Abstillen mit 4 Monaten

Fragen und Antworten rund um das Thema Stillen

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AllerLiebst
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Re: Abstillen mit 4 Monaten

Beitrag von AllerLiebst »

Auch mir ging Dein Faden nicht aus dem Kopf. Inhaltlich kann ich leider nichts neues beitragen. Sollte sich bis morgen Mittag (72 Stunden nach Eröffnung) keine Mod bei Dir gemeldet haben, schreib mal eine pn an mondenkind. Wenn ich es richtig gesehen habe, hat sie Dich damals schon beraten.
Liebe Grüße von A. mit Knöpfchen (05/13) voraus, Pünktchen (11/16) an der Hand und Flöhchen (03/19) im Tuch.
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ShinyCheetah
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Re: Abstillen mit 4 Monaten

Beitrag von ShinyCheetah »

Cool, der Thread wird ja wirklich sehr strukturiert :)

Pumpen: Pumpen sollte auf keinen Fall weh tun. Lass das doch vielleicht vor Ort von einer Stillberaterin angucken.

Perfekt temperierte Milch: Du kannst Wasser in einer Thermoskanne bereit stellen und die Fläschchen mit Pre-Pulver vorbereiten. Dann schnell bis zur Markierung (vorher setzen) mit Wasser auffüllen, schütteln, fertig.
Haha, hab ich war erst ein einziges Mal für mein Patenkind gemacht, aber eigentlich geht das wirklich sehr zügig. Wie macht ihr es denn bisher?
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blueberry
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Re: Abstillen mit 4 Monaten

Beitrag von blueberry »

Annie2017 hat geschrieben: 28.04.2022, 10:22 Es fällt mir ehrlich gesagt sehr schwer da einen neuen Plan und neue Klarheit zu gewinnen, da es mir so schwer fällt die Kleine leiden zu sehen. Andererseits braucht sie aber auch eine gesunde Mutter und das ist die andere Seite, die für mich aber viel weniger greifbar ist. Instinktiv würde ich meine Gesundheit immer hinter die Bedürfnisse meines Kindes stellen, muss aber rational dagegen halten, dass das am Ende niemandem weiterhilft.
Ich stelle mir das emotional unheimlich schwer vor :( , aber der Gedanke, den Du hier formulierst ist letzlich der genau richtige: Dein Kind wird auf lange Sicht (auch wenn das in dem Moment, wo Du es jetzt weinend im Arm hast, weit weg scheint) auf jeden Fall um ein Vielfaches mehr davon profitieren, dass Deine Gesundheit bestmöglich erhalten bleibt! Deine gesundheitliche Selbstfürsorge ist das größte Geschenk, das Du Deinem Kind jetzt machen kannst!

Ja, Stillen ist wirklich toll, da sind wir uns alle einig. Aber 1. HAST DU ja gestillt - länger als viele Babys hierzulande je gestillt werden! Und 2. Du wirst ganz viele Aspekte des Stillens weiterhin beibehalten: Du wirst, nur weil Du in Zukunft Milch mit der Flasche gibst, ja nicht zu einer Mutter, die das Kind mit Schnuller irgendwo im Nachbarraum im Stubenwagen stehen hat oder die eine Handtuchrolle unter das Fläschchen packt und das Baby in der Babywippe sich selbst überlässt, während es trinkt.

Du wirst Deinen bedürfnisorientierten Betreuungsstil nicht aufgeben. Du gibst Deinem Kind nach wie vor ganz viel Körperkontakt und Hautkontakt und Nähe. Du trägst. Du lässt Dein Baby nicht unbegleitet schreien. Du erklärst Deinem Kind die Situation und ihr werdet das gemeinsam schaffen.
Ja, Flasche und Schnuller ermöglichen(!) - nicht bedingen - einen distanzierten Betreuungsstil. Aber das ist kein Automatismus und es gibt soooo viele Mütter, die mit so viel Herz und Zugewandtheit und Liebe Flasche geben ganz nach Bedarf des Babys, und die ihr Kind, wenn es Beruhigung durch Saugen an Schnuller oder Mamas Finger braucht, eng bei sich haben.

