Stillen in der Nacht, Chaos im Kopf

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BerlinerMammut
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Stillen in der Nacht, Chaos im Kopf

Beitrag von BerlinerMammut »

Hallo zusammen,

Bei meiner Frage geht es um das einschlafen an der Brust, vorab aber ein paar Infos zu uns.

Meine Tochter ist 9,5 Monate alt, korrigiert 8,5 Monate.
Sie kam "ohne Grund" 4 Wochen zu früh mit 2,3 Kilo. Trinken konnte sie nach ca 1 Stunde da bei mir die Plazenta in einer OP geholt werden musste.
Die ersten Tropfen hat sie sich dann aber direkt geschnappt.
Ich glaube die ersten 2 Tage beschreibt es ziemlich gut, dass sie an Tag 3 ihr Geburtsgewicht wieder drauf hatte. Leider hörte sie nach einer Untersuchung auf zu trinken und der Billi Wert nahm seinen Lauf. Die Stilberatung im KH war extrem daneben und ich musste dann abpumpen nachdem sie letzte endlich auch für das Personal nicht mehr richtig wach zu bekommen war. Mit der Flasche und viel Körpereinsatz kamen wir um die Sonde herum.
Meine Milchmenge und der Milchspendereflex haben sich davon auch nicht abschrecken lassen.
Nach 1 Woche konnten wir nach Hause und unsere liebe Hebamme hat ihren Wunsch nach der Brust erkannt.
Nach 6 Wochen mit Brust (+Spritze) und Flasche/Becher hatten wir eine erfolgreiche und gute Stillbeziehung. Nur selten hatten wir Probleme durch meinen starken Milchspendereflex...
Seit Ostern klaut sie uns Essen und isst im Sinne des blw Fingerfood, Familienessen und ihren heiß geliebten Möhrenbrei.

Sie kennt keinen Schnuller und nur alle paar Wochen mal eine Flasche abgepumpte Milch von Papa. Wasser trinken ist zudem ein immerwährendes Highlight. 🤭

Sie schläft bei uns im Familienbett.
Leider Tag ein und aus nur an meiner Brust ein.
Das betrifft auch die vielen kleinen Aufwach Momente...
Das heißt dass sie tagsüber oft nicht länger als 20 Minuten im Bett schläft, Nachts nicht länger als 3 Stunden. So langsam schlaucht es sehr.
Leider kommt noch dazu, dass sie wach wird wenn sie auf Toilette muss und nach dem abhalten eben nicht einfach so einschläft.

Alle Babys in meiner Umgebung kennen den Schnuller, bekommen die Flasche oder stillen und Flasche.
Ich wüsste so gerne, ob es einen anderen Weg gibt ihr ein nächtliches weiter schlafen ohne mich zu ermöglichen ohne sie suchen und weinen zu lassen?
Gerade Tagsüber komme ich so kaum zu etwas.
In der Karre schläft sie nicht und wenn sie viel in der Trage ist, reagiert sie leider mit Wunden Kniekehlen (sensible Haut).

Gibt es irgendwelche Ideen?
Papa würde sie liebendgerne wieder die Nacht im Schlaf haben (hält mit ihr ab), aber er hat leider keine Brust...

Es war wahrscheinlich viel zu ausführlich 🙈
Mäusken 9/21
Sommermama2017
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Re: Stillen in der Nacht, Chaos im Kopf

Beitrag von Sommermama2017 »

Vielleicht wäre das eine Hilfe? https://www.stillkinder.de/ohne-saugen- ... en-lernen/

Meine Große war ansonsten auch ähnlich. Nur schlafen mit stillen, kurze Schläfchen, nachts oft wach (3 Stunden finde ich super!! :lol: ).
Durchhalten und möglichst bequem machen. Tagsüber werden es weniger nötige Schläfchen, das entspannt dann vieles.
Liebe Grüße von Sommermama mit L. 07/17 und A. 01/21
Serafin
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Re: Stillen in der Nacht, Chaos im Kopf

Beitrag von Serafin »

Es verwächst sich. Wie lange sag ich jetzt aber Mal nicht... Das Verhalten deines Babys ist völlig normal. Und ja, ist anstrengend. Die Schlaferei ist mit der Hauptgrund dass ich kein drittes mehr will
kleiner Maulwurf 12/15
kleiner Schildkröterich 05/19
Serafin
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Re: Stillen in der Nacht, Chaos im Kopf

Beitrag von Serafin »

Und hey um drei Stunden am Stück nachts wäre ich so froh gewesen oft.

