Abends runterkommen

[vam]

Hallo alle, ich hoffe mal wieder auf eure guten Tipps. Mit dem (Ein-)Schlafen lief es bei uns ja nie so richtig einfach und gerade haben wir wieder einen Tiefpunkt erreicht.

Kind schlief lange nur beim Tragen ein, das ist besser geworden, aber er wehrt sich einfach gegen jeden Schlaf auch wenn er sehr müde ist.

Sobald er mittags schläft, egal wann und egal wie lange, also auch wenn es zwischen 12 und 13 Uhr nur dreißig oder vierzig Minuten sind, schläft er vor Mitternacht nicht ein (nicht selten wird es 2 Uhr). Wenn er keinen Mittagsschlaf macht, ist er abends einfach nur fertig und überdreht und es geht gar nichts mehr, er rennt nur noch wie irre herum. Trotzdem schläft er erst nach zwölf Stunden Wachsein ein.

Also was sind eure ultimativen Tipps abends zum Runterkommen? Entweder habe ich Stunden zu überbrücken bis er einschlafen kann oder ein nicht mehr aufnehmbares Kleinkind.

Wir haben absolut langweilige Tage, er ist nicht im Kindergarten, ruhiges Programm abends fahren wir natürlich schon.

[Plueschwuschel]

Ohje, das ist eine unglaublich anstrengende Situation.
Seit wann zeigt Dein Kind dieses (Ein-)Schlafverhalten? Es ist das typische Alter, in dem viele Kinder den Mittagsschlaf ausschleichen. Wenn Du ihn wach durch den Tag ziehst, habt ihr sehr schwierige Nachmittage und Abende, aber er schläft zu halbwegs ziviler Zeit ein?
Wenn ja, würde ich das versuchen, durchzuziehen - höchstvermutlich ist das grad halt echt diese Übergangs-/Umstellungssituation.
Wann steht er morgens auf, ist es ein Langschläfer?

Es gibt Kinder... die sind da deutlich hartnäckiger und temperamentvoller als andere.
Ich erkenne in Deiner Erzählung meine Große - die ist lange, lange einfach gar nicht bewusst-freiwillig schlafen gegangen. Hat sich nicht hingelegt (außer zum Stillen) und das Konzept des Zu-Bett-Gehens komplett verweigert - aufgedreht, rumgerannt, gekreischt, krampfhaft gespielt. Ohne Mittagsschlaf war der Abend dann wenigstens etwas schneller vorbei (ca 22 Uhr statt nach Mitternacht). Ab 2,5 wurde es besser, mit 3,5 war es dann an vielen Tagen kein ganz großes Thema mehr. Versucht hatte ich ständig immer alles, was mir einfiel - ohne irgendeinen spürbaren Effekt, es brauchte das Älterwerden.
So habe ich nur ganz viel Verständnis und Mitgefühl - aber leider keinen Rat. Viel Kraft (())

[FloppyDisc]

Wann geht er denn ins Bett?

Das Paulchen braucht lange zum einschlafen, also so 60-75 Minuten sind da keine Seltenheit. Der "Trick" ist allerdings, schon frühzeitig zu beginnen. Wir essen um 18 Uhr, danach dürfen die Kinder noch was anschauen, dann bettfertig machen etc und spätestens um 20 Uhr liegen wir im Bett, wobei halt klar ist, dass er erst um 21/21:30 Uhr schläft. Aber später ins Bett heißt auch später schlafen, er braucht diese Zeit einfach. Er zeigt allerdings keinerlei Müdigkeitsanzeichen. Bei einem Kind, das deutlich müde wird, würde ich vielleicht mal versuchen zu dem Zeitpunkt schon im Bett zu liegen, also alles deutlich nach vorne verlegen und dann nur noch ruhiges Zeugs im Bett machen. Vielleicht fängt das die Überdrehtheit etwas ab.

[LilyGreen]

Die einzig Lösung von die ich mir seit 5 Jahren als machbar zusammen fantasiere: Klebeband.

[Serafin]

Hier ging im Anhänger ne Runde drehen ganz gut. Sowohl mit 1,5 als auch 2,5 war mein Mann immer nochmal am Spielplatz hinter dem Haus. Dann ne Runde geschoben. Und schlafend vor die Haustür gekarrt. Da war jeweils Sommer. Im Winter war es, äh, na ja.

Tage anstrengender und spannender gestalten?

[MM85i]

Das hört sich mega anstrengend an!


Hier hat in der Umstellungsphase der Kleinen (2) geholfen, sie früh zu wecken (6:30). Denn ohne Mittagsschlaf ging es noch nicht. Schlief sie nach 12, wurde auch erst 23/24 Uhr geschlafen. Dann konnte sie gegen halb zehn Mittagsschlaf machen, war 12 durch , kann durch den Tag und abends schlief sie wenigstens schneller und gegen neun ein. Hier war die Dauer vom Mittagsschlaf auch irrelevant. Schlaf nach 12, auch nur für 20 Minuten, war eine Katastrophe.


