Einschlafbegleitung verändern!

Wiege oder Familienbett? Allein oder zusammen? Wie schlafen wir alle am besten?

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EllaElla
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Einschlafbegleitung verändern!

Beitrag von EllaElla »

Hallo zusammen
Ich brauche einen Rat.. nach dem Lesen vieler Forumsbeiträge weiss ich schon mal, dass ich nicht die Einzige bin die unter anstregenden Nächten leidet. In meinem Umfeld gibt es irgendwie nur Babys die alleine in ihrem Bettchen einschlafen und dann noch von 20 Uhr bis 8 Uhr morgens durschlafen seit sie etwa 3 Monate alt sind.
Nach solchen Erzählungen kommen in mir immer wieder grosse Selbtszweifel auf und ich frage mich, was ich falsch mache.
Unser Sohn ist nun gute 6,5 Monate alt. Seit Beginn schläft er bei uns im Familienbett. Er ist ein Kontaktschläfer und schläft ebenfalls seit Beginn auf meinem Bauch. Ab etwa 5 Monaten war es möglich ihn nach dem Einschlafen (einschlafgestillt) jeweils abzulegen, wo er dann 30 Minuten bis max 2 Stunden für sich geschlafen hat. Meist wacht er dann weinend auf und lässt sich nur mit der Brust wieder beruhigen. Er nuckelt dann kurz und schläft meist schnell wieder ein. Ein Ablegen ist dann meist, mit einigen wenigen Ausnahmen, für die restliche Nacht nicht mehr möglich. Seit zwei Wochen ist das Ablegen nach dem Einschlafen kaum mehr möglich, er schläft da maximal 15 Minuten ohne Kontakt mit mir. Die letzten Monate habe ich also bis auf einige wenige Abende ab spätestestens 20 Uhr mit unserem Kleinen auf dem Bauch im Bett verbracht. Nachdem das nächtliche Aufwachen zwischen 4-5,5 Monaten weniger wurde sind wir heute wieder bei einem Abstand 30 Minuten bis max. 1,5 Stunden. Wie beschrieben braucht er zum Einschlafen wieder die Brust. Bei meinem Mann schläft er nur in der Trage ein und lässt sich dann gar nicht ablegen, weshalb wir dies eigentlich aufgegeben haben. Die Nächte hängen also seit Beginn an mir. Seit März bin ich auch wieder am arbeiten - tagsüber mal hinlegen liegt also auch nicht mehr drin. Das Alles zerrt ziemlich an meiner Substanz, auch wenn ich es eigentlich gerne mache für meinen Sohn und es mir wichtig ist ihm die Geborgenheit, Zuwendung und Sicherheit zu geben die er braucht.
Momentan ist er zusätzlich erkältet - was alles noch schlimmer macht. Mein Mann ist der Meinung, dass ich mich in ein anderes Zimmer schlafen legen soll und er die Einschlafbegleitung macht. Er möchte mich unbedingt entlasten und ist auch frustriert, dass er in der Sache seither nur wenig helfen konnte. Er ist auch der Meinung, dass es in Ordnung ist den Kleinen weinen zu lassen bis er sich beruhigt oder einschläft. Er würde ihn dafür in die Arme nehmen und wäre bei ihm.
Ich hab nun einfach Angst, dass er sich verlassen fühlt. Warum sollten wir ihn weinen lassen, wenn wir doch wissen was ihn beruhigen würde. Oder ist es notwendig, um überhaupt die Einschlafbegleitung zu verändern?
Was sind eure Erfahrungen diesbezüglich?

Vielen herzlichen Dank für eure Unterstützung
Herzlich Ella
Ella mit J (10/2021)
Serafin
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Re: Einschlafbegleitung verändern!

Beitrag von Serafin »

Ich finde, dein Kind hört sich voll normal an. Es wird irgendwann anders. Meine waren auch schlechte Schläfer. Okay, vor allem der kleine ist es immer noch
kleiner Maulwurf 12/15
kleiner Schildkröterich 05/19
schlangengurke
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Re: Einschlafbegleitung verändern!

Beitrag von schlangengurke »

Hallo, hier mal solidarische Grüße von einer Mutter von zwei richtig guten Schlechtschläfern.
Auf die Entfernung ist es schwer, etwas dazu zu sagen, wieviel trennungsschmerz dein Kind aushalten kann, mal ganz platt gesagt, vor allem weil meiner Erfahrung nach unter „weinen“ ganz unterschiedliche Sachen verstanden werden.

Ich finde das total lieb von deinem Mann, dass er dich entlasten will. Das ist schon mal eine verdammt gute Basis für euch als Familie. Aus eigener Erfahrung weiß ich aber auch, wie schlecht man sich entspannen kann (gar nicht nämlich) wenn diese Situation da ist, die du beschreibst, dass das Baby weint während man genau weiß, man könnte es so einfach beruhigen. Ich wäre da wie ein Tiger im Käfig auf und ab gelaufen und hätte das wahrscheinlich nicht ausgehalten.
Es kann tatsächlich sein, dass das Kind dich die nächsten Jahre beim einschlafen bei sich haben möchte. Aber lass dir bitte von niemandem einreden, dass man „schlechten Angewohnheiten“ jetzt schon vorbeugen muss, weil sie sich später nicht mehr abgewöhnen lassen. (Sollte es in deiner Umgebung so jemanden geben.) Das ist Quatsch.

