Bedürfnisorientiert schlafen

Wiege oder Familienbett? Allein oder zusammen? Wie schlafen wir alle am besten?

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Reh
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Re: Bedürfnisorientiert schlafen

Beitrag von Reh »

Meeresbrise hat geschrieben: 11.02.2022, 19:07
Reh hat geschrieben: 11.02.2022, 16:51
Kambly hat geschrieben: 11.02.2022, 14:04 Davon darfst du dich auch langsam lösen. Lernt dein Kind, dass auch Mama und Papa Bedürfnisse haben, schadet es ihm ganz sicher nicht und es ist trotzdem (oder grad drum) bedürfnisorientiert.
Das mag ich unterschreiben. Auch Eltern haben Bedürfnisse. Am Anfang stellen sie die ganz stark zurück, weil Neugeborene noch gar nicht warten können und auch noch nicht verstehen können, dass Eltern auch Bedürfnisse haben.
Aber je älter das Kind wird, desto wichtiger ist es, dass es lernt, dass auch andere Personen Bedürfnisse (und auch Grenzen) haben, und dass man diese Grenzen nicht einfach niedertrampelt, und dass auch Bedürfnisse anderer gestillt werden müssen.
Ab wann ist das ca. ab 1 Jahr schon?
Ich würde sagen, Schritt für Schritt.
Zum Beispiel beim Rehkitz gehe ich auf die Toilette, auch wenn es protestiert. Aber wenn es gar zu schwer auszuhalten wird, dann nehme ich es auch mal auf den Schoß und wir kuscheln.
Das Rehlein darf mich nicht mehr anfassen, wenn ich auf der Toilette bin und ich arbeite daran, dass es wenn möglich nicht mehr im Badezimmer ist - aber auch da, wenn es nicht aushalten kann, vor der Tür zu warten, darf es rein.
Und da klappt es dann jeden Tag eine Minute länger, oder halt auch mal gar nicht zwischendurch, bei Krankheit oder so, bei beiden Kindern, auf ihrem jeweiligen Level.

Beim Schlafen wäre da meine Idee, dass ich mich zum gemeinsamen Einschlafen mit ins Beistellbett lege und dann, wenn das Kind schläft, mich ins große Bett rüber zu legen. Wenn das Kind dann nach 5 Minuten aufwacht, schlafen wir den Rest der Nacht gemeinsam (oder ich probiere es ein paar Stunden später nochmal, oder es darf mal auf dem Papa schlafen).
Und dann sind es mal 10 Minuten, bis es aufwacht. Und bei uns kam einmal die Nacht, da schlief das Kind dann plötzlich 5 Stunden ohne mich weiter. Einfach so.
Und dann wieder Wochen, in denen ich nicht mal für eine Minute weg konnte und der Papa eine oder zwei Stunden das Kind herumtragen musste, damit ich überhaupt mal schlafen konnte.

Da Gibt es nicht mal für das eine Kind ein Patentrezept ;)
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Re: Bedürfnisorientiert schlafen

Beitrag von Seifenblasenfrau »

Meeresbrise hat geschrieben: 11.02.2022, 19:07
Reh hat geschrieben: 11.02.2022, 16:51
Kambly hat geschrieben: 11.02.2022, 14:04 Davon darfst du dich auch langsam lösen. Lernt dein Kind, dass auch Mama und Papa Bedürfnisse haben, schadet es ihm ganz sicher nicht und es ist trotzdem (oder grad drum) bedürfnisorientiert.
Das mag ich unterschreiben. Auch Eltern haben Bedürfnisse. Am Anfang stellen sie die ganz stark zurück, weil Neugeborene noch gar nicht warten können und auch noch nicht verstehen können, dass Eltern auch Bedürfnisse haben.
Aber je älter das Kind wird, desto wichtiger ist es, dass es lernt, dass auch andere Personen Bedürfnisse (und auch Grenzen) haben, und dass man diese Grenzen nicht einfach niedertrampelt, und dass auch Bedürfnisse anderer gestillt werden müssen.
Ab wann ist das ca. ab 1 Jahr schon?
Lies mal Jesper Juul - Nein aus Liebe. Ich meine, er schreibt schon auf der ersten Seite, dass man seinem Einjährigen keinen Gefallen damit tut, jeden Wunsch über die eigenen Grenzen hinaus zu erfüllen. Der Autor ist bedürfnisorientiert, hat aber immer die gesamte Familie im Blick, denn unglückliche Eltern können ihr Kind nicht glücklich machen.
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rueckenwind
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Re: Bedürfnisorientiert schlafen