Ich las hier mal von einer Mutter den Satz "Ich stille mit der Flasche" :D . Ich denke, das trifft es ganz gut.

Druck Dir und Deinem Mann das Merkblatt zum babyfreundlichen Flaschegeben aus und schaut immer mal wieder rein (manches von dem, was beim Stillen automatisch im Gesamtpaket dabei ist, braucht mit Flasche manchmal einen bewussten Gedanken mehr oder eine kleine Erinnerung nach einer Weile).

Du bist eine wunderbare Mutter - das ändert sich durchs Abstillen kein bisschen. Dich zu haben ist das allerwichtigste Bedürfnis Deines Kindes. Und genau dafür setzt Du Dich mit all Deinen Kräften ein. :D
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Re: Abstillen mit 4 Monaten

Beitrag von Annie2017 »

Vielen Dank für all euren Zuspruch, das tut mir gerade sehr sehr gut!

Ich wollte nur schnell einen Erfolg vermelden, bevor ich hier die Abendschicht mit 2 Kindern alleine rocken muss. Gerade eben hat sie ca. 50ml aus der Flasche getrunken und mich danach angelächelt, als ob sie nie was anderes gemacht hätte!

Melde mich (hoffentlich) später ausführlicher...
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blueberry
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Re: Abstillen mit 4 Monaten

Beitrag von blueberry »

Suuuper! :konfetti :jippi:
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Mau
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Re: Abstillen mit 4 Monaten

Beitrag von Mau »

Das hast du echt echt schön geschrieben blueberry!
Die 2,5jährige Tochter einer Freundin trinkt vorm Schlafengehen immer ein paar Schlucke Wasser aus der Nuckelflasche und wird dann schnullernd in den Schlaf gekuschelt. Wenn es in den ersten Monaten da nicht viele Probleme gegeben hätte, würden die beiden wahrscheinlich noch stillen, aber an der bedürfnisorientierten Einstellung ändern Stillprobleme ja nichts. Ihr findet bestimmt Rituale, mit denen sich dein Baby genauso geborgen fühlt wie beim Stillen.
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Re: Abstillen mit 4 Monaten

Beitrag von Annie2017 »

ShinyCheetah hat geschrieben: 28.04.2022, 15:21Pumpen: Pumpen sollte auf keinen Fall weh tun. Lass das doch vielleicht vor Ort von einer Stillberaterin angucken.
Ich hab da bei Kind 1 schon viel rum probiert mit verschiedenen Pumpen und mir auch einen Aufsatz in einer anderen Größe für die eine Pumpe gekauft. Das hat zwar geholfen, allerdings schmerzfrei war pumpen bei mir nie. Ich bin aber generell auch recht schmerzempfindlich bzw. mein Körper signalisiert schnell Schmerz, wenn eigentlich keiner da sein "dürfte". Hatte auch bei beiden Kindern am Anfang extrem schmerzhafte Brustwarzen, die auch jetzt noch bei jeder "ungewohnten" Belastung wieder anfangen zu schmerzen. Mit der Hand ausstreichen ist deutlich angenehmer und da habe ich zB gestern nach dem Stillen, in 5 min 40ml raus bekommen. Mit der Pumpe hätte ich glaube ich nicht mehr raus bekommen...
ShinyCheetah hat geschrieben: 28.04.2022, 15:21 Perfekt temperierte Milch: Du kannst Wasser in einer Thermoskanne bereit stellen und die Fläschchen mit Pre-Pulver vorbereiten. Dann schnell bis zur Markierung (vorher setzen) mit Wasser auffüllen, schütteln, fertig.
Haha, hab ich war erst ein einziges Mal für mein Patenkind gemacht, aber eigentlich geht das wirklich sehr zügig. Wie macht ihr es denn bisher?
So machen wir das tatsächlich auch. Das Wasser in der Thermoskanne ist aber ja nicht konstant immer gleich. Anfangs ist es noch zu heiß, irgendwann dann schon wieder zu kalt, das erfordert einiges an Mikro-Management. Außerdem wird die Milch in der Flasche schnell kälter. Wenn es also etwas dauert, bis sie die Flache akzeptiert ist die Milch bis dahin unter Umständen dann schon wieder zu kalt für ihren Geschmack. Wir versuchen die Prozesse so gut es geht zu optimieren, es ist aber eben leider keine Brust wo immer und sofort wohltemperierte Milch raus kommt...

