Der tägliche Kampf ums Schlafen

Wiege oder Familienbett? Allein oder zusammen? Wie schlafen wir alle am besten?

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roceba
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Re: Der tägliche Kampf ums Schlafen

Beitrag von roceba »

Nach dem Schlafen ist sie auf jeden Fall erstmal besser drauf, ja. Sie ist für mich im Vergleich schon öfter unzufrieden als andere Babys bzw zeigt das Lautstärke, aber die halbe Stunde bis Stunde nach dem wachwerden ist grundsätzlich zumindest fast immer die zufriedenste.

Tragen auf dem Rücken hab ich mit der Hebamme mehrfach geübt. Ich fühle mich dabei nicht wirklich wohl und allein traue ich mich eben nicht. Aber ja, ich werde versuchen, es wieder zu üben. Glücklicherweise hat mein Mann nächste Woche Urlaub, da kann er mir dann regelmäßiger dabei helfen, bis ich mich hoffentlich wohler damit fühle.

Ich versuche grundsätzlich auf die Bedürfnisse meines Kindes zu achten und darauf zu reagieren, stelle dabei aber meine eigenen immer weiter nach hinten. Klar, dass das nicht auf Dauer gut gehen kann.
Mit Mausemädchen (08/2021)

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roceba
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Re: Der tägliche Kampf ums Schlafen

Beitrag von roceba »

ShinyCheetah hat geschrieben: 25.04.2022, 09:41
roceba hat geschrieben: 24.04.2022, 20:02
Viel ungesünder als Schlafmangel und die Belastung für deinen Rücken ist unangemessene unverdiente Selbstkritik.
Da hast du wahrscheinlich recht, ja. Ich bin leider jemand, der die Schuld an allem gern als erstes bei sich selbst sucht. Fällt in diesem Fall natürlich noch leichter, weil das Mausemädchen ja nun ganz sicher nichts mit Absicht macht, ergo lässt sich für mich ganz schnell herleiten, dass ich dann wohl was falsch mache.
Ich bin genauso. Für mich muss immer jemand "Schuld" sein, und weil die Kinder einfach noch zu klein sind und mein Mann mit dem ganzen Konzept (Schuld haben) nichts anfangen kann und deshalb gefühlt alle Schuld von sich schiebt, landet irgendwie immer alles bei mir. Und gerade mit dieser gnadenlosen Selbstkritik in der Babyzeit habe ich mich echt fertig gemacht. Warum kriegen alle das hin, nur ich nicht? Warum finde ich es mit Baby zu Hause fast nur anstrengend? Warum ist F nicht fröhlicher und jammert ständig? Liegt es an mir, dass er so anhänglich ist und nicht einfach schlafen kann? Liegt es an mir, dass er immer noch so viele Tagschläfchen braucht (mit 10 Monaten waren es noch 4 ca.)? Was mache ich falsch, dass er immer noch stündlich wach wird? Warum bin ich nicht belastbarer?

Bei mir ist das ganze am Ende in einer Depression gegipfelt. Ich hatte Phasen, in denen ich dauererschöpft war, nur noch im Bett liegen konnte, bei der Arbeit plötzlich nicht mehr konnte, schnell zum Auto gerannt bin und in Tränen ausgebrochen bin. Alles begleitet von "Ich kann nichts, ich bin nichts wert, ich trage nichts bei, alle meine Entscheidungen sind falsch, ich bin schuld, ich bin für alle nur Ballast" etc. pp. Inzwischen geht es mir wieder deutlich besser. Inzwischen habe ich auch kapiert, dass meine unangemessen ausgeprägte Selbstkritik ganz entscheidend dazu beigetragen hat, dass es mir hinterher so ging. Darum habe ich den Satz wirklich wörtlich gemeint.

Mach dir bewusst, was du alles für dein Kind leistest. Und, dass es ja auch schöne Momente gibt - eigentlich ist Tragen doch schön. Aber je mehr man beim Tragen denkt "Warum schläft das Kind denn nicht einfach im Bett?", desto negativer besetzt wird es mit der Zeit.

