Täglicher Stillk(r)ampf - was kann ich tun?

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FireAngel
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Täglicher Stillk(r)ampf - was kann ich tun?

Beitrag von FireAngel »

Grüßt euch!
Eurem Rat folgend, würde ich gerne um Ideen bezüglich meine Stillprobleme bitten. Ich bitte um Entschuldigung, falls ich manchmal nur vage Zeitangaben machen kann, da ich lange nichts aufgeschrieben bzw aufgezeichnet habe.
Mein eigentliches Wunschziel war, meinen kleinen Bubi voll zu stillen und bei einer stundenweisen Abwesenheit meinem Partner etwas abgepumpte Muttermilch dalassen zu können, so dass der Kleine ausschließlich mit Muttermilch ernährt werden kann.
Die Schwangerschaft an sich verlief komplikationslos, ich musste aber häufiger zu Kontrollen, da der Kleine an der 5er-Perzentile wuchs. Was er aber konstant und schön gemacht hat und ohne irgendwelche sonstigen Auffälligkeiten. Aufgrund der Konstellation wurde es eine Einleitung am Termin, um das Risiko einer Plazenta-Insuffizienz bei Übertragung zu reduzieren. Die Geburt selbst brachte ein paar Komplikationen – nach ca 9 Stunden Wehen gab es Dezelerationen, ich musste mich mehrfach umlagern, worauf das CTG wieder besser wurde. Geendet hat es in einer vaginalen Geburt nach 10 Stunden Wehen mit einer geschnittenen Epi und einem üblen hohen Vaginalriss, gefolgt von einem deutlich erhöhtem Blutverlust und einer Vollnarkose, da der Riss nicht ausreichend lokal betäubt werden konnte. Ich hatte meinen Kleinen kurz auf dem Brustkorb liegen, dann musste ca 2 Stunden der Papa auf den Kleinen aufpassen, bis ich im Aufwachraum gelandet bin. Dort half man mir im Halbschlaf, den Bubi an die Brust zu legen, was so la-la funktioniert hat. Hauptsächlich dockte er eine gefühlte Ewigkeit nicht richtig an, dann saugte er nur wenige Male, dafür aber recht kräftig und fuchtelte viel dabei herum, dann schlief er ein.
Auf dem Familienzimmer durfte ich erstmal nur liegen, das erneute Anlegen war bescheiden. Ich hatte mit einer ziemlich ausgeprägten Anämie zu kämpfen und ordentlichen Beinödemen (erst nach Geburt wg der vielen Infusionen). Nachdem die Geburt in der Nacht war, wurde Bubi irgendwann wieder hungrig, die Schwester (alleine auf Station) half mir einmal beim Anlegen, aber der Kleine saugte nicht richtig und hatte irgendwie Probleme mit dem Andocken, war auch recht unruhig-suchend und fuchtelte viel mit den Armen. Ich versuchte es trotzdem ca alle 3 Stunden zu stillen, was wegen dem Andocken nicht so ganz erfolgreich war. Schließlich kam eine Stillberaterin, die ihn irgendwie angelegt bekam und mir Brustmassage und 2 Anlegetechniken gezeigt hat. Kaum war sie weg, funktionierte beim nächsten Mal wieder nichts. Ich sollte ihn alle 2-3, „eher alle 2“ Stunden anlegen und dafür notfalls aufwecken. Das ging gründlich schief, aufwecken führte zu einem schläfrigen Baby, das keinerlei Lust auf Stillen hatte -Thema durch, ich fütterte auf Bedarf.
Es endete schließlich am Abend des ersten Tages nach Geburt in anhaltendem Hunger-Gebrüll, so dass uns die Schwester ein paar Schlucke Pre in einem Fläschchen brachte – zack, weg, Kind aber ruhig und fast 3h geschlafen. Am darauffolgenden Vormittag kam die Stillberaterin wieder, war nicht erfreut, dass er Pre bekommen hatte und meinte, dass ich wohl mit Stillhütchen bei meinen asymetrischen Brustwarzen besser bedient sei, da er jetzt ja auch durch den Sauger einen falschen Hyper-Saugreiz bekommen habe. Tatsächlich habe ich ihn damit (erstmal) problemlos andocken können, wobei er meist recht unruhig fuchtelnd war und fordernd und unangenehm ansaugte. Auffallend war aber auch schon im KH, dass er ziemlich schnell ziemlich hungrig wird und sehr schnell schreit aus Leibeskräften – beim Andocken dann auch erstmal wütend „beißt“ für 3-5 Züge, bis er dann runterreguliert und zügig trinkt. Da trank er, wie auch die ersten anderthalb Wochen, dann zwischen 5-20 min, bis er am Schluß nur noch nuckelte und dann einschlief .
So wurden wir am 2. Tag nach Geburt entlassen, da hatte ich noch kaum Milch eingeschossen, die kam erst am Tag 3-4. Zu Hause hatte ich eine „Notfallpackung“ Pre und 125ml-Fläschchen, nur für den Fall der Fälle gedacht gewesen, dass es zu Stillproblemen käme.
