Ehrliche Erfahrungen gesucht: Schlafen ohne Stillen

Wiege oder Familienbett? Allein oder zusammen? Wie schlafen wir alle am besten?

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BerlinerMammut
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Ehrliche Erfahrungen gesucht: Schlafen ohne Stillen

Beitrag von BerlinerMammut »

Ihr Lieben,

Ich merke dass ich immer mehr den Wunsch habe Nachts nicht der Nuckel zu sein und auch gerne unabhängiger wäre was meine "zu Bettgehzeit" angeht.
Ich bin definitiv noch nicht bereit zum abstillen, aber einen Schritt möchte ich wohl bald gehen...

Ich möchte aber wissen was da auf mich zukommen kann.
Mein Mäusken ist 15 Monate alt, kennt keine Schnuller, nimmt keinen Daumen, kein Schmusetuch, kein Kuscheltier und keine Puppe. Bis auf ganz wenige Ausnahmen schläft sie mit der Brust ein. Egal ob es das große erste Einschlafen ist odee nach dem nächtlichen Abhalten.
Das wäre soweit auch okay, aber sie braucht für sich aktuell noch 1/2 der Nacht die Brust zum nuckeln. Und das möchte ich ändern.

Ich glaube nicht, dass es ein mal erklären und drei Tage aushalten bei uns ist. Ich frage mich aber was kommt da?

Ist es so, dass sie dann aus dem die Brust suchendem Schlaf weinend aufwacht, die Brust nicht bekommt und dann so lange weinend durch das Bett kriecht bis sie erschöpft einschläft? Findet sie über diese Wiederholung dann heraus wie man ohne Brust im Schlaf auskommt?
Wie viele Nächte mit völliger Erschöpfung aller Beteiligten sollte man rechnen? 🫤

Ah, vielleicht ist es ja wichtig, dass sie grundsätzlich eine sehr, sehr empfindliche Schläferin ist (aus dem Auto/der Trage hinlegen und weiter schlafen gibt es hier zB nicht).

Keine Ahnung... ich habe irgendwie das Gefühl ich muss für mich da einen Schritt voran kommen, gleichzeitig weiß ich das es für sie schlimm wird. 😖 Und ich renne da irgendwie planlos rein weil ich um mich herum eigentlich nur Kinder mit Schnuller/Flasche oder generell geringes Saugbedürfnis habe... 🫥🥴
Mäusken 9/21
Lösche Benutzer 28346

Re: Ehrliche Erfahrungen gesucht: Schlafen ohne Stillen

Beitrag von Lösche Benutzer 28346 »

Ich kann nicht wirklich weiterhelfen...

Möchte dir aber da lassen das aus dem Auto nehmen oder aus dem TT ablegen hier auch unmöglich ist....

Mein Keks hat vor Ca 3 bis 4 Monaten abends beim einschlaf stillen einfach los gelassen und ist nach ein paar Minuten eingeschlafen....
Manchmal docke ich ihn mittlerweile ab wenn er nur noch am nuckeln ist bzw sich in rage nuckelt...
Seither ist es nachts einfacher ... aber selten ohne Protest... der dauert selten länger als 2/3 Minuten... bei länger lass ich ihn wieder nuckeln :roll:

Vielleicht ist das eine Möglichkeit den schlafdruck abends zu nutzen um eine Veränderung anzustoßen....
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Sabina
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Re: Ehrliche Erfahrungen gesucht: Schlafen ohne Stillen

Beitrag von Sabina »

Du suchst ehrliche Erfahrungen? Ich habe immer gespürt, dass es mit 15, 18, 20 Monaten noch zu früh war zum Abstillen in der Nacht. Das jeweilige Kind hätte es nicht verstanden, das Drama wäre gross und lang gewesen. Da habe ich jeweils alle 30-90 Minuten gestillt. Wenn deine Maus ‚nur‘ 1-2 Mal stillt, könnte stattdessen der Papa (sofern es einen gibt) sie vielleicht etwas rumtragen? Oder erwartest du da auch grossen Protest? Denkst du sie will nachts nuckeln oder hat sie Hunger/Durst?
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FloppyDisc
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Re: Ehrliche Erfahrungen gesucht: Schlafen ohne Stillen

Beitrag von FloppyDisc »

