Baby tragen und Kleinkind begleiten

[AllerLiebst]

Ich würde sagen, der Abstand Deiner Kinder ist dafür eigentlich ganz gut. Mit fast drei (ist hier jetzt gerade der jüngste) wird dein älteres Kind schon recht selbstständig sein und auch schon viel verstehen. Du wirst mit ihm Kompromisse schließen können: auf der Schaukel anschubsen, statt nah an den Ententeich; bis zur nächsten Laterne vorradeln und dort warten; ...

Mensch kann mit Baby im Tuch notfalls kurz sprinten, wenn man den Kopf dabei mit der Hand zusätzlich stützt. So was wir uns Klettergerüst einziehen und potentielle Stütze abfangen hab ich spätestens ab dem zweiten Kind eigentlich nicht mehr gemacht. Hier gilt (mit Ausnahme von schaukeln), dass nur Spielgeräte benutzt werden können, auf die das Kind allein draufkommt. Und wenn sie allein draufkommen, sind sie in den meisten Fällen auch sicher genug, um es allein zu meistern. Wenn mir Sachen wirklich zu gefährlich sind, erkläre ich das genau so. In “unserem“ Tierpark gibt es einen sehr großen Spielplatz mit teilweise gefährlichen und schlecht zu überblickenden Spielgeräten. Da hab ich dann schon gesagt: “Da darfst Du heute nicht drauf. Ich bin alleine mit euch und habe das Flöhchen im Tuch. Ich habe Angst, dass Du abrutscht und ich Dich nicht retten kann. Wenn Papa nächstes mal mitkommt, kannst Du das ausprobieren.“ Ähnliches galt hier im Zusammenhang mit Gewässern. Meine Kinder konnten das in solchen Situationen eigentlich immer gut akzeptierten.

Stillen im Tuch oder in der TH geht mit etwas Übung recht gut. Oder halt alles lösen, klassisch anlegen und das Baby dabei mit dem Tuch und der Tragejacke zudecken. Wickeln auf dem Spielplatz geht von Frühjahr bis Herbst problemlos, notfalls auch im Winter.

[koalina]

Krümelchen zog kurz nach Geburt auf den Rücken um und blieb dort dauerhaft. So hatte ich die Hände frei. Im Notfall geht auch Rennen mit Baby im Tuch, musste ich in einer Gefahrensituation tun. Vieles ergibt sich von allein im Laufe der Zeit.

[andallthatjazz]

Die Bedenken meiner Mutter bezogen sich weniger auf den Umgang mit dem großen Kind, also im weitesten Sinne Kommunikation, als eher auf die Nähe zum kleinen. Also, dass das Neugeborene dann vielleicht doch ans eigene Bett gewöhnt wird, Kinderwagen fährt und tagsüber ständig abgelegt wird etc.
Und das scheint hier im Forum ja nicht die gängige Praxis zu sein
Respekt an alle, die ihr Baby nach hinten im Tuch auf den Rücken bekommen und sich damit sogar raus trauen, also im Ernstfall draußen auch alleine sicher absetzen könnten Mit Zauberelfchen hab ich ein festes Tragetuch nicht Mal vorn gescheit binden können (außer diesen geknoteten Hüftsitz, auf dem das Kind einfach drauf sitzt ). Da sollte ich vielleicht mit Üben anfangen
Ansonsten vermute ich auch, dass es primär auf Ausflüge als ganze Familie, also mit Papa, rauslaufen wird
Danke auf jeden Fall für eure Berichte

[AnnieMerrick]