Ich war von 3 durchwachten Nächten (2 Nächte vor Geburt wegen starker Rückenschmerzen und Einleitungsmed/Kontrollen, 3.Nacht eigentliche Geburt) quasi permanent wach gewesen und hatte massivsten Schlafmangel. Ich schlief beim Stillen, das ich nach Bedarf machte, immer wieder ein und hatte gelegentlich Kreislaufprobleme. Es kam wie es kommen musste, der Kleine hat nicht genug abbekommen und schrie trotz wechselweisem Anlegen nur noch wie am Spieß. Also hat er schließlich nach fast jedem Stillversuch danach Pre dazubekommen, worauf er jeweils prompt schlief und er kam auf 2-3 Stunden gelegentliche Schlafphasen. Einen regelmäßigen Rhythmus Schlafen/Stillen hat er bis heute nicht entwickelt, manchmal 2-3 Stunden, manchmal nur 5min und dann wieder wach.
Um wieder auf die Beine zu kommen, haben wir ein paar Nächte Schichten praktiziert, ich war bis ca 2 Uhr wach, hab da ein letztes Mal gestillt und dann hat mein Partner Windeln gewechselt und bei Hungerzeichen etwas Pre mit Fläschchen gegeben (10-30ml), bis ich ab ca 7-8 Uhr wieder begonnen habe zu stillen. Sein Geburtsgewicht von 2990 g hatte er an Tag 10 wieder drin und er hat sich klinisch gut entwickelt. Gewogen habe ich ihn selbst nicht, nur wenn die Hebamme kam.
Nach ca anderthalb Wochen begannen dann die Schreitage. Ca 5 Tage am Stück schrie er mehrere Stunden, zeigte teils Kolik-Zeichen (Anziehen Beine, Zappeln, herzzerreißendes Weinen/Schreien, Pressen, viele Winde), teils aber auch nicht genauer nachvollziehbares Schreien. Er hing mitunter Stunden fast ununterbrochen an der Brust, hat dabei sehr wütend und Kopf hin und her-werfend irgendwie auf sanften Druck mit der Hand doch die Brustwarze samt Stillhütchen genommen, nur um sie nach ein paar Mal saugen wieder auszuspucken und sich wie wild zur verbiegen und weiterzuschreien. Selbes Spiel wieder von vorne, bis er irgendwann so stinkwütend war, dass nur noch die Brust geschlagen wurde und schließlich gar nichts mehr ging. Am Ende hat er auch die Flasche nicht mehr genommen, bis er nach mehreren Stunden erschöpft eingeschlafen ist. Das Ganze ging erstmal 5 Tage und mein Partner und ich waren am Rande des Zusammenbruchs in Tränen aufgelöst. Wenn überhaupt relevant Nahrungsaufnahme in diesen Tagen, dann per Fläschchen, die unzähligen kurzen Züge an der Brust dürfte nicht viel rübergekommen sein. Ich protokollierte etwas mit und kam auf summiert ca 7h „Stillversuche“ pro Tag.
Da er die Stillhütchen bei seinen Brust-Hau-Aktionen sowieso meistens x-mal wegschlug, hab ich sie schließlich frustriert weggelassen – wozu noch, ich war geistig eh schon beim Abstillen? Doch überraschenderweise: zack, hat er die Brust ohne Hütchen genommen – und seitdem nie wieder eins gebraucht. Das blieb aber der einzige fassbare „Erfolg“. Mittlerweile fütterten wir über den gesamten Tag verteilt ca 160-260 ml/Tag in mehreren Portionen nach dem Stillen zu.
Allerdings hatten seine Beißattacken Spuren hinterlassen, die sich aber mit intensiver Brustpflege gut kontrollieren ließen. Geblutet hat nur die rechte Brustwarze nach einer Beißattacke einmal.
Ich klagte meiner Nachsorge-Hebamme wiederholt die Vorkommnisse und wir versuchten zuerst meine Situation zu verbessern: ausreichende Essens- und Flüssigkeitsaufnahme, Schlafphasen durch „Schichten“ abwechselnd mit meinem Partner, Spaziergänge um aus der Situation räumlich rauszukommen. Dafür akzeptierte ich erstmal das Pre-Zufüttern, fühlte mich aber dabei wie ein noch größerer Versager. Ausgerechnet beim nächsten Besuch zeigte er sich dann als Musterknabe und ließ sich wie aus dem Lehrbuch anlegen, ca 15min lang.
