Unter der 3. Perzentile, aber fittes Kind, Ärztin besorgt

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Zimt
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Unter der 3. Perzentile, aber fittes Kind, Ärztin besorgt

Beitrag von Zimt »

Ich weiß gar nicht so recht, was ich mir hier erhoffe. Ich bin am Freitag aus allen Wolken gefallen, als die Kinderärztin nach der Gewichtskontrolle meinte, sie überweist mich jetzt zur Gastroenteroligie in der hiesigen Uniklinik.

Bereits beim ersten Kind waren anfangs alle besorgt, es gab viele Kontrollen, aber er entwickelte sich gut und wuchs stabil auf der 3. Perzentile.

Das zweite Kind nun war auch von Anfang an leicht, aber ein wenig schwerer als das erste und: Es hatte Babyspeck! Das kannte ich vom ersten überhaupt nicht, und den hat es immer noch. Ich hab immer das Gefühl gehabt, der Kleine habe deutlich mehr Speck, als der Große je hatte.
Es ist fit, isst gerne und mit Appetit, ist ein fröhliches Kerlchen, gesund, füllt ausreichend Windeln, hat mehrmals täglich Stuhlgang. Wir stillen noch, aber es isst halt nebenher mal Fingerfood, mal Brei aus dem Gläschen, mal selbst gemachten. Meistens an einem Tag von allem was.


Der Große hat lange Beine, der kleine nicht. Kann das so sehr das Ergebnis beeinflussen? Mit längeren Beinen hat man ja immer etwas mehr Gewicht und Größe, das sagt ja noch nicht viel über den Bauchumfang aus.

Mal zum Vergleich die Daten beider Kinder:


Der Kleine geboren bei 41+2

- Geburtsgewicht 27. März 2021 3040 g, 49 cm
- Entlassgewicht 2840 g, 49 cm KU 34 cm
- 30. März 2920 g
- 31. März 3000 g
- 2. April 3040 g
- 4. April 3100 g
- 6. April 3140 g
- 16. Aril 3360 g
- 23. April 3580 g
- 4. Mai 3810 g, 50 cm, KU 36,7 cm (U3)
- 12. Mai 3920 g
- 1. Juni 4350 g
- 8. Juni 4520 g
- 6. Juli 5130 g, 57 cm, KU 39,5
- 1. August 5500 g, 60 cm
- 10. Oktober 6270 g, 62,5 cm, KU 43 cm (U5)
- 16. November 6430 g, 64 cm
- 7. Januar 6800 g, 66,5 cm

Der Große
geboren bei 39+3

- Geburtsgewicht 06.10.2017 2840 g, 46 cm, KU 35 cm
- Entlassgewicht 2705 g, 46 cm, KU 35 cm
- 19. Oktober 2017 3040 g
- 26. Oktober 2017 3230 g
- 2. November 2017 3560 g
- 7. November2017 3700 g, 53 cm, KU 37 cm (u3)
- 23. November 2017 4160
- 19. Dezember 2017 4680 g
- 30. Januar 2018 5480 g, 61 cm, KU 42 cm (U4)
- 27. März 2018 6300 g, 66 cm, 42,5 cm (U5)
- 8. August 2018 7450 g, 71 cm, KU 45 cm (U6)
- 13. November 2018 8060 g, 75 cm
- 4. Dezember 2018 8060 g, 74,5 cm
- 24. April 2019 9130 g, 80 cm
- 20. September 2019 10,2 kg, 86 cm, KU 49 cm, BMI 13,8 (U7)
- 17. September 2020 12,7 g, 95,5 cm, KU 50 cm (U7a)
- U8 15,2 kg, 106 cm, KU 50,5 (U8)



Wie seht ihr die Entwicklung? Würde euch das genauso besorgen wie die Ärztin?

