7 Wochen Zufüttern - BES - Vollstillen möglich???

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Sylvester21
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7 Wochen Zufüttern - BES - Vollstillen möglich???

Beitrag von Sylvester21 »

Liebe Still- und Trageberatungsmoderatorinnen,

in unserer 7wöchigen Stillgeschichte habe ich bereits zwei Stillberatungen hier im Forum gelesen wie einen Roman und war so gerührt, wenn die Mama es geschafft hat. Ich fand die Hilfestellungen und die Wertschätzung wirklich beeindruckend und deswegen möchte ich mich auch gern um eine Stillberatung „bewerben“, in der Hoffnung, dass ich es vielleicht auch noch schaffen kann. Ich möchte gern versuchen die Zufüttermenge zu reduzieren und brauche dabei Unterstützung, da ich doch auf Grund des schwierigen Stillstartes und unserem sehr leichten Baby häufig verunsichert bin. Leider waren sowohl meine Hebamme, als auch die Stillberaterin der Meinung, dass das Vollstillen wahrscheinlich nicht mehr klappen wird, was mich sehr traurig gemacht hat. Ich will auf der einen Seite weiterkämpfen, auf der anderen Seite frage ich mich aber natürlich auch, ob es noch eine Chance gibt und bin, auch auf Grund der Schmerzen, hin und wieder sehr zweifelnd.

Ich versuche die Rahmenbedingungen so kurz wie möglich zu schildern:

Baby:
Unser Baby (erstes Kind) ist ein Mädchen und wurde am 14.01. in der 42+0 SSW nach Einleitung und sekundärem Kaiserschnitt geboren. Der Kaiserschnitt wurde nötig, da sie in nicht gebärfähiger Gesichtslage lag. Ursprünglich war eine ambulante Geburtshausgeburt geplant, aber so ist’s eben manchmal.

Zufütterung:
Ich wurde bereits am zweiten Tag mit der Zufütterung überrascht, da sie relativ schnell unter die 10% Grenze rutschte und die Milch nur wenig und langsam floss. Außerdem war unser Baby sehr sehr schläfrig und hat sich nicht selbstständig gemeldet. Wir haben immer versucht stillfreundlich zuzufüttern und sind seit ein paar Wochen beim BES, seit gestern beim dünnsten Schlauch (seitdem aber auch wieder mit noch mehr Schermzen). Die Zufüttermenge hat sich bei 400-500ml eingependelt, wobei manchmal auch Ausreißer nach unten mit 200-300ml dabei sind. Da bin ich dann immer hin und hergerissen zwischen Hoffnung und Gewichtsangst.

Stillen:
Eine meiner größten Sorgen ist, dass eine Mahlzeit ca. 1,5h dauert und ich dadurch nicht häufig genug anlegen kann. Wir kommen auf 6-7 Mahlzeiten am Tag, jeder Versuch die Frequenz zu erhöhen hat bis jetzt nicht geklappt. Seit kurzem dürfen wir sie nachts schlafen lassen, was sie glücklicher Weise tut. Sie meldet sich (auch neu) einmal zwischen 3 und 5. Nachts trinkt sie häufig ohne BES, bei der Morgenmahlzeit füttere ich dann 20-60ml zu, die Menge wird dann im Laufe des Tages mehr, bis ca. 450ml. Ich stille zuerst beide Seiten, dann kommt das BES dazu. Wir geben ihr immer 115ml in die Flasche, die sie meist nicht leer trinkt.

Pumpen:
Ich pumpe eigentlich seit Beginn. Früher habe ich versucht nach jeder Mahlzeit nachzupumpen, inzwischen versuche ich einmal am Tag Powerpumpen. Allerdings ist das nicht so einfach: 1,5h stillen + Baby, das nach dem Stillen nicht einschläft und sich nicht ablegen lässt + in den Schlaf tragen + Pumpen und wieder stillen ist eine zeitliche Herausforderung, die ich nicht mehr so richtig zu schaffen vermag. Außerdem habe ich durch die hellen Brustwarzen und ein nicht weggehendes Milchbläschen recht große Schmerzen und will/muss den Brüsten deswegen auch mal eine Pause gönnen. Das Powerpumpen ist auch gefühlt nicht mehr so effektiv wie zu Beginn. Anfangs kamen 60-70ml, seit ein paar Wochen nur noch ca. 30ml. Außerdem ist die Brust nach dem Pumpen immer komplett leer, das Baby beim Anlegen frustriert und ich muss die komplette Mahlzeit zufüttern, das frustriert wiederum mich. Gerne würde ich das Pumpen sein lassen und frage mich, ob das geht oder die Lage verschlechtert...