Ich wollte noch kurz etwas genauer von unserem Erfolgserlebnis erzählen. Sie war von einem längeren Schläfchen aufgewacht und hungrig. Als ich ihr direkt die Flasche angeboten habe, hat sie sich wie so oft strikt dagegen gewehrt. Also hab ich ihr erst die Brust gegeben, sie da aber nicht fertig trinken lassen, sondern sie abgedockt, als der gröbste Hunger gestillt war. Danach hat sie dann die Flasche akzeptiert und leer getrunken (wir machen zur Zeit immer 40ml Flaschen um nicht zu viel wegschütten zu müssen), mein Mann hat ihr noch eine zweite Flasche gemacht und da hat sie auch noch etwas getrunken.

Generell kann ich also sagen, dass der beste Zeitpunkt für die Flasche aktuell ist, wenn sie möglichst ausgeschlafen ist und der Hunger nicht zu groß ist. Außerdem waren all unsere Erfolgserlebnisse bisher eher nachmittags.

Das Thema Stillhütchen habe ich gestern nach zweimal Stillen wieder aufgegeben, da sie angefangen hat auf den Stillhütchen herum zu kauen, so dass meine Brustwarzen zu schmerzen anfingen. Außerdem hat sie mit den Hütchen nicht wirklich effektiv die Brust entleert bekommen, so dass ich den halben Tag mit einer ziemlich vollen, harten Brust rum gelaufen bin und mehrfach mit der Hand Milch ausgestrichen habe, aus Angst vor einer Brustentzündung. Außerdem war sie dadurch den ganzen Vormittag nicht richtig satt und fand dadurch auch nicht wirklich in den Schlaf. Da Ausgeschlafensein aber offensichtlich ein Faktor ist, der den Erfolg beim Fläschchen geben beeinflusst und ich mit meiner Brust nichts riskieren will, habe ich die Stillhütchen also wieder weggelassen.
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blueberry
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Re: Abstillen mit 4 Monaten

Beitrag von blueberry »

Was Du schreibst, liest sich schonmal gut :D .

Ich schreibe mal noch die Dinge auf, die mir zu einzelnen Punkten einfielen:

Zeitplan:
Annie2017 hat geschrieben: 28.04.2022, 10:22 Ich habe auf jeden Fall eher Wochen als Tage noch Zeit. Wenn sie mit 6 Monaten komplett auf Pre umgestellt wäre, wäre das denke ich ein realistisches Ziel. Das ist in eineinhalb Monaten.
Okay, also ca. 6 Wochen ab jetzt, bis Dein Baby komplett ohne Brust und Muttermilch ernährt sein soll.

-----------------------------------------------------

DEINES BABYS Seite des Abstillens:


A) Technik/Mundgefühl etc.
Hier macht Dein Baby Fortschritte:
  • Stillen mit Brusthütchen wurde von ihr mehrfach akzeptiert (wie effektiv sie das draufhat, ist erstmal zweitrangig - sie hat die Brust mit Stillhütchen auf jeden Fall erstmal genommen und Milch rausbekommen - da eine gewisse Flexibilität aufzubauen beim Kind ist dasselbe, was man bei Flasche-zu-Brust-Gewöhnung mit dem Wechsel verschiedener Saugermarken versucht.)
  • Dein Baby hat nun schon mehrfach 30 ml und gestern erstmals sogar 50 ml aus der Flasche trinken können :D
Zeitpunkt, an dem das Baby Neuerungen am besten akzeptiert:
Generell kann ich also sagen, dass der beste Zeitpunkt für die Flasche aktuell ist, wenn sie möglichst ausgeschlafen ist und der Hunger nicht zu groß ist. Außerdem waren all unsere Erfolgserlebnisse bisher eher nachmittags.
Okay, dann versucht diesen Moment an möglichst vielen Tagen zu treffen:
  • nachmittags
  • nach dem Schläfchen
  • nicht allzu hungrig
und weitet dann von dort aus auf weitere Momente des Tages aus:
z.B. "nach jedem Tagschläfchen, aus dem das Baby nicht laut weinend aufwacht, erstmal Flasche anbieten" oder so ähnlich, und später auch aufs morgendliche Aufwachen ausdehnen usw.
. (Wo schläft dein Baby tagsüber? Hast Du die Chance, erste Hungersignale möglichst früh zu erkennen?)


