Tandemstillen - Änderung Still Wahrnehmung

Fragen und Antworten rund um das Thema Stillen

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Kanama
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Tandemstillen - Änderung Still Wahrnehmung

Beitrag von Kanama »

Hallo zusammen

Ich suche Erfahrungen von einer Nischengruppe, da ich mich frage ob jemand auch in der Situation war.

Ich hab meine Große sehr gerne gestillt und hatte vor auch Tandem zu stillen. Jetzt ist der Kleine 4 Wochen und ich finde es plötzlich schrecklich wenn meine Große stillt. Es kommt mir falsch vor. Ich bin total angespannt und will sie da nur noch weg. Beim Baby habe ich das nicht.

Es ist schrecklich, weil sie das Nuckeln liebt und das unsere Kuschel Zeit ist. Lesen, singen usw sind kein Ersatz, das sagt sie auch (fast 3).
Ich will sie nicht abstillen weil das a) für die Geschwistersituation mies wäre aber auch b) für sie total schlimm. Ich hab es schon limitiert und sie leidet total. Ich hab ein ultra schlechtes Gewissen.

Am Anfang dachte ich an Hormone nach der Geburt usw aber es wird nicht besser sondern eher schlimmer.

Daher: kennt einer von euch die Situation und wie hat es sich bei euch entwickelt?
Ich will nicht abstillen und hoffe immernoch auf eine Phase bei mir aber ich halt das nicht lange durch und bin dann auch so gereizt und angespannt dass ich ihr gegenüber unfair werde. Das ist ja auch nicht gut.

Erfahrungen waren super. Ich kenne niemand der so lange geschweige denn 2 Kinder Tandem gestillt hat. Ist ja doch recht selten.
Zwergenaufstand
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Re: Tandemstillen - Änderung Still Wahrnehmung

Beitrag von Zwergenaufstand »

Mir ging es auch so. Bzw ich fand es schon in der Schwangerschaft nicht schön, die Große zu Stillen, weil es sich einfach sehr unangenehm angefühlt hat. Aber ich wollte durchhalten und habe das auch. Nach der Geburt vom Kleinen (jetzt Mittleren) war es dann zwar körperlich nicht mehr unangenehm, aber es ging mir genauso wie dir, es hat einfach nicht mehr gepasst und mich sehr gestört. Sie war so fordernd und das hat mich genervt. Und auch, dass ich nie einfach den Kleinen in Ruhe Stillen konnte. Mir war das alles zu viel.
Ich habe weitergemacht, weil ich auch die Geschwister-Beziehung nicht stören wollte. Und habe dann tatsächlich noch ein halbes Jahr durchgehalten.
Aber im Nachhinein denke ich, dass ich es nicht mehr so machen würde. Ich bin da viel zu sehr über meine Grenzen gegangen. Das ist so ein Thema von mir... meine eigenen Grenzen erkennen und wahren, zu dieser Zeit konnte ich das noch überhaupt nicht. Inzwischen, nach fast 8 Jahren Elternschaft habe ich viel dazugelernt und kann das auch schneller erkennen, wenn etwas für mich überhaupt nicht (mehr) passt und dann auch dafür einstehen, dass ich das so nicht will.

Ich kann dir keinen Tipp geben, was du machen sollst, weiterstillen oder nicht. Das musst du für dich selbst herausfinden. Aber wenn du es nicht mehr möchtest, ist das in Ordnung! Dein großes Kind merkt das vielleicht auch, wenn es dich stört. Und gut für eure Beziehung, wenn du aus Liebe zu ihr über deine Grenzen gehst, ist es auch eher nicht, denke ich.
6/2014
3/2017
1/2022
Greymalkin
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Re: Tandemstillen - Änderung Still Wahrnehmung

Beitrag von Greymalkin »