Ausscheidungen:
Unser Baby hat eigentlich bei jedem Wickeln eine richtig gut nasse Windel und ca. 1x täglich Stuhlgang, damit sind wir sehr zufrieden, da es auch schon andere Zeiten gab.

Stillstart:
Wir haben im Kreissaal direkt das erste Mal angelegt und das hat auch gut funktioniert. Beim Anlegen im Zimmer bekam ich dann direkt ein Stillhütchen *danke dafür* und das war auch noch zu klein, wie sich später herausstellte. Mit Hilfe meiner Hebamme bin ich das nach ca. 2 Wochen zum Glück wieder losgeworden. Unser Baby hat, wie gesagt, viel geschlafen und war nicht so richtig hungrig. Der Milcheinschuss kam zwar am dritten Tag, aber so richtig kam die Milch nicht in Gang. Zu Hause haben wir dann zwei, drei Tage nur gestillt und als sich herausstellte, dass sie weiter abnahm, mussten wir wieder mit der Zufütterung beginnen. Und so ist es seit dem. Der Prolaktinwert wurde inzwischen bestimmt und ist laut Frauenärztin „sehr gut“, weshalb ich kein Domperidon nehme. Ich nehme aber Bockshornklee, Lecithin und trinke Malzbier. Laut der Stillberatung dockt Baby gut an und trinkt auch effektiv, wenn auch langsam. Inzwischen erträgt sie auch die Zeit bis der MSR einsetzt besser.

Künstliche Sauger:
Nach einem einmaligen Ausflug zur Flasche, der mit einer ordentlichen Saugverwirrung belohnt wurde, gibt es nichts künstliches mehr.

Behandlung:
Durch die ungünstige Lage unter der Geburt und die lange Zeit mit künstlichen Wehen hat unser Baby nach der Geburt ziemliche Schmerzen gehabt. Wir sind daher seitdem sie zwei Wochen alt ist in osteopathischer Behandlung. Seitdem sind die Schmerzen besser, also weg, sie hat keine Seitenpräferenz, trinkt gut,wenn auch sehr sehr langsam, ist munter und fröhlich.

Medizinische Besonderheiten:
Eigentlich nichts von dem ich wüsste, außer das nicht weggehende Milchbläschen, welches wirklich dolle nervt.

Gewichts- und Zufütterdaten:


14.01. 3010g KH (8. Perzentile auf Grund der Übertragung)
15.01. 2750g KH
16.01. 2690g KH
17.01. 2744g Hebamme
19.01. 2715g
20.01. 2715g
21.01. 2705g Wiederaufnahme Zufütterung
23.01. 2760g
26.01. 2790g eigene Waage
28.01. 2880g // 260ml PRE
29.01. 2920g // 320ml PRE
30.01. 2950g // 240ml PRE
31.01. 3040g // 270ml PRE
01.02. 3070g // 260ml PRE
02.02. 3100g // 215ml PRE
03.02. 3140g // 210ml PRE
06.02. 3190g // 350ml PRE
07.02. 3280g // 320ml PRE
08.02. 3310g // 390ml PRE
14.02. 3515g // 345ml PRE
15.02. 3565g // 370ml PRE
17.02. 3620g // 470ml PRE
18.02. 3635g
24.02. 3825g
27.02. // 460ml PRE
28.02. // 425ml PRE
01.03. // 345ml PRE
02.03. 3975g // 260ml PRE (lange im Auto, Baby etwas außer Rhythmus)
03.03. // 520ml PRE
04.03. // 530ml PRE
05.03. // 410ml PRE
06.03. 4060g // 265ml PRE



Natürlich ist der Text nun doch etwas länger geworden, was mir leid tut, aber auch wichtig ist. Ich erwarte (leider) keine Wunderm (mehr), hoffe aber darauf, mich hier auf Augenhöhe austauschen zu dürfen und dank eurer tollen Expertise eine Einschätzung zu bekommen.

