OP im Krankenhaus ohne das Stillbaby - bitte Tipps!

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Kirschquark
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Re: OP im Krankenhaus ohne das Stillbaby - bitte Tipps!

Beitrag von Kirschquark »

Schau mal, hier kannst Du was zur Narkose in der Stillzeit und unten die meisten gängigen Medikamente finden und in der Spalte ganz rechts die Einschätzung https://www.google.com/url?q=https://ww ... aoBb4XwwXp
LG
Hannah
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blueberry
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Re: OP im Krankenhaus ohne das Stillbaby - bitte Tipps!

Beitrag von blueberry »

Und hast Du das AFS-Infoblatt zu Stillen und Narkose gelesen?

Ich denke, Leute die ohne zu zögern empfehlen, das Baby solle lieber zuhause mit Papa bleiben über drei Tage und zwei Nächte, haben vom Stillen ein Bild wie:

Babys werden bis ca. 6 Monate gestillt, nur selten länger. Mit sieben Monaten
hat ein Baby also ca 110 % seiner Stillzeit hinter sich. Sollte es jetzt zu Stillschwierigkeiten kommen, stillt man halt ab. Muttermilch hat ab dem Zeitpunkt eh keinen Mehrwert mehr, und die allermeisten Babys bekommen zu dem Zeitpunkt eh die Flasche und Mama war schon über Nacht weg...
Jedes, egal wie kleine Risiko durch Medikamentenspuren in der Milch steht also keinerlei Nutzen durchs Stillen gegenüber - warum das Risiko überhaupt eingehen?? (Klammert diese Mutter und behindert das Erwachsenwerden und die Abnabelung ihres Kindes???) Achso: und ob mehrtägig nur Pumpen oder (wenigstens teilweise) Stillen tut für die Gesundheit der bisher fast vollstillenden Mutter in einer Stresssituation keine Rolle.


Sie denken eher nicht "Okay, natürliches Abstillalter des Menschen sind ca 24 Monate, davon hat ein sieben-Monats-Baby erst ca. 25% hinter sich, wir sollten die Stillbeziehung also nicht unnötig belasten/gefährden, denn die soll nach der OP ja problemlos weitergehen ohne Saugverwirrung und Co.

Die Milch ist auch lange noch wertvoll für's Baby und die Mutter (bisher noch fast vollstillend) sollte keinen Milchstau durch Probleme beim Auslösen des MSR in einer stressigen Zeit bekommen. Wir sollten die Risiken einer mehrtägigen Stillpause sorgfältig abwägen gegen die Risiken fürs Baby, wenn es Narkose- und Schmerzmittelspuren in der Milch bekommt, von Substanzen, die man bei Bedarf ggf. dem Baby selbst für eine OP geben würde, und die auch 30% (?) aller im KKH zur Welt kommenden Babys bei und nach Kaiserschnittgeburten zu sich nehmen.
blueberry mit großem und kleinem Frühlingskind (2010 und 2013)
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blueberry
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Re: OP im Krankenhaus ohne das Stillbaby - bitte Tipps!

Beitrag von blueberry »

Ändere "Abstillalter" in "Mindeststilldauer" von 24 Monaten.
blueberry mit großem und kleinem Frühlingskind (2010 und 2013)
BerlinerMammut
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Re: OP im Krankenhaus ohne das Stillbaby - bitte Tipps!

Beitrag von BerlinerMammut »

Per Mail finde ich super! Da fällt es mir auch immer leichter resistenter aufzutreten und zB Belege aufzuführen. Hier sind ja auch einige Aussagen/Verweise bei die du dir rüber kopieren könntest?
Vielleicht hilft es dir noch mal zu verinnerlichen, dass Babys ein anderer Bereich der Medizin sind und beide Ärztinnen, so kompetent sie sind, selbst im eigenen Krankenhaus in einer anderen Abteilung nix zu sagen haben. Sie sind in ihrem Bereich gut, dürfen für ihre Anliegen eintreten, aber den ganzheitlichen Blick haben sie nicht.
Mäusken 9/21
Lösche Benutzer 28057

Re: OP im Krankenhaus ohne das Stillbaby - bitte Tipps!

