Stillstreik oder selbst abgestillt mit 13 Monaten? Hilfe ich bin verzweifelt!

Fragen und Antworten rund um das Thema Stillen

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Mondmama
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Stillstreik oder selbst abgestillt mit 13 Monaten? Hilfe ich bin verzweifelt!

Beitrag von Mondmama »

Hallo,
Ich bin gestern auf dieses Forum gestoßen auf der Suche nach Hilfe und Hoffnung. Denn ich bin gerade furchtbar traurig und ich kann mich einfach nicht beruhigen.
Mein Sohn ist jetzt 13 Monate alt, bald 14. Er ist ein aufgewecktes aber auch sehr forderndes Kind. In einigen Punkten erfüllt er die high need Definition. Er ist unser erstes Kind. Das erste Jahr mit ihm war so nicht sehr einfach. Er kam per geplantem Kaiserschnitt wegen Beckenendlage. Die erste Zeit konnte ich ihn also nicht viel tragen. Dafür haben wir aber sehr viel gebondet. Es stellte sich auch schnell raus, dass er sehr viel Aufmerksamkeit und Nähe braucht. Die ersten 6 Monate hat er quasi nur auf mir gelebt. Auch nur auf mir geschlafen. Inzwischen schläft er neben mir im familienbett, teils in meinem Arm, teils einfach nur so daneben. Kommt auf seine Laune an. Ihn alleine liegen lassen hat noch nie geklappt. Das ist aber alles auch in Ordnung für mich. Gestillt haben wir immer sehr viel, besonders nachts. Busen war für ihn immer der magische Ort. Zum einschlafen und beruhigen geht nur Mamas Brust. War Beikost angeht hatte er schon immer einen eigenen Willen und der war:bloß kein Brei. Also haben wir blw gemacht was auch gut klappt. Die Mengen die er isst hängen von dem Essen und der Tagesform ab. Ich würde jetzt sagen in Ordnung, allerdings nicht super viel. Wie gesagt wir haben ja auch noch ordentlich gestillt, wobei das tagsüber eher nur noch für Mittagsschlaf und mal gegen Abend wenn er quengelig wurde ein größeres Thema war.
Das stillen haben wir uns erarbeiten müssen. Da ich leider einen großen Busen mit viel Gewebe habe und dazu noch Schlupfwarzen, konnten wir immer nur im Sitzen stillen, ich musste die Brust immer halten und anfangs brauchten wir ein Stillhütchen. Die Zeiten sind aber vorbei und wir haben eine sehr schöne Stillbeziehung.
So ich hoffe das waren die wichtigsten Infos zu uns. Nun kommt das Problem.
Seit Dienstag liege ich mit Corona flach. Mein Sohn hat am Mittwoch dann auch Fieber bekommen und war ganz schön schlapp. Die Nase lief ein bisschen und er hat leicht gehüstelt. Gegen das Fieber(weil es sich über 39 ging) hat er am Mittwoch Abend ein Nurofen Zäpfchen bekommen. Und bis zur Nacht auf Freitag haben wir auch tagsüber viel gestillt, da er einfach auch nicht viel essen wollte und viel geschlafen hat. Und dann kam die Nacht auf Freitag. Er hat ganz normal zum einschlafen gestillt und die erste Hälfte der Nacht auch. Und dann hat er einmal als ich ziemlich im Halbschlaf war beim stillen gebissen. Ich hab ihn geschimpft und ich denke er ist erschrocken, so wie ich auch. Ich weiß nun nicht mehr ob wir noch fertig gestillt haben oder nicht. Da wusste ich ja auch noch nicht, dass das wichtig sein könnte. Aber morgens wollte er dann plötzlich nicht mehr an die Brust. Er hat geschrien und sich gewunden und wollte weg. Am Vormittag hat er dann noch ein einziges Mal auf dem Sofa gestillt. Da war auch alles normal. Aber seit dem nicht mehr. Das war am Freitag mittag. Seit dem schreit er wie am Spieß, er windet sich vom Schoß und kriecht weg und tobt als würde ich ihn sonst was antun. Die Nacht auf Samstag war furchtbar weil er immer wenn er wach wurde geschrien hat aber nicht an die Brust wollte und ich ihn auch nur mit Mühe und Not auf dem Arm halten durfte im Sitzen im Bett und dann in den Schlaf geschaukelt hab. Und gestern ging es dann genauso weiter. Er hat gestern dann drei Bananen verdrückt und Wasser getrunken, also Appetit und durst scheint er zu haben. Aber sobald ich ihn die Brust nur zu nahe bringen rastet er komplett aus. Ich habe jetzt mit einer Handpumpe abgepumpt weil meine Brüste am Samstag morgen schon so fest waren und schmerzen und die Milch schon raus lief. Es ist also auch noch reichlich da. Gestern nachmittag hat er so schlimm geschrien, dass wir zum Notdienst gefahren sind weil ich dachte er muss doch schmerzen haben. Die Ärztin hat aber weder in Hals noch in den Ohren was festgestellt. Und mir dann auch noch nen blöden Spruch von wegen na ja er ist ja auch alt genug gedrückt.
Das kann doch alles nicht sein. Von heute auf morgen abgestillt? Bei meinem Brust Junkie? Ich kann mir das nicht vorstellen. Kann es vielleicht ein Stillstreik sein? Und wenn ja, was kann ich nun tun? Ich will das nicht. Ich konnte mich ja noch nicht mal richtig vom stillen verabschieden und ich bin so traurig. Und ich habe auch das Gefühl mein Sohn ist auch nicht so richtig glücklich. Sonst müsste er ja nicht so schreien und weinen oder?
Bitte helft mir. Ich bin so unendlich traurig und verzweifelt.