Hoffnungsvolle und dennoch zweifelnde Grüße, Ella
Alice89
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Re: 7 Wochen Zufüttern - BES - Vollstillen möglich???

Beitrag von Alice89 »

Liebe Ella,
Herzlich willkommen im Forum und Gratulation zur kleinen Tochter!
Deine Geschichte erinnert mich an meine ersten drei Monate mit Baby, mein Alltag bestand quasi nur aus stillen und pumpen. Daher (das war bei uns das Problem): Wurde schon das Zungenbändchen deines Babys von einem Experten angeschaut? Hebammen und Kinderärzte sind da leider häufig nicht sehr gut geschult und attestieren vorschnell, dass alles in Ordnung wäre, aber ein paar Punkte in deiner Beschreibung (sehr lange Mahlzeiten, Schmerzen, schlechte Zunahme) deuten darauf hin, dass sich da eine Abklärung lohnen könnte.

Hier bist du auf jeden Fall in guten Händen!
Sylvester21
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Re: 7 Wochen Zufüttern - BES - Vollstillen möglich???

Beitrag von Sylvester21 »

Liebe Alice,

danke für deine Antwort! Die Stillberaterin hatte an Hand eines kleinen Videos das Zungenbändchen gecheckt und für ok befunden...der KiA nach einem kurzen Blick. Wir wollten gern darauf vertrauen, aber wer weiß, wer weiß...

Wie hat sich denn dein Still- und Pumpmarathon entwickelt? Schön, zu wissen, dass ich nicht die einzige Person auf der Welt bin, die soooooo lange stillt.

Viele Grüße, Ella
Alice89
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Re: 7 Wochen Zufüttern - BES - Vollstillen möglich???

Beitrag von Alice89 »

Das Zungenbändchen wurde durchtrennt, als meine Tochter 3 Monate alt war, und zwei Wochen später hab ich vollgestillt. Da hab ich aber auch schon fast vier Wochen nur mit gepumpter MuMi zugefüttert, genug Milch war also da.

Ich bin kein Experte, aber ich glaube, nur anhand eines Videos hätte man das bei uns nicht erkannt. Unser KiA fand auch alles unauffällig... Hast du schon mal Zungenbändchen + deine Stadt gegoogelt? Ich hab so glücklicherweise eine Stillberaterin gefunden, die nur 10 km entfernt war.

Was mir aber gerade noch auffällt: 115 ml sind eine riesige Portion, vor allem als Zufütterung. Hast du mal versucht, nur 50 bis 60 ml anzubieten und dafür doppelt so oft?
Sylvester21
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Re: 7 Wochen Zufüttern - BES - Vollstillen möglich???

Beitrag von Sylvester21 »

Hallo,

@ Alice: herzlichen Glückwunsch, dass es bei dir dann doch noch so problemlos geklappt hat! Das freut mich sehr.

wir waren gestern zur U3 und der KiA hat das Zungenbändchen, auch mit Hinweis auf die Stillprobleme, noch mal angeschaut. Alles ist in Ordnung! Er ist auch mit dem Gewicht absolut zufrieden. Sie ist halt wahnsinnig lang - 8cm in 8 Wochen :shock: - und wird wohl einfach schmal sein, aber immerhin ist sie ein paar Perzentilen nach oben geklettert.

Das mit den 115ml ist natürlich so eine Sache, und unter anderem auch eine Frage, die ich gern an die Stillberaterin stellen würde. Sie trinkt eben eher selten am Tag, dafür aber lange und viel, muss ja irgendwie auf ihre Menge kommen. Und ich hätte Sorge, dass Sie nicht satt und zufrieden ist, wenn ich die Zufüttermenge reduziere - und das will ich natürlich nicht unbedingt. Sie trinkt die 115ml seltenst aus, aber es kann schon mal passieren, dass sie bis zu 100ml nimmt.

