Papa braucht Hilfe: Baby schläft nach dem Stillen und generell schwer ein

Fragen und Antworten rund um das Thema Stillen

Moderatoren: klecksauge, Teazer, Mondenkind, SchneFiMa, deidamaus

Kambly
alter SuT-Hase
Beiträge: 2381
Registriert: 17.04.2021, 15:29
Wohnort: CH

Re: Papa braucht Hilfe: Baby schläft nach dem Stillen und generell schwer ein

Beitrag von Kambly »

Es wurde ja schon so viel geschrieben, da habe ich nicht mehr viel beizutragen.
2 Punkte würde ich (neben Akzeptanz der Situation) hervorheben:

1. Schaut, dass ihr eine gute Trage habt. Da sollte nix schaukeln. Testet euch durch und schaut, dass sie allen bequem ist. Macht allenfalls eine Trageberatung oder lasst euch hier beraten und bestellt Testtragen!

2. Richtet eine bequeme Schlafstätte für den Papa ein. Mein Mann schlief anfangs auch auf der Couch, dann irgendwann auf einer einzelnen Matratze auf dem Boden. Wir haben gemerkt, dass das noch ein längerer Zustand ist (er konnte neben Kind nicht gut schlafen und mich hat er auch gestört) und haben ein Bett für ihn gekauft. Das ist inzwischen auch super, wenn er mal eine Nacht übernimmt und ich dort in Ruhe schlafen kann.
Dezemberkind 2020
Sommerbaby 2023
Stine
möchten wir nicht mehr missen
Beiträge: 313
Registriert: 16.12.2022, 20:39

Re: Papa braucht Hilfe: Baby schläft nach dem Stillen und generell schwer ein

Beitrag von Stine »

Hier auch eine Stimme für radikale Akzeptanz.
Unsere Kleine hat in dem Alter jeden Abend ab 19:00 Uhr verlässlich 1-2 Std. geschrien. Es gab keinen ersichtlichen Grund. Solange wir versucht haben, die Situation aufzulösen, war es schrecklich. Nachdem wir akzeptiert haben, dass eben Schreistunde ist, war es ok. Wir haben geschaut, dass wir Zuhause sind und haben sie begleitet (herumgetragen und gesummt) und irgendwann hat das mit der Schreistunde aufgehört, einfach so.

Und was das mit den negativen Gefühlen gegenüber dem Kind angeht. Auch die Menschen die wir lieben frustrieren uns manchmal, auch die ganz kleinen :P
Als ich hochschwanger war, meinte eine Freundin zu mir:
"Und als Tipp, ein Kuscheltier an die Wand feuern hilft manchmal- natürlich nur, wenn die Kinder nicht gucken."
Den Tipp fand ich super, vor allem weil es so ehrlich beschreibt, wie man sich manchmal fühlen kann.
Stine und die Zaubermaus 04.2022
Misle
möchten wir nicht mehr missen
Beiträge: 362
Registriert: 10.04.2017, 12:08
Wohnort: Rhein-Main-Gebiet

Re: Papa braucht Hilfe: Baby schläft nach dem Stillen und generell schwer ein

Beitrag von Misle »

Aranyen hat geschrieben: 26.12.2022, 23:20 Ich möchte noch ein paar Gedanken ergänzen.


2. Ein Baby darf Weinen, wenn alle Bedürfnisse gestillt sind, reicht da sein und Trösten.
Und bitte nutzt dabei gerne Oropax o.ä. Ihr müsst das nicht aushalten.
Ich mit den lange gestillten Kindern, der Lebendige (5/16) und der Gerechte (11/19)
Glyzinie
ist nicht mehr wegzudenken
Beiträge: 1159
Registriert: 05.02.2017, 11:51

Re: Papa braucht Hilfe: Baby schläft nach dem Stillen und generell schwer ein

Beitrag von Glyzinie »

Ich musste schon mal gelegentlich aus dem Zimmer, wenn er so geschrien hat. Er kam dann sicher in sein Beistellbett. Außerdem hatte er in dem Alter eine Phase, wo er Punkt 12 Uhr mittags für eine Stunde losgelegt hat. Geschlafen hat er gerne auf Papas Bauch (mein Mann ist auch übergewichtig, das war zumindest mal praktisch und geht gerne früh zu Bett).
Mit eiligem Piffi (11/2016)
Benutzeravatar
Myeskathry
Profi-SuTler
Beiträge: 3890
Registriert: 17.05.2015, 20:58
Wohnort: Thüringen

Re: Papa braucht Hilfe: Baby schläft nach dem Stillen und generell schwer ein

Beitrag von Myeskathry »

Von mir auch noch herzlichen Glückwunsch zum Baby. Ich finde es großartig, wenn sich Papas hier anmelden und für ihre Familie Rat suchen! Das machen leider echt wenige von sich aus.
Leider kann ich aus meiner Erfahrung mit drei Kindern vieles nur bestätigen, was andere bereits geschrieben haben:
Menschen sind von Geburt an sehr, sehr unterschiedlich. Auch Geschwister. Auch beim Schlafen.
Es gibt immer wieder Phasen, wo sich die Schlafpakete völlig verschieben und dann ist Erschöpfung und Chaos an der Tagesordnung. Das geht übrigens sogar bis ins Erwachsenenalter, nur sie Zeitspannen zwischen den Wechseln werden länger und die Eltern sind immer weniger involviert. Aber ein Kleinkind hat andere Schlafbedürfnisse als ein Kindergartenkind, das wieder andere als ein Grundschulkind, dann kommen die immer müden Pupertiere, die aber nachts nicht schlafen wollen, etc.... ganz grob 😉

Ich habe mit jedem Kind mehr Gelassenheit gelernt. Das erste war ein Schreibaby.