Zum pieseln nachts: mein großer hatte das auch. Der schlief dann ziemlich bald unter einer Decke mit einer Windel untenrum und sonst nix. Musste er, hab ich ihn mir über den Bauch gelegt, angedockt und bin so ans Fußende gerobbt auf Po, Füßen und einer Hand. Dann Windel runter, über die am Boden platzierte Babybadewanne gehalten und Wasser Marsch. Er hat zwischen meinen Beinen den Popo gehabt, Brust im Mund. So konnte ich hören, wann er fertig ist, hab kein Licht gebraucht und war einfach zu treffen. Dann wieder Retour. Ich konnte irgendwann sogar ne Windel dranpfriemelnit Brust im Mund vom Kind.
So wurde er nicht besonders wach und wir haben schnell weiter geschlafen. die Wanne haben wir dann morgens ausgelehrt.
kleiner Maulwurf 12/15
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GemeineEsche
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Re: Stillen in der Nacht, Chaos im Kopf

Beitrag von GemeineEsche »

Wenn ich dabei bin schläft die Kleine bis heute fast ausschließlich durch Stillen ein. Ab und zu kam es jetzt vor, dass sie nachts geweint hat und schneller durch Papa mit pscht und streicheln wieder zu beruhigen war als von mir. Oder als sie kleiner war im Fliegergriff tragen.

Nimmt sie denn nachts eine Flasche mit Wasser? Könnte man ggf. probieren wenn sie ansonsten gut gegessen hat, also es kein Hunger ist.

Für die Tagschläfchen wäre vielleicht eine Federwiege eine Idee, die kann man ja mieten. Viele Kinder schlafen dann länger. Vorausgesetzt sie schläft darin ein/lässt sich nach dem Einschlafstillen ablegen.

Ansonsten befürchte ich es ist stark Typsache und kann in manchen Fällen eben nur mit harter Gewöhnung geändert werden. Aber das Schlafverhalten wird sich wie schon gesagt wurde sicher auch noch ändern, in ein paar Wochen oder Monaten sieht es vielleicht schon anders aus.
Die Kleine ist zum Beispiel immer nach den ersten 3 Stunden aufgewacht, das hat aufgehört als sie 1¼ war schätze ich.
Kleine 02/21
Kleiner 06/23
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IdieNubren
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Re: Stillen in der Nacht, Chaos im Kopf

Beitrag von IdieNubren »

Ich befürchte auch, dass ist einfach normales Baby Verhalten. Ihr lebt sehr Bedürfnisorientiert (stillen, Familienbett, abhalten, tragen...) und da ist das erste Jahr oft sehr anstrengend. Aber es wird besser, wie serafins schreibt, verwächst es sich, bei manchen Kindern schneller, bei manchen dauert länger.
Versuche vielleicht deine Sucht zu ändern, du kommst nicht zu nichts, du leistest sehr viel! Überlege mal, wenn jemand fremdes einen tag deinen job machen würde - würdest du denken "woah das ist zu viel, dass kann man nicht 24 std jemanden zumuten" Im ersten babyjahr ist dein Job das baby, alles darüber hinaus ist die Kür. Das wird auch wieder anders. Es gibt Familien die schaffen im 1.babyjahr vielleicht mehr, aber es bringt nmdir nur schlechte Gefühle wenn du dich damit vergleichst. Ihr gebt euer bestes.