Einen wunderschönen sonnigen Donnerstag allen Mitlesenden von Ella und Baby
IrisMads
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Re: 7 Wochen Zufüttern - BES - Vollstillen möglich???

Beitrag von IrisMads »

Wenn Sie 115 ml trinkt, ist sie erstmal satt. Und dann dauert es jis sie Hunger hat.
Du Kunst ja kicht die Gesantmenge am Tag reduzieren.

Aber ich würde versuchen 70 ml anzubieten

Erst Brust pur , dann Mot BES , so wird deine Brust stimuliert und sie bekommt essen, und dafür wird sie aber dann alle 2 Stunden etwas wollen. So kommst fu auch auf die empfohlene Stillanzahl von 10 bis 12 mal am Tag.

Lass dich durch die Verpackung der Nahrung nicht irritieren. Diese Angaben sind für reine " Flaschenkinder" , du möchtest ja aber noch stillen.
Mit Sternchen 01/07, dem Murkel 11/07 , dem langersehnten Wunder Knuti 01/21 und 2 tollen Katern
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deidamaus
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Re: 7 Wochen Zufüttern - BES - Vollstillen möglich???

Beitrag von deidamaus »

Hallo Sylvester,

ich melde mich im Laufe des Tages bei dir.

Liebe Grüße
Deidamaus
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Re: 7 Wochen Zufüttern - BES - Vollstillen möglich???

Beitrag von deidamaus »

Hallo Sylvester,

herzlich willkommen hier im Forum.

Danke erstmal für die Infos und die ausführliche Datensammlung.
Sylvester21 hat geschrieben: 07.03.2022, 13:03 Ich wurde bereits am zweiten Tag mit der Zufütterung überrascht, da sie relativ schnell unter die 10% Grenze rutschte und die Milch nur wenig und langsam floss. Außerdem war unser Baby sehr sehr schläfrig und hat sich nicht selbstständig gemeldet. Wir haben immer versucht stillfreundlich zuzufüttern und sind seit ein paar Wochen beim BES, seit gestern beim dünnsten Schlauch (seitdem aber auch wieder mit noch mehr Schermzen). Die Zufüttermenge hat sich bei 400-500ml eingependelt, wobei manchmal auch Ausreißer nach unten mit 200-300ml dabei sind. Da bin ich dann immer hin und hergerissen zwischen Hoffnung und Gewichtsangst.
Pre sollte man nicht mit dem dünnsten Schlauch zufüttern, da die Milch dadurch sehr langsam fließt. Der dünnste Schlauch ist für Muttermilch geeignet. Dein Baby muss dann unter Umständen ein sehr starkes Vakuum aufbauen, was deine Brustwarzen beanspruchen kann. Steige also auf den mittleren Schlauch um.
Eine meiner größten Sorgen ist, dass eine Mahlzeit ca. 1,5h dauert und ich dadurch nicht häufig genug anlegen kann. Wir kommen auf 6-7 Mahlzeiten am Tag, jeder Versuch die Frequenz zu erhöhen hat bis jetzt nicht geklappt. Seit kurzem dürfen wir sie nachts schlafen lassen, was sie glücklicher Weise tut. Sie meldet sich (auch neu) einmal zwischen 3 und 5. Nachts trinkt sie häufig ohne BES, bei der Morgenmahlzeit füttere ich dann 20-60ml zu, die Menge wird dann im Laufe des Tages mehr, bis ca. 450ml. Ich stille zuerst beide Seiten, dann kommt das BES dazu. Wir geben ihr immer 115ml in die Flasche, die sie meist nicht leer trinkt.
Das sind sehr lange Trinkdauern, wodurch die Gesamtzahl der Stillmahlzeiten deutlich sinkt. Hier ist der wichtigste Ansatzpunkt, damit sich deine Milchmenge hoffentlich bald erhöht. Biete die nächsten Tage lediglich 50-60 ml pro Mahlzeit mit dem BES an, dafür insgesamt 8 Mal am Tag. Stille zuerst beide Seiten (ohne BES oder mit geschlossenem Schlauch) und dann öffne den Schlauch vom BES. Es sollten dabei 1-2 Tropfen pro Sekunde aus dem Schlauch kommen (teste das vor dem Stillen, bei mittlerem Schlauch, mittlerer Höhe der Flasche und offenen Zweitschlauch sollte das aber passen). Nachts brauchst du nichts zuzufüttern. Versuche dein Baby beim Stillen wach zu halten (kitzeln, ausziehen, Seite wechseln, ...), damit es zügig trinkt und wach bleibt. Tagsüber sollte der Abstand von Stillbeginn zu Stillbeginn etwa 2 h betragen, nachts sind auch 3 bis maximal 4 h okay. Wecke dein Baby dazu auf jeden Fall auch auf. Idealerweise sollten es 10-12 Mahlzeiten am Tag sein.