B) Geschmack und Temperatur der Milch:
B.1) Geschmack:
Annie2017 hat geschrieben: 28.04.2022, 10:22Die paar Male, an denen sie mal mehr als ein paar Tropfen getrunken hat, waren immer mit der gleichen Sorte Pre. Das war aber auch die Sorte, die wir am häufigsten und am beständigsten angeboten haben. Daher kann ich nicht zu 100% sagen ob das tatsächlich ihre Lieblingsmilch ist oder aber einfach die, an die sie am meisten gewöhnt ist.
War das dieselbe PRE-Sorte, mit der Ihr jetzt auch den 50ml-Erfolg hattet?
Wie unter C) in meinem "Systematisier-Beitrag" :wink: schon angedeutet:
Bedürfnis nach Nahrung und Saugen sind beim Baby ganz eng verknüpft mit der Erfüllung einer ganzen Reihe anderer Bedürfnisse - und da spielt "das fühlt sich vertraut an und schmeckt/riecht vertraut" eine ganz wesentliche Rolle.

Spricht irgendwas Entscheidendes von Elternseite gegen diese Sorte(n) (Preis, Inhaltsstoffe, Erhältlichkeit, ...)? Nein?
--> Dann würde ich jetzt erstmal bei einer dieser beiden Sorten bleiben und nur noch die anbieten. (Das Bessere [bzw. die Suche danach] ist der Feind des Guten :wink: )

B.2) Temperatur:

Ich las neulich, dass manchen Babys der Umstieg auf Flasche leichter fällt, wenn der Sauger (z.B. mit Wasser) vorgewärmt wurde.
ShinyCheetah hat geschrieben: 28.04.2022, 15:21 Perfekt temperierte Milch: Du kannst Wasser in einer Thermoskanne bereit stellen und die Fläschchen mit Pre-Pulver vorbereiten. Dann schnell bis zur Markierung (vorher setzen) mit Wasser auffüllen, schütteln, fertig.
Haha, hab ich war erst ein einziges Mal für mein Patenkind gemacht, aber eigentlich geht das wirklich sehr zügig. Wie macht ihr es denn bisher?
So machen wir das tatsächlich auch. Das Wasser in der Thermoskanne ist aber ja nicht konstant immer gleich. Anfangs ist es noch zu heiß, irgendwann dann schon wieder zu kalt, das erfordert einiges an Mikro-Management. Außerdem wird die Milch in der Flasche schnell kälter. Wenn es also etwas dauert, bis sie die Flache akzeptiert ist die Milch bis dahin unter Umständen dann schon wieder zu kalt für ihren Geschmack. Wir versuchen die Prozesse so gut es geht zu optimieren, es ist aber eben leider keine Brust wo immer und sofort wohltemperierte Milch raus kommt...
Da Dein Baby (derzeit) bezüglich Temperaturabweichungen (noch) eine geringe Toleranz hat, rechtfertigt das m.E. jetzt am Anfang ein bisschen mehr Aufwand.
[Keine Sorge: Später wird sich das alles vereinfachen (Dein Kind wird, wenn alles andere am Flaschegeben sich eingependelt hat und vertraut ist, bestimmt flexibler werden gegenüber leichten Temperaturabweichungen. Außderdem verschwindet das Problem mit der auskühlenden Milch, wenn sie schneller an die Flasche "andockt" und weil die Portionsgröße erwartbar größer werden wird mit der Zeit).]

