Der tägliche Kampf ums Schlafen

Wiege oder Familienbett? Allein oder zusammen? Wie schlafen wir alle am besten?

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LilyGreen
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Re: Der tägliche Kampf ums Schlafen

Beitrag von LilyGreen »

Ich habe hier auch so ein Kind, bei dem seit Geburt jeder einschlafvorgang eine Prüfung ist.
Das klingt angesichts des Alters schlimmer als es ist, die meiste Zeit arrangiert man sich damit. Was natürlich nicht in Ordnung ist, wenn du dabei über deine (gesundheitlichen) Grenzen gehst. Es gab hier in meinen Augen schon gute Vorschläge, wie bspw. mit Baby in der Trage noch mal den Pezziball testen. Vielleicht gibt es auch im Trageforum noch Ideen, oder du bindest ( :mrgreen: ) eine weitere Person mit ein.
Und wie auch schon geschrieben wurde: es wird leichter, je weniger mittags geschlafen wird und je mehr andere Bezugspersonen die einschlafbegleitung übernehmen (können). Hier waren die großen Meilensteine: mittags schlafen erst bei Papa, dann in der Krippe (14 Monate), mittags gar nicht mehr schlafen (etwas über 2) und schließlich abends auch mit Papa einschlafen (etwa mit 3).
Zum schlafen getragen wurde hier übrigens regelmäßig bis über den 4. Geburtstag hinaus und mit bald 6 noch immer sporadisch. Und ich habe ein 90er Größenperzentilen-Kind (und bin glücklicherweise fit).

Aber noch ein weiterer Gedanke.
Ist es möglich, dass dein Baby gerade einen Motorik-Patch lädt? (Kann es krabbeln? Sitzen? Hochziehen?) Diese Entwicklungsschritte waren hier immer mit extrem miesem Schlafen und extremer Turnerei vorm einschlafen (und riesigem Protestgeheul beim einbinden) verbunden.
In guter Erinnerung ist mir da bis heute die Zeit kurz vorm laufen lernen…
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Springerle
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Re: Der tägliche Kampf ums Schlafen

Beitrag von Springerle »

Oh du Arme. Mir ging es vor allem mit F ja auch so. E ist auch ein schlechter Schläfer, aber irgendwie doch einfacher. Hier werden auch alle Schläfchen in der Trage gemacht und bis vor kurzem waren es noch 4, dann 3 und jetzt sind wir bei 1-2 Schläfchen angekommen. Selten klappt es noch mit der Brust, dazu muss er dann aber wirklich richtig müde sein, sonst möchte er auch wieder los krabbeln und stehen (am liebsten noch mit der Brust im Mund :D edit: ich sehe gerade lilygreen in der Vorschau - genau das).
Länger als 30 min schläft er eigentlich auch nur wenn ich draußen mit ihm spaziere. Aber manche Kinder brauchen (leider) echt wenig Schlaf.
6 Uhr abends klingt für mich auch ziemlich früh, hast du versucht das einfach mal später zu probieren? Und ich habe oft das Gefühl E ist total müde, dann stille ich und er ist wieder fit für 2 Stunden. Vielleicht kannst du mal probieren die Schläfchen auf 2 pro Tag zu schieben?

Und ja: es geht vorbei. F hat bis er 2,7 war noch mit bis zu 10 Unterbrechungen pro Nacht geschlafen, mittlerweile könnte auch das Haus einstürzen und er würde es nicht mitbekommen.
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acma
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Re: Der tägliche Kampf ums Schlafen

Beitrag von acma »

Hallo! Ich habe keine Lösung, kann dir nur ein wenig Solidarität dalassen. Knöpfchen ist auch 8 Monate alt, und schläft tagsüber fast nur in der Trage + an der frischen Luft + in Bewegung. Wir spazieren hier also auch viele Kilometer täglich. Meistens sehe ich es positiv (ich war noch nie so fit und so oft an der frischen Luft wie diesen Winter), aber es gibt auch Tage, da bin ich so erschöpft von der vielen Lauferei. Und ich bin körperlich gut beieinander - also Hut ab vor dir, dass du das trotz der Organsenkung schaffst!

