Kleinkind möchte nur stillen, keine feste Kost

Was kommt nach dem Vollstillen?

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FrauSchmitt
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Re: Kleinkind möchte nur stillen, keine feste Kost

Beitrag von FrauSchmitt »

Ich war bis vor Kurzem wirklich auch überhaupt nicht entspannt und hatte genau die gleichen Ängste wie du, bezüglich Fehl- oder Mangelernährung oder zu enger Bindung oder Karies oder zu wenig Freiheit als Mutter.
Das alles wurde mir von Kinderarzt, Hausarzt, Therapeut zum Thema gemacht und es hat mich jedes Mal zutiefst verunsichert.
Ich habe nicht mehr drüber gesprochen beim Kinderarzt und konnte mich auch nicht durchringen, nach einem Bluttest zu fragen. Das werfe ich mir manchmal vor, aber bei uns gibt es null Risikofaktoren und der Kleine isst wenig aber inzwischen regelmäßig, ausgewählt und gesund, eisenreich. Daher hab ich auch da jetzt abgeschaltet.
Ich übe einfach täglich dieses Vertrauen ins Kind, habe aber auch manchmal noch schlechte Tage, an denen ich ihn gerne mehr essen sehen würde statt ständig die Brust zu geben. Aber bei ihm funktioniert die Hunger-Masche eben nicht. Dann fastet er ohne Probleme bis zum nächsten Einschlafstillen. Aber spannend: Er merkt dann gegen Abend, dass es wohl nur mit Milch doch nicht mehr reicht und freut sich dann richtig auf das Abendessen, es muss dann auch sofort fertig sein. Vor einigen Wochen noch undenkbar!

Bei mir ist der Abstillwunsch nicht ganz so groß, ich bin froh um die Ruhepausen und hab auch noch keine Periode. Aber das ist bei dir dann natürlich anders, da kann ich nicht mitreden.
Sicher würde dieser Test dir eine Sorge weniger bereiten bzw. Gewissheit bringen. Hoffe du findest da noch die Anlaufstelle.
Wie lief es denn diese Woche?
02/2021
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IdieNubren
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Re: Kleinkind möchte nur stillen, keine feste Kost

Beitrag von IdieNubren »

juleli hat geschrieben: 28.11.2022, 09:18 Liebe Frau Schmitt, vielen Dank für deine Worte. Wie toll, dass du es über so einen langen Zeitraum geschafft hast entspannt zu bleiben bei diesem Thema. Hast du nicht auch häufig Kommentare dazu bekommen, dass du abstillen müsstest damit das Kind isst? Oder dass es unterversorgt sein könnte vor allem bezüglich Eisen? Oder habt ihr das mal testen lassen?
Ich muss sagen, dass es mir sehr schwer fällt mich zu entspannen, weil ich einfach latent immer diese Sorge habe dass ihr was fehlt und das später irgendwelche Folgen haben könnte. Und die Vorstellung auch das zweite Lebensjahr so viel zu stillen finde ich ehrlich gesagt auch nicht so toll, ich würde schon gerne mal wieder etwas unabhängiger von meinem Kind sein können und nicht so unersetzlich. Zumal wir auch möglichst bald ein weiteres Kind möchten und ich bisher erst einmal meine Periode hatte.
Also irgendwie viele Faktoren die da reinspielen und das Ganze zu einem sehr emotionalen Thema für mich machen - was sich natürlich auch nicht gerade positiv auf die Essituation auswirkt. Ein richtig blöder Kreislauf…
Ich bin jetzt zufällig auf den thread gestoßen und hab ein wenig rum gelesen und fest gestellt dass ihr tatsächlich sehr fest gefahren seib und dass es dir nicht gut geht.
Ich sehe tatsächlich eigentlich nur 3 Möglichkeiten
- 1) ihr macht so weiter wie bisher.
- 2) du stillst ab. Das kind wird nicht verhungern, und auch wenn es ein paar tage hungert, sollte es in unserem Land keine wirklichen Schäden davon tragen m
- 3) du bestehst beim Arzt auf eine Blut Untersuchung. So vehement wie nur möglich. Lass dich nicht abwimmeln.

Die Frage ist - was willst DU? Dein kind ist alt genug dass deine bedürfnisse gehört werden dürfen. Möchtest du abstillen? Dann darfst DU das. Möchtest du weniger stillen. Auch das darfst du. Oder weiter stillen. Du darfst auch auf die Blutuntersuchung bestehen, weil es dir komsich vorkommt. Denksr du dass dein Mann evtl vehementer sein kann, dann schick ihn.
Und mach dir klar was die einzelnen Optionen für mögliche Ausgänge haben
1) es bleibt so wie es ist. Oder es ändert sich urplötzlich.
2) kind isst durchs abstillen. Oder auch nicht.
3) kind hat einen eisenmangel, fängt durch Substitution an zu essen. Oder nicht.
Egal für was du dich entscheidest, du weißt nicht wirklich was dabei raus kommst. Aber du kannst den Weg entscheiden der für DICH richtig ist. Womit DU dich gut fühlst, ob das jetzt stillen oder abstillen ist.