Weitere Untersuchungen außer Gewichtskontrollen gab es zu diesem Thema nicht.
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Prinzenmutti
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Re: Unter der 3. Perzentile, aber fittes Kind, Ärztin besorgt

Beitrag von Prinzenmutti »

Ich hatte hier ja auch leichte Kinder. Und bei meinem 2014 Kind hat sich die Ärztin auch Sorgen gemacht, ich sollte zur Gewichtskontrolle kommen. War aber einfach zur nächsten U Vorsorge ein Jahr später erschienen. Weil ich selbst keine Sorgen hatte.

Ich finde zum Gewicht sollte man immer die Größe beachten. Als dein Großer 66cm war, wog er da genauso? Nein, sondern noch weniger.

Ich kann gern nachher die Daten von unseren Kids raussuchen und nochmal schreiben. Auf den ersten Blick würden mir deine Daten erstmal keine Sorgen machen.
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Re: Unter der 3. Perzentile, aber fittes Kind, Ärztin besorgt

Beitrag von pqr »

Ich finde es jetzt nicht abwegig, das nochmal hinzuschauen durch weitere Abklärung.
Unter der 3. Perzentile ist halt einfach als untergewichtig definiert.
Meine Kleine war auch so leicht und es wurde z.b. Zölliakie, Eisenmangel und noch ein paar Sachen abgeklärt.
Viele Grüße
pqr

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Re: Unter der 3. Perzentile, aber fittes Kind, Ärztin besorgt

Beitrag von Kaba »

pqr hat geschrieben: 11.01.2022, 12:49 Ich finde es jetzt nicht abwegig, das nochmal hinzuschauen durch weitere Abklärung.
Unter der 3. Perzentile ist halt einfach als untergewichtig definiert.
Meine Kleine war auch so leicht und es wurde z.b. Zölliakie, Eisenmangel und noch ein paar Sachen abgeklärt.

Das sehe ich auch so, auch wenn das ebenfalls leichte ältere Kind natürlich für "ist halt so" spricht. Dass eure Kinderärztin nicht selbst noch weitere Fragen stellt oder untersucht, finde ich ein bisschen seltsam aber da weiß ich auch zu wenig Bescheid, wie das normalerweise läuft. Ist der Termin in der Uniklinik für euch (organistorisch) schwierig wahrzunehmen? Ansonsten würde ich einfach mal hingehen und mir anhören, was die so meinen.
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Zimt
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Re: Unter der 3. Perzentile, aber fittes Kind, Ärztin besorgt

Beitrag von Zimt »

Der Termin ist schon ausgemacht, er ist am 24. Februar. Die scheinen das also auch nicht so eng zu sehen, denn sie fragten, ob das Kind fit ist (ja) und viel krank (nein).

Das mit den 66 cm und dem jeweiligen Gewicht finde ich total einleuchtend. Ich hatte nämlich nach der Geburt vom Kleinen völlig verwirrt Perzentilen verglichen, nachdem eine Ärztin was von "unter der 1. Perzentile" sprach und er ja mit einer viel höheren gestartet war, aber immer das speckigere Kind war.
Wahrscheinlich machen dann die Beine den Unterschied. Dadurch hatte der Große wohl einfach viel früher eine größere Größe.

Mich verwirrt halt auch, warum dann beim ersten nie eine weitere Abklärung erfolgt ist, obwohl er im Vergleich der beiden eindeutig das schmalere Kind ist. Aber das darf doch eigentlich auch nicht sein, dass lange Beine zwei Perzentilen mehr nach oben bewirken, oder?

Diese Zahlen verwirren mich einfach total und ich kriege diesen Knoten in meinem Kopf nicht aufgelöst, diesen Widerspruch zwischen den Perzentilen der beiden Kinder und der Menge an sichtbarem Babyspeck.

Ich habe beim Großen und gebe jetzt auch beim Kleinen Sachen wie Nussmus dazu, gebe öfter Lachs und Sachen, die mehr Kalorien haben.

