OP im Krankenhaus ohne das Stillbaby - bitte Tipps!

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Kohlmeise
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Re: OP im Krankenhaus ohne das Stillbaby - bitte Tipps!

Beitrag von Kohlmeise »

Solltest Du die Nacht über bleiben müssen, würde ich abends und den Morgen danach eine:n Babysitter:in für die großen Kinder organisieren. Dann könnte Dein Mann abends mit dem Baby noch zu Dir kommen, Du könntest zum Beispiel um 22 Uhr stillen. Dann schlagen sich Mann und Kind mit Tragen und evtl Pre oder abgepumpter Muttermilch die Nacht um die Ohren und morgens um 7 stehen sie wieder bei Dir auf der Matte zum Stillen.

So haben wir’s gemacht in ähnlicher Situation mit 5-Monats-Baby, das beim Papa so gut wie nichts getrunken hat. Aber ich hab mir das schöngeredet, dass „andere“ Kinder in dem Alter manchmal 8 Stunden am Stück schlafen ohne zu stillen. Und mein Mann ist die halbe Nacht mit Tragetuch rumgetigert, so hat sich das Baby aber immer gut beruhigt.
Für eine (!) Nacht finde ich das für alle zumutbar.
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Kohlmeise
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Re: OP im Krankenhaus ohne das Stillbaby - bitte Tipps!

Beitrag von Kohlmeise »

Oh, und wir hatten keine großen Kinder, deren Betreuung wir organisieren mussten, das ist natürlich ein Unterschied.
Drei (2013/2016/2023)
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Re: OP im Krankenhaus ohne das Stillbaby - bitte Tipps!

Beitrag von BerlinerMammut »

Wenn die Besuchszeiten nicht so offen sind, frag ruhig nach Ausnahmen! Und dein Lüttes ist in der Nacht ohne dich nicht alleine, Papa wird es begleiten.
Wenn der Hunger/Durst groß ist wird die Pre Milch klappen. Wenn du nicht abpumpen magst, dann vielleicht ausstreichen? In eine kleine Flasche könntest du ab und an was geben und dann zurück in die TK.

Viel Erfolg so oder so! Ich würde mich auch verrückt machen 🫂
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Mirimama
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Re: OP im Krankenhaus ohne das Stillbaby - bitte Tipps!

Beitrag von Mirimama »

Vielen vielen Dank! Das sind tolle Tipps, die ihr hier parat habt!

Die Idee, abends und morgens eine_n Babysitter_in zu engagieren, finde ich besonders super. Da werde ich mal durchdenken. Sind die Kinder natürlich auch nicht gewohnt, aber wird schon irgendwie gehen. Ich muss nur überlegen, wer da in Frage kommt.

Oder ich müsste eine Übernachtung irgendwo organisieren 🤔. Das haben die beiden jüngeren allerdings (fast) noch nie gemacht...
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OrangerStier
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Re: OP im Krankenhaus ohne das Stillbaby - bitte Tipps!

Beitrag von OrangerStier »

Habt ihr den Familie Freunde die eine Nacht zu euch kommen könnten um auf die Kinder auf zupassen? Dann hätten die. Kinder trotzdem die gewohnte Umgebung
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blueberry
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Re: OP im Krankenhaus ohne das Stillbaby - bitte Tipps!

Beitrag von blueberry »

lalelu2 hat geschrieben: 10.09.2022, 09:03
[...]
Größer war der Ärger um eine stillfreundliche Narkose, da haben sie echt einen Aufstand gemacht, aber dann doch ein einsehen gehabt
Ich bin mir gerade nicht sicher, was eine "stillfreundliche Narkose" ist. Ich würde das AFS-Infoblatt zu Stillen und Narkose (Direktlink zur PDF-Datei) ausdrucken, um das im Zweifelsfall vorzeigen zu können, und gut. Es haben ja uch schon Leute drauf hingewiesen, dass selbstverständlich auch OPs stattfinden, wenn das Baby sogar noch im Bauch der Mutter ist (Kaiserschnitt unter Vollnarkose z.B.) - insofern... . Beim Stillkind gilt die Regel: Sobald die Mutter selbst wieder wach genug ist, um zu stillen, darf sie auch stillen.

