Erfahrung mit Proteinshakes/Eiweißshakes?

für die schwangere und/oder stillende Mutter (und ihre Familie)
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blueberry
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Re: Erfahrung mit Proteinshakes/Eiweißshakes?

Beitrag von blueberry »

Hmmm, also ich hatte mir auf der Website unter Angabe meines Alters, Körpergewichts, Ziel der Eiweißzufuhr und Häufigkeit/Intensität von Sport ausrechnen lassen, dass sie mir 4 so Presslinge am Tag empfehlen würden.
Kalimera hat geschrieben: 17.03.2023, 15:05 1 Pressling enthält ca 1g Protein, und das wird durch höhere Bioverfügbarkeit ja nicht mehr.
Den Satz verstehe ich nicht so ganz.
Die Bioverfügbarkeit macht doch IMMER einen bedeutenden Unterschied, wenn es um die absolute Menge eines Stoffs geht, die letztlich vom Organismus genutzt werden kann?

Also bei Eisenhaltigem z.B. kann es durch die gravierend unterschiedliche Bioverfügbarkeit ja z.B. passieren, dass im Körper letztlich mehr Eisen verwertbar ankommt, wenn ich eine kleine Menge eines Lebensmittel/Präparat zu mir nehme, in dem das "wenige" enthaltene Eisen zu einem sehr großen Prozentsatz bioverfügbar ist, als wenn ich eine größere Menge eines "total eisenhaltigen" Lebensmittels/Präparates zu mir nehme, von dem aber aufgrund schlechter Bioverfügbarkeit fast alles ungenutzt durch den Darm rauscht.

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Die behaupten auf der Website dieser Presslinge, die ich derzeit ausprobiere, dass die Aminosäuren zu 99% bioverfügbar seien und direkt über die Schleimhäute aufgenommen würden.

1g entspräche deshalb den de facto verwertbaren Aminosäuren aus 7g Protein aus einem Molkeprotein (Whey) Shake.


Ich kann das natürlich nicht nachprüfen. Kann ich bei Eisenpräparaten aber ehrlich gesagt auch nicht.

Ich hatte aber z.B. mit ferr*t*ne (dieses Eisenwasser mit [angeblich?] 40% bioverfügbarem Eisen) deutlich weniger Verdauungsbeschwerden und mein niedriges Speichereisen ging mit der davon tolerablen Menge deutlich schneller hoch als mit den verschiedenen vorher monatelang versuchten Retard-Eisentabletten (angebliche Bioverfügbarkeit glaub so 10%?)
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Tyaris
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Re: Erfahrung mit Proteinshakes/Eiweißshakes?

Beitrag von Tyaris »

Ich glaube, worauf Kalimera hinaus will:
Wenn eine Tablette 1g Protein enthält, dann kann man durch die Einnahme einer Tablette auch bei 100% Bioverfügbarkeit dem Körper maximal 1g Protein zuführen. Mehr ist ja nicht drin.
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blueberry
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Re: Erfahrung mit Proteinshakes/Eiweißshakes?

Beitrag von blueberry »

Tyaris hat geschrieben: 17.03.2023, 18:58 Ich glaube, worauf Kalimera hinaus will:
Wenn eine Tablette 1g Protein enthält, dann kann man durch die Einnahme einer Tablette auch bei 100% Bioverfügbarkeit dem Körper maximal 1g Protein zuführen. Mehr ist ja nicht drin.
Das habe ich verstanden.

Wenn demgegenüber aber die Behauptung im Raum steht, dass die in 1g Tablette enthaltenen zu 99% bioverfügbaren Aminosäuren der Menge entsprechen, die im Körper nach Verdauung von 7g Whey-Protein ankommen, dann ist der Nutzen dieses einen Gramms Pressling aber der gleiche wie bei 7g Protein aus der Nahrung.

Oder anders ausgedrückt: ja, in einem Pressling von 1g kann natürlich nicht mehr als 1 g "Materie" drin sein, also auch nur 1g Aminosäuren. Klar.

Aber wenn von 1g Molkenprotein (das nur als Beispiel, weil so häufig konsumiert) nur ein Siebtel letztlich bioverfügbare Aminosäuren in den Körperzellen ankommen nach dem Verdauen etc., dann kommt von einem Gramm Molkenprotein halt nur 0,14 g verwertbare Aminosäuren an.

Also bioverfügbar:
0,99 g versus 0,14 g


Das heißt, ich müsste für den gleichen Effekt wie von 28 g Whey-Protein dann ja nicht 28 Presslinge schlucken, sondern "nur" 4 Stück.

Die Presslinge machen mich null satt, 300 ml Shake sättigen mich wie eine ganze Mahlzeit. Und schmecken mir so lala.
Ich möchte aber möglichst keine Mahlzeiten auslassen für nen Shake, sondern ich möchte eigentlich gern zusätzliches Eiweiß. Ich will ja möglichst ZUnehmen trotz Appetitmangel und mehr Sport.

_________

Insofern verstehe ich das Argument, dass die Bioverfügbarkeit keine Rolle spiele, nicht.
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blueberry
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Re: Erfahrung mit Proteinshakes/Eiweißshakes?

