Missylissy,
ich finde es sehr richtig, Veränderungen dann anzugehen, wenn man die Kraft und die Möglichkeiten dazu hat. Manchmal geht es nicht und nichts ist weniger produktiv, als ein nicht wirklich ernsthafter Versuch. Kleine Schritte sind gut und einfacher umsetzbar. Das machst du gut.
Viel Kraft!
Emotional schwieriges Tandem-stillen
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Re: Emotional schwieriges Tandem-stillen
DankeschönSolina hat geschrieben: ↑17.08.2022, 11:42 Missylissy,
ich finde es sehr richtig, Veränderungen dann anzugehen, wenn man die Kraft und die Möglichkeiten dazu hat. Manchmal geht es nicht und nichts ist weniger produktiv, als ein nicht wirklich ernsthafter Versuch. Kleine Schritte sind gut und einfacher umsetzbar. Das machst du gut.
Viel Kraft!
Ja, kleine Schritte kann ich gerade eher leisten.
Die letzte Nacht war glücklicherweise auch ruhig mit einmal stillen des Großen.
Lisa mit Knirps (01/20) und Maus (06/22)
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Re: Emotional schwieriges Tandem-stillen
Hallo Missylissy,
deine Situation kommt mir sehr bekannt vor. Diese Gedanken mit dem Stillen, so lange das Kind möchte, den großen Bruder nicht zurücksetzen (wir haben damals auch extra die Eingewöhnung in den Kindergarten erst eine ganze Weile nach der Geburt gemacht) und dazu dann das Gefühl, dass es eben doch zu viel ist. Dass er zu viel will. Dass ich so viel nicht geben kann. Aber doch muss. Aber nicht kann. Wir hatten oft die Situation, dass er zum Beispiel nachts warten musste, sich dann so aufgeregt hat, dass im Endeffekt niemand schlafen konnte. Das hat dann dazu geführt, dass ich mir gesagt habe, dass es auch für ihn nicht gut sein kann, immer dieses "Warten müssen" auszuhalten.
Wir haben uns dann nach einigem Abwägen für ein radikales Abstillen entschieden. Dazu sind wir in eine andere Umgebung gefahren (Haus hüten bei den Schwiegereltern) wo uns verschiedene Schlafzimmer zur Verfügung standen. Da ist dann mein Mann mit dem Großen ins eins und ich mit der kleinen Maus in ein anderes Zimmer gegangen. So war ich nicht so präsent und wir haben uns auch gegenseitig nicht wach gemacht. Davor haben wir noch ein letztes Mal gestillt. (Ich mit ein bisschen Tränen in den Augen.) Er sagt auch heute noch, dass er sich daran erinnern kann. Davon, dass das Abstillen schlimm war, ist nie die Rede. Nach zwei oder drei Nächten war das Thema auch gegessen. Milch war danach nur noch fürs Baby, er konnte dafür andere tolle Dinge machen. Eventuell macht dir das ja ein bisschen Mut. Stillen ist toll, aber du hast nicht nur das, um für dein Kind eine Mama zu sein.
Ganz viel Kraft und einen dicken Drücker!
deine Situation kommt mir sehr bekannt vor. Diese Gedanken mit dem Stillen, so lange das Kind möchte, den großen Bruder nicht zurücksetzen (wir haben damals auch extra die Eingewöhnung in den Kindergarten erst eine ganze Weile nach der Geburt gemacht) und dazu dann das Gefühl, dass es eben doch zu viel ist. Dass er zu viel will. Dass ich so viel nicht geben kann. Aber doch muss. Aber nicht kann. Wir hatten oft die Situation, dass er zum Beispiel nachts warten musste, sich dann so aufgeregt hat, dass im Endeffekt niemand schlafen konnte. Das hat dann dazu geführt, dass ich mir gesagt habe, dass es auch für ihn nicht gut sein kann, immer dieses "Warten müssen" auszuhalten.