Der Große war übrigens immer recht gut entwickelt, hat viele Dinge früh gelernt. (Lief vorm ersten Geburtstag zum Beispiel. Würde ein total unterernährtes Kind doch wohl eher nicht machen, soviel Energie in Bewegung stecken)
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Teelicht
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Re: Unter der 3. Perzentile, aber fittes Kind, Ärztin besorgt

Beitrag von Teelicht »

Ein Kind in der Verwandtschaft wurde sehr klein geboren (unter 3 kg) und war wirklich anfangs sehr klein und leicht. Mit drei Jahren wurde festgestellt, dass sie gegen Milcheiweiß allergisch war. Sie lief übrigens auch mit einem Jahr. Danach hat sie rasant an Größe und Gewicht aufgeholt. Ich fand es damals schade, dass es nicht schon früher festgestellt wurde, und finde es deswegen gut, dass noch jemand hinschaut, ob es ähnliche Gründe bei deinem Kind gibt. Wenn es die selbe Ärztin für beide Kinder ist, würde ich nachfragen, warum sie den Unterschied zwischen den Kindern macht.
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saiidi
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Re: Unter der 3. Perzentile, aber fittes Kind, Ärztin besorgt

Beitrag von saiidi »

Ich denke dass manche Ärzte auch nur auf die Zahlen schauen und nicht das Kind an. Zumindest bei meinem Sohn so gewesen. Bei einer U war er dem Arzt wohl zu schwer und hat mir einen Vortrag über gesunde Ernährung gehalten 🙄 Ich meinen Sohn angesehen man konnte die Rippen zählen und da war wirklich nix dick. Und der Arzt hat ihn ja vorher in Unterwäsche auf und ab laufen lassen wegen dem Gang.
Mein Mann meinte nur das sind die schweren Knochen von ihm.😉
Dafür hat er später das Bauchweh immer abgetan und auf die Psyche geschoben und nur weil ich hartnäckig war für weitere Diagnosen überwiesen wo dann Fruktoseintoleranz bestätigt wurde.
Trot lieber abklären lassen dann weiß man dass alles in Ordnung ist.
Liebe Grüße
Saiidi

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Re: Unter der 3. Perzentile, aber fittes Kind, Ärztin besorgt

Beitrag von Lösche Benutzer 27615 »

Hallo,
ich schließe mich an - mach dir nicht vorneweg zuviele Sorgen. Das wird abgeklärt und, wenn die Untersuchungen für dich vertretbar sind, dann solltest du sie auch machen lassen. Ich habe im Bekanntenkreis eine Mutter, die solange den Kinderarzt gewechselt hat, bis sie einen gefunden hat, der alles immer in Ordnung findet. Und ihre Kleine ist offensichtlich zu klein und zu schmal und kann wenig. Und ist so brav, dass es mich schockiert, aber ich schweife ab.
Man geht ja deshalb zu den U Untersuchungen, damit man nichts übersieht, was schnell zu übersehen ist. Und vielleicht hat die Ärztin vor kurzem was übersehen und ist deshalb noch gewissenhafter.
Ich glaube auch eher, dass ihr kein Problem habt! Aber, wie gesagt, abklären ist richtig und wichtig. Obwohl ich auch nicht jede Untersuchung machen lassen würde, die mir nicht sinnvoll, oder zu invasiv erscheint.
Viel Glück!
Zimt
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Re: Unter der 3. Perzentile, aber fittes Kind, Ärztin besorgt

Beitrag von Zimt »

Ich glaube nicht, dass da sehr invasive Untersuchungen stattfinden werden. Es wird bestimmt Blut abgenommen und wir sollen eine Stuhlprobe mitbringen.

Was mir grad noch einfällt und ich in dem Zusammenhang interessant finde, ist, dass der Große ja seit der Schwangerschaft Teilnehmer einer Langzeitstudie ist, die die Entwicklung und die Umwelteinflüsse untersucht. Sollte dabei irgendwas Krankhaftes entdeckt werden, wird das mitgeteilt, sonst nicht. Seit Corona fielen die Untersuchungen aus, aber doch zumindest die ersten zwei Jahre wurde er dort körperlich untersucht, auch Blut abgenommen. Wir haben nie was Alarmierendes erfahren.
Der Große konnte die meisten "erforderlichen" Sachen meistens schon lange bevor die U-Untersuchungen dran gewesen wären.