Meine derzeitige Situation: Hunger zeigt sich bei ihm ziemlich schnell, tlw bleibt nicht einmal Zeit, ein Stillkissen hinzulegen oder kurz noch auf Toilette zu gehen. Angesaugt wird sehr fordernd mit nachfolgend 3-5 starken unangenehmen Zügen, dabei muss er den Kopf gut geführt bekommen, da er sonst gierig hin- und herwirft und die Brustwarze „nicht trifft“ oder mit den Händen ständig dazwischenfummelt. Ca in 2/3 der Fälle wird dann ein paar Minuten gesaugt und er schläft dann schnell ein, legt man ihn dann ab, geht das Geschrei aber wieder von vorne los – oft 4-8 mal hintereinander mit immer kürzeren Saug-Phasen an den Brüsten. In ca 1/3 der Fälle wird auch ganz gut angesaugt, allerdings wird er dann zunehmend unruhig an der Brust, schlägt mit den Fäustchen auf die Brust ein, wirft den Kopf hin und her, dockt minütlich ab, biegt sich irgendwann durch. Oft kommt dann die Situation, dass er dann gar nicht mehr von der Brust will und wir dann beim Zufüttern landen – Alternative, falls kein Fläschchen folgt: anhaltendes Geschrei. Übliche „Nachfütter-Menge aktuell: meist 20-30 ml, gelegentlich bis 60 ml. Abstände zwischen den Stillsitzungen völlig unterschiedlich, ein Muster gibt es keines, ich stille nach Bedarf, manchmal (sehr selten) maximal 3,5h Abstand, oft auch mal nur 5min bis halbe Stunde. Clusterphasen hat er seit der 2.Lebenswoche, abends fast immer über 3-5 Stunden, oft auch zwischen 8-14 Uhr, täglich mindestens eine in der gesamten letzten Woche.
Zwischenzeitlich hab ich mir auf Empfehlung der Hebamme zur Steigerung der Milchmenge eine Pumpe besorgt, allerdings sind hier in den wenigen verleihenden Apotheken irgendwie alle erdenklichen Pumpen länger verliehen, so dass ich nur noch eine ältere elektrische Einzel-Pumpe bekommen konnte. Womit natürlich Powerpumping mit den mir empfohlenen 15-15-10-10-5-5min doppelt so lange dauert. Ich komme aufgrznd der vielen Clusterphasen grade auf 1-3 solcher Sitzungen pro Tag, oft nicht komplett, da zwischendurch das Baby sein Vorrecht auf meine Brust wieder einfordert. Abgepumpte Mengen: links 0-15ml/Sitzung, rechts 10-45ml/Sitzung. Die linke Brust mag das Baby beim Stillen auch auffällig weniger gern als rechts.
Als Problem und Versagen meinerseits empfand ich, dass wir nie von dem zusätzlichen Pre wegkamen, er zieht ca 120-260ml/Tag zusätzlich, wobei ich darauf achte, dass ich ihn mehrfach an beiden Brüsten angelegt habe, bevor er die Flasche bekommt. Während der „aggressiven“ Schreiphase oben hat er eher 260ml über 24h bekommen, aktuell stehen wir bei ca 140ml/Tag. Wenn mein Partner ihn füttert, neigt er dazu, ihn solang an der Flasche trinken zu lassen, bis er nicht mehr mag, das ist meist bei ca 60ml der Fall. Manchmal kommt es dann trotz Bäuerchen zu etwas spuckeln. Mittlerweile weiß auch mein Partner, dass er kleinere Portionen langsam gibt, damit konnten wir die Milchmenge schon reduzieren pro „Zufüttermahlzeit“.
Leider waren wir heute 3 Stunden weg und ich hinterließ meiner Mutter 30 ml Muttermilch und eine „Notfall-Flasche“ mit 130ml Pre – als ich wiederkam, war alles weg und er hat natürlich gespuckt. Aussage: „der arme Bub war doch so verhungert und hat gleich nach dem Aufwachen so erbärmlich geschrien, und dann hat er die gaaanze Flasche in einem Haps vernichtet“. Ich habe zu Hause nur noch geheult, da die ganzen Mühen der letzten Woche komplett zunichte war mit der Pre-Reduktion.
Sorry für die ganze riesige Story. Ich bin mir aber nicht sicher, wo genau der Wurm drin ist und habe daher lieber ausführlicher erzählt. Glaubt ihr, ich schaffe es, zum einen eine relevante Milchmenge aufzubauen, dass er auch mal satt wird und nicht ständig nach der Mahlzeit noch Nahrung nachfordert und zum zweiten, noch zum Vollstillen zu kommen? Meine Geduldsreserven sind leider mittlerweile ziemlich erschöpft und einen Plan zum weitermachen habe ich auch keinen. Ich fühle mich ständig hinter Windmühlen herrennend, Milchmenge aufzubauen und gefühlsmäßig läuft es in die verkehrte Richtung und die Zufütterung steigt eher bzw ich bin gefühlt ständig am Dauerstillen – kriegt er stattdessen eine Fläschchenmahlzeit, ist danach 2-3 Stunden Ruhe. Mir drängt sich da ständig das Gefühl auf, er würde nicht satt werden, außerdem habe ich wenig Gefühl, wie viel Zufütterung er wirklich braucht und ab wann er sich am Fläschchen „übernimmt“.
Ich wäre sehr froh, wenn ihr mir wenigstens ein bisschen weiterhelfen könntet. Möchte das Stillen nicht ganz kampflos aufgeben, aber aktuell quälen wir uns glaube beide ziemlich damit.
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Gewichte habe ich nur 4:
- Geburt 16.11.2022: 2990 g
- 25.Nov: 3000g (Hebamme)
- 15.12: 3700g (Hebamme)
- 19.12.: 3800g (Kinderarzt)