Caitrionagh hat geschrieben: 10.09.2022, 06:56 Vielleicht darf dich dann dein Mann begleiten, weil du Hilfe benötigst?
Die beiden großen könnten ja vielleicht bei Freunden übernachten, fragt sich nur, ob deine zweitkleinste schon so weit ist?

Ich habe zwar keine Ahnung davon, aber probier doch einfach mal aus, ob sie Pre nimmt. Schadet ja nix.
So eine Lösung würde ich persönlich wohl auch anstreben: Babysitter:in/Freund:in/Familienhelferin/Nachbarin/..., die bei Euch zuhause aufpassen und über Nacht bleiben, und fürs Stillbaby auf Mitaufnahme (inkl Vater auf Klappliege) dringen.
Ich finde, in so einem Fall haben die Bedürfnisse von Stillbaby U1 und erkrankter Mutter deutlich Vorrang vor denen von Kindern im Alter von 8+ Jahren, denen man Dinge verbal und vorab erklären kann (traurig sein dürfen sie natürlich trotzdem).

Neben der Seite des Babys ist ja auch Deine Seite der ggf. auch längeren Stillpause zu bedenken: Du sollst ja nicht zusätzlich zur OP mit allem drum und dran nun noch einen Milchstau bekommen o.ä..
Wie lange am Stück ohne Stillen/Pumpen/Handentleerung zum Entlasten Deiner Brüste kommst Du denn normalerweise so aus? (Du beschreibst Dein Baby ja als noch überwiegend stillend - auch nachts.)
Könntest Du ausstreichen o.ä. ggf. auch im "Liegen" im KKH-Bett?

Für Dein Baby ist die PRE im Beikostalter auf jeden Fall völlig unproblematisch 8) . Der Papa soll in den Phasen, in denen Du nicht stillen kannst, also geben, was auch immer funktioniert (gefrorene Muttermilchvorräte, Lieblingsbeikost mitten in der Nacht, auch mal Wasser und eben PRE).
Die Milch, die Du zum Entlasten pumpst (oder einfach im Liegen in ein Handtuch ausstreichst oder was auch immer für Dich ggf. funktioniert in der Klinik), müsste also auch nicht aufgehoben/gekühlt/... werden. Kein Stress.

Papa und Baby werden das auf JEDEN Fall fütterungstechnisch und emotional hinbekommen - der Papa ist ja kein Fremder. :tt_ruecken_1: !


-------------------------
Ein Gedanke kam mir noch:
Sollte die Ideallösung "Papa und Stillbaby mit in die Klinik aufnehmen" aus irgendeinem Grund nicht klappen, und könnten dadurch (und durch vielleicht unflexible Besuchszeiten im Mehrbettzimmer) im ungünstigsten Fall doch mehr als nur ein paar wenige nächtliche Tragetuchstunden zu überbrücken sein, würde ich mir vorab einen kleinen Gedanken Richtung stillfreundlichem Füttern der PRE machen (siehe Linksammlung Stillwissen: GRUNDINFO Stillfreundliche Zufüttermethoden),
falls Euer Baby nicht gewohnheitsmäßig sowieso zwischen Flasche und Brust problemlos wechselt.