Damit du nicht von jetzt auf gleich zu viel machen musst, versuche es zuerst mit 8 Mahlzeiten pro Tag und dann steigere dies jeden Tag um eine Mahlzeit. Ganz wichtig ist es, das du dein Baby beim Stillen wach hältst und sobald dein Baby nur noch nuckelt, die Seite wechselst, es versuchst wieder aufzuwecken, an den Füßen kitzelst etc. Nach etwa 45 min darfst du die Mahlzeit gerne beenden. Achte mal darauf, wie häufig dein Baby schluckt und berichte mal, wie eine Stillmahlzeit genauer läuft.
Ich pumpe eigentlich seit Beginn. Früher habe ich versucht nach jeder Mahlzeit nachzupumpen, inzwischen versuche ich einmal am Tag Powerpumpen. Allerdings ist das nicht so einfach: 1,5h stillen + Baby, das nach dem Stillen nicht einschläft und sich nicht ablegen lässt + in den Schlaf tragen + Pumpen und wieder stillen ist eine zeitliche Herausforderung, die ich nicht mehr so richtig zu schaffen vermag. Außerdem habe ich durch die hellen Brustwarzen und ein nicht weggehendes Milchbläschen recht große Schmerzen und will/muss den Brüsten deswegen auch mal eine Pause gönnen. Das Powerpumpen ist auch gefühlt nicht mehr so effektiv wie zu Beginn. Anfangs kamen 60-70ml, seit ein paar Wochen nur noch ca. 30ml. Außerdem ist die Brust nach dem Pumpen immer komplett leer, das Baby beim Anlegen frustriert und ich muss die komplette Mahlzeit zufüttern, das frustriert wiederum mich. Gerne würde ich das Pumpen sein lassen und frage mich, ob das geht oder die Lage verschlechtert...
Die Brust ist nie komplett leer, da die meiste Milch direkt beim Stillen oder Pumpen gebildet wird. Jedoch kann es dann sein, dass der MSR schwieriger auszulösen ist. Wir schauen jetzt mal, wir es sich entwickelt, wenn du die Stilldauer etwas begrenzt und häufiger anlegst.

Was machst du wegen des Milchbläschens? Sind drine Brustwarzen wund, rissig, gerötet oder sind sie nach dem Stillen bläulich verfärbt und generell kälteempfindlich?

Super, dass ihr das Stillhütchen so schnell wieder losgeworden seid.
Ich nehme aber Bockshornklee, Lecithin und trinke Malzbier. Laut der Stillberatung dockt Baby gut an und trinkt auch effektiv, wenn auch langsam. Inzwischen erträgt sie auch die Zeit bis der MSR einsetzt besser.
Bockshornklee ist gut. In welcher Dosierung nimmst du ihn? Lecithin auch, Malzbier kannst du weglassen, wenn du es nicht magst.
14.01. 3010g KH (8. Perzentile auf Grund der Übertragung)
15.01. 2750g KH
16.01. 2690g KH
17.01. 2744g Hebamme
19.01. 2715g
20.01. 2715g
21.01. 2705g Wiederaufnahme Zufütterung
23.01. 2760g
26.01. 2790g eigene Waage
28.01. 2880g // 260ml PRE
29.01. 2920g // 320ml PRE
30.01. 2950g // 240ml PRE
31.01. 3040g // 270ml PRE
01.02. 3070g // 260ml PRE
02.02. 3100g // 215ml PRE
03.02. 3140g // 210ml PRE
06.02. 3190g // 350ml PRE
07.02. 3280g // 320ml PRE
08.02. 3310g // 390ml PRE
14.02. 3515g // 345ml PRE
15.02. 3565g // 370ml PRE
17.02. 3620g // 470ml PRE
18.02. 3635g
24.02. 3825g
27.02. // 460ml PRE
28.02. // 425ml PRE
01.03. // 345ml PRE
02.03. 3975g // 260ml PRE (lange im Auto, Baby etwas außer Rhythmus)
03.03. // 520ml PRE
04.03. // 530ml PRE
05.03. // 410ml PRE
06.03. 4060g // 265ml PRE
Die Zunahme ist sehr reichlich, was auch erklärt, weshalb dein Baby mit recht wenig Stillmahlzeiten auskommt, es ist einfach ordentlich satt. Ich denke also, dass du die Zufüttermenge doch deutlich reduzieren kannst.