Viele Grüße :cry:
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GemeineEsche
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Re: Stillstreik oder selbst abgestillt mit 13 Monaten? Hilfe ich bin verzweifelt!

Beitrag von GemeineEsche »

Ich hoffe es pendelt sich bald wieder ein und die kann noch von einem Profi geholfen werden. Bis dahin würde ich wohl erstmal abpumpen und ihm die Milch im Becher geben, nimmt er die? Vielleicht auch abgekühlt oder sogar aus dem Kühlschrank?
Kleine 02/21
Kleiner 06/23
mayo9121
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Re: Stillstreik oder selbst abgestillt mit 13 Monaten? Hilfe ich bin verzweifelt!

Beitrag von mayo9121 »

Hallo Mondmama, erstmal willkommen hier im Forum. Ich bin auch nur Mutter mit erstem Kind. Als er mich einmal versehentlich im Halbschlaf gebissen hat, habe ich bloß aua gesagt, nicht geschimpft. Der Knödel hat trotzdem noch lange aua gesagt und auf die Brust gezeigt, wenn er stillen wollte. Ich habe ihm dann erklärt, dass es normalerweise nicht wehtut und er stillen darf.
Ich kann mir vorstellen, wenn dein Kleiner da sensibel ist, dass er sich nun nicht mehr traut, aus Angst, es wird wieder geschimpft. Vielleicht kannst du versuchen es ihm zu erklären und ihn fragen, ob er noch stillen möchte.
Papagei 🦜 05/21
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LilyGreen
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Re: Stillstreik oder selbst abgestillt mit 13 Monaten? Hilfe ich bin verzweifelt!

Beitrag von LilyGreen »

Ich mag dir gerade mal den Link zum stillwissen Thread da lassen:
viewtopic.php?t=124858
Es gibt da eine Verlinkung zu einem relativ langen Thread zum Thema „Stillstreik“ - was es bei euch sein wird. Dass ein Baby sich mit 13 Monaten von eben auf jetzt spontan abstillt, wäre sehr ungewöhnlich.
Dort findest du zum einen viele Berichte über Situationen eurer sehr ähnlich, aber auch Ideen und Strategien damit umzugehen.