Bei uns war es eher einmal erklären und drei Wochen aushalten 🫥 ich habe beim Krötenkind damals eine stillfreie Zeit nach Gordon etabliert, also gegen 23 Uhr zum einschlafen gestillt und dann erst wieder in den frühen Morgenstunden. Das Krötenkind ist sehr willensstark, weshalb ich es beim ersten Versuch nicht durchgehalten habe. Anfangs habe ich sie brüllend auf dem Arm getragen, bis sie wieder geschlafen hat, dann ging irgendwann liegend streicheln und dann hat sie einfach durchgeschlafen bis gegen 4 Uhr. Ab dann habe ich nicht mehr auf die Uhr geguckt und einfach wieder beim ersten Aufwachen gestillt, damit wir danach weiterschlafen können. Beim Paulchen lief es ähnlich, nur mit weniger Widerstand. Bei ihm hat es vielleicht eine Woche gedauert, bis er nachts geschlafen hat statt zu nuckeln. Er wacht bis heute noch 2-3x wegen Durst auf und hat seine Wasserflasche immer mit im Bett.

Das Paulchen war 18 Monate alt und hat dann sehr bald auch tagsüber aufgehört zu stillen, beim Krötenkind hat es mit etwa 2 geklappt mit dem nächtlichen Abstillen, sie hat bis kurz vor dem 4. Geburtstag weiter gestillt.
LG Floppy
mit Krötenkind 9/16 und "Paulchen" 5/19
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matje
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Re: Ehrliche Erfahrungen gesucht: Schlafen ohne Stillen

Beitrag von matje »

Ich glaube, das kann dir leider keiner vorhersagen 🤷
Ich erinnere mich allerdings, dass ich mich bei meinen Kindern auch immer gefragt habe, wie das jemals funktionieren soll, bis ich es gemacht habe. Kein Kind hatte einen Schnuller, alle haben bei mir im Bett geschlafen und viel gestillt.
Als meine Tochter 16 Monate alt war, war ich so erschöpft, dass ich beschlossen habe, nachts abzustillen. Da ich nicht glaubte, dass ich sie ohne Stillen beruhigen können würde, hat mein Mann übernommen und ich bin ins Nebenzimmer ausgewandert (nach dem Einschlafstillen). Und es hat erstaunlich gut geklappt. Nachts stand ich noch zweimal vor der Tür, weil ich sie weinen gehört habe, und dachte ich kann das doch nicht, ich gehe rein, aber ich habe gehört, wie mein Mann mit ihr auf und ab ging und liebevoll mit ihr sprach und sie hat sich schnell beruhigt. Ich habe dann erstmals seit 16 Monaten wieder mehrere Stunden am Stück geschlafen, die erste Nacht 5, die zweite 7, und fühlte mich als könnte ich Bäume ausreißen 😄 Nach ca einer Woche bin ich wieder ins Schlafzimmer gezogen, von da an hat sie sich auch bei mir einfach durch Kuscheln beruhigen lassen und mein Mann und ich konnten uns nächteweise abwechseln, so dass jeder mal schlief. Tagsüber und abends habe ich noch vier Monate weiter gestillt.
Bei meinem Mittleren habe ich es ähnlich gemacht, außer, dass ich so lange ich tagsüber weiter gestillt habe, nachts gar nicht mehr bei ihm geschlafen habe (sondern mein Mann, ich habe dann das Tochterkind übernommen), weil ich das Gefühl hatte, er würde sonst nachts auf jeden Fall an die Brust wollen.
Keines der Kinder hatte übrigens nachts Hunger, wir haben nie eine Flasche gegeben, bei Durst Wasser angeboten. Sie schliefen auch nicht plötzlich besser nach dem Abstillen. Für uns war das so ein guter Weg und die Kinder haben es wider Erwarten sehr gut akzeptiert.
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Valeska
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Re: Ehrliche Erfahrungen gesucht: Schlafen ohne Stillen

Beitrag von Valeska »

Ich habe zuerst Stillen und Einschlafen abends getrennt (auch räumlich, also gestillt im Wohnzimmer im Sessel) und danach nachts abgestillt. Das ging nicht ohne Protest, aber war im Endeffekt ganz gut machbar. Es hat mehrere Wochen gedauert, in denen ich nach und nach weniger gestillt und immer öfter nachts nein gesagt habe. Allerdings war meine Tochter da schon zwei. Mit 1,5 konnte ich es mir nicht gar nicht vorstellen - hat sich bei mir erst durch die Folge-Schwangerschaft geändert, da war ich mir dann sicher und das hat allen geholfen.