Mein Tipp ist ja Bluetooth Kopfhörer, streaming Dienste und zeit mit baby im bett genießen 😉
Idie mit (06/16), (04/18) und (09/20)
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Jia
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Re: Stillen in der Nacht, Chaos im Kopf

Beitrag von Jia »

Ich denke auch, dass das normal ist. Zumindest bei Mama wurde immer nur die Brust akzeptiert. Mein Mann konnte sie aber durch sanftes Hüpfen/Schaukeln auf einem Gymnastikball in den Schlaf "wiegen". Und dann neben sich ablegen, aber im Arm behalten, so dass der Körperkontakt blieb. Vielleicht wäre das ein Versuch wert? Federwiege ging bei uns tagsüber auch gut, nachts dagegen wollte sie Körperkontakt.
Mit Maikäfer (2014) und Junikäferchen (2016)
BerlinerMammut
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Re: Stillen in der Nacht, Chaos im Kopf

Beitrag von BerlinerMammut »

Hallo zusammen und danke für die schnellen Rückmeldungen.

Heute war es wieder echt anstrengend, aber ich weiß schon das ich eine sehr pflegeleichte Tochter habe. Aktuell kommen nämlich auch noch 2 obere Schneidezähne. 🥱 Dafür ist sie echt zuvorkommend 😅

Sie hat sich eigentlich nie gemeldet außer wenn sie muss (ist heute noch so). Hat zwar immer gerne getrunken aber eher beim anlegen so "Ah! Voll gute Idee Mama! 💡 Ich könnte ja mal was essen"
Daher hat es sich irgendwie eingebürgert, dass sie fast ausschließlich im Liegen trinkt. Mehr als ein paar Schluck gibt es nicht auf dem Arm/im Sitzen etc.

Wäre das vielleicht ein guter Punkt?
Wir kommen nämlich aktuell auf 4 Schläfchen plus Nachtschlaf.

Mir fehlen einfach die Vergleiche.
Die Kinder in meiner Umgebung schlafen mit Schnuller und Flasche quasi überall (Beistellbett, Reisebett, Karre, Boden, bei Papa). Aber das sind ja eben auch nur Hilfsmittel...
Mäusken 9/21
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Re: Stillen in der Nacht, Chaos im Kopf

Beitrag von BerlinerMammut »

Sommermama2017 hat geschrieben: 05.07.2022, 23:40 Vielleicht wäre das eine Hilfe? https://www.stillkinder.de/ohne-saugen- ... en-lernen/

Meine Große war ansonsten auch ähnlich. Nur schlafen mit stillen, kurze Schläfchen, nachts oft wach (3 Stunden finde ich super!! :lol: ).
Durchhalten und möglichst bequem machen. Tagsüber werden es weniger nötige Schläfchen, das entspannt dann vieles.
Den Artikel kenne ich fast auswendig, ebenso wie die Beiträge beim Stilllexikon. 😶‍🌫️
Aber danke, ich habe ihn gestern noch zwei mal gelesen.


Überlege manchmal, ob ihr nicht etwas fehlt, wenn sie gar keine andere Möglichkeit zum selber beruhigen hat? Daumen/Tuch/Puppe ist alles uninteressant.

Danke auf jeden Fall!!
Bin auch die erste stillende in meiner Familie usw 🙈
Mäusken 9/21
Sommermama2017
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Re: Stillen in der Nacht, Chaos im Kopf

Beitrag von Sommermama2017 »

:lol: Meine Große hat auch tagsüber immer nur GANZ kurz getrunken, man könnte ja was verpassen! ^^ Dafür alle halbe bis spätestens jede Stunde einmal. ^^
4 Schläfchen finde ich wirklich noch eher viel, aber vielleicht ist sie halt der Typ dafür.
Was ist denn, wenn du jeden Tagschlaf bei ihr bleibst? Schläft sie dann länger am Stück? Und braucht dann evtl weniger Schläfchen?

Genau, das andere sind halt "künstliche" Hilfsmittel, die funktionieren nicht bei allen Kindern. Meine Große schlief zwar im Tuch ein (tagsüber sogar ne Weile NUR im Tuch), aber sonst auch kaum woanders. Manche sind halt sensibler/reizoffener und brauchen ne ruhige, gewohnte Umgebung...

Reisebett, Boden und bei Papa hat hier übrigens noch bei keinem der beiden Kinder geklappt. ;)
Liebe Grüße von Sommermama mit L. 07/17 und A. 01/21
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