Einfach ne saugfreie Option mit dem Papa kurz besprochen (oder ggf. ausprobiert) zu haben, damit man für eine "doch länger als geplante" Trennungszeit* keine unnötig schlechtere Stilltechnik danach riskiert, kann ja nicht schaden.
Manchen Babys machen Flasche und/oder Schnuller ja überhaupt nix, andere sind da sehr empfindlich, und auf jeden Fall sind nicht alle Babys mit Saugverwirrung superjung (wird ja manchmal suggeriert, dass das nach 6 Wochen kein Problem mehr sei).**

Woraus probiert Dein Baby z.B. ein paar Schluck Wasser zum Essen: ein kleiner (Eier-)Becher aus Plastik, ein Schnapsglas oder ein 1 EUR Muttermilchfütterbecher aus der Apotheke?
Dann die PRE z.B. bevorzugt daraus anbieten in kleinen Portionen und zum Beruhigungssaugen z.B. Papas kleinen Finger beim Tragen.
Wenn es dann während Deiner Abwesenheit doch nur mit Flasche und Schnuller geht, ist das eben so. Auch kein Weltuntergang! Wird sich alles finden.]

Ich wünsche Dir eine gute OP, danach gute Besserung (und vorab eine Deine Nerven bestmöglich beruhigende Variante)
LG blueberry

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*[Krankenhauszeitpläne sind ja nicht unumstößlich: da verschiebt sich u.U. auch mal was (weil z.B. ein Notfall zuviel reinkommt und der OP oder Anästhesist gebraucht wird, wird man später operiert; und/oder es dauert doch länger mit der OP selbst) und dann ist man vielleicht erst zu einem Zeitpunkt aus der Narkose wieder richtig wach, zu dem der Papa Zuhause dann nicht mehr weg kann, weil Babysitter nicht für die ganze Nacht beauftragt oder so... Ich kenne ja Eure Fahrtzeiten zwischen Klinik und Zuhause nicht und überhaupt.]

**[Ich habe z.B. mal einen Fall beraten, wo die Saugverwirrung sich bei einem reichlich Einjährigen zwar "nur" durch gelegentliches Beißen in die Brust und generell weniger geöffneten Mund beim Stillen zeigte - wegen des nur gelegentlich genutzten Trinklernbechers mit Silikonschnabel - aber auch sowas kann unangenehm sein, hatte in dem Fall für wunde BW gesorgt, und Du hast einfach anderes zu tun in der OP-Heilungsphase...]
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Mirimama
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Re: OP im Krankenhaus ohne das Stillbaby - bitte Tipps!

Beitrag von Mirimama »

Mensch, Blueberry, vielen vielen Dank!!!

Das Problem, das ich sehe, ist, dass meine zweitjüngste Tochter (sie ist 5 Jahre alt) das alles sehr mitnehmen wird. Sie ist momentan eh recht anhänglich /labil und hat noch nie ohne uns irgendwo geschlafen. Zwei Nächte wird auch für sie sehr hart sein.

Ach so, apropos zwei Nächte: Ich war heute zum Vorgespräch in der Klinik und bin etwas konsterniert herausgekommen.

Die Ärztin hat mir einen OP-Termin für nächste Woche gegeben, das erleichtert mich sehr.
Sie sagte aber, ich solle zwei Nächte bleiben, was mich sehr schockiert hat. Rooming-in schloss sie aus, meinte, das Baby sei ja alt genug und könnte wohl auch mal zwei Nächte mit dem Vater auskommen. Das sei eine große Bauch-OP und da müsste ich lieber gut ausruhen und genesen.

Die Anästhesistin wiederum wollte auch im Prinzip von stillfreundlichen Medikamenten und Narkose nichts wissen, weil sie meinte, das Kind würde ja über die Milch eh alles aufnehmen und auch besser verträgliche Medikamente seien eben immer noch Medikamente und sie würde das ja nicht wollen für ihr Kind. Daher lieber die "besser wirksamen" Medikamente, alles was geht, damit ich schneller und schmerzfreier wieder gesunden kann und eben 24 Stunden die Milch abpumpen und verwerfen.

(Überhaupt dachte ich mir, ich pumpe ab im Krankenhaus, um die Milchstau-Problematik zu umgehen.)