Wir mussten uns auch manchmal anhören, dass wir es „dem Kind ja so angewöhnt hätten“. Das mag irgendwie schon sein, aber wir haben viel anderes probiert, das hat alles nicht geklappt, und irgendwann waren wir einfach froh, dass wir einen Weg hatten, sie tagsüber überhaupt zum Schlafen zu bringen.

Trägst du dein Baby vor dem Bauch oder auf dem Rücken? Wir planen bald den Umzug auf den Rücken, da erhoffe ich mir auch eine Erleichterung. Aber ich weiß jetzt nicht, ob das in deinem Fall möglich ist oder überhaupt hilft.

Übrigens ist mir grad in den letzten zwei Wochen aufgefallen, dass die Tagschlafzeit insgesamt kürzer geworden ist. Also vielleicht ist es auch ein bisschen eine Altersfrage und wird bei euch auch bald weniger?
Ich drück dir auf alle Fälle die Daumen, dass es einfacher wird. Und dass du so oft wie möglich kleine Ruheinseln für dich schaffen kannst.
acma mit Knöpfchen (08/21)
Plueschtier
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Re: Der tägliche Kampf ums Schlafen

Beitrag von Plueschtier »

Ich habe teilweise auch mit meinem Baby gekämpft, dass er schläft.
Jetzt ist das Baby 11, hat heute von etwa 23:30 bis 6 geschlafen und ist fit. Im Nachhinein glaube ich, er brauchte schon damals weniger Schlaf, vermutlich wäre es einfacher gewesen, ihn später hinzulegen.

Kind 2 legt sich übrigens um 21 Uhr ins Bett und schläft bis 9, wenn sie darf, das war auch als Baby schon so…
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Grizzly
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Re: Der tägliche Kampf ums Schlafen

Beitrag von Grizzly »

Ich finde auch, das hört sich wirklich sehr anstrengend an und du stellst dich überhaupt nicht an.

Bei Bärchen ist es so, dass er beim stillen oder tragen einschläft, aber immer wieder phasenweise das eine oder andere besser oder fast ausschließlich klappt. Wir hatten hier schon mal ca. zwei Wochen, wo auch abends immer in den Schlaf getragen werden musste. Da haben wir vorher ewig im Bett gestillt, gekuschelt, nichts half. Das war so mit ca. 7 Monaten wo er richtig mobil wurde. Dann ab zu Papa ins Tuch und nach draußen und innerhalb von Sekunden (!) ist er eingeschlafen.
Aktuell hingegen geht nur stillen zum einschlafen und dann bitte auch in wiegehaltung auf dem Arm. Zwischendurch ging nur tragenderweise stillend oder stillend auf dem pezziball. Auch nur ne kurze Phase.

Und wichtig war/ist hier auch immer zu warten, bis er wirklich müde ist.

Also alles nur eine Phase! Ich hoffe für euch, dass es schnell wieder mit liegend stillen klappt!
Grizzly mit Bärchen (07/2021)
roceba
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Re: Der tägliche Kampf ums Schlafen

Beitrag von roceba »

Guten Morgen ihr lieben und vielen Dank für die weiteren Nachrichten. Am Handy scheint mir das zitieren überhaupt nicht zu gelingen, deshalb leider ohne Zitate...

Motorik-Patch ist in vollem Gang, nachdem das robben nach ca einer Woche als zu langweilig erkannt wurde versuchen wir es jetzt mit krabbeln. Schlaf war aber vorher auch schon schlecht genug ;) aber gut, wenn das Turnen vielleicht wenigstens wieder etwas weniger wird, das wäre auch schon schön.

Weitere Personen sind kaum verfügbar, zumindest unter der Woche nicht. Da wäre nur meine Mama, die sich dankbarerweise zwischendurch die kleine schnappt, um mit ihr ne runde rauszugehen. Sie kommt aber auch oft nach ner Stunde zurück ohne, dass geschlafen wurde. Klar, das ist dann ne Stunde für mich, die ich wahrscheinlich besser nutzen muss als bisher. Ich mach da halt vor allem Beckenbodengymnastik, was mich jetzt auch nicht unbedingt erfreut. Aber irgendwann muss ich es ja machen... Am Wochenende macht der Papa, was er kann, leider reicht das gefühlt nicht zur Erholung...

