Gedeihstörung/Sorge vor Abstillen/Weg von PRE möglich?

Fragen und Antworten rund um das Thema Stillen

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JeLi
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Gedeihstörung/Sorge vor Abstillen/Weg von PRE möglich?

Beitrag von JeLi »

Liebes SuT-Team,

ich habe das Forum leider erst vorgestern entdeckt und habe nun stundenlang die verschiedenen Beiträge durchstöbert und schon viel gelernt (mehr als von zwei leider sehr teuren Stillberaterinnen….). Nun wende ich mich heute an Euch mit der Bitte meine Situation einzuschätzen, da mein Vertrauen in das Fachpersonal leider sehr gelitten hat, es immer hieß, wir sollen nicht selber wiegen (was uns nun zum Verhängnis wurde) und ich mich momentan fühle, als ob ich alleine mit einem Floß auf dem offenen Meer versuche zu navigieren und blind bin…

Hier erstmal eure Fragen:
* Ist Euer Baby ein Junge oder ein Mädchen?
Mädchen
* Wird oder wurde Euer Baby zugefüttert, wenn ja, mit was (Muttermilch, Formulanahrung)? Schreibt bitte die Mengen auf (wie oft und wieviel täglich) und womit zugefüttert wird oder wurde.
Bis 31.03 vollgestillt, dann PRE (3 x tgl je 60ml mit BES und SoftCup, Flasche wurde abgelehnt/war auch nicht gewünscht, da wir nicht abstillen wollen!)
* Bitte beschreibt, wie Euer Stillalltag für gewöhnlich aussieht: Wie oft und wie lange wird üblicherweise gestillt? Wie lang sind die Schlafpausen?
10-12x täglich stillen, meist ca. 30 min. Sehr aktives Kind, das dazwischen oft abdockt und schauen muss, weshalb wir schon im dunklen Schlafzimmer stillen. Schlafpausen sind tagsüber 2-3 x je 1-2h und nachts 3-4h.
* Wie oft pro Tag scheidet das Baby aus? Wie häufig hat es Stuhlgang?
Stuhlgang vor PRE einmal morgens und einmal abends, zusätzlich 3-4 nasse Windeln (wir halten auch ab), seit dem Zufüttern mehr Stuhlgang, aber pendelt sich noch ein, ca. 3-4 mal täglich, manchmal aber auch nur ein Pups mit Klecks.
* Berichtet auch von Eurem Stillstart und den ersten Wochen nach der Geburt, v.a.: Wie klappt(e) das Stillen? Unruhiges Baby? Andock-Probleme?
Die ersten Wochen liefen sehr gut und als sie noch nicht so aktiv war, war es auch ein ruhiges Stillen. Beim Andocken hat sie manchmal den Mund nicht richtig aufgemacht, aber das hat sich verwachsen.
* Kennt es künstliche Sauger, also z.B. Flaschen, Hütchen, Schnuller?
Schnuller probiert und sofort wieder ausgespuckt, Flasche ebenfalls abgelehnt.
* Seid Ihr (bzw. Ist Euer Kind) bereits woanders in Behandlung/Beratung? Stillberatung, Kinderarzt, Hebamme, Osteopath, Krankengymnastik...?
Ja, Kinderarzt überwacht Gewicht; kostenpflichtige Stillberatung habe ich letzte Woche beendet nachdem da nur kam, dass ich Zufüttern soll und keinerlei Hilfe/Anleitung; Osteopath wurde einmal besucht, aber nichts gefunden; Hebamme ist auf Abruf, aber hält sich zurück.
* Gibt es medizinische Besonderheiten, die das Stillen betreffen könnten? Z.B. Orthopädische Auffälligkeiten, Frühgeburt, Gelbsucht beim Baby? Brust-Operationen, Schilddrüsen- und andere chronische Erkrankungen (Übergewicht, Diabetes, PCOS,...) bei der Mutter? Medikamenteneinnahme?
Ich nehme Lecithin, weil ich häufig Milchbläschen hatte (falls das relevant ist). Ansonsten nichts bekannt.
* Falls dieses Kind nicht Dein erstes ist, beschreibe bitte kurz Deine Stillerfahrung mit Deinem/Deinen größeren Kind/ern.
Erstes Kind


Ich werde nun noch einfach mal alles aufschreiben, was seit ihrer Geburt passiert ist, da ich nicht sicher bin, was alles relevant zur Einschätzung ist, aber mich in letzter Zeit oft ärgere, dass immer nur das aktuelle Gewicht angeschaut wird und nicht die komplette Historie. Ich hoffe aber, ich raube Euch damit nicht zu viel Zeit mit Unwichtigem….