Hier noch Antworten auf die Fragen:

* Ist Euer Baby ein Junge oder ein Mädchen? – Junge; erstes Kind

* Wird oder wurde Euer Baby zugefüttert, wenn ja, mit was (Muttermilch, Formulanahrung)? Schreibt bitte die Mengen auf (wie oft und wieviel täglich) und womit zugefüttert wird oder wurde.
- vom KH bis jetzt Muttermilch hpts über die Brust, dazu 1-3x/Tag abpumpen und Rückgabe der abgepumpten Muttermilch mit Flasche, dazu zwischen 120-210 ml/Tag PRE-Nahrung mit Fläschchen

* Bitte beschreibt, wie Euer Stillalltag für gewöhnlich aussieht: Wie oft und wie lange wird üblicherweise gestillt? Wie lang sind die Schlafpausen? – siehe obigen Text

* Wie oft pro Tag scheidet das Baby aus? Wie häufig hat es Stuhlgang?
- Stuhlgang anfangs 2x/Tag, aktuell 1x Tag (curry/cremig, 1 Einserwindel ziemlich voll), Urin ca 7-8x/Tag

* Berichtet auch von Eurem Stillstart und den ersten Wochen nach der Geburt, v.a.: Wie klappt(e) das Stillen? Unruhiges Baby? Andock-Probleme? – siehe obigen Text

* Kennt es künstliche Sauger, also z.B. Flaschen, Hütchen, Schnuller?
- Ja, siehe oben. Stillhütchen ab KH, ca 1,5 Wochen lang. Schnuller anfangs häufiger, jetzt nur noch für z.B. Autofahrt oder Sono beim Kinderarzt

* Seid Ihr (bzw. Ist Euer Kind) bereits woanders in Behandlung/Beratung? Stillberatung, Kinderarzt, Hebamme, Osteopath, Krankengymnastik...?
- Nur die üblichen U´s; 1x wegen der o.g. Schrei-Phase in der 2.Lebenswoche (ohne pathologischen Befund). Nachsorge-Hebamme war glaube 4 oder 5x da, seit 1 Woche nicht mehr

* Gibt es medizinische Besonderheiten, die das Stillen betreffen könnten? Z.B. Orthopädische Auffälligkeiten, Frühgeburt, Gelbsucht beim Baby? Brust-Operationen, Schilddrüsen- und andere chronische Erkrankungen (Übergewicht, Diabetes, PCOS,...) bei der Mutter? Medikamenteneinnahme?
- Nein beim Baby mit der Ausnahme, dass er formal ein SGA-Kind war (5-8. Perzentile lt 4x Ultraschall) – bin aber selbst sehr klein (ca 1,60). Ich selbst hatte mal eine ca 2-jährige Hypothyreose-Phase, seit ca 8 Jahren perfekte TSH-Werte und keine Substitution mehr, TSH kontrolliere ich ca 2x/Jahr. Mein linker Brustwarzen-Vorhof hat eine bohnenförmige längliche Form, lateral fehlt bis nahe an die Brustwarze die Färbung (ist seit Geburt so). Adipositas I°, keine weiteren Vorerkrankungen
mayo9121
ist nicht mehr wegzudenken
Beiträge: 1509
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Re: Täglicher Stillk(r)ampf - was kann ich tun?