Uns hat ein Rauschgerät sehr gute Dienste geleistet und tut es bis heute. Es simmuliert mittels weißen Rauschens Blutkreislaufgeräusche im Mutterleib oder so. Aber wir haben die Erfahrung gemacht, dass durch das monotone Rauschen fürs Gehirn auch viele Nebengräusche raus retuschiert werden und dadurch viel weniger das Ein- und Weiterschlafen stören. Am Anfang hat MICH dieses Rauschen sehr genervt. Aber da das Kind damit besser geschlafen hat, habe ich es ertragen. Nach ein paar Wochen habe ich kaum noch wahrgenommen ob es lief oder nicht.

Wir haben viel getragen in Tuch und Tragehilfe. Das hat einige Situationen gerettet. Man kann vieles mit getragenem Baby machen. Und vor allem kann der Papa aktiv helfen.

Als wir noch in einer größeren Stadt gewohnt haben bin ich sehr gerne mit Baby durch die Stadt gegangen. Wenn es dann schlief, habe ich mich in einen Buchladen gesetzt und ein Buch gelesen. So habe ich mehrere Romane Stück für Stück durchgelesen. Aber frag nicht, wie mein Haushalt Zuhause aussah. Das hat aber wenigstens mir gut getan. Vielleicht findet deine Frau auch sowas, was ihr gut tut? Ich weiß ja nicht, wie ihr wohnt.

Der 2,5 Jährige schläft natürlich noch nicht komplett durch. Aber es stört mich kaum noch.

Ihr klingt so bemüht und dem Kind liebevoll zugewandt. Ich wünsche euch Durchhaltevermögen und gute Individuelle Wege in dieser wirklich schwierigen Phase!
Liebe Grüße
Myeskathry mit Ritter (7/12), Möhrchen (7/14) und kleinem Edelmann (4/20) +🐈
Benutzeravatar
Si14
gehört zum Inventar
Beiträge: 577
Registriert: 23.06.2019, 11:35

Re: Papa braucht Hilfe: Baby schläft nach dem Stillen und generell schwer ein

Beitrag von Si14 »

Hier wurde ja schon sehr viel geschrieben. Ich möchte auch gern meine Erfahrungen da lassen.

Hier waren 2/3 Kindern in dem Alter nicht länger als anderthalb Stunden am Stück wach bis sie bereit waren (bzw. sind) für den nächsten halbstündigen Powernap. So isses halt. Halbe Stunde schlafen, eine Stunde halbwegs zufrieden wach, halbe Stunde unzufrieden wach, in den Schlaf kämpfen, halbe Stunde schlafen, … Tagein tagaus. Unsere Tochter hat von 3-6 Monaten durchgeschlafen und wurde dann nachts alle 2h wach. Nie im Leben wäre ich da auf die Idee gekommen abzustillen, damit mein Mann alle Jubeljahre mal nachts ne Flasche geben kann. Stattdessen haben wir geübt im Liegen zu stillen. Tagsüber habe ich mich für jedes Schläfchen mit dem Baby aufs Sofa gechillt oder hatte sie im Tuch. Ablegen war sowieso keine Option - und selbst wenn, gelohnt hätte sich das bei so kurzen Schläfchen doch gar nicht. Und beim ersten Kind, noch dazu mit einem engagierten Papa, hat man ja oft auch genug Zeit für diese Pausen.

Ja, die Zeit ist mega anstrengend, das können hier sicher sehr viele nachfühlen. Aber macht es euch nicht anstrengender als nötig. Kein Baby muss zwingend abends um sieben in seinem Bett liegen und allein schlafen. Mein liebstes Mantra beim ersten Kind war: Schlafen wenn das Baby schläft, putzen wenn das Baby putzt.

Ich schreibe das übrigens gerade auf dem Sofa mit dem Baby im Arm. Mein Mann hat bis eben die Socken zusammengelegt und wird sich gleich zu mir setzen. Das Baby kommt dann mit ins Bett wenn wir auch gehen.

Was ich beim Lesen eurer Beiträge aber noch nicht ganz verstanden habe ist, wie ihr euer Baby versucht „schlafen zu legen“. Könnt ihr an dem Modus vielleicht noch etwas ändern? Und ist das Baby nachts „nur“ unruhig und will alle 1-3h stillen oder ist es dazwischen auch richtig wach?
mit K (06/2017), A (06/2019) und K (09/2022)
Antworten

Zurück zu „Stillforum“