Stillen funktioniert nur im Liegen, Kind 16M wird nicht satt

[Sanni]

Hallo ihr Lieben,

mein Kind lässt sich seitdem 5. Lebensmonat nur noch im Liegen im Schlafzimmer stillen, sodass es auch trinkt. Andere Positionen werden verweigert oder "befriedigen" es nicht richtig. Zudem ist mein Kind ein "schlechter Esser". Wir stillen stündlich, manchmal auch kürzere oder längere Abstände. Seit neustem wird auch nur noch 2-3 Minuten gestillt und eine halbe Stunde später will es schon wieder. Langsam wird es echt anstrengend für mich und ich bin kurz davor tagsüber abzustillen und auf Pre umzusteigen, obwohl ich eigentlich nicht abstillen will. Mit dem Zugenband ist alles ok, vor kurzem wurden vergrößerte Rachenmandeln und Paukenerguss auf beiden Ohren festgestellt, OP erfolgt aber frühstens in einem halben Jahr.

Ich bin langsam echt verzweifelt.

[GemeineEsche]

Mit 16 Monaten müsstest du doch nicht mehr auf Pre umsteigen. Die Kleine war auch immer ein schlechter Esser, mehr Essen kam dann erst nach weniger Milch trinken.
Zum Stillverhalten an sich kann ich leider nichts sagen.

[Larala]

Eine Stillbeziehung hat zwei Seiten, dich und dein Kind. Wenn es dir zu oft ist, reduziere das Stillen. Es hilft, wenn du eine klare Regel hast, die du deinem Kind erklären kannst, z.B. "wir stillen nur noch, wenn es draußen dunkel ist". Oder nur in diesem Sessel, oder nur zu Hause oder so. Wenn dein Kind dann stillen will, kannst du am besten eine Alternative anbieten. Je nachdem, was das Bedüfnis hinter dem Stillen ist, kann das z.B. Kuscheln, Tragen oder Essen sein.
Ein Fläschchen würde ich so spät nicht mehr einführen. Das Kind kann ja essen. Ich würde so wie GemeineEsche davon ausgehen, dass es von selbst mehr isst, wenn das Stillen weniger wird. Du musst halt darauf achten, dass es dann auch etwas richtiges zu essen gibt, nicht nur Hirsekringel oder so, sondern etwas gesundes, das auch sättigt.

Hat das Kind von den Rachenmandeln und dem Paukenerguss eventuell Schmerzen oder Druck auf den Ohren? Dann könnte das vielleicht die Ursache für das viele Stillen sein. Stillen lindert nämlich Schmerzen. Wenn du das Gefühl hast, das Kind braucht das Saugen und Nuckeln, würde ich vielleicht einen Schnuller anbieten oder etwas anderes zum Saugen und Sabbeln, z.B. ein Tuch oder so.

[Sanni]

Es wirkt eher so, als ob er lieber verhungern würde anstatt Milch gegen Essen zu ersetzen, daher möchte ich mein Kind nicht unter Druck setzen und es soll ruhig noch Milch trinken. Schnuller nimmt er nicht, noch nie.
Der HNO-Arzt meinte die Stillprobleme können daher kommen, ja.

[pqr]

Dann würde ich testen, ob es bei Schmerzmittelgabe besser klappt.
Meine Kinder haben mit Hals- und/oder Ohrenschmerzen auch immer aufgehört, stillen zu wollen.

[Glyzinie]

Mein Kind wurde in der Kleinkindzeit 2x operiert wegen Rezidiven, allerdings nicht vor dem 2. Geburtstag, meine ich. Paukenröhrchen auch. In der Nase haben sie immer noch Polypen entfernt. Ich kann mir gut vorstellen, dass das die Kleinen stört.

Gegessen hat er auch wenig, aber mit 14 Monaten kam er in die Krippe und hat dort vom ersten Tag an gegessen. Da er sowieso klein und zart ist, war ich natürlich der Meinung, dass er da sicher vom Fleische fällt. Mir ist wahrscheinlich die Kinnlade runtergeklappt, als mir berichtet wurde, wie schön er da gleich Mittag gegessen hat. (Die Eingewöhnung war gesamt sehr lang, aber nicht wegen Essen). Er trank da noch bis zu 8x mind.

Ich halte Pre auch für unnötig, zudem wird sie kaum als Ersatz akzeptiert werden. Dein Kind wird essen, wenn du ihm aufzeigst, dass bei dir da eine Grenze ist.
Ich habe meinen Sohn bis einiges nach dem 3. Geburtstag gestillt, aber er hatte ab Krippe seine festen Zeiten. Morgens, daheim nach dem Abholen, ggf. nochmal später nachmittags und zum Schlafen. Durchgeschlafen hat er da schon von allein. Aber das hängt natürlich vom Kind ab.
Da eure Stillmahlzeiten noch häufig sind, da würde ich nicht mit starken Einschnitten starten, also eher 5-6x am Tag zu festen Zeiten und häufiger nach dem Anbieten von Essen, z.B. Aufwachen, nach dem Mittagessen oder Zwischenmahlzeit vormittags, nachmittags, wenn der Wecker läutet, nach dem Abendessen. Nachts würde ich mich, sofern das Kind noch wach wird, nicht so fixieren. Bei manchen hilft wohl auch das Beistellbett statt Familienbett, eigenes Bett, eigenes Zimmer etc. Ansonsten musst du eben wirklich ablehnen tagsüber, wenn du absolut nicht willst und eben evtl. Wutanfälle aussitzen. Das gehört zum Großwerden dazu.

Dein Kind ist in einem Alter, wo es langsam auch mehr Protein verträgt. Also hier nicht zu viel sparen, auch an Fett nicht. Glaskost oder Brei mögen sie da oft nicht mehr so. Sie sehen ja, dass der Rest was anderes speist.