Beitrag von mayo9121 »

Hey Fireangel, schön, dass du hier her gefunden hast.
Deine Stillsituation hört sich ziemlich anstrengend an! Leider kann ich dir nicht so recht helfen. Meine Hebamme hatte bei unruhigem Andocken empfohlen, den Zwerg einzupucken. Das hat gut funktioniert und wir konnten es schnell ganz lassen. Es gab auch Stillpositionen, die er lieber möchte als andere. Hast du da mal ein bisschen rumprobiert?
Um wie lange Abwesenheit geht es denn? Wäre es auch möglich, die Milch dann aus dem Becher zuzufütter? Da würden dann sicher auch keine 130 ml getrunken. Für das Sättigungsgefühl sind mWn vor allem auch die Anzahl der „Saugschläge“ und die Zeit relevant. Deshalb wird an der Flasche eine sehr viel größere Menge getrunken, als an der Brust.
Ansonsten wünsche ich dir starke Nerven, du bekommst hier sicher schnell noch mehr Ideen und eure Stillzeit wird vielleicht entspannter
Kleiner Papagei 🦜 05/21
Känguru im Bauch 🦘 04/24
🐕🐕 🐎 🐓 🐔 🐔 🐔 🐔 🐔 🐇 🐇
Lösche Benutzer 27615

Re: Täglicher Stillk(r)ampf - was kann ich tun?

Beitrag von Lösche Benutzer 27615 »

Hallo FireAngel!

Dein Bericht erinnert mich so an meinen Großen ... ich bin fast ein bisschen wehmütig. So ein kräftiges, willensstarkes und aufbrausendes Baby findet man ja nicht oft. Und anstrengend, ich schwöre dir, die Zeit mit Baby und Kleinkind, als der Kleine dann da war, war NICHTS gegen die Babyzeit beim Großen.

Ich kann nur sagen - er hätte jede Flasche immer ausgetrunken, auf Ex, hat er auf der Neo gemacht, egal wie groß. Das ist nicht Hunger. Ich würde allen Personen, die vielleicht mal eine Flasche geben empfehlen, sich Artikel zum Thema "paced bottle feeding" durchzulesen. Da ist der Große zwar anfangs auch ausgezuckt, aber man muss sie ja irgendwie von der Flasche wegbekommen. Bzw., damit die Brust interessanter machen. Gespuckt hat er auch viel. Überlaufventil...
Eine große Flasche einmal hat sicher nicht alles wieder zerstört, was ihr bis jetzt schon geschafft habt! Ich habe dem Großen anfangs auswärts auch meistens nur eine Flasche gegeben, weil der Aufwand mit Stillen und danach Flasche geben z.B. beim Kinderarzt einfach zu groß gewesen wäre. Für mich zumindest.

Das er ohne Stillhütchen trinkt ist super!
Und eines: wenn er aufwacht, musst du SOFORT da sein. Toilette gehen ist nicht. So war es zumindest beim Großen, der war innerhalb von Sekunden so in Rage, wenn er nicht sofort die Brust im Mund hatte, dass er aufgehört hat zu Atmen für ein paar Sekunden und dann erst minutenlang beruhigt werden musste, bevor ein Anlegeversuch überhaupt möglich war. Ich habe also das Bettchen bewacht und beim kleinsten Aufwachzeichen den Großen geschnappt und angelegt. Versuche eine bequeme Stillposition zu finden. Am besten zurückgelegt, damit du dich etwas entspannen kannst.

Ich denke, dass die Stillberaterin hier noch wissen will, wieviel Milch du pumpst, also wie viel Milch du insgesamt mit der Flasche zufütterst. Schon aufgeteilt in Mumi/Pre, aber eben was insgesamt über die Flasche kommt, damit sie dich richtig beraten kann.

Viel Kraft & Glück!
Lösche Benutzer 27615

Re: Täglicher Stillk(r)ampf - was kann ich tun?