Schlafzeiten verschieben ist mir ein komplettes Rätsel. Wenn das Mausemädchen müde ist, ist sie unausstehlich. Wenn ich es schaffe, das mal etwas in die Länge zu ziehen, ist fast schon vorprogrammiert, dass sie am nächsten Tag einfach schon eher müde wird und wir dann mit allem ablenken gerade noch so bis zu ihrer üblichen Zeit kommen. Ich hab auch schon versucht, sie um 5 noch mal zu tragen, damit sie schläft und meinetwegen danach ja auch länger auf sein könnte. Führte dazu, dass sie bis halb 6 in der Trage schlief und kaum wach direkt weitermeckerte, bis wir wieder zum kurz nach 6 im Bett lagen und sie gegen 7 einschlief. Für mich scheint Schlaf hier so gänzlich unbeeinflussbar.

Ich trage vorm Bauch, Rücken trau ich mich irgendwie nicht... Muss ich am Wochenende mal mit meinem Mann ausprobieren.

Heute war wieder im 5 die Nacht vorbei. Ich hab dann zwar das Gefühl, dass sie noch müde ist, aber es geht dann das gleiche Spiel los, wie wenn ich mich tagsüber mit ihr hinlege. Andocken, abdocken, Turnen. Um 6 sind wir dann aufgestanden und seit viertel nach 7, ihr könnt es euch denken, schläft sie wieder in der Trage. Ja, ich bin froh, dass wenigstens das klappt. Ich liebe dieses kleine Wunder ohne Ende und möchte, dass es ihr gut geht. Vielleicht tritt der Punkt, an dem ich körperlich wirklich nicht mehr kann, gar niemals ein. Hoffentlich. Aber es macht eben auch so viel mehr mit mir. Die Sorge, dass sie Senkung immer noch schlimmer wird. Denn Gedanken, dass ich meine Vorstellung einer Familie mit mindestens zwei Kindern wohl besser streiche, wenn ich auf meinen Körper höre.. Ich hoffe einfach nur, dass bald eine andere Phase kommt...
Mit Mausemädchen (08/2021)

(und teils echt miserabler Autokorrektur)
Jara
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Re: Der tägliche Kampf ums Schlafen

Beitrag von Jara »

Mir ging es mit Schrödinger in dem Alter ganz ähnlich.. Ich hab dann angefangen rigoros Schlafenszeiten einzuführen.

Also ich hab natürlich darauf geachtet, dass es auch zu ihm passt, da hab ich dann ausprobiert, was geht und was nicht..

Was gut ging: Schlaf um 9 Uhr für eine halbe Stunde (notfalls wecken) und dann so gegen 13 Uhr der Mittagsschlaf, der ging dann so 1,5 Stunden.. Und dann bis abends durchhalten..

Das hat dafür gesorgt, dass er zu den Schlafenszeiten auch wirklich müde war und auf Schlaf eingestellt war.. Das hat alles irgendwie erleichtert.

Und kurz danach konnte er dann sogar ohne Körperkontakt schlafen :)

Alles Gute für euch!
Glücklich mit Schrödinger <3 (07/20)
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Springerle
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Re: Der tägliche Kampf ums Schlafen

Beitrag von Springerle »

Ohje, dann ist der Tipp mit Zeiten verschieben wohl nichts. Ist sie denn frisch ausgeschlafen besser drauf? Ich hatte ja so ein Kind das auch einfach immer am meckern war, nicht unbedingt nur wegen Müdigkeit.

Ja das mit dem Motorikpudate ist echt immer die Zeit wo E auch nicht mehr mit stillen einschläft weil er wieder los will.

Und ja - versuche auf jeden Fall auf den Rücken zu wechseln. Je früher desto einfacher ist oft der Umstieg. Und für deinen Beckenboden und alles wird es einfacher sein.
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Re: Der tägliche Kampf ums Schlafen

Beitrag von ShinyCheetah »

Ganz klar! Ich hatte irgendwie angenommen, dass du bei den Problemen eh auf dem Rücken trägst ;) Ich hab bei F extra eine Trageberatung gemacht, um das mit dem Rückentragen hinzukriegen (mit einer Limas) und das hat total geholfen! Ich weiß, es wirkt immer so, als ob man alles aus Youtube-Videos lernen müsste. Aber es unter Aufsicht zu üben und dann auch zu machen hat bei mir DEN Unterschied gemacht.

