Stillprobleme und kurz vorm Abstillen

[Julihilten]

Hallo ihr lieben,
Meine Tochter ist am 04.09.2022 per Spontangeburt geboren. Direkt im Kreissaal Habe habe ich probiert sie anzulegen, was leider nicht geklappt hat. Sie hat die Brust nicht fassen können. Auf der Station konnte mir auch keiner richtig helfen. Da sie ihren Blutzucker nicht regulieren konnten beziehungsweise dieser zu niedrig war wurde schon am ersten Tag zugefüttert. Dann kam eine Schwester die mir StIllhütchen gab, da da sie meinte die Brustwarze sei zu flach. Und damit beginnt unsere still Geschichte:

Zwei Tage später zu Hause kam der Milcheinschuss bis dahin wurde immer noch zu gefüttert. Seitdem stelle ich sie nun durchgehend mit Stillhütchen. Ich habe mithilfe der Hebamme und einer Stillberaterin versucht die Stillhütchen weg zu lassen, leider ohne Erfolg. Sie kann immer noch nicht die Brustwarze fassen und dockt nicht an. Da sie zwei Wochen nach Geburt an der Brust total unruhig wurde und die Brust angeschrien hat, haben die Hebamme sowie die Stillberaterin nach einem Grund gesucht und waren der Meinung ich hätte zu viel Milch und einen zu stark ausgeprägtem Milch Spende Reflex.
Ich habe dies so angenommen, da meine Tochter sich oft verschluckt hat und viel Milch am Mundwinkel raus lief. also sollte ich es mit Blockstillen probieren und mit Homöopathie. Leider gab es keine Besserung sie hat immer noch weiter geschrien. Ich bin mir bis heute nicht sicher ob das mit der vielen Milch überhaupt stimmt.
Leider ist das Schreien bis heute geblieben und ich weiß nie was das Problem ist oder wann sie satt ist, da sie so gut wie immer an der Brust schreit. Mich belastet das psychisch sehr, so dass ich immer wieder kurz davor bin ihr statt meiner Brust die Flasche zu geben, damit sie nicht so schreit.
Durch das Schwein trinkt sie natürlich auch nicht effektiv an der Brust, und somit merkt man dies auch langsam an Gewicht welches nicht mehr so gut steigt wie zu Beginn.
Welche Gründe könnte das Schreien noch haben?
Woran kann ich fest machen dass sie satt ist selbst wenn sie schreit?
Noch zusätzlich zur Info hat sie einen Schnuller, der allerdings selten zum Einsatz kommt.

Hier noch eine Gewichtsübersicht:
Geburtsgewicht 04.09 2830g Kreissaal
15.09 3000g Hebamme
19.09 3120g Hebamme
27.09 3420g Hebamme
04.10 3620g Hebamme
18.10 3980g Hebamme

Liebe Grüße

Julia

[Glyzinie]

Guten Abend,

vielleicht muss sie mal? Bei vielen Babys setzt beim Trinken die Verdauung ein (wie bei vielen Erwachsenen auch in der Früh beim Kaffee ). Nimm das Kleine mit dem Rücken zu dir und Beinchen zum Bauch hochziehen.
Bei Verdacht auf starken MSR und sehr jungen Babys kannst du auch mal probieren, den ersten Schwall in ein Tuch aufzufangen. Von stark redet man auch nur, wenn es extrem weit raus spritzt. So mit Karacho quasi.
Das leichte Auslaufen aus dem Mundwinkel ist recht normal bei den ganz Kleinen und ein gutes Zeichen an sich.
Ein starker MSR ist was anderes als viel Milch. Das muss nicht zwangsläufig zusammen gehen.

Fast 1kg Zunahme in einem Monat kommt mir ganz normal vor, aber da sollen gerne die Beraterinnen noch was zu sagen.

[Kitsune]

Hat die Stillberaterin sich das Zungenbändchen angeschaut?
S hatte die ersten Wochen auch viel geschrien, Probleme beim andocken und Unruhe beim Stillen. Ursache war bei ihr ein unerkanntes hinteres Zungenbändchen.

So eine Situation (ständiges schreien, Unruhe usw.) ist nicht schön und sehr anstrengend. Fühl dich gedrückt

[Badewannennilpferd]

Hallo Julia, erstmal herzlichen Glückwunsch zu deiner Tochter.

Ich bin nur Mutter und kann zu dem Gewicht nichts sagen. Die StillberaterInnen freuen sich wenn du die Fragen aus diesem Post viewtopic.php?p=5340956#p5340956 ausfüllst. Es wird sich sicher bald jemand bei dir melden.

Wie ist denn so der Windel-Output? Das ist ein gutes weiters Zeichen ob die kleinen "genug" bekommen.

Ich wünsche dir viel Kraft es klingt nach einer anstrengenden Situation.