Ich selbst hab kind 1 mit 13 Monaten wegen kinderwunsch abgestillt und es war rückblickend für mich die richtige Entscheidung. Zugegeben, meine kinder haben immer gegessen aber ich weiß auch dass es einen wirklich sehr stark verunsichern kann wenn das kind nicht isst, aber es verhungert kein kind vor dem gefüllten Teller. Und wenn du wirklich einen Mangel vermutest, dann ist die Blutuntersuchung doch alternativlos?
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juleli
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Re: Kleinkind möchte nur stillen, keine feste Kost

Beitrag von juleli »

Das hast du sehr schön und strukturiert aufgedröselt, vielen Dank.
Tatsächlich hat sich unsere Situation inzwischen ein bisschen verändert. Zum einen weil Frieda als sie wieder ganz gesund war plötzlich von alleine anfing mehr essen zu wollen und es das erste Mal auch eingefordert hat. Das hat mich natürlich gefreut und ich habe auch gemerkt wie es mich entspannt hat, einfach zu merken dass sich da was tut ohne dass ich sie dafür hungern lassen muss. Jetzt haben wir leider gerade Corona und es wird natürlich wieder nicht gegessen sondern nur gestillt. Aber jetzt weiß ich zumindest, dass es wieder wird wenn sie gesund ist und es stresst mich nicht ganz so sehr.
Allerdings waren wir am Montag beim Kinderarzt weil es ihr so schlecht ging und sie wurde wieder mal gewogen und hat das erste Mal in 8 Wochen kein Gewicht zugelegt, was wiederum ein neuer Sorgenfaktor ist. Man muss aber auch dazu sagen dass sie in dieser Zeit laufen gelernt hat und seitdem nur auf Achse ist. Daher denke ich ist das wahrscheinlich noch im Rahmen?
Und ein weiterer neuer Faktor kommt hinzu: ich bin tatsächlich ganz frisch wieder schwanger (das stillen war wohl also kein Hindernis 😜) und merke jetzt schon, dass ich es körperlich anstrengend finde weiterhin so viel zu stillen. Ich möchte auch nicht Tandemstillen, so dass ich bis zur Geburt des Babys irgendwie abgestillt haben will. Das ist etwas wo ich ganz klar weiß, dass ich das brauche, eine Pause vom stillen bevor es von vorne losgeht. Aber natürlich frage ich mich gerade, wie wir das schaffen sollen in den nächsten Monaten, von fast vollstillen hin zum kompletten abstillen?

So das war wieder viel Text, ich danke euch jetzt schon fürs lesen und freue mich über weitere Tips und Ideen!
Mit Theo im Herzen 27.01.2020 und Frieda im Arm 1.10.2021
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Re: Kleinkind möchte nur stillen, keine feste Kost

Beitrag von Sommermama2017 »

Herzlichen Glückwunsch!

Zur Nicht-Zunahme: Wenn Kinder krank sind, müssen sie nicht zunehmen. Da würde ich mir also wenig Sorgen machen.

Vielleicht "hilft," die Schwangerschaft auch beim Abstillen,.Bei manchen bleibt nämlich irgendwann die Milch weg.
Ich würde wahrscheinlich, wenn das Kind wieder gesund ist, möglichst Reduzieren, aber komplett Abstillen erst im Frühling, damit man für die Infektsaison eine Rückfallebene hat... Da müsste ja dann noch eine kleine Pause sein oder?
Liebe Grüße von Sommermama mit L. 07/17 und A. 01/21
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GemeineEsche
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Re: Kleinkind möchte nur stillen, keine feste Kost

Beitrag von GemeineEsche »

Die Kleine hat neulich ein kleines bisschen abgenommen als wir krank waren, ist aber wieder drauf. Sowieso hat sie im letzten Jahr eigentlich nur 1 - max. 2 kg zugenommen.

Zu schwanger: ich kann mir auch Tandemstillen nicht vorstellen und hatte da viele Sorgen.
Bei mir war es tatsächlich so, dass die Milch schnell weniger wurde. Außerdem hatte ich echt keine Kraft mehr und dementsprechend einfach keine Nerven, nachts 4, 5 Mal zu Stillen mit ewigem Nuckeln. Ich hab also öfter abgelehnt, was natürlich häufig ein Drama gab. Da war der Papa hilfreich, er konnte meist mit streicheln und kuscheln beruhigen. Manchmal hat das sogar bei mir geklappt. Festes Rücken reiben oder kraulen am ehesten.
Sie hat dann nach und nach auch weniger nachgefragt. Ich hab mir erst Sorgen gemacht, weil sie nicht gleich mehr gegessen hat. Das kam dann ca. 2 Wochen versetzt.
Mittlerweile sind wir nur noch beim Einschlafstillen, wobei ich glaube das ist nur noch trocken nuckeln, geht auch echt schnell. Mittlerweile schläft sie richtig gut durch und nimmt nachts ab und zu Wasser. Ich lege abends schon eine Banane ans Bett, weil sie morgens direkt Hunger hat.
Ich finde es so gerade sehr entspannt. So 2-3 Monate gebe ich ihr noch, dann schaue ich Mal ob ich aktiv ganz Abstillen möchte (falls es bis dahin nicht von selbst geschehen ist), weil ich nicht möchte dass dann wieder Milch kommt und sie dann wieder "Auf den Geschmack ". In der letzten Schwangerschaft kam bei mir ab der 30. Woche Milch da bin ich regelmäßig ausgelaufen.
Kleine 02/21
Kleiner 06/23
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Re: Kleinkind möchte nur stillen, keine feste Kost