Ja, und nun weiß ich nicht, was ich machen soll.
Während der Gespräche kam ich mir irgendwie total übertrieben vor und dachte, ja, vielleicht haben diese toughen Frauen ja recht und man kann einem sieben Monate alten Baby das zumuten. Zumal es ja mit dem Papa zusammen ist und nicht bei einer fremden Person.

Sie schläft aber bisher nur beim Stillen und Tragen ein und das wird schon sehr herausfordernd.
Ich frage mich einfach, was für so ein Baby belastender ist : Die Aufnahme (stillfreundlicherer) Medikamente über die Milch oder über zwei Tage und Nächte eine Trennung von der Mutter.

Mit stillfreundlichen Mitteln könnte ich mir vorstellen, dass mein Mann zwar zuhause schläft bei den anderen, aber tagsüber mit Baby zu mir kommt (so oft es halt geht).
Die großen sind eh vormittags in ihren Einrichtungen und können sich am Nachmittag verabreden.
Dann müssten Mann und Baby zusammen "nur" die Nächte ganz ohne mich verbringen.
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blueberry
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Re: OP im Krankenhaus ohne das Stillbaby - bitte Tipps!

Beitrag von blueberry »

Hmmm, von welchen Medikamenten sprechen die denn? Kannst Du die bei Embryotox nachschauen?

Es handelt sich hier ja nicht um ein Neugeborenes, und auch die verkraften ja die Medikamente, die Mütter nach einem Kaiserschnitt bekommen (und das ist ja auch nicht Grad ein minimalinvasiver Eingriff mit Schlüssellochtechnologie).
Mirimama hat geschrieben: 12.09.2022, 21:37 und hat noch nie ohne uns irgendwo geschlafen. Zwei Nächte wird auch für sie sehr hart sein.
Wie gesagt: bei uns ging "jemand kommt zu uns nach Hause und die Kinder bleiben um vertrauten Bett/Umfeld" wesentlich besser als woanders ohne Eltern zu schlafen...

Aber zwei Nächte macht auch alles kniffliger...

Tut mir leid, dass man da so gar nicht auf Deine Bedürfnisse mit Stillbaby eingeht. Gibt es in dem KKH eine Geburtstation?
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Kirschquark
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Re: OP im Krankenhaus ohne das Stillbaby - bitte Tipps!

Beitrag von Kirschquark »

Ich habe eben mal die gängigen Medikamente (Propofol, Opiate, Muskelrelaxanz) durchgeguckt, die sind alle "soweit okay" bis unbedenklich, ich wüsste jetzt auch nicht, welches die stillfreundlichen sein sollen (bin aber weder Ärztin noch Stillberaterin!) bzw. welche jetzt die besser wirksamen sein sollen, die aber dann stillunfreundlicher wären... Manchmal versuchen Ärzt:innen auch, die eigene Vorstellung da irgendwie durchzudrücken, ähnlich erging es mir vor 9 Jahren bei einer Hand-OP (ich hatte letztendlich eine intravenöse Narkose mit Propofol und Ultiva), da war Nr. 2 auch etwa 7 oder 8 Monate alt und der Anästhesist meinte, es sei jetzt genug mit der Stillerei :evil:
LG
Hannah
mit Mukolinchen *31.08.06 und Schlüpfling *03.01.13 und Sterngucker *03.09.16
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Mirimama
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Re: OP im Krankenhaus ohne das Stillbaby - bitte Tipps!

Beitrag von Mirimama »

Hm, ja ich weiß gar nicht, welche Medikamente sie benutzen will. Vielleicht Frage ich da morgen nochmal per Email nach, dann hab ich es direkt schriftlich und kann recherchieren. Oder ich erkundige mich erstmal beim Kinderarzt oder der Gynäkologin, was sie jeweils empfehlen würden oder so. Dann könnte ich nochmal an das Krankenhaus herantreten und darauf bestehen, dass sie entsprechende Medikamente auswählen, die bei Embryotox als ok gewertet werden.
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