Meine Tochter kam am 29.10.2022 bei einer wunderschönen, recht kurzen (8h) spontanen Geburt mit 3310g zur Welt. Das Stillen hat sofort geklappt und der erste Tag im Krankenhaus lief auch super. Am zweiten Tag setzte leider die Müdigkeit bei ihr ein und sie schlief andauernd an der Brust ein, sodass wir am Abend mit einer Spritze zugefüttert haben (ausgestrichenes Kolostrum). Wir wurden am 01.11.22 mit 3125g (U2) aus dem Krankenhaus entlassen. Am nächsten Tag kam die Hebamme das erste Mal und hat ein Gewicht von 3220g notiert. Ab dann ging es mit dem Gewicht wunderbar aufwärts, aber ich werde alle verfügbaren Gewichtsdaten auch nochmal am Ende des Beitrags zusammenschreiben.
In der dritten Woche im Wochenbett hat uns leider Corona erwischt (auch die Kleine war positiv). Ich habe immer noch Sorge, dass hier auch eine Ursache liegen könnte. Nachdem wir uns von Corona erholt hatten, fing mein Mann wieder an zu arbeiten und dann kam auch schon Weihnachten und endete ab 29.12. auch in meinem ersten Milchstau. Sehr schmerzhaft und viel probiert, aber an Silvester ging er Gott sei Dank wieder weg. In der Woche danach habe ich auch direkt eine Stillberaterin kontaktiert, da ich im Stillvorbereitungskurs gelernt habe, dass Milchstaus einer Ursachenforschung bedürfen. Die Stillberaterin kam zu uns nach Hause, hat mich beim Stillen beobachtet und meinte, dass das alles soweit passt und ich evtl. noch asymmetrisches Anlegen probieren könnte, da ich sehr empfindliche Brustwarzen hatte (nie wund oder offen, aber oft gerötet, manchmal so einen Falz nach dem Stillen rechts und schmerzempfindlich). Ich habe sie auch auf die Weißfärbung angesprochen und dann die Bezeichnung Vasospasmus kennengelernt, aber sie meinte, dass das nicht weiter schlimm sei und sich im Frühjahr mit den warmen Temperaturen wieder legt. Als Ursache sah sie die hochdosierte Magnesiumeinnahme in meiner Schwangerschaft an, da ich in der 24. SSW mit vorzeitigen Wehen ins Krankenhaus kam und ab dann täglich die Maximaldosis genommen habe. Das asymmetrische Anlegen haben wir fleißig geübt und es hat nach einigen Tagen auch deutlich besser geklappt. Dennnoch bekam ich am 07.01. den nächsten Milchstau und das ging im Januar leider wöchentlich so weiter und ich war nur damit beschäftigt, den Milchstau wegzubekommen und aufzupassen, dass kein neuer kommt (wärmen vor dem Stillen, kühlen danach, Kohl in Bh, keinen Bh tragen, um sie nicht einzuschnüren, Brust vollständig entleeren, Stillen im Vierfüßler, Kinn Richtung Stau). In der Zeit habe ich auch viel Ibuprofen gegen die Schmerzen und zur Entzündungshemmung genommen. Leider habe ich erst Mitte Januar kapiert, dass vermutlich meine Trage ein großes Problem war und aufgehört, diese zu nutzen. Natürlich habe ich weiter nach der Ursache gesucht, war aber mittlerweile auch psychisch sehr angeschlagen; die ständigen Schmerzen, dem ständigen Druck/Angst und dass ich mich nicht mehr alleine um meine Tochter kümmern konnte, weil sie ein sehr aktives Baby ist und mich viel getreten hat… das alles hat mir sehr zugesetzt. Also eine andere Stillberaterin kontaktiert (dieses Mal auf Empfehlung meiner Hebamme) und dort die Diagnose „zu viel Milch“ bekommen und sie meinte, dass bei mir das Drüsengewebe vermehrt seitlich wäre und bei den meisten Frauen eher unten sei. Jedenfalls hat sie mir Salbei (in Form von Sweatosan) empfohlen, 1-2 Tabletten täglich zur Milchreduktion. Ich war erstmal sehr ängstlich diese zu nehmen und hatte Panik, dass mir die Milch ausbleibt und ich mein Kind nicht mehr ernähren kann. Als ich dann ab 4 Tage später mit Fieber, Schüttelfrost, Kopfschmerzen und Brüsten so hart wie Steine aufgewacht bin, der Frauenarzt mir eine Mastitis diagnostizierte und ich Antibiotika nehmen musste, schien das Salbei die beste Lösung, also habe ich angefangen das zu nehmen. Und tatsächlich ging es mir danach soooo gut. Ich hatte keinen Milchstau mehr, meine Brüste waren schön weich und meine Tochter schien eigentlich auch zufrieden. Im Nachhinein habe ich Angst, dass ich zu sehr mit mir beschäftigt war und deshalb nicht gemerkt habe, dass es meiner Tochter nicht gut geht. Aber auch mein Mann meint, dass sie immer fröhlich und ausgeglichen war, weiterhin sehr aktiv und auch die Windeln immer gepasst haben. Mein Mann arbeitet im Home Office und nutzt auch tagsüber gerne seine Pausen zum Windel wechseln, um Zeit mit unserer Tochter zu verbringen und mir eine kurze Pause zu gönnen, da sie sich leider noch nicht wirklich ablegen lassen hat und auch nur mit Körperkontakt schläft, sodass ich sie eigentlich 24/7 auf mir hätte, wenn er sie nicht hin und wieder nehmen würde.
Zwischenzeitlich war die U4 und es wurden 5470g gewogen. Da meine Tochter Mitte Februar bis Mitte März noch zwei Mal geimpft wurde und einmal einen Infekt (Heiserkeit, Clustern) hatte, waren wir recht häufig beim Kinderarzt, aber zu ihrem Gewicht oder körperlichen Zustand wurde nie was gesagt. Meine Tochter war auch morgens ab ca 4 Uhr oft sehr unruhig und hat die Beine angezogen und weggedrückt, was ich damals aber der Rotavirus-Schluckimpfung und deren Folgen (weil Eingriff in die Darmflora) zugeschrieben habe. Auch hier habe ich im Nachhinein Sorge, dass das schon erste Anzeichen waren, dass es ihr nicht gut geht…
Wir waren dann auch beim (Kinder-)Osteopathen und auch da wurde nichts gefunden, aber auch hier wurde nichts zum Gewicht/Körperbau gesagt.