Ich will damit übrigens echt nicht sagen, dass du nichts ändern darfst oder sollst. Ich hab nur das Gefühl, dass das bei euch einfach nicht gut klappt. Bisher bin ich bei meinen Kindern mit Akzeptanz immer am besten gefahren. Wenn ich angefangen habe, an etwas herumzudoktorn (z. B. alle 30 min nachts stillen), war ich am Ende eigentlich nur verzweifelter, weil es nicht geklappt hat und ich die Schuld wieder bei mir gesucht hab.

V ist jetzt total anders als F. Auch kompliziert, aber anders. Der Charakter vom Kind macht mMn 80% oder mehr aus, und den kann man nicht beeinflussen.
Das klingt mit tatsächlich an vielen Stellen sehr ähnlich. Zum Glück habe ich bislang durchaus auch einen Blick auf die schönen Dinge und Ja, selbst das Tragen ansich kann ich mitunter "genießen", zumindest morgens noch, je weiter der Tag fortgeschritten ist, desto schwerer fällt mir das. Ich bin bemüht, da irgendwie auf mich zu achten, auch wenn das meist auf rein kognitiver Ebene passiert, indem ich irgendwas schönes plane oder so. Wir werden sehen, wie es mit der Umsetzung klappt, wenn nächste Woche unser erster Kurzurlaub zu dritt ansteht...

Auf jeden Fall gut, dass du auch den Dreh gefunden hast, das macht Mut.

Gerade sitze ich mit schlafendem baby in der Trage auf dem Gymnastikball. Danke für die Idee, wer auch immer sie hatte, das hatte ich tatsächlich länger nicht versucht und zumindest für heute funktioniert es.
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Re: Der tägliche Kampf ums Schlafen

Beitrag von Valeska »

roceba hat geschrieben: 25.04.2022, 11:38 Tragen auf dem Rücken hab ich mit der Hebamme mehrfach geübt. Ich fühle mich dabei nicht wirklich wohl und allein traue ich mich eben nicht. Aber ja, ich werde versuchen, es wieder zu üben. Glücklicherweise hat mein Mann nächste Woche Urlaub, da kann er mir dann regelmäßiger dabei helfen, bis ich mich hoffentlich wohler damit fühle.
Wobei genau ist dir unwohl? Das Baby allein auf den Rücken schieben? Allein unterwegs sein ohne jemanden, der hinten aufs Baby guckt?

Ich kann dir vielleicht Mut machen, mir war bei den ersten Versuchen damals, mein Baby mit der Halfbuckle auf den Rücken zu kriegen, auch gar nicht wohl und ich hab's dann auch lieber lassen wollen ... Ich hatte aber den Mann im Home Office und hab mir dann irgendwann einfach immer von ihm das Baby direkt auf den Rücken setzen lassen. Denn auf dem Rücken tragen ist echt eine Erleichterung im Vergleich zum Vorm-Bauch-Tragen!
Und als ich es dann eine Weile später dich nochmal allein versucht habe, war es plötzlich ganz easy, das Baby auf den Rücken zu bringen. Ich weiß nicht, woran es lag, vielleicht hatte ich Übung und Selbstvertrauen gewonnen, oder das Baby das entscheidende bisschen Körperspannung ...

Und um allein zu gucken, wie es dem Baby dahinten denn so geht: Ich hab immer das Handy auf Selfiekamera gestellt und hab das so quasi als Taschenspiegel missbraucht ;-)
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Re: Der tägliche Kampf ums Schlafen

Beitrag von Valeska »

Also was ich ausdrücken wollte: Der Urlaub klingt nach einer super Gelegenheit zum Üben und vielleicht klappt es dann bald besser, als du denkst!
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Re: Der tägliche Kampf ums Schlafen

Beitrag von roceba »

Valeska hat geschrieben: 27.04.2022, 23:36
roceba hat geschrieben: 25.04.2022, 11:38 Tragen auf dem Rücken hab ich mit der Hebamme mehrfach geübt. Ich fühle mich dabei nicht wirklich wohl und allein traue ich mich eben nicht. Aber ja, ich werde versuchen, es wieder zu üben. Glücklicherweise hat mein Mann nächste Woche Urlaub, da kann er mir dann regelmäßiger dabei helfen, bis ich mich hoffentlich wohler damit fühle.
Wobei genau ist dir unwohl? Das Baby allein auf den Rücken schieben? Allein unterwegs sein ohne jemanden, der hinten aufs Baby guckt?

