Picky Eater Austausch

[Mäusebaby]

Salut!

Ich wollte schon lange einen Thread starten für all die, die teilweise an den Essgewohnheiten ihrer Kids verzweifeln und sich einfach austauschen wollen. Auskotzen. Ideen teilen. Hoffnung machen. Etc.
Ganz ohne Vorurteile und Verurteilen und RatSCHLÄGE.

Ich bezeichne meine Tochter, bald 7, als Picky Eater, weil sie sehr wenig unterschiedliche Lebensmitteln isst, diese am liebsten nur separat und selten etwas Neues probiert.
Kochen kann man sich sparen, beim Einkaufen immer dieselbe Liste verwenden.

Sie lebt im Endeffekt von Obst, Gurke, Karotten, Kohlrabi, rote Paprika (alles roh), Tomate-Mozzarella, Schinkenspicker- (vegan) oder Käsevollkorntoast (und gelegentlich Joghurt, vegetarischen Würstchen, Pfannkuchen, Pommes, Pizza Margherita oder Nudeln mit Brokkoli - isst sie aber alles nicht zuverlässig).
Süßigkeiten gehen fast alle. Immer.

Ich mache mir meistens keine Sorgen. Sie ist aktiv, sieht gesund aus, ist nicht untergewichtig.

Aber anstrengend ist es schon, weil man mit ihr z. B. super schlecht irgendwohin gehen kann (Freunde, Familie, Restaurant), weil sie dann wenig oder gar nichts isst und hangry wird.

So viel zu uns.
Macht noch jemand mit?

[Vemala]

Ich.
Mein Kind isst Brot mit Tomatenaufstrich (nur der von Alnatura!) oder Salami. Nudeln nackt. Schweineschnitzel, manchmal Steak. Hühnerschenkel (aber eigentlich nur die in der Schule). Pommes.
An Gemüse nur Gurke. Selten Karotte oder Kohlrabi. Sie sagt, sie mag Brokkoli, aber wenn es Brokkoli gibt, dann mag sie nicht.
Obst geht ganz gut. Erdbeeren, Wassermelone, Honigmelone, Kirschen, Banane, Birne, Apfel. Die letzten beiden aber nur die „richtigen“ Sorten. Knackig und süß.
Zum Frühstück Toast mit Marmelade (nur Erdbeere ohne Kerne!) oder Honig, oder natürlich Nutella/Samba. Nutella/Samba und Honig gehen auf Brötchen, Marmelade auf keinen Fall.
Klar, Süßes geht immer. Chips auch.

Essen gehen ist ne Katastrophe, ich muss immer vorher checken ob es Schnitzel oder wenigstens Pommes gibt.

Ich koch inzwischen für mich und sie isst Brot. Meistens mach ich mir keine Sorgen, weil sie eben auch fit ist, körperlich und im Kopf, normalgewichtig (schon dünn, aber nicht zu dünn - ich war auch so).
Aber gefühlt wird es halt immer eingeschränkter statt dass sie offener wird, und ich frag mich schon, ob sich das mal ändert oder wann, und wie das noch weitergehen soll…

Fun Fact: ich esse kein Fleisch. Aber ich mag ihr das nicht noch vom Speiseplan streichen.

[Apis]

Hier auch!
Die Kleine hat Zöliakie und (vermutlich - wir sind da gerade in der Diagnostik) eine Fruktoseintoleranz. Wir ernähren uns hier komplett GF (ich habe auch Zöliakie).
Warme Mahlzeiten, die sie ißt: Pizza, Bolognese, Milchreis, Polentagriesbrei und Pfannekuchen.
Ansonsten: Nudeln, Brot, Brötchen, Waffeln, Äpfel, Bananen, Quetschies (manche), Gemüse (roh:) Gurke, Möhre, Paprika, Gemüse gekocht: Spinat (max 1EL), Brokkoli (nur wenn er die richtige Farbe hat, dann ungefähr 2 Röschen), Fischtäbchen, Joghurt und Käse.
Tja, wenn sich die Fruktoseintoleranz bestätigt, dann wird das, was sie an Obst und Gemüse isst noch weniger, weil teilweise nicht mehr erlaubt .
Knabberkram wie Reiswaffeln, Maissticks, etc gehen gut. Manchmal isst sie Zitronenmuffins. Sonst sind ihre Süßigkeiten: Mus (geht nur noch wenig) und Traubenzucker. Alles andere wird verweigert.
Bisher geht es ihr damit recht gut. Aber es nervt, weil die Auswahl seit der Zöliakiediagnose noch weniger wurde (vorher gingen Reis und Kartoffeln sowie Pommes, das mag sie nun nicht mehr).
Irgendwie ist doch mehr zusammengekommen. Aber das Essenthema hier sehr belastet. Ich freue mich über Austausch.