Abends stille ich sie übrigens immer noch 1x, inzwischen wieder im Bett, gelegentlich schläft sie dabei ein, meistens nicht.
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Re: Ehrliche Erfahrungen gesucht: Schlafen ohne Stillen

Beitrag von mayo9121 »

Wir versuchen das nächtliche Abstillen gerade. Letzte Nacht waren wir drei Stunden am Stück wach. Auch nach Picknick im Bett mit der Puppe, wollte das Einschlafen aber nicht klappen. Wenn ich nicht wüsste, dass das „Drama“ nach meinem nächsten Eisprung wieder von vorne losginge, hätte ich schon längst abgebrochen. Mal sehen, wie lange ich das so noch durchhalte…
Manchmal weint er zwar kurz, weil er traurig ist, dass er nicht an die Brust darf, findet sich damit aber scheinbar schnell ab. Dann hält er sich aber leider wach und dreht sich immer kurz bevor er eingeschlafen ist und sagt „Arm“. Dabei liegt er schon auf meiner Schulter.
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BerlinerMammut
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Re: Ehrliche Erfahrungen gesucht: Schlafen ohne Stillen

Beitrag von BerlinerMammut »

Danke Euch für die schnellen Antworten!

@Sabina: abstellen möchte ich auch selbst noch nicht. Und das Einschlafstillen ist auch vollkommen okay. Ich denke da ist auch immer ein wenig Hunger/Durst dabei und dass ist 1 - 3 mal zusätzlich zum Einschlafen uns vollkommen okay.
Mir geht es wirklich nur um das nuckeln alle 15 - 30 Minuten für wenige Minuten.

Ich glaube ich habe einfach Angst vor dieser puren Verzweiflung der Maus, aber mich gibt es halt auch noch 😶‍🌫️
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Elafant
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Re: Ehrliche Erfahrungen gesucht: Schlafen ohne Stillen

Beitrag von Elafant »

Ich glaube nicht, dass jemand vorhersagen kann, was auf dich zukommt, das ist einfach sehr individuell...

Der Spatz war ca. 16 Monate (also ähnlich wie dein Kind) als ich das nächtliche Dauernuckeln einfach nicht mehr ausgehalten habe. Obwohl er sonst irre herausfordernd ist, war diese Baustelle dann erst mal erstaunlich unkompliziert. Ich habe ihn jedesmal, wenn er ins Nuckeln kam abgedockt und erklärt, dass die Brust "alle" ist und er erst beim nächsten Durst wieder stillen darf. Er hat nur kurz gemeckert, sich dann umgedreht, weitergeschlafen und hat sich (von mir unbeabsichtigt aber hingenommen) nach wenigen Tagen sang und klaglos komplett abgestillt. :shock:
Ich hatte anschließend zwei himmlische schlafreiche Wochen, dann ging das Chaos los. Plötzlich hatte er einfach keinen Grund mehr im Bett zu bleiben (da hat früher halt die Brust geholfen), ist nachts nach kurzen Schlafphasen wieder aufgestanden und war topfit. Wir hatten mehrere Monate lang quasi gar keinen Tag-Nacht-Rhythmus mehr, es half absolut gar nichts und war echt Horror.

Bei der Kleinen traue ich mich jetzt deswegen noch nicht, mit zwei Kindern würde ich das so einfach nicht mehr packen.

Das war wahrscheinlich nicht, was du hören wolltest, und ist sicher ein Extremfall, kann aber eben auch passieren...
Elafant mit Spatz (2017) und Löwin (2021)
mayo9121
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Re: Ehrliche Erfahrungen gesucht: Schlafen ohne Stillen

Beitrag von mayo9121 »

Das Dauernuckeln war mein Grund für die nächtliche Abstillaktion - im Zusammenhang mit plötzlich empfindlichen bis wunden Brustwarzen und PMDS Aggressionen. Das Genuckel war in dem Moment vorbei, als ich die erste nächtliche Stillmahlzeit gestrichen hatte.
Ich schätze mal, ohne es auszuprobieren, wirst du nicht herausfinden, ob es für euch klappt.

Vielleicht hilft dir einmal ein Blick auf deine Emotionen und deine Einstellung zum Thema. Für mich war ziemlich plötzlich (mitten in der Nacht während des Stillens) sehr klar, dass ich das Nuckeln und Stillen unter Schmerzen in Verbindung mit den negativen Gefühlen nachts nicht mehr möchte. Ich habe da keine rationale Entscheidung getroffen und auch erst nach der ersten Nacht realisiert, was ICH eigentlich möchte. Und erst zwei oder drei Tage später habe ich das überhaupt für mich als nächtliches Abstillen formuliert. Wir haben zu einem ungünstigen Zeitpunkt angefangen (Weihnachten) und ich behalte mir offen, sollte es gar nicht besser werden, nachts auch wieder mehr zu stillen. Einem Konzept oder ähnlichem folge ich dabei nicht.
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