Ich kann dir vielleicht Mut machen, mir war bei den ersten Versuchen damals, mein Baby mit der Halfbuckle auf den Rücken zu kriegen, auch gar nicht wohl und ich hab's dann auch lieber lassen wollen ... Ich hatte aber den Mann im Home Office und hab mir dann irgendwann einfach immer von ihm das Baby direkt auf den Rücken setzen lassen. Denn auf dem Rücken tragen ist echt eine Erleichterung im Vergleich zum Vorm-Bauch-Tragen!
Und als ich es dann eine Weile später dich nochmal allein versucht habe, war es plötzlich ganz easy, das Baby auf den Rücken zu bringen. Ich weiß nicht, woran es lag, vielleicht hatte ich Übung und Selbstvertrauen gewonnen, oder das Baby das entscheidende bisschen Körperspannung ...

Und um allein zu gucken, wie es dem Baby dahinten denn so geht: Ich hab immer das Handy auf Selfiekamera gestellt und hab das so quasi als Taschenspiegel missbraucht ;-)

Vor allem, das Baby auf den Rücken zu bringen. Ich kriege es bislang einfach nicht vernünftig hin. Baby verrutscht mir im Beutel und auf dem Rücken kriege ich sie nicht wieder richtig gesetzt, stelle ewig an den Trägern rum, um überhaupt rauszukommen, dann fühlt es sich aber so locker an, dass ich mich das rumbringen kaum traue und dann sind die Träger gleichzeitig doch so eng, dass ich kaum wieder reinkomme. Das Mausemädchen findet das dann alles auch so mistig, dass es nach Leibeskräften schreit und hat dann eine heulende Mutter, was ja auch nichts bringt. Gerade heute morgen habe ich es noch mal probiert, es war fürchterlich. Ich hoffe wirklich, dass mein Mann mit da helfen kann...

Die letzten zwei Tage waren noch mehr Herausforderung. Quasi Forenfluch oder so. Vorgestern Nachmittag schlief sie nämlich dann zwei Stunden in der Trage. Hielt ich für eine Ausnahme. Aber gestern morgen dann wieder. Und mittags auch noch mal anderthalb. Irgendwie hat es wohl geklappt, aber es fühlt sich heute morgen an, als ob jede weitere Minute mir so viel Kraft nimmt... Mein einziges Ziel ist gerade, bis morgen Mittag durchzuhalten, wenn dann der Urlaub meines Mannes beginnt.

Gestern hatte ich es dann auch einmal noch mit ablegen versucht, dachte auch erst dass es klappt, aber nach drei Minuten wurde sie dann doch wach und ließ sich nur getragen wieder beruhigen...

Die Nacht war dann jetzt erstmal um 4.30 vorbei, nach Kampf ist sie um 5.30 noch mal für ne Stunde eingeschlafen. Naja und jetzt schläft sie wieder. Frage mich natürlich direkt, ob ich sie im Ernstfall wecken sollte, bevor es wieder 2 Stunden werden. Oder ob es irgendwie zu einer Umstellung insgesamt käme, wenn ich ihr das jetzt ein paar Tage ermögliche. Keine Ahnung.
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Re: Der tägliche Kampf ums Schlafen

Beitrag von Kambly »