Beitrag von blueberry »

Ich kann aber eben auch nicht wissen, ob die Werbeaussagen stimmen.
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blueberry
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Re: Erfahrung mit Proteinshakes/Eiweißshakes?

Beitrag von blueberry »

Ich muss übrigens mal kurz lachen:

Ich habe gerade diese Seite der Verbraucherzentrale entdeckt: https://www.verbraucherzentrale.de/wiss ... ssen-80650

Zitat daraus:
Der beste Zeitpunkt, um eiweißhaltige Lebensmittel aufzunehmen, ist am Morgen oder etwa eine Stunde vor und nach dem Training, im "anabolen Fenster".
So weit, so gut. Dann aber die Mengen:
Wer Muskeln aufbauen möchte, sollte auf eine Proteinzufuhr in Höhe von 1,6 bis 1,7 Gramm pro Kilogramm Körpergewicht am Tag achten. Wer 75 Kilo wiegt, braucht demnach rund 125 Gramm Protein am Tag. Ein Liter fettarme Milch oder Sojadrink enthalten bereits 35 Gramm Proteine, 500 Gramm Magerquark liefern knapp 68 Gramm. Der Rest kann dann aus Hülsenfrüchten, Vollkorngetreide, Ei, Fisch oder kommen. Weitere Empfehlungen enthält das Positionspapier der Arbeitsgruppe Sporternährung der Deutschen Gesellschaft für Ernährung.
Also: einen Liter Milch schaffe ich vielleicht in drei Tagen. Mit viel Mühe auch an zwei, dann aber keinen Quark mehr.
Wenn ich Quark ins Müsli oder einen Shake oder so mache, dann maximal die Hälfte eines 125g-Bechers. Ganz. Sicher. Keine. 500g. Auf. Einmal.

Wenn ich zwei Eier frühstücke, dann ja keinen Quark und Milch mehr. Und ich esse auch nicht Eier und Fisch und Fleisch und Hülsenfrüchte am selben Tag. So viel Hunger hab ich schlicht nicht.

Ich weiß echt nicht, wie Menschen solche Mengen an Eiweiß zu sich nehmen... . :shock:
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Re: Erfahrung mit Proteinshakes/Eiweißshakes?

Beitrag von pqr »

blueberry hat geschrieben: 17.03.2023, 18:39 Hmmm, also ich hatte mir auf der Website unter Angabe meines Alters, Körpergewichts, Ziel der Eiweißzufuhr und Häufigkeit/Intensität von Sport ausrechnen lassen, dass sie mir 4 so Presslinge am Tag empfehlen würden.
Kalimera hat geschrieben: 17.03.2023, 15:05 1 Pressling enthält ca 1g Protein, und das wird durch höhere Bioverfügbarkeit ja nicht mehr.
Den Satz verstehe ich nicht so ganz.
Die Bioverfügbarkeit macht doch IMMER einen bedeutenden Unterschied, wenn es um die absolute Menge eines Stoffs geht, die letztlich vom Organismus genutzt werden kann?

Also bei Eisenhaltigem z.B. kann es durch die gravierend unterschiedliche Bioverfügbarkeit ja z.B. passieren, dass im Körper letztlich mehr Eisen verwertbar ankommt, wenn ich eine kleine Menge eines Lebensmittel/Präparat zu mir nehme, in dem das "wenige" enthaltene Eisen zu einem sehr großen Prozentsatz bioverfügbar ist, als wenn ich eine größere Menge eines "total eisenhaltigen" Lebensmittels/Präparates zu mir nehme, von dem aber aufgrund schlechter Bioverfügbarkeit fast alles ungenutzt durch den Darm rauscht.

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Die behaupten auf der Website dieser Presslinge, die ich derzeit ausprobiere, dass die Aminosäuren zu 99% bioverfügbar seien und direkt über die Schleimhäute aufgenommen würden.

1g entspräche deshalb den de facto verwertbaren Aminosäuren aus 7g Protein aus einem Molkeprotein (Whey) Shake.


Ich kann das natürlich nicht nachprüfen. Kann ich bei Eisenpräparaten aber ehrlich gesagt auch nicht.

Ich hatte aber z.B. mit ferr*t*ne (dieses Eisenwasser mit [angeblich?] 40% bioverfügbarem Eisen) deutlich weniger Verdauungsbeschwerden und mein niedriges Speichereisen ging mit der davon tolerablen Menge deutlich schneller hoch als mit den verschiedenen vorher monatelang versuchten Retard-Eisentabletten (angebliche Bioverfügbarkeit glaub so 10%?)
Jein.
Es ist schon so wie Kalimera sagt, das obere Level der Bioverfügbarkeit wäre ja 100 ÷ und damit die reine Masse des Proteins in der Tablette.
Und dieser Wert ist halt klar.
Viele Grüße
pqr

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blueberry
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Re: Erfahrung mit Proteinshakes/Eiweißshakes?