V ist jetzt schon viel früher auf den Rücken gezogen. Mit ca. 6 Monaten (angefangen mit 4 oder 5 Monaten; seit 6 Monate trage ich gar nicht mehr vorne). F habe ich außer Haus erst ab 11 Monaten auf dem Rücken getragen und eigentlich auch meistens bei Wanderungen oder so.

Hinten/vorne macht für die Belastung einen gigantischen Unterschied.
mit Sohn F (Ende September 18)
und Tochter V (Ende Juni 21)


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ShinyCheetah
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Re: Der tägliche Kampf ums Schlafen

Beitrag von ShinyCheetah »

roceba hat geschrieben: 24.04.2022, 20:02
Viel ungesünder als Schlafmangel und die Belastung für deinen Rücken ist unangemessene unverdiente Selbstkritik.
Da hast du wahrscheinlich recht, ja. Ich bin leider jemand, der die Schuld an allem gern als erstes bei sich selbst sucht. Fällt in diesem Fall natürlich noch leichter, weil das Mausemädchen ja nun ganz sicher nichts mit Absicht macht, ergo lässt sich für mich ganz schnell herleiten, dass ich dann wohl was falsch mache.
Ich bin genauso. Für mich muss immer jemand "Schuld" sein, und weil die Kinder einfach noch zu klein sind und mein Mann mit dem ganzen Konzept (Schuld haben) nichts anfangen kann und deshalb gefühlt alle Schuld von sich schiebt, landet irgendwie immer alles bei mir. Und gerade mit dieser gnadenlosen Selbstkritik in der Babyzeit habe ich mich echt fertig gemacht. Warum kriegen alle das hin, nur ich nicht? Warum finde ich es mit Baby zu Hause fast nur anstrengend? Warum ist F nicht fröhlicher und jammert ständig? Liegt es an mir, dass er so anhänglich ist und nicht einfach schlafen kann? Liegt es an mir, dass er immer noch so viele Tagschläfchen braucht (mit 10 Monaten waren es noch 4 ca.)? Was mache ich falsch, dass er immer noch stündlich wach wird? Warum bin ich nicht belastbarer?

Bei mir ist das ganze am Ende in einer Depression gegipfelt. Ich hatte Phasen, in denen ich dauererschöpft war, nur noch im Bett liegen konnte, bei der Arbeit plötzlich nicht mehr konnte, schnell zum Auto gerannt bin und in Tränen ausgebrochen bin. Alles begleitet von "Ich kann nichts, ich bin nichts wert, ich trage nichts bei, alle meine Entscheidungen sind falsch, ich bin schuld, ich bin für alle nur Ballast" etc. pp. Inzwischen geht es mir wieder deutlich besser. Inzwischen habe ich auch kapiert, dass meine unangemessen ausgeprägte Selbstkritik ganz entscheidend dazu beigetragen hat, dass es mir hinterher so ging. Darum habe ich den Satz wirklich wörtlich gemeint.

Mach dir bewusst, was du alles für dein Kind leistest. Und, dass es ja auch schöne Momente gibt - eigentlich ist Tragen doch schön. Aber je mehr man beim Tragen denkt "Warum schläft das Kind denn nicht einfach im Bett?", desto negativer besetzt wird es mit der Zeit.

Ich will damit übrigens echt nicht sagen, dass du nichts ändern darfst oder sollst. Ich hab nur das Gefühl, dass das bei euch einfach nicht gut klappt. Bisher bin ich bei meinen Kindern mit Akzeptanz immer am besten gefahren. Wenn ich angefangen habe, an etwas herumzudoktorn (z. B. alle 30 min nachts stillen), war ich am Ende eigentlich nur verzweifelter, weil es nicht geklappt hat und ich die Schuld wieder bei mir gesucht hab.

V ist jetzt total anders als F. Auch kompliziert, aber anders. Der Charakter vom Kind macht mMn 80% oder mehr aus, und den kann man nicht beeinflussen.
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