Und auch die Stillberaterin hatte nach dem Gewicht gefragt. Hier bin ich im Nachhinein so traurig, dass so viele Fachleute meine Tochter in der Zeit gesehen haben, die öfter Babys sehen, und keiner hat es bemerkt!
Als sie Ende März immer noch die gleiche Kleidergröße hatte und auch keine größeren Windeln benötigt wurden, habe ich mir mal das U-Heft geschnappt und nachgeschaut, wie schwer meine Tochter laut ihrer Perzentilkurve eigentlich mittlerweile sein sollte und habe mich mit ihr gemeinsam auf die Personenwaage gestellt, um eine erste Einschätzung zu haben. Mein Mann und ich waren dann sehr schockiert, als wir festgestellt haben, dass unsere Tochter seit der U4 eigentlich nichts zugenommen hatte. Also haben wir die Hebamme angerufen und sie gebeten, am nächsten Tag zum Wiegen vorbeizukommen, da die Personenwaage ja nicht wirklich verlässlich ist, aber auch hier kam 5500g. Ich habe dann einige Tage sehr darauf geachtet, sie alle 2h anzulegen, habe unverzüglich das Salbei abgesetzt (weil das laut Hebamme der Übeltäter sei) und die Hebamme kam wieder zur Kontrolle, aber es waren wieder nur 5500g, also sind wir zur Kinderärztin.
Die Kinderärztin hat auf ihrer Waage sogar nur 5490g gewogen und hat uns dann erklärt, dass wir unverzüglich zufüttern müssen, weil unser Kind hungert. Wir sind also sofort zur Drogerie, haben alles notwendige gekauft und haben versucht, ihr eine Flasche PRE zu geben. Unsere Tochter hat noch nie einen Schnuller haben wollen (war auch kein Problem für uns) und so hat sie auch die Flasche nicht haben wollen. Also haben wir am nächsten Tag ein Brusternährungsset gekauft und damit zugefüttert. Ich habe anfangs nach dem Stillen an der einen Brust, auf die andere Brust mit BES gewechselt, damit der Effekt des Nachfütterns erhalten bleibt, da ich Sorge hatte, dass wir sonst ins Abstillen rutschen. Allerdings hat sie danach nicht mehr wirklich getrunken (max. 10-20 ml). Da sie bei mir immer sofort an die Brust möchte, hat mein Mann es noch mit einem Löffel, einer Spritze und dem Camo Cup probiert, aber alles wurde weggeschoben. Wir haben das so eingeordnet, dass unsere Tochter einfach nicht mehr Hunger hat. Da wir freitags beim KiA waren, haben wir montags dann wieder angerufen und von unseren Zufütterversuchen berichtet. Die Kinderärztin war schockiert und hat uns sofort ins Krankenhaus geschickt, sodass wir montags 6h in der Notaufnahme saßen, unsere Tochter von 3 Ärzten (PJler, Arzt und Oberarzt) untersucht wurde (aber nur die üblichen Sachen wie Abhören und Abtasten, Gewicht messen, Hautbild, etc) und uns dann mitgeteilt wurde, dass sie uns gerne stationär hätten, aber leider kein Bett frei ist. Auf Nachfrage was sie stationär machen wollen, kam nur „Stillproben und Zufüttern“.
Stillproben hatte ich mit meiner Hebamme in den ersten Tagen nach dem Feststellen des Gewichtsproblems gemacht und wir haben mehrmals eine Differenz von 100-120g gemessen. Auf meine weitere Nachfrage, wie kritisch sie denn den Zustand meiner Tochter sehen, bekam ich die Aussage „Also Jugendamt und Polizei informieren wir deswegen noch nicht, aber sie muss schon zunehmen“. Ich wollte eigentlich verstehen, ob das ihre Entwicklung jetzt verzögert, aber war so schockiert von der Erwähnung des Jugendamts, dass ich einfach nur noch still war, da ich selber noch nicht soweit gedacht hatte… Ihr könnt Euch sicherlich vorstellen, mit was für einer Stimmung mein Mann und ich nach Hause gefahren sind und dort auf einen Anruf warten sollten, der uns über ein freies Bett informiert. Auf der Überweisung vom Kinderarzt stand eigentlich „Abklärung Malabsorption/Stoffwechselerkrankung“, aber das wurde im Krankenhaus null thematisiert.
Am Montag hat unsere Tochter auf der Heimfahrt nur geschrien, ist daheim dann endlich eingeschlafen und erst 15h später wieder aufgewacht (natürlich mit Stillpausen, aber da wird sie nie so richtig wach). Am Dienstag waren wir dann sehr deprimiert, das Warten auf den Anruf hat uns verrückt gemacht und wir haben uns einfach nur allein gelassen gefühlt. Wir sind dann eine Runde spazieren gegangen und haben über alles gesprochen und beschlossen, dass wir jetzt erstmal unseren Fokus darauf setzen, dass sie zunimmt – egal wie. Also haben wir ab Dienstag das BES von Anfang an mitlaufen lassen (mit 60ml PRE, 3 x täglich um ca. 8, 12 und 18 Uhr) und siehe da, sie hat zugenommen.
Nachdem sie sich durch das BES auch an den Geschmack der PRE gewöhnt hatte, hat es bei meinem Mann auch mit Zufüttern über den SoftCup funktioniert. Eine Woche später wurde bei der KiA 5660g gewogen. Die Freude war bei uns natürlich groß, weil wir nun sehen, dass sie durchaus in der Lage ist, Nahrung zu verstoffwechseln, aber die Kinderärztin ist nach wie vor skeptisch und will uns jetzt wöchentlich zur Gewichtskontrolle sehen (nächster Termin am 20.04.).
Das Krankenhaus hat sich erst nach 4 Tagen gemeldet und wollte auch nur wissen, ob wir noch Bedarf für eine stationäre Aufnahme haben und als sie gehört haben, dass unsere Tochter zwischenzeitlich zugenommen hat, hieß es, dass wir bei Bedarf einfach nochmal über die Notaufnahme kommen sollen, sodass wir damit auch wieder von der Stationswarteliste geschmissen wurden. Aber sie nimmt ja weiter zu, also vielleicht müssen wir da gar nicht mehr hin?