[Julihilten]

Hallo ihr lieben,
Tut mir leid, dass ich mich erst jetzt melde.

Tatsächlich glaube ich, dass das schreien mit der Verdsuung zusammen hing. Seit ich das bemerkt habe, konnte ich dabei helfen und das Problem hat sich gelöst.
Was mit nun leider Sorgen macht, ist ihr Gewicht.
Sie trinkt, wahrscheinlich dem Stillhütchen geschuldet immer sehr lange an der Brust (ca. 40 min) und hat eine Stunde später wieder Hunger. Oder sie schläft während des Stillens ein und wacht kurze Zeit später auf und sucht direkt wieder die Brust.
Morgen kommt eine Stillberaterin, um mir zu helfen das Hütchen abzugewöhnen.
Ich habe mir eine Waage bestellt, um ihr Gewicht zu überprüfen. Diese kommt erst am Mittwoch. Daher habe ich noch keine ganz aktuellen Werte.

Geburtsgewicht 04.09 2830g Kreissaal
15.09 3000g Hebamme
19.09 3120g Hebamme
27.09 3420g Hebamme
04.10 3620g Hebamme
18.10 3980g Hebamme
27.10 4240 Hebamme
11.11 4500g Hebamme

Die Gewichtszunahme war zuletzt nicht mehr so stark, wie die Male davor. Ich habe Angst, dass sie nicht genug bekommt, da sie durch das Hütchen saugt. Ich habe schon versucht mit der Flasche zuzufüttern, das hat sie aber gar nicht abgenommen.

Ich stille sie ca. 8-11 mal am Tag, mal mehr mal weniger.
Abends ist sie immer 2 Stunden lang an der Brust, bis sie eingeschlafen Ist. Da es immer ca. 40 min dauert habe ich echt das Gefühl am Dauerstillen zu sein.

Bin jetzt mal gespannt auf die Waage und die Gewichtsentwicklung.

Liebe Grüße
Julia

[Julihilten]

Ist Euer Baby ein Junge oder ein Mädchen?
Ein Mädchen

* Wird oder wurde Euer Baby zugefüttert, wenn ja, mit was (Muttermilch, Formulanahrung)? Schreibt bitte die Mengen auf (wie oft und wieviel täglich) und womit zugefüttert wird oder wurde.
Sie wurde in der Klinik die ersten beiden Tage mit Spee zugefüttert. Das waren ca. 20 ml pro Mahlzeit.

* Bitte beschreibt, wie Euer Stillalltag für gewöhnlich aussieht: Wie oft und wie lange wird üblicherweise gestillt? Wie lang sind die Schlafpausen?
Nachts stillen wir ca. 3-4 mal. Morgens schläft sie dauernd an der Brust ein und das geht dann immer im Wechsel 30 min trinken, 30 min schlafen ca. Von 9-12 Uhr. Nachmittags klappt es meist mit Stillpausen bis zu 2h.
Eine Stillmahlzeit geht meist so zwischen 30-40 min

* Wie oft pro Tag scheidet das Baby aus?
Sie hat ca. 5 Urinwindeln und meist so 3 mal am Tsg Stuhlgang.


* Berichtet auch von Eurem Stillstart und den ersten Wochen nach der Geburt, v.a.: Wie klappt(e) das Stillen? Unruhiges Baby? Andock-Probleme?
Sie war und ist recht unruhig und kann die Brustwarze einfach nicht fassen… es geht mir mit Stillhütchen.

* Kennt es künstliche Sauger, also z.B. Flaschen, Hütchen, Schnuller?
Stillhütchen und Schnuller

* Seid Ihr (bzw. Ist Euer Kind) bereits woanders in Behandlung/Beratung? Stillberatung, Kinderarzt, Hebamme, Osteopath, Krankengymnastik...?
Morgen kommt eine Stillberaterin.

* Gibt es medizinische Besonderheiten, die das Stillen betreffen könnten? Z.B. Orthopädische Auffälligkeiten, Frühgeburt, Gelbsucht beim Baby? Brust-Operationen, Schilddrüsen- und andere chronische Erkrankungen (Übergewicht, Diabetes, PCOS,...) bei der Mutter?
Nein

[Julihilten]