Beitrag von Lösche Benutzer 28057 »

Ich möchte mal noch kurz ermutigen dafür einzustehen was Du willst. Ich arbeite im Anästhesiebereich. Es ist möglich eine stillfreundliche Narkose zu machen. Das ist nicht viel Aufwand. Man muss einfach vom Schema A abweichen und ab und zu nachdenken. Es gibt immer Anästhesisten und Operateure, die den Sinn darin nicht sehen. Du darfst es trotzdem verlangen. Sie sind verpflichtet sich daran zu halten. Es darf dir egal sein, eine etwas aufwändigere Patientin zu sein. Du musst dich nicht in ein Schema pressen lassen in das Du nicht passt. Hat das Krankenhaus ein Wochenbett? Wenn ja, dann verlange, dass die Anästhesisten bei Fragen sich an die Ärzte Kollegen dort wenden.
Wenn Du postoperativ Schmerzen hast, dann lass dich nicht abspeisen. Es gibt viele, hochwirksame Medis auch wenn man stillt. Es ist nicht Dein Problem, wenn die Pflege dort das nachschauen muss. Ich ermutige Dich also: steh für Dich ein, du hast das Recht dazu. Dein Körper, deine Entscheidung.

Ganz generell noch wegen der Betreuung der Kinder: organisiere lieber genug Betreuung. Besser du erholst dich 2 Tage gut und bist dann wieder Einsatzbereit.

Hast Du eine/nguten Gynäkolgen/in? Involviere Sie/Ihn und frag ob Du bei Unsicherheiten anrufen darfst. Hast Du nach der Geburt Schmerzmittel genommen? Versuch herauszufinden was und wieviel. Dann hast Du scgonmal Vorschläge wenn sie postoperativ keine Ideen haben!

Das kommt gut!
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blueberry
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Re: OP im Krankenhaus ohne das Stillbaby - bitte Tipps!

Beitrag von blueberry »

Schriftlich ist ne gute Idee.

Aber ob Mails (statt z.B. selbst abgegebener/per Post geschickter Brief) sinnvoll sind, hängt sehr vom Praxis/KKH-Betrieb ab: ich würde da vorher telefonisch nachfragen, ob Mails gelesen werden (und wie zeitnah).

[size=/5][Das sage ich aufgrund eigener Erfahrung: Ich kenne mehrere Praxen/Kliniken, die voll im digitalen Zeitalter angekommen sind inkl. Online-Terminvergabe, teils Videosprechstunden etc., aber das sind (auch bei theoretisch vorhandener Mailadresse!) noch lange nicht alle:

Eine Mail an eine Uniklinik-Ambulanz (direkt an die Adresse gerichtet, die auf der mir zugesandten postalischen Terminbestätigung stand), die ich extra schon vorab mit Vorinfos/Befunden geschickt hatte, blieb drei Monate ungelesen und war dem Arzt zum Ersttermin nicht bekannt (wurde dann von der Sprechstundenhilfe aber gefunden - war also nicht "nicht angekommen", und der Arzt las sie dann dort während meines Termins).
Eine KiA-Praxis, die auf ihrer Website über eben diese Praxis-Mailadresse sogar um BEWERBUNGEN bat, weil eine Stelle zu besetzen war, reagierte auf zwei Mails binnen zwei Wochen nicht - auf Nachfrage meinerseits am Telefon hieß es: "Neee, also die ruft keiner ab - wir schaffen unsere Arbeit ja so schon kaum. Emailkontakt ist wirklich nicht erwünscht!" Schriftliche Sachen bitte immer per Brief oder eben mit Termin vorbeikommen :shock: ... ; Kieferorthopädie, wo die Mails nur bei info@ zeitnah ankommen, weil die anderen Adresssen (obwohl auf der Website namentlich ausgewiesen) nur einmal monatlich durchgeschaut werden...) ][/size]

Also nur so als Hinweis, weil es ja um was Akutes geht.
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blueberry
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Re: OP im Krankenhaus ohne das Stillbaby - bitte Tipps!

