Nächtliches Stimmungstief

[Vami]

Da ich mig der Situation gar nicht gut klarkomme, wende ich mich mal an euch und hoffe auf Tipps o. äh.

Mein Sohn ist eigentlich ein guter Schläfer. Bis ca. 6 Monate war ich total verwöhnt, da er immer nur so 1-3 Mal nachts aufgewacht ist und nach kurzem Stillen gleich wieder einschlief. Seit dann sind es eher 5 bis gefühlt 10 Mal aufwachen pro Nacht. Auch das geht, wenn wir genug gute Nächte mit nur kurz stillen und dann wieder schlafen haben.

Seit einiger Zeit plagt uns scheinbar jedoch beide ein Stimmungstief so um die 1 Uhr rum. Er weint fest und möchte dann Dauernuckeln und mich plagt schlechte Laune. Und zwar so richtig schlimm. Ich nehm mir jeden Abend vor, es zu akzeptieren und mich nicht so aufzuregen. Es klappt aber ganz schlecht. Ich halt das Stillen dann auch körperlich kaum aus und kann auch nicht schlafen, weil ich dann so nerve.
Gegen die Morgenstunden weckt er mich viel öfters und will auch da teilweise lange nuckeln. Um die Zeit macht mir das auch gar nichts aus und ich schlaf oft dabei wieder ein. Es ist also irgendwie wirklich die Uhrzeit? Ich weiss nicht, was ich dagegen tun kann? Und warum das jetzt auf einmal so ist (bei uns beiden)?

Rahmenbedingungen: Familienbett, kein Schnuller (wobei ich kurz dran bin, das mal zu versuchen, falls er überhaupt einen nehmen würde, was ich bezweifle...)

[muh]

Lässt er sich durch tragen auch beruhigen? Dann könntest du den Papa einspannen für diese blöde Phase.

[Vami]

Eher nicht leider. Teilweise schläft er - aber erst nach langem Stillen - ein, wenn man ihn hochnimmt und schaukelt (und dann auf sich drauf schlafen lässt). Aber das Stillen zuvor scheint schon wichtig. Und mein Mann ist gerade aus dem Familienbett ins Gästezimmer geflüchtet die letzte Woche, da er ja früh auf muss und von uns beiden der Schlechtschläfer ist. Der Kleine hat zudem auch Tag durchs gerade eine ausgeprägte Mamaphase und eben nachts viel weinen...

[Grizzly]

Das hatten wir in dem Alter etwa auch. Da ich kurz vorher auch noch frisch in die VZ Erwerbsarbeit eingestiegen war, ging ich da echt auf dem Zahnfleisch und war noch gereizter. Oft halt sogar nachts nur tragend stillen oder tragen (aber bitte nur von Mama), das fand ich dann noch anstrengender, als im Bett stillen.
Eine Lösung hatte ich nicht gefunden. Ich hab’s „einfach“ durchgehalten und irgendwann wurde es entspannter. Was mir durch die Zeit geholfen hat, war:
-so oft es ging tags zu schlafen
-das Baby direkt morgens an den Papa zu übergeben
-mit immer wieder vor Augen zu halten, dass er es nicht absichtlich macht und ihn vermutlich irgendwas quält und er eben meine Hilfe braucht

Ich lasse dir noch einen Drücker da, wenn du magst.

[Vami]

Das hatten wir in dem Alter etwa auch. Da ich kurz vorher auch noch frisch in die VZ Erwerbsarbeit eingestiegen war, ging ich da echt auf dem Zahnfleisch und war noch gereizter. Oft halt sogar nachts nur tragend stillen oder tragen (aber bitte nur von Mama), das fand ich dann noch anstrengender, als im Bett stillen.
Eine Lösung hatte ich nicht gefunden. Ich hab’s „einfach“ durchgehalten und irgendwann wurde es entspannter. Was mir durch die Zeit geholfen hat, war:
-so oft es ging tags zu schlafen
-das Baby direkt morgens an den Papa zu übergeben
-mit immer wieder vor Augen zu halten, dass er es nicht absichtlich macht und ihn vermutlich irgendwas quält und er eben meine Hilfe braucht

Ich lasse dir noch einen Drücker da, wenn du magst.

Vielen Dank Grizzly
Jetzt hoffe ich nur, dass die Phase nicht allzu lang dauert... Gestern Nacht hat er die halbe Zeit auf mir geschlafen. So konnte ich zwar auch nicht schlafen (da er immer wieder aufzuckt und geschaukelt werden muss), aber für meine Nerven wars zumindest ein wenig besser als das Dauernuckeln und ich konnte ja zum Glück liegen. Wobei mein Stimmungstief nicht besser war und die Nacht bisher die anstrengenste. Das mit Stillen und noch rumtragen hört sich aber noch deutlich schlimmer an, ich bin auch superfroh, muss ich noch nicht arbeiten und früh raus. Ich versuch also mal die positiven Aspekte zu sehen: es könnte noch schlimmer sein

[Grizzly]

So vergleichend habe ich das gar nicht gemeint. Es ist eben auch alles sehr individuell in der Wahrnehmung - sogar bei einem selbst mal verschieden. Manchmal bringen mich Dinge an den Rand der Verzweiflung, bei denen ich an einem entspannteren Tag völlig gelassen bleibe.
Und nachts finde ich grundsätzlich alles anstrengender als Tags.

Jedenfalls will ich dir gerne noch Mut machen. Die Phase hat bei uns nicht lange angehalten. Und bald darauf, hat er beim schlafen viel weniger Körperkontakt gebraucht, als gewohnt. Es kann also alles noch werden

[Vami]

Ja klar, so wars auch gar nicht gemeint ich such ja sowieso mehr was gegen mein Stimmungstief, das meiner Meinung nach halt nachts durch den Melatonin/Cortisolspiegel einfach kurze Zeit supertief ist.

[erdbeerbrot]

In solchen Situationen war es für mich manchmal besser mit dem Kind aufzustehen und mich auf den Stillsessel zu setzen und dort während des Stillens dann ein bisschen am Handy zu daddeln. Mit Ablenkung war es einfach besser zu ertragen für mich. Vielleicht ginge auch Hörbuch hören mit Kopfhörern oder so? Einfach um sich nicht so aufs genervt sein, konzentrieren zu müssen.

[Vami]

Vielleicht hast du Recht. Ich war bis jetzt immer sehr darauf fokussiert, dass ich selbst schnell wieder einschlafen kann. Aber villeicht hilft es mir die Situation zu entspannen und mehr zz akzeotieren, wenn ich mir die Zeit durch so was vertreib. Schnell wieder einschlafen kann ich ja wieso nicht. Ich versuchs also Mal so, danke!

[Kaba]

In solchen Situationen war es für mich manchmal besser mit dem Kind aufzustehen und mich auf den Stillsessel zu setzen und dort während des Stillens dann ein bisschen am Handy zu daddeln. Mit Ablenkung war es einfach besser zu ertragen für mich. Vielleicht ginge auch Hörbuch hören mit Kopfhörern oder so? Einfach um sich nicht so aufs genervt sein, konzentrieren zu müssen.

Auf jeden Fall!! Ich finde dafür auch einen Ebook-Reader sehr praktisch, macht weniger hell als ein Handy, ist leichter in einer Hand zu halten als ein Buch und man braucht kein Licht.