Ehrliche Erfahrungen gesucht: Schlafen ohne Stillen

Wiege oder Familienbett? Allein oder zusammen? Wie schlafen wir alle am besten?

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MamaMonster
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Re: Ehrliche Erfahrungen gesucht: Schlafen ohne Stillen

Beitrag von MamaMonster »

Hier auch sehr unterschiedliche Erfahrungen bei beiden Kindern: der Grosse stillte mit 14 Monaten nachts noch sicher stündlich, Abstillen wäre ein Albtraum geworden. Mit ca 18 reduzierte er das ganz plötzlich auf 1-2 Mal und relativ kurz darauf schlief er durch - völlig unerwartet.

Die Kleine stillte im Alter deines Kindes auch nur 1-2 Mal, das war für mich länger ok. Mit zwei wollte ich das nicht mehr und habe mich entschieden, nachts abzustillen. Bei ihr war nix mit 2-3 Wochen abstrengend, sie wurde nachts sicher zwei Monate lang suchend wach und hat sich total in Rage gebrüllt und war eine Stunde wach. Mindestens. Trotzdem wollte ich nachts wirklich überhaupt nicht mehr stillen, also bin ich dabei geblieben. Ich habe aber viele Tränen mit ihr zusammen vergossen.
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schlangengurke
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Re: Ehrliche Erfahrungen gesucht: Schlafen ohne Stillen

Beitrag von schlangengurke »

Ich habe die Kinder mit ca. 1,5 Jahren tagsüber abgestillt, mit ca 2 Jahren nachts und mit etwa drei Jahren dann noch das Einschlafstillen beendet. Das ging dann aber leicht, da kaum noch Milch da war.
Ich möchte noch dazu sagen, dass ich beim nächtlichen Abstillen überhaupt nicht sicher war, ob es klappt, da eine meiner Töchter wirklich super anhänglich war und das Stillen anscheinend sehr brauchte. Ich war, wenn ich mich recht erinnere, zu dem Zeitpunkt keinen einzigen Abend zum Einschlafen weg, geschweige denn eine Nacht, weil sie so rebelliert hat / hätte. Es ging aber dann einfach nicht mehr, also pure Notwendigkeit.

Zum nachts abstillen zitiere ich mich mal selber:
schlangengurke hat geschrieben: 11.07.2012, 22:50 Hallo,
ich habe auch Zwillinge (nur Zwillinge!), die nachts viel gestillt haben. Mal 2 oder sogar 3 Stunden Schlaf am Stück, da war ich immer schon froh. Und leider auch nicht so romantisch mit: zur Mama hinrollen, T-Shirt hoch, beide schlafen weiter, sondern mit kreischen und strampeln, gerne auch beide gleichzeitig und durch die unbequemere Haltung schliefen sie nicht wieder richitig ein... Beim Schlafen klebte an jeder Seite von mir eine und ich konnte mich daher nachts gar nicht mehr bewegen. Schlief dann also auch schlecht.
Ich war dann irgenwdwann total durch. Ich habe mich z.B. nicht mehr getraut, Auto zu fahren, habe zugeschaut, wenn die Kinder sich die scharfen Küchenmesser geholt haben, und nichts gemacht. Ich habe mich dann entschlossen, sie mit 2 Jahren bzw etwas älter, nachts abzustillen. Ich habe meine Mutter dazugeholt, die sich jeweils um die andere Tochter gekümmert hat, und habe sie nacheinander nachts abgestillt: Vorher erklärt, dann getragen, gesungen, etc. Nach spätestens einer Woche haben sie quasi durchgeschlafen. Schon in der ersten Nacht habe ich gefühlt mehr geschlafen als in den 720 davor. Ich hatte Höllenrespekt vor dem nächtlichen Abstillen (ich habe eine SEEEHR energische Tochter), und es hat einfach gut geklappt!