Mein erster Gedanke war ein Fläschchenwärmer für 1-2 Flaschen. In diesem bleibt abgekochtes Wasser in einer größeren Flasche konstant auf derselben Temperatur und ist dann schnell in kleinere Fläschchen umgefüllt, in denen das Milchpulver abgemessen bereitsteht. Vielleicht reicht es schon aus, dass die Temperatur des Wassers beim Anrühren immer gleich ist?

Wenn das allein NICHT reicht, weil das Auskühlen während der Fütterversuche Eurem Baby (derzeit noch) zu stark ist:
Man könnte für die Anfangszeit vielleicht auch (auf die Gefahr hin, jetzt übergangsweise mehr Milch als später verwerfen zu müssen) mit zwei PRE-Fläschchen gleichzeitig arbeiten?

[Das sähe in meiner flaschenUNerfahrenen Vorstellung z.B. so aus:
1. (größere) Flasche mit abgekochtem Wasser im Flaschenwärmer auf konstanter Temperatur halten.
2. zwei kleinere Fläschchen mit abgemessenem Pulver bereitstellen.
3. Baby meldet sich: beide Fläschchen anrühren, Wasserflasche während der Mahlzeit raus aus dem Wärmer (oder ihr kauft gleich einen mit Platz für zwei Flaschen).
4. Eins der PRE-Fläschchen direkt für Fütterversuche verwenden, während das andere in den Flaschenwärmer kommt.
5. sobald die Milch zu stark abgekühlt ist, die PRE-Fläschchen wechseln
6. restliche Milch verwerfen und (bei Einzelflaschenwärmer) die Wasserflasche wieder in den Wärmer setzen bis zur nächsten Mahlzeit


[oder alternativ: (zwei) kleine Fläschchen mit abgekochtem Wasser in den Wärmer setzen und das PRE-Pulver in Döschen/Milchpulver-Portionierer bereithalten. So wird evtl. auch der Flaschensauger an der Flasche gleich etwas vorgewärmt?]
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Re: Abstillen mit 4 Monaten

Beitrag von blueberry »

Annie2017 hat geschrieben: 29.04.2022, 10:19 Ich wollte noch kurz etwas genauer von unserem Erfolgserlebnis erzählen. Sie war von einem längeren Schläfchen aufgewacht und hungrig. Als ich ihr direkt die Flasche angeboten habe, hat sie sich wie so oft strikt dagegen gewehrt. Also hab ich ihr erst die Brust gegeben, sie da aber nicht fertig trinken lassen, sondern sie abgedockt, als der gröbste Hunger gestillt war. Danach hat sie dann die Flasche akzeptiert und leer getrunken (wir machen zur Zeit immer 40ml Flaschen um nicht zu viel wegschütten zu müssen), mein Mann hat ihr noch eine zweite Flasche gemacht und da hat sie auch noch etwas getrunken.
Oben vergessen zu A) Technik/Mundgefühl:

Mach das ruhig öfter so. So macht man es oft auch beim Abgewöhnen von Brusthütchen (erst mit Hütchen andocken, dann kurz abdocken und ohne Hütchen den Rest der Mahlzeit.)

Schau, ob es so (Brust --> Flasche) zuverlässig klappt.
Wenn nicht (immer), kannst Du auch versuchen, bei geplanten Fläschchenmahlzeiten MIT STILLHÜTCHEN an der Brust anzufangen und dann zur Flasche zu wechseln.
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Re: Abstillen mit 4 Monaten

Beitrag von blueberry »

So, auf die Gefahr hin, Dich jetzt mit Infos zu überschütten :oops: (aber heute hab ich grad Zeit und die kommenden Tage nicht so - vielleicht liest Du diesen Beitrag also erst in ein paar Tagen), noch zu Deiner Milchreduktion:

---------------------------------------------
Dein Zeitplan sagt, dass Du in ca. 6 Wochen mit den Medikamenten beginnen, also in sechs Wochen Dein Baby komplett ohne Brust ernährt sein soll (und Muttermilch per Flasche nur noch aus vorher ggf. eingefrorenen Pumpmengen bekommt).