Hallo ihr Trageexperten, vor allem die geschwistererprobten unter euch sind gefragt
meine Mama hat mir dieses Wochenende den Floh ins Ohr gesetzt, dass sämtliche AP-Basics mit zwei kleinen Kindern nicht mehr funktionieren
Ich weiß natürlich, dass das Quatsch ist, für die meisten Sachen fällt mir auch direkt eine Lösung ein
Aber beim Draußen-Sein lösen sich die Fragezeichen einfach nicht auf, deshalb die Frage, wie löst ihr folgende Situationen:
- draußen dem großen Kleinkind auf Laufrad hinterherrennen mit Baby im Tuch?
- auf dem Spielplatz ums Klettergerüst herumtigern und im Notfall des Absturzes zugreifen zu können? Kann man 10+kg im Freiflug fangen, ohne das Baby vor der Brust zu erquetschen?
(nicht direkt aufs Tragen bezogen, aber vielleicht kann jemand trotzdem was dazu sagen: in der kalten Jahreszeit draußen stillen, wenn das Kleinkind lange draußen sein will, ohne komplett abzufrieren?)

Liebe Grüße

Ja, man kann 20 kg fangen, wenn frisch Geborenes vorn dranhängt.

Man kann k1 hinten und k2 vorn tragen, wenn k1 beim Sturz doof gefallen ist

Es gibt einFoto von mir bei minus 15 grad. K1 rodelt, ich stille k2 auf dem 2 Schlitten. Eingehuschelt in 2 decken.

Oder im sommer: vorn frisch geschlüpft k2. K1 im Wasser. Mama bis zu den knien im Wasser und noch Wochenfluss

Geht alles. Einfach probieren. Außer k1 vom klettergerüst fallen lassen. Das ist völlig uncool

Geht alles

[Sommermama2017]

Also eigenes Bett nein. Bzw., ja, sie schläft da drin, aber es ist direkt anschließend an meins , also schon Familienbett. Das ist doch mit dem Stillen viel praktischer, egal, wie viele Geschwister es gibt.
Kiwa: hab ich auch bei der Großen genutzt, ich hab wenn, dann eher in der Wohnung getragen. Draußen weniger. Aber wenn das Baby den nicht total schrecklich findet, finde ich das auch nicht so verwerflich. Ich kann damit halt mehr transportieren.
Tagsüber ablegen: hm, nicht unbedingt mehr. Aber zusätzlich musst du bedenken: Es liegt da ja nicht alleine rum!! Es hat ein großes Geschwisterchen, das es beobachten und von ihm lernen kann!! Deswegen finde ich es auch nicht schlimm, wenn es häufiger abgelegt wird, als das große Kind als Baby, weil die Situation anders ist. Und natürlich nicht schreiend(!) abgelegt.

Ja, das Kleinere Kind muss früher warten lernen als das Große damals. Aber dafür hat es Kind-Bespaßung durch das Große, das konnten wir dem 1. einfach nicht bieten.

[AllerLiebst]

Baby im Tuch auf dem Rücken ist Dein Jocker! Draußen ist es gut, aber drinnen unschlagbar. Haushalt, kochen, basteln mit dem großen Kind, ... geht alles viel besser, wenn das Baby auf dem Rücken schläft. Nur selbst kann man sich dann nicht mit hinlegen. Aber das geht ab dem zweiten ja idR sowieso nicht mehr. Bei der Großen hab ich erst mit etwa einem halben Jahr angefangen, auf dem Rücken zu tragen, und es lange nicht perfekt hinbekommen. Die Mittlere war bei den ersten Versuchen so etwa 10 Wochen. Den Kleinen hab ich mit knapp zwei Wochen das erste mal nach hinten verfrachtet.

Bezogen auf das Baby hätte ich wenig Bedenken. Einzig vielleicht bezüglich Dingen wie Autofahren (haben hier alle drei gehasst). Bei der Großen haben wir f Fahrten vermieden. Bei den Jüngeren ging das nur eingeschränkt und die mussten dann da halt manchmal für 15 min durch. Aber alle wurden nach Bedarf gestillt. Getragen wurden die Jüngeren wahrscheinlich sogar eher mehr. Geschlafen haben alle direkt neben mir. Kind 2 und 3 ließen sich aber tagsüber manchmal mit Glück aus dem Tuch in die Federwiege ablegen. Kind 3 wurde dort auch manchmal kurz von Kind 1 bespasst, wenn ich mich gerade im Kind 2 kümmern musste.

