die wirken nur zu Beginn der Stillzeit. Die kannst du weglassen. Stattdessen immer soviel ausstreichen, bis es nicht mehr spannt und gut kühlen und viel Salbeitee trinken.

Zum Kind: er wird eh mitbekommen, dass du krank bist, ich finde Laralas Weg das anzusprechen am sinnvollsten. Und nicht erwarten, dass er Verständnis zeigt, sondern in seiner Wut und seinem Schmerz begleiten.

Viel Kraft fürs Abstillen und deinen weiteren Weg.

[ShinyCheetah]

Auch ich möchte dir ganz viel Kraft für deinen weiteren Weg wünschen.

Abstillen müssen, wenn beide eigentlich noch stillen müssen, ist unglaublich schwer und natürlich auch traurig. Wenn ihr noch eine Woche Schonfrist bekommen habt, könnt ihr euch z. B. gemeinsam einen Tag oder einen Moment überlegen, an dem ihr das letzte Mal stillen wollt, um es bewusst zu gestalten. Z. B. in 5 Tagen zum Einschlafen. Danach stillst du, wie die anderen geschrieben haben, "einfach" nicht mehr. Im Grunde ist es nicht viel anders, als bei all den anderen Dingen, die wir unseren Kindern verbieten müssen, weil es nicht anders geht (z. B. einfach auf die Straße rennen, so viel Schokolade essen, wie man will etc.).

Vielleicht akzeptiert dein Kind es einfach. Das kommt tatsächlich vor Wenn es aber dann nachts doch wieder stillen möchte, sagst du nein und begleitest seine Trauer und seine Wut. Wie das am besten geht, ist total individuell. Manche Kinder reagieren auch erst mal mit totaler Ablehnung, wollen nicht angefasst werden etc.. Das ist auch normal und OK. Gut ist, wenn man es schafft, trotzdem in Kontakt zum Kind zu bleiben und da zu sein, wenn es dann doch getröstet werden möchte.

Ihr schafft das!

Die Tabletten zu nehmen macht tatsächlich keinen Sinn. Die sind dafür gedacht, direkt nach der Geburt eingesetzt zu werden. Schon nach sehr kurzer Stillzeit bringen sie nichts mehr. Bei einem knapp Zweijährigen ist es wahrscheinlich auch gar nicht nötig.

Ihr schafft das!

[ShinyCheetah]

wenn beide noch stillen MÖCHTEN sollte das heißen...

[Pummelfee]

Vielen Dank für eure Antworten.

Ich weiß überhaupt nicht wo mir der Kopf steht. Ich hatte gehofft, dass ich wenigstens noch die Zeit während der ganzen Untersuchungen bekomme und nicht so abrupt abstillen muss. Mein erster Gedanke war auch, dass ich ja mit der anderen Brust weiter stillen kann, nachdem sie mir die kranke abgenommen haben.

Mein Sohn wird es mir definitiv nicht leicht machen, dafür braucht er die Brust noch zu sehr. Mein Mann hat jetzt Urlaub spontan genommen damit er uns vor allem nachts unterstützen kann.

[Lösche Benutzer 28346]

Ich bin sprachlos,möchte dir aber eine Umarmung hier lassen und evtl macht es Sinn wegen abstillen eine zweite/dritte Meinung einzuholen

[Brianna]

Ich habe J in ähnlichem Alter bewusst abgestillt, obwohl er noch nicht so weit war. Obwohl er als Baby keine Schnuller, wir haben für das Auto fahren alles versucht, was wir finden konnten, nahm und auch keine Flasche mehr nahm, obwohl er im Krankenhaus die Flasche vor der Brust kennengelernt hatte, hat er nach dem Abstillen einen Schnuller zum Schlafen gebraucht.

Ich wünsche euch, dass ihr diese schwere Zeit gemeinsam durchstehen könnt.

[Mondenkind]

Hallo, die Diagnose tut mir sehr leid.

Vielen Dank für eure Antworten.

Ich weiß überhaupt nicht wo mir der Kopf steht. Ich hatte gehofft, dass ich wenigstens noch die Zeit während der ganzen Untersuchungen bekomme und nicht so abrupt abstillen muss. Mein erster Gedanke war auch, dass ich ja mit der anderen Brust weiter stillen kann, nachdem sie mir die kranke abgenommen haben.

Wirst Du denn als erstes operiert? Meist bekommt man erst Chemo, das ist mit dem Stillen nicht vereinbar.

Wenn du möchtest, kannst Du mir gern auch zur Erkrankung Fragen stellen, ich bin Gynäkologin.

Zum Abstillen: es ist klar, dass so schnelles Abstillen eine Belastung ist. Hast Du Unterstützung, damit Du das nicht alleine stemmen musst? Es ist verständlich, dass Dein Kind protestiert. Aber wenn jemand, und das musst nicht Du sein, ihm liebevoll zur Seite steht, wird er keinen Schaden nehmen.

Es gibt zum Thema Abstillen bei Brustkrebs (leider) diverse Threads im Forum- wenn Du den Nerv hast dazu, kannst Du nachlesen. Einfach über die Forensuche gehen. Oder sag Bescheid, wir suchen Dir Threads raus.