Das will ich dir nur schon mal als ganz schnelle Rückmeldung da lassen.
(2009) 👭 (2009)
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Myeskathry
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Re: Einschlafbegleitung verändern!

Beitrag von Myeskathry »

Puh, wieso musst du denn schon wieder arbeiten nach einem halben Jahr? Es ist völlig normal und bei sehr vielen Kinder so, dass sie in dem Alter Stillen und Kontakt haben wollen. Meine Tochter ist eigentlich auch nur auf meinem Bauch eingeschlafen. Lange.
Mittlerweile haben wir das zweite Kind, dass mit “weißem Rauschen“ besser und tiefer schläft. Das ertrage ich also nun schon jahrelang jede Nacht und blende es meist aus. Vielleicht könntet ihr in diese Richtung was probieren?
Eure Situation klingt echt herzzerreißend.
Liebe Grüße
Myeskathry mit Ritter (7/12), Möhrchen (7/14) und kleinem Edelmann (4/20) +🐈
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Re: Einschlafbegleitung verändern!

Beitrag von EllaElla »

Vielen Dank für eure Beiträge und das Mutmachen.
Mir geht es genau so und das Bild des Tigers im Käfig passt sehr gut. Ich kann es kaum aushalten, wenn er so weint währenddem ich eigentlich weiss was zu tun wäre, um ihn zu beruhigen. Auf der anderen Seite möchte ich ja auch meinem Mann und meinem Sohn die Möglichkeit geben, dass sie einen gemeinsame Weg finden können. Aber es fällt mir sehr schwer einzuschätzen was wir unserem kleinen Sohnemann zumuten dürfen. Ich find schon die Trennung während meinen Arbeitszeiten viel und mich plagt da auch immer ein schlechtes Gewissen.
Hier in der Schweiz haben wir lediglich 14 Wochen „Mutterschaftsurlaub“ (nur schon der Name Urlaub….). Nur wenige Arbeitgeber sind dann wirklich bereit weitere Monaten unbezahlten Urlaub zu gewähren.
Ella mit J (10/2021)
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Re: Einschlafbegleitung verändern!

Beitrag von Kambly »

Dein Mann und dein Sohn werden sicher die Möglichkeit haben, ihren Weg zu finden. Allerdings finde ich es jetzt noch eher früh (ausser dein Leidensdruck ist so gross, dass du diese Zeit unbedingt für dich brauchst). Meiner beginnt jetzt langsam mit dem ins Bett bringen. Und auch das wird nur gut akzeptiert, wenn ich nicht da bin.
Wo ist denn dein Sohn wenn du arbeitest? Wie klappt da das Schlafen?
Ich kann mir auch gut vorstellen, dass dein Sohn am Abend und in der Nacht seinen „Mamatank“ wieder füllen muss. Das ist zwar wohl sehr anstrengend, scheint mir aber normal.
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Re: Einschlafbegleitung verändern!

Beitrag von Vami »

Liebe Ella

Das hört sich sehr, sehr anstrengend für dich an. Ich denke, es geht jetzt darum abzuschätzen, was zuletzt für dein Kind besser ist. Wenn du noch mehr an den Anschlag kommst, ist es zuletzt für dein Kind evtl. doch besser, wenn er einmal eine Zeitlang bei deinem Mann weint, falls du so überhaupt abschalten und schlafen kannst. Ich weiss da genau, was schlangengurke meint. Ich hab mein Kind auch schon meinem Mann aus den Händen gerissen, kurz nachdem ich ihn abgegeben habe ;) (er war übrigens ziemlich beleidigt). Ich bin übrigens in einer ähnlichen Situation, ausser dass ich unbezahlten Urlaub habe und morgens ausschlafen kann. Deshalb: meinen grossen Respekt vor dir!!!

Evtl. könnt ihr es mal eeine Nacht, eine halbe Nacht, 1 Std? versuchen bei Papa auf der (vielleicht nackten) Brust. Ich denke, wir sollten den Vätern da einfach mehr zutrauen. Und Papa und Baby brauchen halt auch ein wenig Zeit, bis sie sich gefunden haben. Evtl. könnt ihr auch einen fliessenden Übergang zwischen euch machen?

Andere Fragen, die mir im Kopf rum schwirren: hat dein Kind einen Schnuller oder einen anderen Saugersatz, der auch auf Papas Brust gehen könnte? Oder könnte der Papa Abends 2 Std. spatzieren o. äh., in denen du schon schläfst?
Mama vom Stups (01/22) :P
Umgedacht
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Re: Einschlafbegleitung verändern!