[Waldbewohnerin]

Hm, so wie sich das hier anhört ist mein Sohn wohl auch ein picky eater
Hier wird täglich zum Frühstück Haferflocken mit vermatschter Banane und Hafermilch gegessen. Meistens gibt's das auch noch zum Mittagessen. Abendessen habe ich aufgegeben irgendwas kindkompatibles zu kochen. Er isst es meist eh nicht und es folgt das dritte Mal Haferflocken

Ich bin allerdings mittlerweile soooo froh, dass er seit ca einem halben Jahr Äpfel isst. Das erweitert den Speiseplan vor allem im Winter enorm. Obst geht nämlich nur Erdbeeren, zu Beginn der Saison gingen Blaubeeren (jetzt schon nicht mehr), Melone und hin und wieder Kirschen... Gibt's ja leider alles im Winter nicht. Ach und Mango (gibt's bei uns allerdings selten, wegen Klimabilanz). Gemüse isst er überhaupt gar nichts. Ganz selten mal eine Scheibe Gurke, aber nur geschält.

Nudeln gehen zum Glück fast immer. Kartoffeln manchmal. Brot hin und wieder, vor allem frisch gebacken ok und wenn Honig drauf ist. Selbstgemachte Pommes mag er auch. Gekaufte häufig nicht. Eier gehen auch. Und Käse auch (hauptsächlich Mozzarella, Feta und Gouda)

Hm, irgendwie liest sich das doch ganz ok. Mich nervt, dass er so gut wie nichts gesundes mag. Jetzt im Sommer gehts, weil er da einige Obstsorten mag, aber im Winter bleibt da echt nicht viel. Fleisch gibt es bei uns etwa alle 3 bis 4 Wochen und da isst er auch nur hier und da mal ein Würstchen oder Bolognese. Süßkram würde er wahrscheinlich auch immer essen. Gibt es hier aber nicht.

[schlangengurke]

Darf ich mich auch mit meiner 12-jährigem dazu setzen?

[Traeumi]

Ich setze mich auch dazu und finde, das klingt teilweise echt gesund gegen die Essgewohnheiten unseres 7-Jährigen. Er ist Gewohnheitstier, deswegen ist es so schwer, neue Dinge zu etablieren und alte zu behalten, denn wenn zu lange nicht gegessen, geht es nicht mehr.

Obst hat er noch nie auch nur ein einziges Stück gegessen.
Gemüse geht Möhre (roh oder gekocht), orange Paprika roh, Blumenkohl und Pilze gebraten. Ansonsten schummeln wir mit Tomatensoße (eine einzige Sorte aus dem Glas), Suppe (so lange sie orange ist und Kokosmilch enthält, geht es).

Er ernährt sich im Prinzip von Brot/Brötchen, Müsli, Fleisch, Kartoffeln, mal Nudeln (nur mit der richtigen Soße), Milchreis, Ofengemüse oder Pizza. Es.ist.so.anstrengend!!!

[Cocolin]

Juhu, wir sind auch dabei!

Waldbewohnern, ich wollte erst schreiben „deiner ist doch noch so klein, da haben sie halt solche Phasen“ dann fiel mir ein dass es hier in dem Alter mit einer extrem Phase fast nur Brot und Würstchen losging.

Problem ist bei uns auch das Gewohnheitstier; ich darf bloß nix neues probieren beim kochen, und am liebsten immer seine Lieblings Gerichte. Auf keinen Fall Soße! Deshalb kann ich auch nichts reinschmuggeln (und weil er extrem fein schmeckt und riecht).

Es geht: Milchreis, Pfannkuchen, weiße Pizza (also ohne Tomatensoße). Müslis gehen ein paar verschiedene, aber am liebsten wäre ihm täglich Schokomüsli.
Süßigkeiten hat er spät entdeckt, jetzt liebt er sie leider umso mehr und wir diskutieren viel (jedes Mal beim Bäcker: darf ich einen Streusel? - heute nicht, du hattest schon zu, wir müssen nur Brot kaufen “ich WILL.ABER.STREUSEL. DANN KAUF ICH WAS ANDERES SÜSSES!!!!!!!”)

Als Aufstrich/ Aufschnitt geht eigentlich nur Lyoner und Salami. Käse wird komplett verweigert und leider seit einiger Zeit auch Yoghurt.

Obst geht Apfel, Banane, Erdbeeren, Himbeeren, Blaubeeren. Also im Sommer gehts mit der Vitaminzufuhr, im Winter schwieriger; denn hauptsächlich kaufe ich regional was wächst und was es auf dem Markt gibt.

Gestern hat er Wassermelone probiert, als ich sie mit ausstechern gemacht habe. Ich hab so gefeiert! Obstmus ist auch kürzlich wieder dazu gekommen, sogar auf demselben Teller wie die Pfannkuchen neulich!