Viel länger hätte ich es einfach nicht durchgehalten.
Ich habe mich schon mal gefragt, warum ich das nicht früher gemacht habe, aber wer weiß, ob es dann so gut geklappt hätte. Für mich war es gut. Und die Töchter haben es auch gut vertragen: Tagsüber waren sie eher besser gelaunt als vorher. Sie haben ja auch mehr Schlaf gekriegt.
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Elafant
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Re: Ehrliche Erfahrungen gesucht: Schlafen ohne Stillen

Beitrag von Elafant »

Ich bin kein Experte, aber kann nächtliches Dauernuckeln in dem Alter nicht tatsächlich einfach an einem immer noch großen Saugbedürfnis liegen?
Und wäre es dann nicht hilfreich vielleicht tatsächlich nachts den Schnuller als Alternative zur Brust anzubieten? Könntest du dir das vorstellen?

Mir ist außerdem gerade aufgefallen, dass mein obiger Beitrag tatsächlich sehr negativ und schwarzmalerisch klang. Das war aber nicht meine Absicht. Natürlich sollte eine Situation, die man nicht mehr ertragen kann/mag, in jedem Fall verändert werden! Die Spatzschen Horrornächte sind nur der Grund, warum ich es mir dieses Mal besonders gut überlege... da ist der Leidensdruck aber auch noch lange nicht so hoch.
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MCM18
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Re: Ehrliche Erfahrungen gesucht: Schlafen ohne Stillen

Beitrag von MCM18 »

Hier wurden beide Kinder mit knapp 2 Jahren abgestillt. Es gab dann tatsächlich ein paar Tage Frust nachts, manchmal mit dem weinend einschlafen. Oft wurde aber tragen oder kuscheln akzeptiert. Wasser oder essen wollten die nachts nie. Nach ca einer Woche war der Spuk dann vorbei und nachts aufwachen viel seltener und mit kuscheln behebbar. Da hatten wir wohl Glück

Bei einer Bekannten, die mit 15 Monaten abstillte, brachte es eigentlich nachts nur die Änderung, dass das Kind wohl in gleicher Frequenz die Flasche wollte (was da jetzt genau drin war weiß ich nicht mehr).

Das wichtigste ist eigentlich die eigene Einstellung. Wenn du soweit bist , wird das Kind das merken und schnell akzeptieren. Wenn es merkt, dass Mama unsicher ist, alles probieren, um beim Stillen zu bleiben
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Re: Ehrliche Erfahrungen gesucht: Schlafen ohne Stillen

Beitrag von schneebesen »

Ich habe auch eine ehrliche Beschreibung, sozusagen live, weil wir uns noch im abstillen befinden.

Eigentlich wollte ich den jüngsten schon im Sommer nicht mehr viel stillen, aber das hat er anders gesehen. Ich habe es dann auf "daheim, auf dem Sofa und Bett" eingegrenzt und das war ok. Im Nachhinein bin ich froh, nicht komplett abgestillt zu haben, da dann die nächste Zahnrunde und die Krankheitswelle im wechs losging. Da hatte er auch ab und zu ordentlich Fieber und es ging nichts mehr und ich war froh, dass er gestillt hat.

Mein erster Ansatz war gewesen, ihn ins Geschwisterbett zum Bruder auszuquartiern. Damit konnte ich zumindest die erste Nachthälfte allein schlafen, aber das dauernuckeln gegen morgen hat er weiter eingefordert. (Bin dann immer ins Geschwisterbett gewechselt)