[pqr]

Hier war es so, dass Nummer 2 eher viel mehr Körperkontakt brauchte als Nr. 1.
Das Babybay hatte ich nach ein paar Wochen verkauft, da sie direkten Körperkontakt brauchte, und tags war sie entweder im Tuch, auf dem Arm oder auf dem Schoß.
Davon ab, dass so auch die Möglichkeiten des älteren Kindes, Nr.2 irgendwie weh zu tun,geringer waren.

[Kaba]

Puh, also Kinderwagen nutzen und zufrieden schlafendes Baby ablegen sehe ich jetzt so gar nicht im Konflikt zu bedürfnis- und/oder bindungsorientierter Erziehung. Hier wurde der Kinderwagen von Anfang an geliebt, getragen wurde trotzdem täglich und lange. Ablegen ging nicht immer, alleine nach dem Einschlafstillen weiterschlafen schon sehr früh (in unserem Bett). Es geht doch darum, die Bedürfnisse des Kindes wahrzunehmen und, so gut es eben die Situation zu lässt, zu erfüllen. Klar, in den ersten Monaten sollte das Bedürfnis möglichst oft schnell und passend erfüllt werden, aber das heißt doch trotzdem nicht, dass Ablegen oder Kinderwagen keine Option sind. Kommt halt auf das Kind an, ob es das in Ordnung findet. Meine 2,5 jährige ist krank und hat heute auf mir (und dem Babybauch) Mittagsschlaf gemacht. Im Alter von drei Wochen ist sie aber manchmal einfach im Stubenwagen neben mir eingepennt. Das ist für mich beides AP, weil es den momentanen Bedürfnissen des Kindes entspricht (und meinen, deshalb hab ich sie heute dann irgendwann von mir runtergerollt, auf dem Rücken liegen geht nämlich eigentlich schon nicht mehr gut ).

Das Neugeborene ans eigene Bett gewöhnen, während das Dreijährige im Familienbett schläft fände ich allerdings tatsächlich etwas fies

Ich glaube, es kann schon eine ordentliche Umstellung fürs ältere Kind sein. Fürs jüngere Kind sehe ich da echt wenig "Gefahr", wenn man grundsätzlich bedürfnisorientiert eingestellt ist und dann noch den Mutterinstinkten nach Geburt seinen Lauf lässt. Egal, welche Kompromisse im Alltag dann geschlossen werden. Einzelkinder sind ja biologisch und evolutionär und so auch eher die Ausnahme.

Und noch ein Gedanke: ich weiß nicht, wie deine Mutter da ist, aber in der Generation war ja noch eher ein anderer Erziehungsstil verbreitet (oder dessen Nachwirkungen...). Und die Idee, das "Kind nicht so zu verwöhnen" sitzt ja schon oft noch tief. Ich könnte mir auch vorstellen, dass der Kommentar eher da seinen Ursprung hat - so nach dem Motto "Tja, beim ersten Kind funktioniert das ja vielleicht noch, beim zweiten wirst du dich noch wundern!".

(OT: ich ärger mich immer noch über die Krankenschwester, die nach OP mit Vollnarkose bei 10 Wochen (!!) altem Baby zu uns meinte: "Sie war im Aufwachraum erst zufrieden, als ich sie hochgenommen habe, sie wird wohl viel getragen? Jaja, beim ersten Kind geht das noch, das sind die Erstlingseltern!" Hallo, das Kind war keine 3 Monate alt und hat gerade eine OP hinter sich?!?!)

[koalina]

Traue dich! Krümelchen zog an Tag 7 oder 8 auf den Rücken. Genau weiss ich es nicht mehr. Es gibt U Tube Videos und evtl kann es dir wer zeigen. Z b Trageberaterin. Oder wer aus dem Forum.