Abstillen mit 4 Monaten

[Brianna]

Die Einmalsets mit den Aufsätzen für die Brustwarze gibt es in verschiedenen Größen. Da ich leider die Erfahrung gemacht habe, dass das weder in einer großen Uniklinik mit Level 1-Frühgeborenenintensivstation noch in jeder Apotheke, die Milchpumpen verleiht, bekannt ist, wollt ich es wenigstens kurz erwähnen.

Danke für den wichtigen Hinweis.

Da war ich jetzt naiverweise tatsächlich davon ausgegangen, dass das zu einer guten Pumpenübergabe/-beratung dazugehört (und dass eine Frühgeborenenintensiv das WIRKLICH auf dem Schirm haben sollte, zusätzlich zu guter Beratung zum anfänglichen Gewinnen von Milch [oder mindestens des Kolostrums] per Hand).

Aber dann gilt hier mal wieder: je mehr man als Mutter vorab weiß, desto besser.

Ich habe bei J sogar zu spät mit dem Pumpen begonnen, da mir trotz mehrerer Nachfragen nach dem Kaiserschnitt um 8.30 Uhr erst am Nachmittag eine Milchpumpe gebracht habe. Kolostrium hat er wohl das meist verpasst. Das man auch per Hand Milch gewinnen kann, habe ich erst später bei L hier gelernt.

[Valeska]

Sorry für das OT, aber "zu spät" und "Kolostrum verpasst"?!
Man hat doch normalerweise mehrere Tage lang Kolostrum, bevor (nach dem Milcheinschuss?) Übergangsmilch kommt? Evtl verzögert sich der Milcheinschuss vllt ein bisschen, wenn man nicht direkt loslegt? Dann kriegt das Kind doch fast genauso lang am Ende Kolostrum.
Ich habe meine erste Tochter gegen 17 Uhr entbunden und gepumpt habe ich am Folgetag vormittags (weiß nicht mehr, 10 Uhr oder so).
Gelbes Kolostrum hat das Kind gut was bekommen (leider halt komplett per Sonde/Flasche, aber ja), ich hab teilweise Fotos vom Pumpen gemacht, also vom Ergebnis, da sieht mans gut ... tagelang ...

[blueberry]

Immernoch off topic:

Kolostrum kann ein Kind evtl. ein bisschen "verpassen", wenn das meiste davon in der Pumpe hängenbleibt an den ersten Tagen nach der Geburt. Am Anfang sind es ja eher teelöffelchen voll, zudem ist die Konstistenz weniger flüssig. Da ist ja noch nicht viel zum "Umschütten in eine Flasche" da (soll ja auch nicht, angesichts des murmelgroßen Magens eines Neugeborenen, aber je nach Krankenhauspersonal vor Ort kann man Pech haben und die nehmen zum Weiterverfüttern erst "nennenswerte Mengen" an Milch ).

Ein paar Stunden später mit dem Pumpen anzufangen heißt aber nicht generell, dass kein Kolostrum kommt.
Kolostrum kann zudem eine ganze Bandbreite an Farben haben (auch durchsichtig, weiß, ...*) - nicht immer ist es so klassisch gelb-orange wie cremig-flüssiger Honig. Dadurch kann vielleicht der Eindruck entstehen, man habe das Kolostrum "übersprungen", auch wenn dem nicht so ist.
(Ich habe mal eine Stillpostkarte mit Kolostrumfarben gesehen, da war ein ganzes Farbspektrum drauf, ich meine sogar in Richtung bläulich).

[delfinstern]

und das kann auch die Farbe je Kind ändern! Beim Großen wars orange, bei den kleinen fast weiß oder durchsichtig (tagesabhängig). (gut, da hat auch immer noch das jeweils ältere Kind gestillt)

[Annie2017]

Ich ergänze mal weiter:
[Do, 5.5.22: ca. 120 ml Pre]
Fr, 6.5.22 10x getrunken (5x nur Brust, 4x Pre + Brust, 1x nur Pre), 245ml Pre
Sa, 7.5.22 11x getrunken (4x nur Brust, 4x Pre + Brust, 3x nur Pre), 215ml Pre
So, 8.5.22 10x getrunken (5x nur Brust, 3x Pre + Brust, 2x nur Pre), 225ml Pre
Mo, 9.5.22 10x getrunken (4x nur Brust, 3x Pre + Brust, 3x nur Pre), 285 ml Pre

Genau, mach das nach Deinem Gefühl und der gut vertragenen Vortagesmenge:

• Versuch, nicht zurückzuspringen in der PRE-Menge, die Du einmal (für Deine Brust und Dein Baby) problemlos gegeben hast, sondern ein paar Tage am Stück mindestens bei dieser Menge zu bleiben.