Mittlerweile haben sich bei mir gewisse Sorgen entwickelt:
Zum einen habe ich gemerkt, dass meine Tochter sich sehr daran gewöhnt hat, dass über das BES sehr einfach Milch kommt und sie beschwert sich (zumindest tagsüber) an der Brust und ist sehr unruhig, wenn wir ohne BES stillen (wir stillen tagsüber spätestens alle 2h, manchmal häufiger, nachts alle 3-4h und kommen insgesamt auf 10-12 Stillmahlzeiten).
Zum anderen jubeln wir ihr die PRE ja aktuell unter und sie trinkt nach dem Stillen nach wie vor nicht vom Soft Cup, sondern nur davor; für mich heißt das, dass sie eigentlich satt ist und ich durch das BES aktuell ihr Sättigungsgefühl übergehe und sie mehr oder weniger mäste?? Ich habe so Angst, dass ich dadurch ihr Essverhalten nachhaltig schädige, aber die Kinderärztin sagt, dass sie weiter zunehmen muss – also brauchen wir das perfekte Gleichgewicht und das setzt mich so dermaßen unter Druck, weil ich einfach nur das Beste für meine Tochter möchte und alle (Hebamme, Stillberaterin und Kinderärztin) nur „Zufüttern“ rufen…

Ich bin übrigens auch absolut kein Fan davon, PRE zu füttern, aber ich bekomme beim Pumpen einfach nur 10ml pro Seite zustande und da die Situation mich eh schon so stresst, sehe ich mich aktuell auch nicht in der Lage, das zu ändern. Ich hatte einfach gehofft, nie in so eine Lage zu kommen, weil ich so viel negatives über PRE gelesen habe und mich täglich schuldig fühle, dass ich ihr damit zusätzlich weiter schade und ihre Darmflora zerstöre…