Beitrag von Umgedacht »

Ich kann dich sehr gut verstehen. Unsere Tochter ist etwa gleich alt und mal so, mal so beim Einschlafen. Dennoch finde ich es wichtig für Eltern und Kinder, dass das Einschlafen nicht nur an einer Person hängt.

Gestern hat mein Mann das erste Mal unsere Tochter alleine ins Bett gebracht. Er macht es schon oft, wenn sie nochmal aufwacht. Allerdings war es das erste Mal ohne Einschlafstillen. Ich habe ab jetzt zwei Mal die Woche zu ihrer Schlafenszeit Unterricht. Noch ist es online, deswegen war ich zu Hause. Als sie dann geschrien hat, da war ich auch kurz davor rüber zu gehen. Ich bin allerdings froh, dass alles gut gegangen ist und sie hat super geschlafen.

Ich bin der Meinung, dass es sich lohnt immer wieder Neues zu probieren. Ganz oft habe ich bei neuen Situationen Angst, dass es ein Schreikonzert gibt (sie ist ein halbes Schreikind, kurze Zündschnur und sehr laut), aber dann macht sie super mit. Ich glaube, dass ab und zu begleitet schreien nicht langfristig schadet. Im Grunde vergessen die Kleinen die Situation schneller als die Erwachsenen.

Ich würde an Eurer Stelle einfach verschiedenes zu verschiedenen Zeiten versuchen. Toll, dass dein Mann dich so unterstützt. Lass ihn auch mal sein Glück versuchen. Vielleicht findet er einen neuen Weg. Mein Mann hat das Singen angefangen und es hilft echt in vielen Situationen. Ich hätte das nicht gemacht. Dafür habe ich am Tragen festgehalten und das hat auch mehr ermöglicht.
Valentina mit Mäusepups (11.2021)
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Grizzly
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Re: Einschlafbegleitung verändern!

Beitrag von Grizzly »

Oh, Ella, das hört sich wirklich sehr anstrengend für dich an. Ich kann gut verstehen, dass du dein Kind nicht beim pp lassen kannst, wenn es dort weint. Ich persönlich kann das auch überhaupt Licht und finde Bärchen und auch dein Kind noch viel zu klein dafür. Irgendwann kann man schon sagen, da sollte Frust begleitet ausgehalten werden. Aber wirklich weinen, wenn auch begleitet, bis es einschläft?

Bärchen ist auch ein Kontaktschläfer, wobei sich das teilweise schon etwas (ge)lockert (hat).

Was hier funktioniert hat: nach dem Stillen auf den halb aufrechten Papa legen zum Schlafen, abends mit Papa in der Trage spazieren und dann halb aufrecht aufs Sofa legen (abschnallen = wach). Das hat mir dann schon mal etwas Schlaf verschaffen können. Zudem ist der Papa meistens aufgestanden, als Bärchen die Gewohnheiten hatte, gegen 4 Uhr wach zu werden, da konnte ich dann auch nochmal 60-90 Minuten schlafen.
Wir stillen im Liegen, ganz eng aneinander gekuschelt und schlafen dann auch viel so. Teilweise benutzt Bärchen meine Brust als Kissen oder hält zumindest eine Hand drauf, liegt aber jedenfalls ganz an mich dran geklebt. Das reicht dann, für eine längere Schlafphase. Das lässt ihn dann auch ruhiger schlafen. Ich weiß, nicht jeder kann so schlafen. Mich stört es nicht, wenn ich müde genug bin.

Vielleicht ist irgendwas davon ja auch für euch möglich und passend.
Grizzly mit Bärchen (07/2021)
acma
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Re: Einschlafbegleitung verändern!

Beitrag von acma »

Hallo Ella, das klingt anstrengend bei euch. Ich hoffe, du kannst dich wenigstens am Wochenende ausruhen.

Es klingt, als würdest du auch in der Nacht im Sitzen stillen? Bei uns hat das Stillen im Liegen viel gebracht, wie bei Grizzly. So muss ich Knöpfchen nach dem Stillen nicht ablegen. Entweder kann ich dann für eine halbe Stunde raus (wenn niemand bei ihr im Bett liegt, wacht sie ziemlich schnell wieder auf), oder ich schlafe beim Stillen eh auch ein. Ich liege da ziemlich gemütlich auf der Seite.

Wir wollten vor einer Weile auch mal probieren, ob das Einschlafen am Abend ohne mich geht. ... Es ging nicht, und ich habe es nicht mal eine ganze Minute ausgehalten, Knöpfchen weinen zu hören, wenn ich doch wusste (und hatte), was sie braucht. Für mein Gefühl ist es dafür noch zu früh bzw. Knöpfchen zu klein. Ich kann also gut nachvollziehen, dass es dir schwer fällt. Wir lösen es jetzt so, dass ich mich manchmal zurückziehe, bevor ich sie ins Bett bringe. Dann haben Knöpfchen und die Co-Mama am Abend ein bisschen Zeit zu zweit, und ich kann lesen oder vorschlafen. Vielleicht findet ihr auch einen anderen Weg / Zeitpunkt, wie der Papa dich entlasten kann?
acma mit Knöpfchen (08/21)
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