Im November ergab es sich dann spontan, dass alle Kinder eine Nacht bei den Großeltern (nebenan) geschlafen haben und der kleinste ohne Probleme dort ein- und durchschlief. Wenn es nicht geklappt hätte, hätten wir ihn auch mitten in der Nacht geholt. Zu dem Zeitpunkt war er auch schon ein paar mal bei Papa oder Oma eingeschlafen, wenn ich nicht da war.
Durch das dauernuckeln in Kombi mit Zähnen hatte ich Ende November so entzündete Bw, dass ich einfach nicht mehr wollte. Mein Plan wäre auch gewesen, ihn mehrere Nächte am Stück dem Papa zu übergeben, aber genau in dieser Zeit hatte mein Mann mehrere Abendtermine hintereinander, so dass ich das anders durchziehen musste. Ich habe dann mit ihm ausgemacht, dass wir nur noch zum einschlafen stillen und dann nicht mehr. Die ersten Nächte waren furchtbar. Wir haben ihm ab dem Moment einen Schnuller angeboten, da ich das nuckelbedürfnis nicht ignorieren wollte. Manchmal nimmt er ihn, manchmal spielt er einfach so damit rum und schläft wieder ein. Aber das schlafen insgesamt hat sich schon verbessert. Wechsel ich nachts zu ihm wenn er ruft, dann versucht er erstmal, ob er doch was bekommt. Aber mit Trinkbecher und Schnuller kann ich ihn meist innerhalb von paar Minuten beruhigen und dann schläft er weiter.

Momentan stillen wir jetzt tatsächlich nur noch für Mittagschlaf und abends und das ist für mich auch ok. Ich denke, er wird demnächst mit dem Mittagsschlaf aufhören (er versucht es jetzt schon manchmal, aber die Tage sind dann doch noch zu lang). Und dann schleicht sich der Rest einfach aus.
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Re: Ehrliche Erfahrungen gesucht: Schlafen ohne Stillen

Beitrag von BerlinerMammut »

Elafant hat geschrieben: 06.01.2023, 02:30 Ich bin kein Experte, aber kann nächtliches Dauernuckeln in dem Alter nicht tatsächlich einfach an einem immer noch großen Saugbedürfnis liegen?
Und wäre es dann nicht hilfreich vielleicht tatsächlich nachts den Schnuller als Alternative zur Brust anzubieten? Könntest du dir das vorstellen?

Mir ist außerdem gerade aufgefallen, dass mein obiger Beitrag tatsächlich sehr negativ und schwarzmalerisch klang. Das war aber nicht meine Absicht. Natürlich sollte eine Situation, die man nicht mehr ertragen kann/mag, in jedem Fall verändert werden! Die Spatzschen Horrornächte sind nur der Grund, warum ich es mir dieses Mal besonders gut überlege... da ist der Leidensdruck aber auch noch lange nicht so hoch.
Die Idee hatte ich auch mal - findet sie merkwürdig diese Dinge. Sind super zum drauf herum kauen beim zahnen, aber die kann man doch nicht länger im Mund behalten!!! 😄
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Re: Ehrliche Erfahrungen gesucht: Schlafen ohne Stillen

Beitrag von Elafant »

Absolut verständlich! Könnte aber trotzdem sein, dass sie ihre Meinung diesbezüglich ändert, wenn sie nachts die Brust nicht mehr als (natürlich viel bessere) Alternative bekommt, oder?
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Re: Ehrliche Erfahrungen gesucht: Schlafen ohne Stillen

Beitrag von BerlinerMammut »

Ich danke euch auch für die "schwarzmalerischen" Berichte! Ich fühle mich damit ein wenig besser vorbereitet auf die eventuelle schlimmen Nächte 😬

Abstellen darf noch etwas warten. Das hilft uns beiden aktuell noch sehr: ihr mit der KiTa und mir mit dem arbeiten und der vielen Papa - Mäusken Zeit 🫣🤗
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Re: Ehrliche Erfahrungen gesucht: Schlafen ohne Stillen

Beitrag von BerlinerMammut »

Elafant hat geschrieben: 06.01.2023, 19:44 Absolut verständlich! Könnte aber trotzdem sein, dass sie ihre Meinung diesbezüglich ändert, wenn sie nachts die Brust nicht mehr als (natürlich viel bessere) Alternative bekommt, oder?
Werde ich im Kopf behalten! ☺️
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Re: Ehrliche Erfahrungen gesucht: Schlafen ohne Stillen

Beitrag von Mau »

Bis zu welchem Alter ist es denn noch notwendig einen Schnuller anzubieten, wenn man nachts oder ganz abstillen will? Ich will das nämlich auf keinen Fall, dann lieber länger stillen...
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