Hallo Roceba
Ich hab auch ein Kind, das tagsüber vorwiegend in der Trage schläft/schlief. Während einer gewissen Phase ging noch die Federwiege, plötzlich dann aber nicht mehr. Dafür klappt es mittlerweile teilweise im Wagen.
Zum Rückentragen: ich hab mich da auch nie richtig rangetraut und dann extra eine Trageberatung fürs Rückentragen gemacht. War super! Auch hilft es mir, wenn ich mit verschiedenen Tragen und Bindeweisen trage. Da wird immer ein bisschen etwas anderes belastet.
Teilweise funktionierte auch, dass ich mich in einen Schaukelstuhl setze und die Trage ein bisschen lockere. Das war auch eine grosse Entlastung.
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Re: Der tägliche Kampf ums Schlafen

Beitrag von Springerle »

Entschuldige, falls du es schon geschrieben hast, aber was für eine Tragehilfe hast du denn? Trägst du noch in der Emeibaby? Wenn du schreibst du musst immer noch viel verstellen und es ist dir zu locker, vielleicht ist es dann einfach nicht die richtige Trage für euch? Bzw. wäre vielleicht eine andere für den Rücken passender?
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Re: Der tägliche Kampf ums Schlafen

Beitrag von roceba »

Ellies hat geschrieben: 28.04.2022, 10:31 Entschuldige, falls du es schon geschrieben hast, aber was für eine Tragehilfe hast du denn? Trägst du noch in der Emeibaby? Wenn du schreibst du musst immer noch viel verstellen und es ist dir zu locker, vielleicht ist es dann einfach nicht die richtige Trage für euch? Bzw. wäre vielleicht eine andere für den Rücken passender?
Ne, hab ich hier glaube ich auch noch gar nicht geschrieben. Genau, weißt die emeibaby. Beim vorne tragen komme ich damit auch gut zurecht und muss nicht ständig was umstellen. Also, ich meine auch nicht, dass die Tage ansich zu locker ist, sondern, dass mir das Konstrukt beim nach hinten drehen irgendwie nicht passig ist. Also, wenn ich auf der einen Seite den Arm nach oben rausnehme und auf der anderen nach unten und dann alles drehe, komme ich so in die Träger nicht rein, quasi mit dem jeweils anderen Arm, aber in meinem Gefühl (und das ist denke ich wirklich nur mein Ding, die Hebamme fand alles gut, aber ja, die ist keine Trage Beraterin) ist alles so locker, das ich bammel hab, dass die kleine doch mal irgendwo rausrutscht. Es fühlt sich für mich einfach doof an.

Gerade ist von meiner besten Freundin noch eine didysnap auf dem weg zu mir, damit ich mal testen kann, ob vielleicht vorne aber mit gekreuzten Trägern mir irgendwie hilft... Ich bin gespannt.
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Re: Der tägliche Kampf ums Schlafen

Beitrag von roceba »

Kambly hat geschrieben: 28.04.2022, 09:12 Hallo Roceba
Ich hab auch ein Kind, das tagsüber vorwiegend in der Trage schläft/schlief. Während einer gewissen Phase ging noch die Federwiege, plötzlich dann aber nicht mehr. Dafür klappt es mittlerweile teilweise im Wagen.
Zum Rückentragen: ich hab mich da auch nie richtig rangetraut und dann extra eine Trageberatung fürs Rückentragen gemacht. War super! Auch hilft es mir, wenn ich mit verschiedenen Tragen und Bindeweisen trage. Da wird immer ein bisschen etwas anderes belastet.
Teilweise funktionierte auch, dass ich mich in einen Schaukelstuhl setze und die Trage ein bisschen lockere. Das war auch eine grosse Entlastung.
Danke für deine Erfahrungen... Ich werde mich wohl mal nach einer Beratung umsehen... Verschiedene Tragen klingt sinnvoll, wird getestet. Vielleicht muss ich mich auch noch mal ans Tuch wagen, bislang war ich dafür zu unschuldig (und das Baby auch ;))
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Re: Der tägliche Kampf ums Schlafen

Beitrag von roceba »

Meine Güte, ungeduldig, sorry für den Dreifachpost...
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