Beitrag von blueberry »

pqr hat geschrieben: 18.03.2023, 12:13
Jein.
Es ist schon so wie Kalimera sagt, das obere Level der Bioverfügbarkeit wäre ja 100 ÷ und damit die reine Masse des Proteins in der Tablette.
Und dieser Wert ist halt klar.
Ja, aber dann muss man das doch in Relation setzen mit dem, was gemeint ist, wenn man "normalerweise" sagt: ich esse ein Gramm Protein.

Wenn davon dann nur 1/7 (i.e. 14%) bioverfügbar sind, verschiebt sich doch der ganze Maßstab.
Dann ist ja mit "Essen sie als 75 kg wiegender Mensch 125 g Eiweiß am Tag" lediglich gemeint: nehmen sie 125 Proteine oral auf.

Wenn von diesen 125 g "Protein" dann halt nur 17,5g essentielle Aminosäuren verwertbar in den Zellen ankommen, dann ist die eigentliche Empfehlung halt umgerechnet "führen Sie Ihren Zellen 17,5 g bioverfügbare Aminosäuren zu".

Das ist ja die gleiche Empfehlung.

Wenn solche Aminosäurenpresslinge dem tatsächlichen Intake in die Zellen entsprechen (aufgrund der fast 100% Bioverfügbarkeit), dann ist der EFFEKT von 1g Pressling halt derselbe wie von 7g "Eiweiß essen" aus der Empfehlung.

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Oder hab ich da jetzt irgendwo einen Denkfehler?
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Valeska
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Re: Erfahrung mit Proteinshakes/Eiweißshakes?

Beitrag von Valeska »

Du wiegst aber wahrscheinlich auch keine 75 kg, wenn ich dich richtig verstehe, und willst keine Bodybuilderfigur (vermute ich), also muss du vielleicht nicht den ganz ambitionierten Faktor nehmen?

Ich bin in einer ganz ähnlichen Situation wie du, vermute ich. Nur das ich noch stille ... Ich wiege irgendwie 57-58 kg oder so (weil ich noch 5 kg von der Schwangerschaft drauf habe), und schaffe es quasi nicht, meinen Kalorienbedarf zu essen (also Tendenz fallend). Mir war schon immer klar, dass wir eher zu wenig Eiweiß essen, vor ein paar Monaten hatte mein Mann eine Ernährungsberatung und es kam genau das raus, was ich vorhergesagt habe 🙃 Er isst zu wenig Eiweiß, aber zu viele Kohlenhydrate (macht das Essen bei uns extra schwierig, mein Mann muss/will Kalorien reduzieren und abnehmen, kann aber beim Zucker kein Maß halten, ich esse wenig Süßes und müsste eigentlich alles mit extra Fett anreichern ...). Ich hatte auch schon überlegt, hier mal einen Thread zu eröffnen und nach Eiweißrezeptipps zu fragen (vielleicht mach ich das auch noch, wenn ich dich hier sehr störe 😬).

Mein Mann hat auch solche Whey-Shakes probiert bzw. trinkt sie gelegentlich. Die Marken könnte ich nachgucken, wenn es dich interessiert. Ich kann die aber nicht trinken ... aus banalen Gründen. Den ersten hab ich probiert, Schokogeschmack war ok, aber "Ist da etwa Stevia drin?" Bingo, Steviosid oder sowas. Ich schmecke das überall raus und kann das nicht essen/trinken. Der zweite irgendwie mit Joghurt-Cookie-Geschmack oder sowas, eh nicht so meins, und ziemlich "pulvrig", also auch bei korrekter Zubereitung ... Bäh. Ich mache mir gelegentlich einen "Milchshake" mit Banane und gern mit extra Sahne, aber das macht halt satt und hat vielleicht 10 g Eiweiß oder so - vielleicht sollte ich mal versuchen, da Quark reinzuschummeln. Überhaupt ist unser Quark-Konsum um einen riesigen Faktor gestiegen seit dieser Beratung (Fleisch kommt übrigens nicht in Frage, vegetarischer Haushalt).

Ich hatte mal irgendwo gelesen, bei jeder Mahlzeit 30g Protein wäre sinnvoll. Das ist natürlich sehr pauschal ohne Einbeziehung des Körpergewichts etc, aber ich fand es ganz hilfreich als Richtwert. Morgens komm ich da schon fast hin (seit einer Weile esse ich regelmäßig Frischkornbrei mit Quark und reichlich Nüssen), mittags ist es, glaube ich, sehr unterschiedlich, auch wenn ich versuche, Eiweißquellen einzubauen, abends erreiche ich das ziemlich sicher nie.
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Re: Erfahrung mit Proteinshakes/Eiweißshakes?

Beitrag von Valeska »

Oh, da kamen noch Sachen dazwischen. Ich bezog mich mit meiner Einleitung auf den "ich muss mal kurz lachen"
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Re: Erfahrung mit Proteinshakes/Eiweißshakes?

Beitrag von pqr »

Sollte das genau so sein
(Freisetzung ist oft bei gepressten Tabletten ohne Hilfsstoffe ein Problem), dann wären es ja dennoch 17,5 Tabletten pro Tag.
Viele Grüße
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