Aber erstmal gilt jetzt: tief durchatmen, versuchen ruhig zu bleiben. Ja, das ist super schwer! Aber dein Kind wird nicht verhungern oder verdursten und genauso wenig wird es das stillen plötzlich verlernen. Es kann nur gerade nicht so, wie ihr es gewohnt seid.
Ihr schafft das gemeinsam.
☀️ Summer Child (6/16) ☀️
Alpaka
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Re: Stillstreik oder selbst abgestillt mit 13 Monaten? Hilfe ich bin verzweifelt!

Beitrag von Alpaka »

Hey. Ich finde es klingt ja klar danach, dass es was mit dem beißen und erschrecken zu tun hat. Dass wäre ja sonst zeitlich ein totaler Zufall.

Was bei uns im Stillstreik immer noch ging war im Halbschlaf andocken. Geht das bei euch ?
:D Januar 2020
Mondmama
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Re: Stillstreik oder selbst abgestillt mit 13 Monaten? Hilfe ich bin verzweifelt!

Beitrag von Mondmama »

Vielen Dank schon mal für die Antworten. Ich hoffe es kommen noch mehr und vielleicht ein paar Tipps was ich tun kann. Ich habe heute mit einer Stillberaterin hier vor Ort telefoniert. Die meinte es könnte schon sein, dass er abstillt aber genauso gut könnte es anders sein und ihm plagt irgendwas. Was ich nun auch mm Internet häufiger gefunden hab ist der Zusammenhang mit Corona. Hat da jemand hier Erfahrungen dazu? Und... Und das halte ich fast für das wahrscheinlichste... Er zahnt. Er hat heute andernfalls angeschwollene Bäckchen und beißt sich über auf dem Finger rum. Außerdem sehe ich da schon helle Punkte am Zahnfleisch. Auch dazu hab ich gefunden, dass es häufiger Stillstreiks gibt im Zusammenhang mit den Backenzähnen. Er ist auch völlig fertig. Er hat heute zwei Schläfchen gemacht, was für ihn eigentlich ganz untypisch ist. Und beide male war er einfach völlig durch und ist komplett erschöpft eingeschlafen. Das letzte war erst um 19 Uhr und trotzdem war hier um 22 Uhr Schicht im Schacht. Und das alles ohne Theater. Das ist das einzige was mich irritiert weil es nicht so recht zum Streik passt. Er schläft die letzten beiden Nächte nun doch recht friedlich ein. Aber ich vermute, dass es daran liegt, dass er krank ist. Das wäre sonst nur denkbar gewesen. Er ist einfach unendlich erschöpft. Das zweite Schläfchen hat er mit Bett halben Stunde Geschrei eingeläutet gehabt. Da ist er uns letzte Eck auf dem Boden gekrabbelt und hat ganz schrecklich geweint und ich durfte ihn nicht berühren. Und als er dann bisschen runter kam(weil meiner Meinung nach der Schmerz nachgelassen hat) dann ist er auf meinen Arm gekrabbelt und direkt eingeschlafen. So kenne ich mein Kind nicht. Da stimmt was nicht. Da bin ich ziemlich sicher.
Nun zu den Antworten auf die Fragen. Also ich habe nun schon mehrfach abgepumpt und ihm das dann angeboten. Ganz schlecht fand er es nicht, aber viel hat er nicht getrunken. Tut er aber leider auch nicht von Wasser oder so. Er hat momentan nur eine maximal zwei Nase Windeln. Das ist echt wenig für ihn..
Zu der Frage mit dem Halbschlaf... Das hat dir Stillberaterin hier auch empfohlen. Funktioniert hier aber leider nicht da unser Kind nur zwei Zustände kennt momentan. Völlig platter Tiefschlaf und wach. Ich wusste jetzt nicht wann ich ihn quasi im Halbschlaf erwischten sollte. Das ist ganz blöd. Das würde ich nämlich so gern ausprobieren. Habt ihr irgendwelche Tipps?