Der Kleine ist in der Schwangerschaft auffällig gewesen mit der Wirbelsäule (scheint aber bisher nix zu machen) und durch Polydaktylie, er wurde gründlichst durchgecheckt an seinem dritten Lebenstag und in den ersten Monaten (diverse Ultraschalle von Ösophagus, Magen, Wirbelsäule, Gehirn, Nieren... dazu fetales MRT, Genetik, Herzultraschall, EEG... und es war NIX. Also, außer dem bisschen an der Wirbelsäule, aber das macht maximal ne Skoliose und da wird rechtzeitig eingegriffen)

Als der Kleine frisch war, hab ich selbst die Hebamme immer wieder um Gewichtskontrollen gebeten, die hat das auch gemacht und fleißig nachgerechnet und er hat sich immer so an die Untergrenze für die Zunahmen gehalten, die aber nie unterschritten. Sie war entspannt.

Während der Große ein Speikind war, war beim Kleinen da nix. Er war unglaublich pflegeleicht von Anfang an. Hat getrunken wie ein Weltmeister, nur mal ab und zu gespuckt, gut geschlafen, wenig geschrien, war nahezu immer gut gelaunt und einfach ein Sonnenschein. Keine erkennbaren Unverträglichkeiten, keine Bauchschmerzen, kein Ausschlag, einfach nichts. Alles gesund.
Kraft hat er ordentlich.

Ich selbst und auch die Schwiegermutter sahen als Kinder aus wie unterernährt.

Wir stillen tagsüber mehrmals und er isst etwa 3-5 Mahlzeiten am Tag. Mengenmäßig ungefähr ein halbes großes Breiglas (manchmal auch ein ganzes. Obstgläschen werden immer mit Nussmus vermischt) plus eine viertel Banane plus eine Viertel Scheibe Brot mit Butter oder Frischkäse plus Sachen wie Avocado, Birne oder Mandarine. Das ist doch normal, oder?


Naja, mehr als untersuchen und beobachten können wir nicht machen. Ich werde berichten und bin gespannt, ob, falls je doch etwas auffällig sein sollte, dann auch der Große untersucht wird oder nicht.
Mit Naschbär (10/2017), Blaubär (3/2021), Mann und Katzen unterwegs
Kaba
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Re: Unter der 3. Perzentile, aber fittes Kind, Ärztin besorgt

Beitrag von Kaba »

Hm, ich verstehe gut, dass du dir Gedanken machst. Aber du scheinst richtig Sorge zu haben, dass auch beim Großen "etwas" übersehen wurde? Du schreibst, er hat sich super entwickelt und das würde "ein unterernährtes Kind ja wohl nicht tun". Das klingt, als hättest du Angst, beim Großen (schon) etwas falsch gemacht/übersehen zu haben. Und darum geht es hier doch gar nicht! Ich glaub, die Ärztin hat sich da vielleicht wirklich nicht soo viele Gedanken gemacht oder eure Situation analysiert, sondern das ist halt ihr Vorgehen bei "unter 3. Perzentile".

Und weil du schreibst, beim Großen habt ihr nie etwas Alarmierendes erfahren und der Kleine wurde auch sehr gründlich gecheckt: das ist doch super und es gibt ja jetzt auch keinen Grund, dass sich da etwas geändert haben sollte! Im besten Fall (und bei euch ja wahrscheinlich) ist es einfach Veranlagung. Falls doch "etwas" rauskommt, sind ja auch harmlose und behandelbare Gründe (Eisenmangel, Unverträglichkeit) naheliegend.

Es klingt, als würdest du da sehr (an dir?) zweifeln, dabei beschreibst du ja zwei völlig gesunde Kinder. Aber selbst bei den fittesten Kindern ist irgendwann mal irgendwas abklärungsbedürftig, ob es jetzt Gewicht, Ohren, Augen, Haut, Stuhlfarbe, Fußstellung, Motorik, Sprache...ist.
Kaba mit Milchmädchen (09/19) und kleiner Vorfreude (6/22)
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