Gestern habe ich einen Beitrag im Forum gefunden, bei dem von PRE auf hochkalorische Beikost gewechselt wurde. Ist das denn besser? Wäre das auch eine Möglichkeit für uns? Unsere Tochter hat in zwei Wochen die 180 Tage erreicht (WHO Empfehlung). Sie sitzt auch schon recht gut (kippt zwar nach links und rechts weg, aber versucht sich selber aufzusetzen und hat einen geraden Rücken) und zeigt aktives Interesse. Hand-Mund-Koordination ist super und Zungenstoßreflex ist weg, außer sie möchte nicht, dann schiebt sie es raus und drückt auch den Löffel mit den Händen weg, also sie ist da sehr deutlich.

Mein Mann ist leider die kommende Woche auf Geschäftsreise, sodass ich da alleine bin und weiter über das BES zufüttern würde, aber wir haben überlegt, dass wir sofort nach seiner Rückkehr versuchen, nur noch mit dem SoftCup zuzufüttern. Wenn sie hier aber dann wieder keine PRE mehr nimmt, dann ist halt die Frage, ob er erst die PRE gibt und ich anschließend erst stille? Ich möchte eigentlich vom BES weg, da es für einen anderen Zweck erfunden wurde und wir es nur missbräulich einsetzen, um ihr die PRE unterzujubeln. Ich habe nämlich eigentlich ausreichend Milch, bin mittlerweile auch sehr gut darin, den MSR mit der Hand auszulösen und sehe dann ja, dass da immer noch viel Milch im Strahl spritzt. Ist meine Tochter also eigentlich nur trinkfaul? Oder braucht sie gar nicht mehr? Ich bin so verwirrt und will nur das richtige tun… ich hoffe sehr, dass Ihr uns weiterhelfen könnt!

Hier noch der Gewichtsverlauf:
29.10. 3310g KH (Geburt)
01.11. 3125g KH (U2)
02.11. 3220g Hebamme
04.11. 3250g Hebamme
07.11. 3520g Hebamme
10.11. 3700g Hebamme
14.11. 3740g Hebamme
17.11. 3900g Hebamme
(Messpause wegen Coronainfektion)
01.12. 4480g Hebamme
05.12. 4585g KiA (U3)
06.12. 4584g Hebamme
13.12. 4800g Hebamme
02.02. 5470g KiA (U4)
27.03. 5500g Hebamme
31.03. 5500g Hebamme
31.03. 5490g KiA
03.04. 5470g KH (Notaufnahme)
11.04. 5660g KiA
13.04. 5680g Hebamme

Waage aus der Apotheke können wir ab 14 Uhr abholen und dann werden wir alles nach eurem Vorbild mit PRE-Menge, Windeln etc. dokumentieren.