----------------------------------------------
Für Dein Baby kann es im Prinzip jederzeit relativ spontan dazu kommen, dass plötzlich der Schalter umgelegt ist, und das Trinken aus der Flasche richtig gut klappt.

Gut für Deine Medikation :D . Gut fürs Baby :D , aber:

wenn ich Dich in den unten zitierten Abschnitten richtig verstehe, möchtest Du eigentlich das Umstellen Deines Babys auf die Flasche und die Reduktion Deiner Milchmenge gar nicht voneinander entkoppeln,
sondern Dein Baby soll im Prinzip im selben Tempo Woche für Woche weniger aus der Brust trinken wie Deine Milchmenge zurückgeht.

Allmähliches Ausschleichen der Stillmahlzeiten KANN bis zu einem gewissen Grad klappen (also in dem Umfang, in dem Du Deine Milchmenge bis zum Medikationsstart reduziert hast) - muss es aber nicht:
Vielleicht ist Dein Baby ab dem Moment, an dem es den Dreh mit der Flaschentechnik gut draufhat, nicht mehr sehr gut im effektiven Stillen. Oder es will dann nur noch mit Hütchen an die Brust. Oder es bekommt den Wechsel Flasche-Brust-und-zurück nicht gut hin... Wissen wir alles nicht.

Dazu kommt:

DEINE Seite des Abstillens:

"Von Vollstillen auf Null" (damit Du bei Beginn Deiner Medikation auch keine Milch mehr hast, die Du abpumpen und verwerfen müsstest) sind sechs Wochen echt supersportlich, selbst bei beidseitigem Stillen. Meine Rechnung ist ungefähr diese:

Im Abstillthread im STILLWISSEN hatte jusl als Faustregel angegeben: 1 Mahlzeit pro Woche.
Bei einer Frau, die mit beiden Brüsten stillt, entspräche das also üblicherweise ca. einer halben Mahlzeit pro Brust pro Woche, die die Brust gut verkraftet.

Wenn ich da keinen Denkfehler habe (Korrekturen von anderen bitte gern!), würde ich davon ausgehen, dass bei Vollstillen mit EINER Brust mehr Zeit zum Reduzieren (ggf. bis zu doppelt so lange?) nötig sein wird, weil die Brust ja doppelt so viel Milch bildet wie normalerweise beim Stillen eines Einlings.
Statt 7 Tagen bräuchtest Du pro weggelassener Mahleit also vielleicht eher 10-14 Tage?
(Mit Kühlen und längeren Stillpausen in Anlehnung ans Blockstillen vielleicht eher 10 Tage oder sogar noch weniger, weiß ich aber nicht.)
Wir stillen nach Bedarf, daher kann ich über wie oft und Stillpausen nicht wirklich etwas sagen, sie schläft allerdings recht gut und nachts auch mal 4-6h am Stück. Abends wird hier auch mal stündlich gestillt.
Der erste Schritt wäre also, eine Strichliste zu machen, wie oft Ihr derzeit am Tag tatsächlich stillt.
Von da ausgehend, kann man einen realistischen Milchreduktionszeitplan machen.

Um ein Beispiel durchrechnen zu können:
Bei vielen Babys unter 6 Monaten sind es um die 8-10 x Stillen pro Tag.
Wenn Ihr derzeit noch ca. 8x stillt, brauchst Du (ganz grob geschätzt) vielleicht 8 x 10-14 Tage (= ca. 80-110 Tage?) bis die Milch komplett weg ist - das entspräche mindestens 12 Wochen, vielleicht länger.
(Bzw. weniger, wenn Du jetzt bei 7x oder 6x Stillen am Tag wärest...).

Ich weiß nicht, wie schnell Du damals Deine Milchmenge reduzieren konntest bei Deinem ersten Kind und bei wie vielen Mahlzeiten pro Tag Du da gestartet warst. Es gibt ja immer wieder Frauen, die auch im ersten Lebensjahr ein Baby binnen 14 Tagen abstillen und das geht auch irgendwie.
Ich würde aber sicherheitshalber erstmal davon ausgehen, dass Du in sechs Wochen zu Beginn der Medikation noch eine nennenswerte Menge an Milch haben wirst (vielleicht halb so viel wie jetzt).