Hallo Kanama,
ich kann sehr gut nachempfinden, wie du dich gerade fühlst - mir gings schnell genau so nach der Geburt (und auch schon in der SWS).
Am liebsten hätte ich meinen Großen sofort abgestillt, habe es aber nicht übers Herz gebracht so kurz nachdem sich seine Welt eh komplett auf den Kopf gestellt hat. Ein für uns gangbarer Weg war es dann und ist es noch, das Stillen bis auf einmal abends einzugrenzen, das konnte ich klar kommunizieren und war nach kurzem Protest schnell in Ordnung. Meine "Traumvorstellung" von zwei friedlich nebeneinander stillenden Kindern gab es leider nur wenige Male, meistens war es einfach unnötig stressig.
So wie es jetzt ist, ist es ok für mich und meinen Sohn; diese starke Ablehnung, die ich anfangs teilweise hatte, ist zum Glück passé. So schön wie früher ist es allerdings dennoch nicht mehr geworden und ich sehe eher die praktischen Seiten des schnellen und zufriedenen Einschlafens bei relativ wenig Aktion meinerseits.
Ich wünsche dir, ihr findet auch noch einen Weg, mit dem ihr alle gut leben könnt!
+ Sohn 1 (5/2019) + Sohn 2 (8/2021)
Donnerdrummel
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Re: Tandemstillen - Änderung Still Wahrnehmung

Beitrag von Donnerdrummel »

Hallo Kanama,
ich habe selbst nicht tandemgestellt, aber ähnliches bemerkt, also vll hilft es dir dennoch weiter:
Ich habe Junior mit 19 Monaten abgestillt, als seine Schwester kam war er fast drei Jahre alt. Er hat aber immer noch sehr gerne mit mir und vor allem mit meiner Brust gekuschelt. Das hat mich nie gestört. Nach der Geburt habe ich aber eine unglaubliche Ablehnung gespürt sobald er meine Brüste angefasst hat. Ich habe mich furchtbar gemein gefühlt, weil er teilweise sie auch nur auspacken wollte damit die Schwester trinken kann, aber ich konnte die Gefühle nicht abstellen. Ich habe es so gut es geht versucht auszuhalten. Bei mir hat sich das ganze nach dem Wochenbett eingependelt, also so nach zwei Monaten habe ich gemerkt dass dieser Drang die Hand weg zu schlagen (fast) verschwunden ist.
Ich drücke dir die Daumen dass es bei dir in den nächsten Wochen auch nachlässt. Ich hätte es länger glaube ich nicht ausgehalten, es war so ein doofes Gefühl...
Donnerdrummel mit Räuberhauptmann 05/19 und Räubertochter 02/22
Kanama
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Re: Tandemstillen - Änderung Still Wahrnehmung

Beitrag von Kanama »

Donnerdrummel hat geschrieben: 24.05.2022, 08:40 Hallo Kanama,
ich habe selbst nicht tandemgestellt, aber ähnliches bemerkt, also vll hilft es dir dennoch weiter:
Ich habe Junior mit 19 Monaten abgestillt, als seine Schwester kam war er fast drei Jahre alt. Er hat aber immer noch sehr gerne mit mir und vor allem mit meiner Brust gekuschelt. Das hat mich nie gestört. Nach der Geburt habe ich aber eine unglaubliche Ablehnung gespürt sobald er meine Brüste angefasst hat. Ich habe mich furchtbar gemein gefühlt, weil er teilweise sie auch nur auspacken wollte damit die Schwester trinken kann, aber ich konnte die Gefühle nicht abstellen. Ich habe es so gut es geht versucht auszuhalten. Bei mir hat sich das ganze nach dem Wochenbett eingependelt, also so nach zwei Monaten habe ich gemerkt dass dieser Drang die Hand weg zu schlagen (fast) verschwunden ist.
Ich drücke dir die Daumen dass es bei dir in den nächsten Wochen auch nachlässt. Ich hätte es länger glaube ich nicht ausgehalten, es war so ein doofes Gefühl...
Vielen Dank. Ich glaube das ist eine gute Idee. Ich warte zumindest noch einen weiteren Monat und wenn es mir dann immernoch zu viel is, stille ich ab (und quäle mich nicht ewig) . Und ich versuche mal es auf abends zu reduzieren allmählich.
Mir geht's schon besser einfach einen Plan zu haben.

Vielen Dank an all die hilfreichen Antworten!!!
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