Aber jetzt starten wir erstmal damit, dass du dein Baby versuchst mehr zum zügigen Trinken zu animieren und pro Mahlzeit weniger zufütterst. Insgesamt pro Tag trotzdem 450 ml (wie bisher im Schnitt auch), aber auf kleinere Portionen verteilt.

Probiere es morgen aus, wie es klappt, wenn du weniger anbietest. Wenn es nicht gleich 8 Mahlzeiten mit 50-60 ml sind, ist das okay. Teste dich an das häufigere Stillen mit weniger Zufütterung ran.

Ich melde mich dann täglich und dann sehen wir, wie es läuft. Notiere dann bitte täglich
Datum
Gewicht (einmal am Tag wiegen unter gleichen Bedingungen)
Stillhäufigkeit
Zufütterhäufigkeit
Menge an zugefüttert Milch, die getrunken wurde
Abpumphäufigkeit und Menge
Stuhl- und Urinwindeln

und setze obige Liste damit fort.

Passt das für dich?

Liebe Grüße
Deidamaus
Liebe Grüße von deidamaus, ModTeam-Stillberatung
mit den drei Mäusen (Grosse 12/06, Mittlerer 5/10 und Kleiner 4/13)

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Re: 7 Wochen Zufüttern - BES - Vollstillen möglich???

Beitrag von Sylvester21 »

Liebe Deidamaus,

danke, danke, danke!!! Es fühlt sich unglaublich gut an, dass du nach uns schaust. Das gibt Sicherheit und ersetzt ein wenig das verloren gegangene Vertrauen. Tatsächlich haben wir es in den letzten Tag schon geschafft, 8x am Tag zu stillen, damit bin ich schon ein wenig zuversichtlicher, dass wir auch noch mehr schaffen können.
Das sind sehr lange Trinkdauern, wodurch die Gesamtzahl der Stillmahlzeiten deutlich sinkt. Hier ist der wichtigste Ansatzpunkt, damit sich deine Milchmenge hoffentlich bald erhöht. Biete die nächsten Tage lediglich 50-60 ml pro Mahlzeit mit dem BES an, dafür insgesamt 8 Mal am Tag.
Ich versuche das! Häufig hat sie sowieso nicht die ganze Menge getrunken, aber manchmal war sie eben auch noch sehr deutlich in ihrem Nachschlagbedürfnis, und das würde mich beunruhigen. Also konkret: Was mache ich, wenn die 50-60ml alle sind und sie noch Hunger zeigt? Außerdem besorgt mich, dass sie eben so schwierig einschläft nach dem Essen und eigentlich nach den zwei Stunden häufig noch wach ist bzw. gerade einschläft. Meinst du, das würde sich regulieren??? Aktuell ist sie auch gerade kränklich und schläft schlecht, was uns aber letzte Nacht jede Menge Stillmöglichkeiten eröffnet hat *gähn* *juhu*.
Was machst du wegen des Milchbläschens? Sind drine Brustwarzen wund, rissig, gerötet oder sind sie nach dem Stillen bläulich verfärbt und generell kälteempfindlich?
Ach ja, das Milchbläschen: Ich habe es zwei mal angepiekst, mit mäßigem Erfolg. Feuchtwarme Kompressen vorm bzw. nach dem Anlegen, Rotlicht (weiß nicht, ob das was hilft), Lanolin hilft ganz gut, damit es weicher bleibt. Und Anlegen trotz Schmerzen, und das hilft auch ein wenig. Aber weg geht es nicht.... Die Brustwarze ist gerötet, mal hellrot, mal weißlich schimmernd. Die dicke Milch ist mal mehr mal weniger deutlich zu sehen, aber der weiße Punkt ist immer da. Nach dem Stillen sind sie eher weißlich, als bläulich.