Danke, wer bis zum Ende meines Romans mitgelesen hat! Ich bin über jeden Tipp dankbar, der mir nicht das Gefühl gibt, die schlechteste Mutter der Welt zu sein...
Mausi *29.10.2022
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Re: Gedeihstörung/Sorge vor Abstillen/Weg von PRE möglich?

Beitrag von Immorta »

Zum Thema Gedeihstörung kann ich leider nichts beitragen, aber ich wollte dich nicht wegklicken: du bist sicherlich keine schlechte Mutter, sondern eine sehr sehr gute Mutter, die sich wahnsinnig viele Gedanken und Sorgen um ihre Tochter macht!! Es liest sich eher so, als ob ihr zu wenig/schlecht/verwirrend beraten worden seid, und das tut mir sehr leid!
Fühl dich erstmal gedrückt, wenn du magst!

Es meldet sich bestimmt bald eine Stillberaterin bei dir, falls nicht, darfst du deinen Thread nach 72 Stunden melden, nur schonmal vorsorglich, damit du Bescheid weißt.
Ganz liebe Grüße und alles Gute!
Immorta mit Trulli (9/21)

“Die Arme einer Mutter bestehen aus Zärtlichkeit und Kinder schlafen tief und fest in ihnen ein.” -Victor Hugo-
Sommermama2017
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Re: Gedeihstörung/Sorge vor Abstillen/Weg von PRE möglich?

Beitrag von Sommermama2017 »

Hallo und herzlich Willkommen,

schön, dass du hergefunden hast.
Woher soll man den als Laie wissen, das evtl was schief läuft, wenn es keine Anzeichen gibt und den Fachleuten auch nichts auffällt und nur auf Nachfrage plötzlich Panik ist?

Verschiedene Waagen kann man übrigens nicht vergleichen. Also die Waage vom Kia nur mit anderen Daten von dieser Waage, nicht mit den Gewichten der Hebamme.


Zufüttern ist ja oft irgendwo "unterjubeln", aber halt in manchen Fällen notwendig. Dass du das BES nutzt und es gut klappt, ist super, was Stillfreundlichkeit angeht. Damit wird auch nicht(/kaum?) überfüttert, wie es mit der Flasche schnell passieren kann.

Du meinst, du kannst den MSR gut mit der Hand auslösen: bekommst du evtl mehr Milch raus, wenn du "mit der Hand abpumpst"?

Fühl dich jedenfalls mal lieb umarmt. Du tust jetzt alles, damit die Zunahme wieder stimmt und bekommst hier auch bald gute Unterstützung, das wird schon wieder!
Liebe Grüße von Sommermama mit L. 07/17 und A. 01/21
Lösche Benutzer 27615

Re: Gedeihstörung/Sorge vor Abstillen/Weg von PRE möglich?

Beitrag von Lösche Benutzer 27615 »

Hallo JeLi,
ich finde, dass ihr alles sehr gut gemeistert habt bis jetzt! Problem gesehen, dann Hilfe gesucht, gut umgesetzt, mehr kann man nicht machen.
Den Spruch deiner Hebamme mit dem Jugendamt oder Polizei finde ich unmöglich. Wenn es ein Scherz war, um die Situation "aufzulockern", dann war er unsensibel und ihres Berufsstandes nicht würdig.
Hier bist du richtig, um den Gewichtsverlauf kontrollieren zu lassen. Eine Stillberaterin wird sich sicher bald dazu melden. Pre als Getränk ist sicher immer eine gute Option und Beikost könnt ihr bald beginnen. Meinen Großen müsste ich anfangs Zufüttern und ich habe mir auch Gedanken über seine Darmflora gemacht. Ich glaube, dass länger Stillen, auch nach Beikosteinführung, noch viel bringt. Dein Gefühl bezüglich BES scheint mir richtig zu sein und die Stillberaterin wird dazu sicher auch noch was sagen.

Viel Glück!
Mondenkind
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Re: Gedeihstörung/Sorge vor Abstillen/Weg von PRE möglich?

Beitrag von Mondenkind »

Herzlich willkommen im SuT, ich melde mich später hier!
Liebe Grüße, Mondenkind, Modteam Stillberatung

Sei ein Mensch! M. Reif

Mondenkind mit K1 (3/08) und K2 (3/11)
JeLi
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Re: Gedeihstörung/Sorge vor Abstillen/Weg von PRE möglich?