Beitrag von blueberry »

[Memo an selbst: Vorschaufunktion nutzen! "/" sollte ne 7 sein. Dann hätte der Mittelteil auch klein dagestanden :lol: ]
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Mirimama
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Re: OP im Krankenhaus ohne das Stillbaby - bitte Tipps!

Beitrag von Mirimama »

Hallihallo! Nun melde ich mich endlich wieder. Entschuldigt bitte, dass das manchmal so lange dauert bei mir. Hier ist immer viel los und teilweise komme ich tagelang nicht dazu, mal in Ruhe zu schreiben. Wir bauen momentan ein Haus und sind mit den vier Kindern oft ziemlich gut ausgelastet. Dazu jetzt noch meine gesundheitliche Problematik... Vorgestern hatte ich wieder eine mehrstündige Kolik mitten in der Nacht, das war richtig blöd.
Nun habe ich die Tage genutzt, weiter zu dem Thema zu lesen und mich mit Hebammen, Kinderarzt und Freundinnen ausgetauscht. Vielen Dank für all eure Anregungen und die tollen Artikel! Super auch, dass im zweiten ja wirklich ganz konkret auch die Medikamente besprochen wurden!

Kurzum: Ich habe der Ärztin in dem Krankenhaus eine Email geschrieben und meine Wünsche mitgeteilt. Das war gestern Vormittag. Bis heute kam keine Antwort. Aus diesem Grund habe ich heute noch zwei anderen Krankenhäusern Emails geschrieben und meine konkreten Wünsche direkt genannt und gefragt, ob das bei ihnen möglich ist.

Tatsächlich hat das eine Krankenhaus (in dem auch drei meiner Kinder geboren sind und das auch sonst echt toll ist) direkt gesagt: Sie würden zwar auch zwei Nächte gerne machen, aber dafür bieten sie mir natürlich gerne Rooming-in mit Baby an und SELBSTVERSTÄNDLICH bekäme ich stillfreundliche Medikamente und Narkose.

Also eine völlig andere Kommunikation schon im Erstkontakt. Total krass.
Wenn man das Glück hat, eine Auswahlmöglichkeit zu haben, lohnt sich also durchaus der Vergleich.

Ich bin damit jetzt sehr glücklich, muss nur die Modalitäten noch klären, weil mein Mann zu der Zeit dringend arbeiten muss und ich noch nicht genau weiß, wer mich dann unterstützen wird vor Ort. Aber es wird sich irgendwie fügen!
Ich und my little lovers of life (07/11, 07/14, 07/17 und 02/22)
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Kirschquark
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Re: OP im Krankenhaus ohne das Stillbaby - bitte Tipps!

Beitrag von Kirschquark »

Ach wie schön dass es sich für Dich so gut gefügt hat. Toll dass Du die Krankenhäuser angeschrieben hast (auf die Idee wäre ich wirklich nicht gekommen, hätte aber eh keine Auswahl)!

Ich drücke Dir die Daumen für eine unkomplizierte OP und eine schnelle Genesung.

Ich habe unlängst (aus anderen Gründen) meine Gallenblase "verloren" und war (trotz eigentlich ausreichender Vorkenntnisse und Information) doch überrascht, wie anders das Verdauungssystem zunächst auf gewisse Lebensmittel reagiert. Griechischer Joghurt hat da "durchschlagende Erfolge" gehabt :roll:
LG
Hannah
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Re: OP im Krankenhaus ohne das Stillbaby - bitte Tipps!

Beitrag von Sommermama2017 »

Toll!
Und das finde ich persönlich ja super, das man das auch mit Mails hinkriegt, ich hasse telefonieren...

Dir dann alles Gute!
Liebe Grüße von Sommermama mit L. 07/17 und A. 01/21
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