Hallo,
Ich versuche es jetzt nochmal hier.
Leider konnte ich trotz der Stillberaterin das Hütchen nicht abgewöhnen.
Nun ist meine Tochter seit zwei Wochen im Stillstreik. Ich muss sie im abgedunkelten Zimmer ewig beruhigen, bis ich ihr im Halbschlaf die Brust mit Hütchen in den Mund stecken kann. Leider trinkt sie dann auch nicht effektiv. Öffnet kaum den Mund und schläft nach kurzer Zeit ein.
Leider ist das Gewicht grenzwertig und die Kinderärztin rät zum Zufüttern. Allerdings funktioniert das so gar nicht,weil sie auch jede Flasche verweigert und ich nur mit der Spritze zusätzlich Milch in sie bekomme.
Sie ist dauerhaft unzufrieden und ich bin am Ende meiner Kräfte, weil ich sie stündlich in den Schlaf trage um sie anlegen zu können.
Die Tipps (Hautkontakt, gemeinsam baden, Halbschlaf…) der Stillberaterin habe ich auch schon durch.
Die Kinderärztin meint sie sei gesund und es gibt keinen Grund für den Streik. Nur hilft es mi nicht weiter…
Habt ihr noch einen Tipp für mich? Bin völlig verzweifelt. Würde ihr einfach gerne die Flasche geben, weil das stillen einfach überhaupt nicht schön für mich war. Ich kämpfe echt seit fast 4 Monaten und dauernd gibt es andere Probleme.
Liebe Grüße
Julia

[Sommermama2017]

Nutzt ihr noch den Schnuller? Stillstreiks können mit Saugverwirrung zusammenhängen, ich würde wohl den Schnuller möglichst, am besten ganz, weglassen..Mit Flasche zufüttern könnte es noch weiter verschlimmern (Betonung auf Flasche, nicht auf zufüttern).

Hast du noch aktuelle Gewichte? Die brauchen die Stillberaterinnen, um Zu wissen, ob sie zum Zufüttern raten sollen, ich kann dazu nichts sagen.
Stillfreundliches Zufüttern wäre mit Brusternährungsset oder Becher zb auch möglich, dazu sagen aber auch die Stillberaterinnen was.

Wenn du nach 72h keine Antwort hast, darfst du deinen Beitrag melden.

Alles Gute weiterhin und viel Kraft zum Kämpfen. Gib noch nicht auf!

[Julihilten]

Hallo,
Danke für die schnelle Antwort!
Ja, den Schnuller habe ich seit einer Woche wieder eingeführt um sie schneller zu beruhigen… war eventuell blöd von mir. Aber der Streik hat davor schon angefangen.

Hier noch weitere Gewichtsdaten:
Geburtsgewicht 04.09 2830g Kreissaal
15.09 3000g Hebamme
19.09 3120g Hebamme
27.09 3420g Kinderarzt
04.10 3620g Hebamme
18.10 3980g Hebamme
27.10 4240g Hebamme
11.11 4500g Hebamme
20.11 4770g eigene Waage
26.11 4880g eigene Waage
01.12 5020g eigene Waage
11.12 5210g eigene Waage
18.12 5300g eigene Waage
19.12 5250g Kinderarzt

Liebe Grüße
Julia
Beim Kinderarzt waren es am

[Casinova]

Hi Julia,

also erst Mal Hut ab, wie toll Du das machst! Du hast Dich schon sehr lange durchgeboxt. Ich kann gut nachempfinden, wie viel Kraft Dich das kostet.

Die Aussage von Deinem KiA, es gäbe keinen Grund für den Stillstreik, finde ich ehrlich gesagt bescheuert. Deine Tochter wird wohl einen Grund dafür haben, auch wenn dieser in keiner körperlichen Ursache begründet liegen mag. Schlechte Formulierung jedenfalls, meine ich.

Meine Tochter ist ca. eine Woche älter als Deine und hat, wenn ich einfach nur das aktuelle Gewicht gegen das Geburtsgewicht rechne, eine ähnliche Entwicklung. Bei uns ist alles tutti, die KiÄ hat auch nichts beanstandet. Bei dem Thema Gewicht will ich mich aber lieber nicht zu weit aus dem Fenster lehnen, da gibt es Expertinnen zu.

Hast Du mal versucht mit dem Becher zu füttern? Bei uns hat das in vielen Brustschreiphasen sehr geholfen. Ganz manchmal ließ sich meine Tochter dann sogar noch anlegen, wenn der akute Hunger weg war. Das mit dem Becher erfordert allerdings auf beiden Seiten etwas Übung. Also wenn Du es versuchen magst, bitte am Ball bleiben und nicht zu früh aufgeben.

Wenn schon Stillstreik herrscht, könnte es sein, dass Du Euch mit der Flasche wirklich keinen großen Gefallen tust. Solange das Ziel lautet, sie noch an die Brust zu bekommen, würde ich in dieser Situation auf die Flasche verzichten. Schnuller habe ich während der Schreiphasen auch immer weiter gegeben, da ich meine Maus sonst gar nicht mehr hätte beruhigen können. Die Stillberatung sagt in der Regel etwas anderes zu dem Thema. Bei uns hatte es sich glücklicherweise aber bewährt.

Ich wünsche Dir, dass Du immernoch ein bisschen Kraft für den nächsten Tag finden kannst. Meine eigene Erfahrung ist, nach einem überstandenen Stillstreik ist die Stillbeziehung gefestigter. Ich hoffe, Du hast es bald geschafft. Du machst das ganz toll!