Wir haben uns dann nach einigem Abwägen für ein radikales Abstillen entschieden. Dazu sind wir in eine andere Umgebung gefahren (Haus hüten bei den Schwiegereltern) wo uns verschiedene Schlafzimmer zur Verfügung standen. Da ist dann mein Mann mit dem Großen ins eins und ich mit der kleinen Maus in ein anderes Zimmer gegangen. So war ich nicht so präsent und wir haben uns auch gegenseitig nicht wach gemacht. Davor haben wir noch ein letztes Mal gestillt. (Ich mit ein bisschen Tränen in den Augen.) Er sagt auch heute noch, dass er sich daran erinnern kann. Davon, dass das Abstillen schlimm war, ist nie die Rede. Nach zwei oder drei Nächten war das Thema auch gegessen. Milch war danach nur noch fürs Baby, er konnte dafür andere tolle Dinge machen. Eventuell macht dir das ja ein bisschen Mut. Stillen ist toll, aber du hast nicht nur das, um für dein Kind eine Mama zu sein.
Ganz viel Kraft und einen dicken Drücker!
Sprotterich (09/12), Krabbe (03/15)
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Re: Emotional schwieriges Tandem-stillen
Liebe Nachtblau, danke für die Worte. Das war sicher in dem Moment eine schwierige Entscheidung für dich. Aber schön, dass es ihm nicht in schlechter Erinnerung geblieben ist.
Ich bin jetzt deutlich klarer in der Kommunikation mit dem Knirps, ob ich stillen will oder nicht. Und er akzeptiert das immer öfter ganz gut. Auch das nachts ist es in 80% kein großes Drama mehr, wenn ich ihn nicht sofort stille. Es hat jetzt auch schon mehrmals geklappt, ihn abends oder nachts nicht ganz bis in den Schlaf zu stillen, sondern liebevoll abzudocken, er drehte sich um und schlief ein. Das habe ich vorher nicht für möglich gehalten. Vielleicht lernt er jetzt auch mehr und mehr, ohne saugen einzuschlafen.
Ganz abstillen fühlt sich für mich noch nicht richtig an. Es ist schön, ihm so Geborgenheit und auch Trost schenken zu können.
Langsam finden wir uns alle auch in die neue Situation mit einem Kind mehr ein. Ich muss mir eingestehen, mich hat das selbst ziemlich durcheinander gebracht. Dass da der Knirps mit durchdreht, ist verständlich. Jetzt hatten wir dank Corona, Kita-Ferien und Besuch bei der Oma fast 4 Wochen Zeit als Familie, das hat ihn deutlich geerdet. Zumindest fragt er nicht mehr ständig nach Milch und stellt hier alles auf den Kopf...
Ich bin jetzt deutlich klarer in der Kommunikation mit dem Knirps, ob ich stillen will oder nicht. Und er akzeptiert das immer öfter ganz gut. Auch das nachts ist es in 80% kein großes Drama mehr, wenn ich ihn nicht sofort stille. Es hat jetzt auch schon mehrmals geklappt, ihn abends oder nachts nicht ganz bis in den Schlaf zu stillen, sondern liebevoll abzudocken, er drehte sich um und schlief ein. Das habe ich vorher nicht für möglich gehalten. Vielleicht lernt er jetzt auch mehr und mehr, ohne saugen einzuschlafen.
Ganz abstillen fühlt sich für mich noch nicht richtig an. Es ist schön, ihm so Geborgenheit und auch Trost schenken zu können.
Langsam finden wir uns alle auch in die neue Situation mit einem Kind mehr ein. Ich muss mir eingestehen, mich hat das selbst ziemlich durcheinander gebracht. Dass da der Knirps mit durchdreht, ist verständlich. Jetzt hatten wir dank Corona, Kita-Ferien und Besuch bei der Oma fast 4 Wochen Zeit als Familie, das hat ihn deutlich geerdet. Zumindest fragt er nicht mehr ständig nach Milch und stellt hier alles auf den Kopf...
Lisa mit Knirps (01/20) und Maus (06/22)