Ich hoffe so, dass das wieder vorbei geht wenn wir alle wieder gesund sind. Oder doch die Zähne endlich raus sind oder egal was es ist. Hauptsache ich bekomme mein Baby wieder an die Brust 😒
Ach so... Den langen Thread über den Stillstreik hatte ich schon gelesen... Aber so ganz schlau bin ich leider noch nicht draus geworden 🙈

Viele traurige Grüße
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Krachbum
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Re: Stillstreik oder selbst abgestillt mit 13 Monaten? Hilfe ich bin verzweifelt!

Beitrag von Krachbum »

Wenn Du (stärkere) Schmerzen vermutest, würde ich es auf jeden Fall mit Schmerzmitteln probieren und ggf. beim Kinderarzt/Ärztin vorstellig werden. Könnten es vielleicht auch die Ohren sein? Mir ist COVID total auf die Nebenhöhlen geschlagen und ich hatte auch etwas Ohrenschmerzen.
Alpaka
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Re: Stillstreik oder selbst abgestillt mit 13 Monaten? Hilfe ich bin verzweifelt!

Beitrag von Alpaka »

Das klingt wirklich belastetend. ... Wenn es ihm so schlecht geht würde ich auch auf jeden Fall zum Arzt gehen und bis dahin Schmerzmittel geben ...

Vll hatte er bei stillen schon schmerzen , hat deswegen gebissen und so begann der Teufelskreis....

Hast du versucht im Schlaf zu stillen ,?
:D Januar 2020
Serafin
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Re: Stillstreik oder selbst abgestillt mit 13 Monaten? Hilfe ich bin verzweifelt!

Beitrag von Serafin »

Unser großer hatte auch Mal so ne Phase, war aber noch kleiner. Wenn der sich im Schlaf einmal gerührt hat, ab ich mich direkt mit ausgepackter Brust daneben geschmissen und sie ihm in den Mund geschoben. Weiter durfte er nicht wach sein.
kleiner Maulwurf 12/15
kleiner Schildkröterich 05/19
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Re: Stillstreik oder selbst abgestillt mit 13 Monaten? Hilfe ich bin verzweifelt!

Beitrag von Valencia »

Hallo Mondmama,

eure Situation klingt gerade wirklich schwierig! Ich wollte auch nur kurz meine Gedanken bzw Erfahrungen dazu da lassen.

Bei meiner Großen hatte ich mal (da war sie zwar erst 4 Monate alt, es war trotzdem sehr schwierig und belasten und ich dachte, sie stillt sich ab) nach einer Frenotomie eine 10 Tage währende Phase, in der sie kaum stillen wollte und ich sie auch nur ganz mühsam im Halbschlaf an die Brust bekam - auch mit abpumpen und Milch im Schnapsglas anbieten usw. Um dir Mut zu machen: nach den 10 Tagen ging es wieder bergauf und wir haben noch lange ohne Schwierigkeiten weiter gestillt.

Und beim Kleinen war auch irgendwann um den 1. Geburtstag herum (eher ein wenig früher) eine Phase, in der er beim Zahnen offensichtlich sich unwohl fühlte und mich bei jedem Stillversuch gebissen hat. Ich konnte ein "Aua" auch nicht immer unterdrücken, hab ihn abgedockt und das Ganze war sehr frustrierend für beide Seiten. Ich hatte dann auch teilweise Angst vor dem Anlegen und er wollte auch mehrere Stunden oder auch zum Einschlafen nicht mehr Stillen. Nach ein paar Tagen hat sich das auch wieder gelegt.
Vielleicht magst du ihm gekühlte Gurken-Sticks anbieten, falls ihn die Zähne plagen?

Was mir zu eurer Situation noch einfällt: Vielleicht kannst du ihm erklären, wie es dir geht (er spürt ja sicher deine Trauer, Angst, Verunsicherung bzgl der aktuellen Situation), viel kuscheln, vielleicht oben ohne in die Trage nehmen oder gemeinsam in die Badewanne?
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