Beitrag von Lösche Benutzer 27615 »

Was mir noch einfällt - Beingymnastik wegen der Blähungen haben hier gut geholfen. Viele hier haben mit Abhalten super Erfahrungen gemacht. Und beim Anlegen solltest du darauf achten, wenn es irgendwie geht, dass seine Hände gut liegen und er wirklich ganz nah bei dir liegt, Bauch an Bauch. Das hat hier zu viel mehr Ruhe beim Stillen geführt.
FireAngel
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Re: Täglicher Stillk(r)ampf - was kann ich tun?

Beitrag von FireAngel »

Vielen lieben Dank für eure Tips schon mal!
Stillpositionen hab ich mehr oder minder alle gängigen, die ich finden konnte, mal durchprobiert. Bauch an Bauch von unten her ist ganz unbeliebt bei ihm und er kippt bei seinen Hampeleien oft auch nach seitlich weg, außerdem sind meine Brüste wohl zu groß dafür (er liegt dann mit Hohlkreuz und im Nacken liegenden Kopf da). Am Besten geht noch im leicht vornübergebeugten Sitzen mit Stillkissen/Decke drunter und dann quer vor meinem Bauch liegend, gelegentlich auch Football-Position. Bei letzterer darf er aber mit den Beinen nicht in reichweite einer Lehne oder etwas anderem sein, weil er sich sonst irgendwann hochstrampelt und wegschiebt nach vorne. Bei halbliegenden Positionen hab ich selbst das Problem, dass ich Nackenschmerzen vom Runterschauen bekomme und nicht unterhalb meiner Brüste sehen kann, wo er denn andockt, da die Brustwarzen ziemlich nach unten zeigen - und lagern geht da auch nicht so recht, da er im Lauf der Zeit runterrutscht.
Einpucken - alles, was einengt, findet er richtig doof. Lässt er uns auch sehr ausgiebig wissen. Er liegt/schäft auch am liebsten in leicht gekippter Rückenlage, mit weit von sich gestreckten Ärmchen, die an Mama oder Papa anliegen.
Abhalten habe ich sowohl untenrum frei als auch angezogen probiert, aktuell kaum ein Unterschied feststellbar. Fahrrad-fahren mit den Beinchen scheint wohl ein bisschen zu helfen. Er kriegt Lefax und täglich ein kleines bisschen (ca 10ml) Fencheltee.
Heute ist er wieder ganz besonders unruhig und fordernd beim Stillen. Ich bin mir ziemlich sicher, dass ich etwas mehr Milch drin hab durch die ganze nervige Abpumperei, aber er hat immer wieder abgedockt und rumgefuchtelt bzw -geschrien. Nichts hat geholfen, haben dann schließlich nach Rumtragen, schunkeln etc ein FLäschchen angeboten - ich glaub wenn wir ihn gelassen hätten, wäre es leer gewesen. Jetzt ist er deutlich ruhiger und schaut aufmerksam herum. :(
Casinova
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Re: Täglicher Stillk(r)ampf - was kann ich tun?

Beitrag von Casinova »

Hallo,

ein paar Dinge, die Du da beschreibst, kommen mir bekannt vor. Die Fuchtelei hatten wir anfangs auch. Meine Maus fand das Pucken aber ebenfalls nicht gut, daher haben wir das gelassen.

Mal ne ganz blöde Frage.. Schläft der Kleine genug? Bei uns war es wohl anfangs das Problem, das die Maus zu müde zum Trinken aber zu hungrig zum Schlafen war. Es war ein Teufelskreis. Die Zeichen von Übermüdung können die gleichen sein, wie die von Bauchweh. Überstrecken, schreien, das ganze Programm. Wir haben uns einen Vortrag einer Schlafberaterin angehört, das hat sehr geholfen. Unter anderem sollten wir darauf achten, dass die Maus nie länger als eine Stunde am Stück wach ist. Und zwar gemessen vom Wachwerden bis erneutem Einschlafen. Wir haben ein paar Tage Schlfprotokoll geführt und darauf sehr geachtet. Bei uns hat es Wunder gewirkt! Ach und Lefax hatten wir auch gegeben, weil wir dachten sie habe Bauchweh. Das hat bei ihr das Spucken stark verschlimmert.

Das ist jedenfalls eine ganze Menge, was Du da mit gemacht hast. Kopf hoch! Du machst das ganz toll :)
Der Große P 05/13
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FireAngel
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Re: Täglicher Stillk(r)ampf - was kann ich tun?