• und schau bei Steigerungen nach dem Befinden Deiner Brust. In (langen) Pausen zwischen den Stillzeiten ggf. ausgiebig kühlen und (so wenig wie möglich) mit der Hand (oder ggf. Pumpe) entlasten. Wenn die Brust bei einer Steigerung nicht mitkommt, gehst Du erstmal wieder auf die gut vertragene PRE-Menge zurück für den nächsten Tag und/oder peilst für den (über)nächsten einen kleineren Schritt an und bleibst ein paar Tage lang dabei

• Mahlzeiten, bei denen Dein Baby ausschließlich die Flasche (und ggf. im Anschluss den Schnuller/Finger) bekommt, sind besonders hilfreich für die Reduktion

Wenn es meiner Brust gut geht, versuche ich öfter mal nur Pre zu geben und bei Bedarf die Brust zusätzlich.
Ich hab mir gestern mal eine Exceltabelle gebastelt, wo ich mir anzeigen hab lassen wieviel ich (bei linearer Steigerung) jeden Tag an Pre geben müsste, um zum 10. Juni komplett umgestellt zu haben. Das hilft mir ganz gut als Orientierung.

Vielleicht klappt es über kurz oder lang in solchen Situationen mit dem Schnuller/Finger, anfangs z.B. beim Tragen im Tragetuch und Pezziballhüpfen/schwungvollem Gehen? Auch der Schnuller hilft ja, Stillpausen zu verlängern und die Milchbildung zu reduzieren (sofern das Baby eben keine Milch, aber dennoch saugen will).

(Unruhe bei der Nahrungsaufnahme [egal ob Flasche oder Stillen] kann manchmal auch ein Ausscheidungsbedürfnis sein, bei dem untenrum nackig machen/Abhalten helfen kann. Dann wäre Tragetuch natürlich erst sinnvoll, wenn das Baby sich erleichtert hat. Manche Babys mögen nach dem Erleichtern auch nochmal entspannter weitertrinken.

Wir versuchen uns an allem, hier wird immer mal wieder abgehalten, Trage und Pezziball sind auch schon gern im Gebrauch. Letzteres war auch beim Abstillen des Großen eine sehr gut angenommene Methode.

Die Milchpumpen in der Apotheke sollten eigentlich alle gut sein für Deinen Zweck. Wenn Du unsicher bist, ob die konkrete Apotheke/Sanitätshaus einen Milchpumpenverleih anbietet, ruf gern vorher in der Apotheke an, und frag nach, ob man Dich in die Benutzung der Pumpe und das passende Einmalset (das dann bei Dir verbleibt nach Rückgabe der Pumpe) einweisen kann bei der Abholung, wie hoch die zu hinterlegende Kaution* ist (die Du zurückbekommst nach Rückgabe), wie viel Zeit Du hast, das Rezept (das übrigens über die vier Wochen hinaus verlängerbar wäre, wenn Du weiterhin Bedarf hättest) einzulösen, ob sie eine Eigenbeteiligung verlangen (und wenn ja, in welcher Höhe), etc.

[*Nicht wundern, wenn die Kaution - die Du wie gesagt zurückbekommst - zwischen 50 und 100 EUR liegen kann. Solche Milchpumpen haben Krankenhausqualität und kosten in der Neu-Anschaffung bis zu 2.000 EUR. Da will die Apotheke natürlich eine Sicherheit.]

Danke für die Infos, das mit der Kaution ist auf jeden Fall gut zu wissen! Ich hab heute auch noch einmal mit der Stillberaterin hier vor Ort gesprochen und von ihr Tipps bekommen bei welcher Apotheke ich die Pumpe bekommen kann.
Ich muss mal gucken, wann ich die Tage Zeit habe mich darum zu kümmern, hier läuft es grad etwas drunter und drüber, weil die Kita des Großen heute und morgen zu ist.