Beitrag von Reh »

Sommermama2017 hat geschrieben: 14.12.2022, 21:33 Herzlichen Glückwunsch!

Zur Nicht-Zunahme: Wenn Kinder krank sind, müssen sie nicht zunehmen. Da würde ich mir also wenig Sorgen machen.

Vielleicht "hilft," die Schwangerschaft auch beim Abstillen,.Bei manchen bleibt nämlich irgendwann die Milch weg.
Ich würde wahrscheinlich, wenn das Kind wieder gesund ist, möglichst Reduzieren, aber komplett Abstillen erst im Frühling, damit man für die Infektsaison eine Rückfallebene hat... Da müsste ja dann noch eine kleine Pause sein oder?
Beim Rehlein hat die Schwangerschaft mit dem Rehkitz zum Abstillen geführt, obwohl ich das gar nicht wollte.
Das Rehkitz würde sich jetzt in dieser Schwangerschaft vermutlich auch gut Abstillen lassen, will ich Aber nicht.
Bei mir war die Milch schon recht bald weniger, das hat zu deutlich weniger stillen geführt.
Die beiden waren bzw sind zwar einige Monate älter, aber wenn du es darauf anlegst, könnte es im Rahmen der Schwangerschaft durchaus gut klappen mit dem Abstillen, schätze ich.
5 * im Herzen, Rehlein 02/18, Rehkitz 07/20, Reh-Mini 03/23

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Elim
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Re: Kleinkind möchte nur stillen, keine feste Kost

Beitrag von Elim »

Herzlichen Glückwunsch zur Schwangerschaft!

Ich habe damals auch in der Schwangerschaft abgestillt, zuerst nachts, weil mir das trocken nuckeln dann ziemlich weh getan hat, denn die Milch ist ziemlich schnell weniger geworden. Ich hatte auch oft das Gefühl, das Stillen verschlimmert meine Übelkeit.

Irgendwann habe ich dann nur noch kurz nachmittags nach dem Kiga und zum einschlafen gestillt. Und dann kam es schnell, dass die Große beim Stillen abends nicht mehr eingeschlafen ist, da haben wir das dann auch ersetzt.

Zuletzt gestillt hat die Große dann irgendwann im Februar, da war sie nochmal richtig krank und da habe ich sie nochmal viel gestillt, weil ich auch Sorge hatte wegen des Gewichts, sie ist schon immer sehr leicht gewesen und hat damals auch wenig gegessen.

Die Kleine kam dann ja im April, bis dahin hatte die Große tatsächlich die Technik verlernt und auch nicht danach gefragt.

Was ich damit sagen will, es muss im Zweifel nicht ewig viel Zeit dazwischen liegen, bis das Baby kommt, damit das Große Kind dann nicht mehr nach dem Stillen fragt.
Unterwegs mit der
großen Schwester (08/18),
der mittleren Schwester (04/20),
kleinem Bruder (10/23) und
dem weltbesten Ehemann/Papa
juleli
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Re: Kleinkind möchte nur stillen, keine feste Kost

Beitrag von juleli »

So nach einer längeren Pause melde ich mich mal wieder… wir waren im Dezember länger verreist und sind jetzt erst seit zwei Wochen wieder zu Hause. Seitdem hat sich aber einiges getan, was auch zu dem passt was ihr so an Erfahrungen bezüglich neuer Schwangerschaft und stillen geschrieben habt!
Tatsächlich hat Frieda seitdem wir wieder zurück sind plötzlich angefangen richtige Portionen zu essen, was uns natürlich sehr freut. Sie isst fast alles, ist total interessiert und fordert es auch richtig ein! Dadurch konnten wir stillen relativ einfach auf Einschlafstillen mittags und abends und 1-2 Mal in der Nacht reduzieren, was für mich schon einen Riesen Unterschied macht. Nachts versuche ich sie immer erstmal mit kuscheln, streicheln, singen zu beruhigen oder gebe ihr Hafermilch aus einem Schnabelbecher, manchmal braucht sie auch was zu Essen nachts. Es dauert zwar teilweise noch recht lange bis sie dann wieder einschläft, aber dafür schläft sie inzwischen schon viel länger am Stück! Also ich glaube wir sind auf einem guten Weg. Ich denke ich werde das Einschlafstillen auch noch bis zum Frühling beibehalten und dann irgendwann ganz abstillen.
Vielen Dank für eure Beiträge und den Austausch hier!
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