Beitrag von rueckenwind »

Ich glaube ja, das "darf" man von Anfang an - man muss nur die Geduld aufbringen, es angemessen zu begleiten. Wenn man nicht allein erziehend ist, dann gibt es ja auch noch eine andere Person, die einen Teil der Bedürfnisbefriedigung übernehmen kann!

Meine Jüngste bspw knibbelt schon seit ihren ersten Lebenswochen an meiner Brust herum während sie stillt, das fand ich schon immer sehr nervig und zunehmend schmerzhaft. Anfangs habe ich es manchmal in einem gewissen Rahmen zugelassen, damit sie gut einschlafen konnte, dann habe ich Dinge als Ersatz angeboten, mittlerweile unterbinde ich das recht konsequent. Und ja, manchmal gibt es dann Tränen und Wut, meist einigen wir uns irgendwie und neulich musste sie dann damit klar kommen, dass ihr Papa sie in den Schlaf begleitet hat. Ich bin mir sicher, dass ein Kind keinen Schaden davonträgt, wenn es erfährt, dass auch die Eltern Bedürfnisse, Wünsche etc haben, eher im Gegenteil!
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Re: Bedürfnisorientiert schlafen

Beitrag von Seifenblasenfrau »

rueckenwind hat geschrieben: 11.02.2022, 20:42 Ich glaube ja, das "darf" man von Anfang an - man muss nur die Geduld aufbringen, es angemessen zu begleiten. Wenn man nicht allein erziehend ist, dann gibt es ja auch noch eine andere Person, die einen Teil der Bedürfnisbefriedigung übernehmen kann!

Meine Jüngste bspw knibbelt schon seit ihren ersten Lebenswochen an meiner Brust herum während sie stillt, das fand ich schon immer sehr nervig und zunehmend schmerzhaft. Anfangs habe ich es manchmal in einem gewissen Rahmen zugelassen, damit sie gut einschlafen konnte, dann habe ich Dinge als Ersatz angeboten, mittlerweile unterbinde ich das recht konsequent. Und ja, manchmal gibt es dann Tränen und Wut, meist einigen wir uns irgendwie und neulich musste sie dann damit klar kommen, dass ihr Papa sie in den Schlaf begleitet hat. Ich bin mir sicher, dass ein Kind keinen Schaden davonträgt, wenn es erfährt, dass auch die Eltern Bedürfnisse, Wünsche etc haben, eher im Gegenteil!
Oh ja, auf jeden Fall! Das ist ein sehr gutes Beispiel. Ich denke auch, es ist viel mehr das Trösten und Dasein, als das Wunschablesen, das macht, das Kinder sich geborgen und geliebt fühlen.
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Fink
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Re: Bedürfnisorientiert schlafen

Beitrag von Fink »

Ich mag mich auch meinen Vorrednerinnen anschliessen!

Würde ich meinem bald 13monatigem nicht meine Bedürfnisse und Grenzen zeigen, würde ich ständig gebissen und an den Haaren gerissen. Und das geht einfach nicht, weil das auch echt weh tut. Zudem wird jetzt „Verbotenens“ entdeckt wo man zwangsläufig nein sagen muss und sich das Kind dann verständlicherweise beschwert (Die Wohnung komplett zur Ja-Zone zu gestalten, finde ich einfach keine praktikable Lösung und entspricht ja auch nicht, wie es woanders ist). Wichtig ist doch, dass man nicht erwartet, dass das Kind mit 1 das plötzlich alles versteht und auch ständig umsetzen kann und man darum immer wieder liebevoll aber bestimmt mit viel Geduld seine Bedürfnisse kommunizieren muss und den darauf entstehenden Frust liebevoll begleiten. Mein Kind schimpft ganz schön oft, das rüttelt aber nicht an seinem Urvertrauen zu uns Bezugspersonen.
mit Bebe (01/2021)
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