Beitrag von FireAngel »

Casinova hat geschrieben: 24.12.2022, 00:51 Mal ne ganz blöde Frage.. Schläft der Kleine genug?
Ich habe nichts protokolliert, aber schon den Eindruck, dass er eher zu wenig als zu viel schläft. Auch wird er oft abends/nachts quengelig, aber nuckelt dann nur unzufrieden an der Brust, Kuscheln mag er dann aber auch oft nicht so recht bzw immer nur kurz, hampelt dann auf dem Arm oder Bauch herum, bis das Schreien von vorne losgeht.
Heute Nacht war es z.B. besonders schlimm, wir haben bis ca 4 Uhr alles mögliche versucht, ihn zum schlafen zu bringen - rumtragen, im Arm wiegen, Musikuhr, Licht und Lärm auf Minimum reduziert, an üblichen Schlafplatz zu legen versucht (Ablegen noch bescheidener, da geht er dann richtig ab), stillen stillen stillen in Mini-Etappen (rumfuchteln, angelegt, 2-5x heftig angesaugt, dann "stinkig" geworden und Brustwarze wieder ausgespuckt oder daran im angesaugten Zustand gezogen - autsch).
Zusammenfassend: ich hab aufgrund der Schrei-Nächte schon ein wenig nach schlaffördernden Maßnahmen geschaut und soweit auch umgesetzt. Er schläft bei uns im Bett, als Ritual bekommt er einen Schlafstrampler angezogen und mit einer Spieluhr immer dassselbe Liedchen gespielt (darunter wird er meist etwas ruhiger, bis das Lied zuende ist :roll: ) und noch Kuscheln mit Mama und Papa.
Wenn er aber nicht will, schläft er um keinen Preis der Welt. "Nach einer Stunde soll ich einschlafen? .....Nöööööö"
Umgekehrt übrigens genauso frustran, hatte ich im Rahmen meiner Still-Odyssee auch ausprobiert, ihn nach einer abgesteckten Zeit wieder zu wecken - mochte nicht angelegt werden und schlief innerhalb kürzester Zeit wieder ein. Da hätte nebendran eine Bombe hochgehen können....

Lefax hat er nur auf Bedarf bekommen, den Tee gebe ich grade täglich - aktuell halten sich die Koliken in Grenzen.
Casinova
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Re: Täglicher Stillk(r)ampf - was kann ich tun?

Beitrag von Casinova »

Gegen Nachmittag/Abend war es bei uns ebenfalls immer ziemlich dolle mit dem Schreien. Einerseits, weil die Kleinen dann wohl laut der Hebamme anfangen die Erlebnisse vom Tag zu verarbeiten. Und andererseits, weil bis dahin bei uns schon zu viel Schlaf fehlte. Die Beraterin meinte, dass die Kleinen jedes Mal wenn sie über "den Punkt sind" Cortisol ausschütten. Das hindert am Schlafen. Wenn sich das über den ganzen Tag mehrmals wiederholt, sind die Babys abends total aufgekratzt und gleichzeitig müde. An Stillen ist dann trotz Hunger kaum zu denken. Daher galt es bei uns, bereits die frühen Müdigkeitszeichen zu beachten. Bei uns waren das der leere Blick und eine Rotfärbung der Haut unter den Augenbrauen. Wenn das Augen reiben und Gähnen anfängt bist Du schon zu spät. Wenn Du dann erst mit Wickeln und Strampler anziehen anfängst, wird das nichts mehr. Sobald die späten Müdigkeitszeichen einsetzen, muss das Baby schon in der Schlafposition sein, welche auch immer das ist. Bei uns war es eben auf dem Arm. Und dann vorzugsweise im Dunkeln. Bei uns hat das so 4 Tage gedauert, bis wir den Rhythmus raus hatten und E war auf einmal wie ausgewechselt.

Jedes Baby ist natürlich anders und auch schon unter den ganz Kleinen gibt es unterschiedliche Schlaftypen. Bei uns hat das jedenfalls sehr geholfen. Vielleicht kannst Du damit was anfangen :)
Der Große P 05/13
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Re: Täglicher Stillk(r)ampf - was kann ich tun?

Beitrag von FireAngel »

Hallo und Frohe Weihnachten an alle!