Beratung vor Ort:
Wenn Du (vorher?) Beratung dazu brauchst, wurde mir für Hannover die Stillambulanz der MHH empfohlen - das sind dort alles IBCLC, die sich mit Pumpen auskennen.

[Wenn Du Dir vorstellen könntest, eine Stillgruppe zu besuchen (ich kann nicht einschätzen, wie es Dir damit ginge und es ist völlig okay, wenn das derzeit nichts für Dich ist), wäre in Hannover das nächste Stillgruppentreffen aus unserem Unterforum "Stillgruppeninfos" in elf Tagen: hier zu finden.]

Danke für die Tipps, Stillambulanz der MHH hab ich auch schon empfohlen bekommen.

Die Einmalsets mit den Aufsätzen für die Brustwarze gibt es in verschiedenen Größen. Da ich leider die Erfahrung gemacht habe, dass das weder in einer großen Uniklinik mit Level 1-Frühgeborenenintensivstation noch in jeder Apotheke, die Milchpumpen verleiht, bekannt ist, wollt ich es wenigstens kurz erwähnen.

Danke für den Hinweis, da werde ich drauf achten!

[blueberry]

Das klingt nach einem guten Plan.

Wenn es meiner Brust gut geht, versuche ich öfter mal nur Pre zu geben und bei Bedarf die Brust zusätzlich.
Ich hab mir gestern mal eine Exceltabelle gebastelt, wo ich mir anzeigen hab lassen wieviel ich (bei linearer Steigerung) jeden Tag an Pre geben müsste, um zum 10. Juni komplett umgestellt zu haben. Das hilft mir ganz gut als Orientierung.

Prima, dann rechne ich hier nicht nochmal extra Zielwerte pro Woche aus oder so, sondern Du orientierst Dich einfach an Deiner Tabelle.

Ich ergänze mal weiter:
[Do, 5.5.22: ca. 120 ml Pre]
Fr, 6.5.22 10x getrunken (5x nur Brust, 4x Pre + Brust, 1x nur Pre), 245ml Pre
Sa, 7.5.22 11x getrunken (4x nur Brust, 4x Pre + Brust, 3x nur Pre), 215ml Pre
So, 8.5.22 10x getrunken (5x nur Brust, 3x Pre + Brust, 2x nur Pre), 225ml Pre
Mo, 9.5.22 10x getrunken (4x nur Brust, 3x Pre + Brust, 3x nur Pre), 285 ml Pre

Sieht gut aus! Wenn das Aufschreiben Dir keinen Riesenstress macht, würde ich das für die nächste Zeit beibehalten, das hilft sehr dabei, Fortschritte über mehrere Tage zu sehen und ein Gefühl für ein gutes Tempo zu bekommen (und zu behalten), auch in Situationen, in denen es mal (gefühlt) nicht vorangeht oder mal ein, zwei Tage "Rückschritte" dabei sind, weil die Kurve nicht linear sondern in kleinen Wellen aufwärts geht.

Wenn Du das Gefühl hast, auf einem guten Weg zu sein und hier dann erstmal keinen Beratungsbedarf mehr zu haben, sag einfach Bescheid. Du kannst Dich dennoch jederzeit später wieder hier melden und Fragen stellen. Du sollst Dich aber auch nicht verpflichtet fühlen, hier Daten zu posten, obwohl Du die Sache allein bzw. mit der Beratung vor Ort gut im Griff hast.

Was denkst Du?

[blueberry]

Ist alles okay bei Euch?

[Annie2017]

Ja, alles okay, die letzten Tage war hier nur so viel los, dass ich gar nicht an den PC kam, dabei wollte ich schon längst geantwortet haben...