Ich denke deshalb, dass es sich lohnt, an das Thema Pumpen (oder Milch von Hand gewinnen)nochmal unvoreingenommen heranzugehen und alles auszuschöpfen was es an Tipps, Tricks und Optionen zum erfolgreichen Pumpen gibt:
Annie2017 hat geschrieben: 28.04.2022, 10:22 Pumpen klappt grundsätzlich (hab ich auch schon bei Kind 1 für längere Abwesenheitszeiten gemacht), allerdings ist das Pumpen (ich habe 2 verschieden Handpumpen probiert) ziemlich schmerzhaft und wenn ich es zu regelmäßig mache, dann leidet meine Brustwarze extrem. Mit der Hand ausstreichen geht etwas besser, aber auch da wird es bei zu häufigem Ausstreichen irgendwann schmerzhaft. Deshalb haben wir die Idee, die von unserer Hebamme kam, über das Pump-Stillen (also nur noch per Flasche) zur Pre-Flaschen-Fütterung zu kommen, nicht weiterverfolgt. Mehr als ab und zu ausstreichen mag ich meiner Brust nicht zumuten. (Ganz abgesehen davon, dass mich aufgrund meiner Krankheitsgeschichte Schmerzen/Probleme an der Brust sowieso psychisch ganz anders belasten).
Dass Du grundsätzlich nennenswerte Mengen abpumpen kannst, ist schonmal super!
Handpumpen sind aber für mehr als "gelegentlich für den Babysitter was abpumpen" nicht gemacht und sind manchmal auch in ihrer Saugstärke schwieriger zu dosieren.
Annie2017 hat geschrieben: 29.04.2022, 10:19 Ich hab da bei Kind 1 schon viel rum probiert mit verschiedenen Pumpen und mir auch einen Aufsatz in einer anderen Größe für die eine Pumpe gekauft. Das hat zwar geholfen, allerdings schmerzfrei war pumpen bei mir nie. Ich bin aber generell auch recht schmerzempfindlich bzw. mein Körper signalisiert schnell Schmerz, wenn eigentlich keiner da sein "dürfte". Hatte auch bei beiden Kindern am Anfang extrem schmerzhafte Brustwarzen, die auch jetzt noch bei jeder "ungewohnten" Belastung wieder anfangen zu schmerzen. Mit der Hand ausstreichen ist deutlich angenehmer und da habe ich zB gestern nach dem Stillen, in 5 min 40ml raus bekommen. Mit der Pumpe hätte ich glaube ich nicht mehr raus bekommen...
Dass Du NACH dem Stillen problemlos noch 40 ml ausstreichen kannst und dass Pumpen ansich unangenehm bis schmerzhaft ist, könnte dafür sprechen, dass Du beim Pumpen den MSR nicht so gut ausgelöst bekommst.

Kennst Du schon die Tipps zum Erfolgreichen Abpumpen aus der Linksammlung?

Welche Arten von Pumpen hast Du bisher schon probiert? Vor allem:
Hattest Du schonmal eine gute elektrische (einseitig nutzbare Doppel-)Pumpe aus der Apotheke geliehen, die mit Mehrphasenpumptechnik arbeitet (unterschiedliche Pumpmuster für Auslösen des MSR und Abpumpen der Milch, manchmal noch ein drittes, langsameres), mehrere Brusthauben zur Größenauswahl hat und sehr fein die Saugstärke anpassen kann? Sowas musst Du nicht kaufen: Kinderarzt oder Frauenarzt können die Pumpe verschreiben und in Deinem Fall ist das auf jeden Fall medizinisch begründet.)

Es gibt auch je nach Hersteller ganz verschiedene Brustaufsätze (Material, Form), nicht nur bzgl. der Größe:
Bei manchen Frauen tun solche Silikonkissen im Brusttrichter Wunder, bei anderen ziept solches Silikonmaterial auf der Haut des Warzenhofes total und sie kommen besser mit festerem, glatten Kunststoff zurecht...
Bei einigen Stillberaterinnen kann man Pumpen ausleihen oder zumindest verschiedene Brusthauben mal befühlen, auf die Brust setzen und/oder sich beraten lassen, welche passt.