Der rote Schlauch hat sich direkt disqualifiziert, das hat so weh getan, das ging gar nicht.
Bockshornklee
Der Vorrat ist aufgefüllt, ich nehme aktuell 3x3. Und kannst du was zu dem Lecithin sagen? Die Hebamme sagte nur, dass ich welches nehmen kann, nicht aber wie viel.
Stillmahlzeit
Seit 2 Tagen klappt es ganz gut, ca. 1h: Wenn sie entspannt Hunger hat und nicht drüber ist, dockt sie relativ zügig an und trinkt meiner Ansicht nach gut, ca. 5 Minuten zügig. Dann massiere ich die Brust ein wenig, und wir kommen auf 10-15Min okayes trinken. Wenn ich wechseln will schreit sie erstmal auf, gefolgt von hektischem Andocken, Abdocken, Wiederhabenwollen, und mäßigem Trinken oder träumen. Sie versucht dann auch häufiger "mit der Brustwarze abzuhauen"... Das BES nehme ich erst danach dazu. Den Schlauch nimmt sie nicht so gerne, was sich darin äußert, dass sie schnell unruhig wird, teilweise schlecht andockt. Wenn es dann aber läuft, haut sie richtig rein und wird ungemütlich, wenn ich es ihr nehmen will. Soll sie mit dem BES auch an beiden Seiten trinken, oder reicht eine? Und trinkt sie beim BES wirklich noch Muttermilch mit oder ist das eher zu vernachlässigen? Soll ich den Milchfluss ab und an unterbrechen, um sie nicht "zu verwöhnen" oder soll ich es durchlaufen lassen? Das hat ja auch immer Auswirkungen auf die Länge der Mahlzeit.

Ich würde jetzt versuchen sie zwischen den Brüsten zu wickeln, in der Hoffnung, sie dann nicht wieder aus der Schläfrigkeit zu reißen.

Unsere aktuellen Daten:

14.01. 3010g KH (8. Perzentile auf Grund der Übertragung)
15.01. 2750g KH
16.01. 2690g KH
17.01. 2744g Hebamme
19.01. 2715g
20.01. 2715g
...
06.03. 4060g // 265ml PRE
07.03. 4125g // 7x Stillen // 5x BES // 475ml PRE // 1x gepumpt 20ml
08.03. 4200g // 7x Stillen // 6x BES // 480ml PRE // nicht gepumpt
09.03. 4085g (vor dem Essen) // 8x Stillen // 4x BES // 250ml PRE // nicht gepumpt
10.03. 4215g // 9x Stillen // 6x BES //415ml PRE // nicht gepumpt
11.03. ------ // 10x Stillen // 6x BES // 425ml PRE // nicht gepumpt

Vielen Dank noch einmal, ich kann noch gar nicht glauben, dass wir so ein Glück haben! Eure Arbeit ist großartig!
Ein schönes Wochenende für euch und viele Grüße, Sylvester
Sommermama2017
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Re: 7 Wochen Zufüttern - BES - Vollstillen möglich???

Beitrag von Sommermama2017 »

Wenn du nach dem BES noch Hunger vermutest, ist hier, glaube ich, das der Ratschlag: erstmal auf den Arm nehmen, rumtragen, anders beruhigen. Wenn das Baby gar nicht zu beruhigen ist, dann nochmal anlegen, aber ohne BES. Durch die kurze Pause beim Rumtragen kann dann gut der nächste MSR beim Stillen ausgelöst werden und es kommt nochmal ein bisschen was.
Ich glaube, manche Babys müssen erst wieder lernen, dass der Magen nicht übervoll sein muss, um satt zu sein und dass es ja bald wieder was gibt.
Liebe Grüße von Sommermama mit L. 07/17 und A. 01/21
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