Mit dem Abstillen kommen wir super voran. Wir konnten jetzt jeden Tag langsam die Menge an Pre steigern und meine Brust macht das super mit. Pro Tag steigern wir so ca um 20-30ml. Inzwischen sind wir schon bei 450ml Pre am Tag. Vormittags kriegt sie gar nicht mehr die Brust, meistens gibts das erste Mal gegen 14:00 zusätzlich zur Flasche auch die Brust zur Entlastung (für mich), nachmittags und abends, wo die Trinkabstände eh kürzer sind gibt es öfter noch die Brust und bisher haben wir nachts noch ausschließlich die Brust. Aber ich denke wir sind bald soweit, dass wir dann auch in der Nacht die Flasche geben.
Dass die Flasche abgelehnt wird, ist jetzt auch schon länger nicht mehr vorgekommen. Wir sind auf jeden super happy über diese Fortschritte und ich bin so dankbar für die tolle Hilfe, die ich hier bekommen habe!!!

Die elektrische Milchpumpe habe ich seit Ende letzter Woche auch hier stehen. Tatsächlich war es etwas schwieriger, auch ein passendes Brust-Set zu bekommen. Ich hatte zum Glück vorher mal meine Brustwarze ausgemessen und online geschaut, welche Größe ich brauchen würde. Denn die Apotheke wollte mir einfach das Standard-Set geben und erst nach einigem überreden haben sie die passende Größe für mich bestellt. War also super, dass ich von hier schon so informiert da hin gegangen bin!

Ich denke ich würde mich dann höchstens nochmal hier melden, falls es zu Problemen kommen sollte. Ich bin aber sehr optimistisch, dass wir das jetzt weiter gut schaffen!

[Annie2017]

Ich wollte kurz hier vermelden, dass wir es geschafft haben! Wir sind inzwischen bei über 24h ohne Stillen angekommen und das sogar über eine Woche vor meinem persönlichen Ziel-Datum. Ich denke, ich werde in den nächsten Tagen noch ein bewusstes letztes Stillen "zelebrieren" und dann meine Medikamente wieder aufnehmen.

Ich bin happy und gleichzeitig auch sehr wehmütig, mein letztes Baby jetzt zum letzten Mal gestillt zu haben.

Vielen vielen Dank für all die Unterstützung, die ich hier bekommen habe, das hat uns extrem weitergeholfen!

Und jetzt wandere ich rüber zum Beikost-Forum, denn in 2 Wochen ist die Maus schon 6 Monate alt, so dass das nächste Abenteuer auf uns wartet.

Hier kann gerne geschlossen werden

[blueberry]

Oh, wie wunderbar!!! Ich gratuliere Dir und Euch ganz ganz herzlich!

Du kannst wirklich stolz sein auf das Erreichte und Euren Weg dahin, gerade angesichts des für Dein Baby anfangs so schwierigen Starts ins Flaschetrinken.

Ich bin happy und gleichzeitig auch sehr wehmütig, mein letztes Baby jetzt zum letzten Mal gestillt zu haben.

Das kann ich mir vorstellen (auch wenn ich Deine konkreten Umstände so natürlich nicht nachempfinden kann). Diese Wehmut - das ging auch mir nach dem Abstillen meiner Kleinen so, obwohl wir länger stillen durften. Es ist einfach ein Abschied, der bewältigt werden will, grad wenn man sich darüber im Klaren ist, dass die Familienplanung abgeschlossen ist mit dem aktuell jüngsten Kind.

Ich denke, ich werde in den nächsten Tagen noch ein bewusstes letztes Stillen "zelebrieren" und dann meine Medikamente wieder aufnehmen.

Das klingt nach einem wunderbaren Plan. Du hast Deinem Kind mit dem Stillen und liebevollen Abstillen so viel geschenkt - und jetzt ist Deine Selbstfürsorge wieder Prioriät. Du machst das toll. Schön, dass Du diese Schritte so selbstbestimmt und bewusst gehen kannst.

Und jetzt wandere ich rüber zum Beikost-Forum, denn in 2 Wochen ist die Maus schon 6 Monate alt, so dass das nächste Abenteuer auf uns wartet.

Ganz viel Freude dabei!

(Diesen Forumssmiley wollte ich immer schonmal verwenden )

Danke für Deine Rückmeldung Ich freue mich, dass wir hier im Forum Dich unterstützen konnten. Alles Liebe für Euch weiterhin auf dem Weg von Kindheitsabenteuer zu Kindheitsabenteuer - und Dir alles erdenklich Gute für Deine Gesundheit!

Herzliche Grüße
blueberry