Beitrag von JeLi »

Vielen lieben Dank Euch für die schnellen Antworten, Umarmungen und Tipps! Da fühle ich mich gleich aufgehoben ❤️

Ausstreichen von Hand kann ich mal probieren. Ich hab das bisher nur für kleine Mengen gemacht und stelle es mir auch etwas anstrengend vor, aber einen Versuch ist es wert!
Ich habe auch schon überlegt, ob mit einer elektrischen Pumpe mehr kommen würde? Hat da jemand Erfahrung im Vergleich zur Handpumpe?

Letztendlich bin ich aber gar nicht sicher, ob es nicht doch daran liegt, dass meine Milch einfach zu wenig Kalorien hat? Ich bin recht dünn (57kg auf 1,75m) und komme mit Baby auch nicht so regelmäßig zum Essen. Ich versuche schon immer, viele Nüsse zu snacken, aber das klappt auch nicht immer und in schwierigen Nächten helfen Kekse einfach so viel besser beim Durchhalten 🫣
Mausi *29.10.2022
Umgedacht
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Re: Gedeihstörung/Sorge vor Abstillen/Weg von PRE möglich?

Beitrag von Umgedacht »

Der Kaloriengehalt von Muttermilch ist nicht von deinem Gewicht abhängig. Sie ist nicht besser odee schlechter, sondern an die Bedürfnisse deines Kindes angepasst .Keine Sorge.

Ich finde das klingt insgesamt danach, dass du vielleicht falsch beraten worden bist. Wenn man genug Milch hat und das Kind aber schleppend zunimmt, kann es auch am Saugmuster des Kindes liegen. Wurde das Zungenband mal kontrolliert? Das kann ebenfalls Schmerzen und Stau auslösen.
Valentina mit Mäusepups (11.2021)
Sommermama2017
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Re: Gedeihstörung/Sorge vor Abstillen/Weg von PRE möglich?

Beitrag von Sommermama2017 »

Ich persönlich habe keine Pumperfahrungen, aber ja, elektrische ist wohl weitaus besser, was Pumpergebnisse betrifft als Handpumpe. Auch beidseitigen Pumpen kann das Ergebnis verbessern.


Nein, es liegt nicht an deiner Milch! Da müsste man schon wirklich ziemlich unterernährt sein, dass der Kaloriengehalt der Muttermilch sinkt. Und selbst dann, bleibt glaub ich eher die Milch insgesamt weg.
Kekse haben doch auch Kalorien. 🙈🙈
Liebe Grüße von Sommermama mit L. 07/17 und A. 01/21
JeLi
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Re: Gedeihstörung/Sorge vor Abstillen/Weg von PRE möglich?

Beitrag von JeLi »

Okay, das mit dem Kaloriengehalt beruhigt mich etwas. Danke Euch beiden!

Ja, ich hatte auch schon an eine orale Restriktion gedacht, als ich das mit dem Gewichtsproblem festgestellt habe und habe auch meine damalige Stillberaterin darauf angesprochen. Sie meinte, dass sie meiner Tochter in den Mund geschaut hätte und keine Restriktion feststellen konnte. Die Schmerzen und die meisten Milchstaus hatte ich auch nur an der rechten Brust, bei der die BW schräg nach außen zeigt und bei der ich deutlich mehr auf korrektes Anlegen achten muss, aber dann eigentlich keine Probleme mehr habe.
Meine Hebamme meinte auch, dass meine Tochter bei einer oralen Restriktion zu Beginn nicht so optimal zugenommen hätte und dass meine Tochter bisher jeden Milchstau wieder gelöst bekommen hat, würde auch dagegen sprechen. Oder wurde ich auch hier schlecht beraten? 😟
Ich weiß langsam echt nicht mehr, auf wen ich noch hören kann...😔
Mausi *29.10.2022
Miramina
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Re: Gedeihstörung/Sorge vor Abstillen/Weg von PRE möglich?

Beitrag von Miramina »

Ich bin mittlerweile eine reine „Pump-Stillerin“, pumpe also alles ab und füttere es mit der Flasche. Ich hab richtig viel Milch, es kommt ganz leicht, auch beim Ausstreichen die Milch.

Mit der Handpumpe habe ich nie auch nur einen Tropfen raus bekommen.

Mit der elektrischen Pumpe kommt mindestens ein Liter am Tag zusammen. Also probiere ruhig nochmal ne andere Art zu Pumpen, wenn es darauf hinaus läuft, dass es helfen könnte.
Miramina mit der Motte (12/18) und Fräulein Klitzeklein (12/22)
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