Gemüse: Kohlrabi, Paprika, Erbsen, Mais, manchmal Brokkoli oder Blumenkohl (in homöopathischen Mengen). Karotten waren immer der Standard, die mag er plötzlich nicht mehr - sagt er, vergaß das zum Glück neulich als ich Karottensticks in der vesperdose hatte.

Ich finds auch echt anstrengend, und mir vergeht dann auch manchmal die Lust aufs kochen.

[Enni]

Hier gehöre ich auch hin, insbesondere der 2014er isst sehr selektiv.

Nudeln, nackt oder mit Käse, Pommes, Pizza Margerite, Pfannkuchen, Milchreis Apfelmus, Joghurt (natur, 10%), Quark, Brot/Brötchen mit Butter, Marmelade oder Schokolade, Waffeln, Zwieback.

Süßigkeiten jeglicher Art (auch Fruchtriegel), aber fast kein Kuchen.

Kein Obst außer Erdbeeren, kein Gemüse, weder roh noch gekocht. Kein Fleisch, kein Fisch, kein Aufschnitt, kein Salat, keine Kartoffeln, kein Reis,…

Der 2010er isst wenigstens noch Gurke, Apfel und Fleisch, der 2019er wie der 2014er nur mit zusätzlich Erdnussbutter.

Ich habe kapituliert und lasse sie halt einfach Brot mit Butter essen. Oder Joghurt. Egal ist es mir nicht, aber ich habe keine Lust mehr, Kraft für das Thema aufzubringen. Ist mir einfach zu blöd.

[Nane85]

Meine Große is(s)t leider auch extrem picky.

Nudeln ohne alles (daran hat sie sich allerdings leid gegessen), Pizza ohne Käse mit Mais, Pfannkuchen, Linsen und Spätzle, vegane Maultaschen, Germknödel ohne Füllung, Gemüsestäbchen, Nudelauflauf ohne Käse und nur mit Brokkoli außer den Nudeln, Bratkartoffeln - das war es an warmen Essen.

Morgens isst sie immer Schokomüsli mit extra Kakaopulver (mir ist es mittlerweile egal, sie ist rank und schlank und wir kämpfen an so vielen Stellen, dass ich DIESES Fass nicht auch noch aufmache).

Mittags oft gar nichts oder nochmal Müsli oder ein Brot mit Erdnussbutter.

Und abends dann eben warm. Manchmal isst sie einzelne Komponenten von den Gerichten, z.B. geht Reis manchmal. Oftmals brüllt sie aber "ich will was Gekochtes!" wenn halt nichts dabei ist, das sie mag und ich auf Brot verweise.

An Obst geht vieles, aber nur ganz frisch. Der Apfel, der in der Brotdose leicht braun wird, kommt retour. Gemüse geht fast nur roh und sehr ausgewählt - rote Paprika und hauchdünn gehobelte Karotte.

Sie ist seit vier Jahren Vegetarierin, Milch und Milchprodukte sowie Eier isst sie sich nicht, nur in Süßkram wie Kuchen oder Schokolade. Auf Kindergeburtstagen hungert sie lieber, als da was Unbekanntes zu essen. Im August geht sie eine Woche aufs Pfadicamp und mich stresst es schon, ob sie da genug isst und ob ich ihr was mitgeben muss. Denn mit Hunger ist sie ungenießbar und es kommt immer der Punkt, an dem sie komplett austickt und gar nichts mehr geht. Sie spürt auch nicht, dass sie dann eigentlich Hunger hat.

Oftmals ist es ein Problem mit Konsistenzen, glaube ich. Sie war auch im Kindergarten das einzige Kind, das nicht probieren musste, weil sie gemerkt haben, dass sie einfach nicht KANN. Früher hat sie dann tatsächlich auch richtig gewürgt. Ich denke, auch deshalb probiert sie nicht mehr gern neue Dinge. Sie hat eine ASS, daher gehe ich davon aus, dass da vieles begründet liegt.

Die üblichen Tipps (Kind mitentscheiden lassen, bei der Zubereitung helfen lassen etc) helfen hier null. Sie macht das gern, isst es aber trotzdem nicht.

[Butterblume012]

Ich reihe mich auch ein. Jahrelang habe ich versucht dagegen anzukämpfen. Inzwischen versuche ich einfach meiner Tochter beizubringen, dass es ok ist, wenn sie nicht mehr essen mag (wir hatten hier viele Kämpfe ) und dass sie aus den wenigen Lebensmitteln eine halbwegs gesunde Mischung draus macht.
Zum Glück ist sie verschiedenes Obst (aber nichts regelmäßig). Sie hat bisher immer gut zugenommen, ist durchschnittlich oft krank, also denke ich, dass es wohl im Mittel ausreicht, was sie isst. Inzwischen habe ich das Minimal-Repertoire an Gerichten akzeptiert - weitere Kämpfe hätten unserer Beziehung nicht gut getan.