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Wenn das Pumpen gut klappt, könnte es im Idealfall vielleicht darauf hinauslaufen, dass Du in den (so wenigen wie möglich!) Wochen, in denen Dein Baby schon komplett Flasche bekommt, Du aber noch eine Restmenge Milch reduzierst, bei einigen der Tagesfläschchen parallel mit einer elektrischen Pumpe abpumpst. (Das geht ggf. sogar freihändig: mit einem gut sitzenden Top/BH/Bustier, in das ein Loch für die Brusthaube der Pumpe geschnitten wurde und Du könntest Zeit sparen und durch den Anblick/Geruch/Geräusche Deines Babys beim Trinken Deinen MSR erleichtern).

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Annie2017 hat geschrieben: 29.04.2022, 10:19 Das Thema Stillhütchen habe ich gestern nach zweimal Stillen wieder aufgegeben, da sie angefangen hat auf den Stillhütchen herum zu kauen, so dass meine Brustwarzen zu schmerzen anfingen. Außerdem hat sie mit den Hütchen nicht wirklich effektiv die Brust entleert bekommen, so dass ich den halben Tag mit einer ziemlich vollen, harten Brust rum gelaufen bin und mehrfach mit der Hand Milch ausgestrichen habe, aus Angst vor einer Brustentzündung. Außerdem war sie dadurch den ganzen Vormittag nicht richtig satt und fand dadurch auch nicht wirklich in den Schlaf. Da Ausgeschlafensein aber offensichtlich ein Faktor ist, der den Erfolg beim Fläschchen geben beeinflusst und ich mit meiner Brust nichts riskieren will, habe ich die Stillhütchen also wieder weggelassen.
Ich verstehe die Sorge vor einem Milchstau (ich hatte selbst sehr viele, weil ich grad im ersten Jahr total empfindlich gegen Druck auf/Stöße gegen die Brust bin :? ), aber letztlich wird die zügige Reduktion der Milchmenge nur gelingen, wenn eine (erträglich!) volle/spannende Brust dem Körper signalisiert: Du produzierst mehr Milch als gebraucht wird --> Milchmenge bitte reduzieren.

Im Fall, dass es spannt, solltest Du also nur gerade so viel Ausstreichen, dass die Brust nicht zu stark spannt und ansonsten ggf. Kühlen.
Damit kannst Du jetzt, an Tagen an denen Dein Baby wegen erfolgreich aus der Flasche getrunkener Mahlzeit(en) und/oder Stillhütcheneinsatz nicht die gesamte vorhandene Tagesmilchmenge aus der Brust getrunken hat, schon beginnen.

Hast Du mehrere elastische Kühlpacks, die Du mit einem dünnen Tüchlein umwickelt in den BH stecken kannst?
Ggf. würde sich für die kommenden Wochen/Monate auch die Anschaffung einer anatomischen Kalt-/Warmkompresse lohnen. (Mir hat das sehr geholfen bei Milchstaus: die kühlen (ohne großes Zurechtgezupfe mehrerer, verrutschender kleiner Kühlpacks) das komplette Milchdrüsengewebe einer Brust bis unter die Achsel, und lassen sich in einen elastischen BH/Bustier stecken. Die BW wird automatisch ausgespart und eine "Textil"-Hülle liegt auch bei.)


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Ich hoffe, das liest sich jetzt alles nicht zu ernüchternd.
Vielleicht passt es bei Dir und Deinem Baby auch genau bis in sechs Wochen, dass Ihr gemeinsam bei "(fast) null Milchbildung/100% Flasche" ankommt. Das wäre natürlich super :D .

Aber für den Fall, dass es Abweichungen von Plan A gibt/geben muss, lohnt sich ein guter Plan B, der Pumpen oder Ausstreichen mit guten Hilfsmaßnahmen beinhaltet.
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