Heute ist es wieder besonders schlimm. Nicht nur ,dass er heute morgen schon alle anderthalb Stunden recht ausgiebig (ca 20 min pro Seite) gestillt werden wollte (vorersta aber dazwischen recht zurfrieden döste - ich war schon voller Hoffnung, dass es besser werden würde), nein, der Un-Spasß ging weiter. Wir waren bei mienen Eltern eingeladen, zusammen mit meinen Bruder mit Frau und Sohn. MEin Kleiner hing quasi fast durchgehend an meiner Brust, letztlich bin ich Schlag Mitternacht heute bei 24 Stillmahlzeiten angekommen (tlw beidseitig, tlw eine Seite) - je später, desto aggressiver wurder der Kleine.
Prinzipiell fing es ja mit dem Nicht-Zufüttern gut an, aber Mittags hat er mir mein ganzes Mtitagessen mit insgesamt 3x Geschrei nach Stillen "verdorben" und ich habe das ganze dann in der Mikrowelle wiedererwärmt und anderthalb STunden nach meiner Familie gegessen. Als Sahnehäubchen kamen dann sehr hilfreiche Kommentare zu meinem Versuch, ohne Zufüttern auszukommen - was ich denn so schlimm dran finde, es scheint ihm ja nicht zu reichen, sonst würde er nicht ständig wieder angelegt werden wollen - ich habe aus lauter Wut heraus dann nach 4x Anlegen je Seite mit jeweils ein paar Minuten Stillen dann doch wieder das verhasste Fläschchen gegeben. :( - und genau da war die einzige längere Hungerpause. Wird er wirklich nicht satt von all dem Stillen? Ich hatte heute den Enidruck , dass er an sich während des Stillens ganz passabel saugt und auch schluckt.
Der NAchmittags wurde nicht besser, Dauerstillen mit max 15-20 min UNterbrechung.... und zu Hause ging es so weiter. JEtzt kämpfen wir gerade seit 21 Uhr ums einschlafen. MAn könnte inen Zeitschleife aufnehmen mit SChmatzen und Zappeln und manchmal auch sofort Schreien - dann aggressives Ansaugen mit Reinbeißen, dann paar minuten Nuckeln, dann einschlafen, 2min später wieder Hunger-Geschmatze. die letzten beiden Male sind mir beim Anlegen nur noch die Tränen vor SChmezen runtergelaufen, meine Brustwarzen knallrot und die linke blutet mittlerweile. Ich konnte schon vorige Nacht kaum Schlafen, da wir bis 4 Uhr ums Einschlafen gekämpft haben und bin jetzt dementsprechend einfach nur noch fertig mit den Nerven. Schlafen kann ich aktuell nur noch auf dem Rücken, weil meine Brustwarzen super empfindlich auf jegliche Art von Berührung sind.

Wie komme ich aus dieser verdammten Spirale raus? Wo übersehe ich den Punkt, wo alles Übel seinen Anfang hat? Wo ich den Hebel ansetzten kann, dass alles besser wird?

Bez des vorigen Posts: da er ständig zwischen STillen/Nuckeln und Hunger-Quäken hin nud her wechselt, hab ich heute keine Müdigkeitszeichen feststellen können - er schläft oft beim stillen kruz ein und meldet sich dann wieder zum Stillen.....mit viel Glück wacht er rigendwann mal nach dem STillen nicht mehr nach kruzer Zeit wieder auf.... Glücksspiel.
Bez. des "immer-da-seins": heute war ich ständig in seiner Nähe , hab so schnell als möglich reagiert - was rauskam, siehe oben. Lange machen das meinen Brustwarzen halt nicht mehr mit und geendet hat es wieder mit NAchfüttern und Einschlaf-Verweigerung.
Aufgrund der Dauerbeschäftigung mit dem Stillen bin icn seit 2 TageN gar nicht emhr zum Abpumpen gekommen, dei Zufütterung ist rein mit PRE.... :(
Lösche Benutzer 27615

Re: Täglicher Stillk(r)ampf - was kann ich tun?

Beitrag von Lösche Benutzer 27615 »

Frohe Weihnachten!

Familienfeste mit vielen guten Ratschlägen sind oft der Super-GAU... eine Portion Mitgefühl von mir, das war sicher sehr anstrengend und belastend.
Ich denke, du solltest deinen Thread jetzt melden, damit eine Stillberaterin draufschaut. Es liest sich so, als hättet ihr versucht, die Zufüttermenge relativ drastisch zu reduzieren. Das würde ich nicht empfehlen, ich habe das damals auch nicht gemacht. Die Stillberaterin braucht von dir die Angabe, wie viel ihr ca. täglich zugefüttert habt mit Flasche, damit sie das richtig einschätzen kann.

Viel Glück!
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