Hier funktioniert es im übrigen am Besten, wenn erst gespielt, gegessen und dann sofort bettfertig gemacht wird. Klappt leider nicht an allen Tagen, aber insgesamt fällt es beiden Kinder dann leichter

[Mirimama]

Ja, das frühe Wecken würde ich auch vorschlagen. Typisch beim ersten Kind ist ja, dass der Tagesablauf sich stark am Kind orientiert und man als Eltern ja dann auch sehr froh ist, wenn das Kind endlich mal schläft, und es daher tendenziell schlafen lassen. Mit mehreren Kindern ist es oft einfacher, weil der Tag eben bestimmte feste Eckpfeiler hat, die sich an unterschiedlichen Bedürfnissen oder Verpflichtungen orientieren. Ihr könntet mal versuchen, einen Tag zu konstruieren, der feste Abläufe hat und so evtl. besser funktioniert (falls ihr das nicht eh schon tut).

Also z.B. so :

6:30 Uhr Wecken und Aufstehen (!), Anziehen, Eltern duschen etc. Frühstück vorbereiten
7:30 Uhr Frühstück, anschließend abdecken etc.
8:30 Uhr Vormittagsprogramm (was halt so ansteht : Einkaufen, Termine, oder auch einfach raus in den Wald o.ä.)
11:30 Uhr Mittagessen
12 Uhr Mittagsschlaf oder Mittagsruhe
13:30 Uhr (spätestens) aufstehen, kleiner Snack, Tee etc., vielleicht gemütlich was lesen, anschließend evtl. mal bisschen alleine spielen lassen o.ä.
14:30 Uhr wieder raus oder ein Treffen mit Freund:innen o.ä.
17:45 Uhr Abendessen, anschließend direkt ins Bad, bettfertig machen
18:30 Uhr im Bett sein, gemütliche Lesezeit
19 Uhr Licht aus, neben dem Kind liegen, warten.

Ich nutze hierbei bewusst nicht mein Handy normalerweise, sondern einen Ereader, auf schwarzen Hintergrund gestellt, und drehe dem Kind den Rücken zu.

Wenn das Kind dann wieder aufsteht, würde ich versuchen, es wiederzuholen, etc.

Sollte dies auch nach Tagen gar nicht gehen, könnte man auch noch ne kleine Alleinspielzeit nach dem Bettfertigmachen im Zimmer vereinbaren (max. 30 Minuten) und dann einschlafbegleiten.
Aber ich würde so einen Tagesablauf auf jeden Fall erstmal ne Woche lang oder so durchziehen, denn man muss sich daran ja erstmal gewöhnen, insbesondere, wenn momentan VÖLLIG andere Zeiten herrschen.

Das ist natürlich jetzt nur ein Beispiel und vielleicht passt es für euch anders besser. Worauf ich aber auf jeden Fall achten würde : Frühes Aufstehen, feste Zeiten und Programmelemente, regelmäßig raus, regelmäßige Essen - oder Snackzeiten, mittags eine Ruhe oder einen Schlaf, denn ich glaube, dass er davon dennoch profitiert und du vermutlich auch. Und kein Fernsehen, insbesondere abends.

Viel Erfolg!

[vam]

Wow. Danke für eure vielen Antworten! Wenn das Kind wieder schläft melde ich mich mit Details zu euren Inputs.

[vam]

Es gibt Kinder... die sind da deutlich hartnäckiger und temperamentvoller als andere.
Ich erkenne in Deiner Erzählung meine Große - die ist lange, lange einfach gar nicht bewusst-freiwillig schlafen gegangen. Hat sich nicht hingelegt (außer zum Stillen) und das Konzept des Zu-Bett-Gehens komplett verweigert - aufgedreht, rumgerannt, gekreischt, krampfhaft gespielt. Ohne Mittagsschlaf war der Abend dann wenigstens etwas schneller vorbei (ca 22 Uhr statt nach Mitternacht). Ab 2,5 wurde es besser, mit 3,5 war es dann an vielen Tagen kein ganz großes Thema mehr. Versucht hatte ich ständig immer alles, was mir einfiel - ohne irgendeinen spürbaren Effekt, es brauchte das Älterwerden.
So habe ich nur ganz viel Verständnis und Mitgefühl - aber leider keinen Rat. Viel Kraft (())

Ja, ja, ja! Ganz genau so!

Es hat vor dem Sommer langsam angefangen so schlimm zu werden. Davor hat er meist Mittagsschlaf in der Trage gemacht, wenn ich mit ihm nach dem Essen raus bin, hat er dort recht zuverlässig, aber nicht zu lange geschlafen. Einen schönen Spaziergang lang. Mit der Sommerhitze habe ich das mittags einfach nicht mehr geschafft, das war selbst im Wald nicht machbar. Morgens schläft er eher länger, meist wird er zw. halb 8 und halb 9 wach. Wenn es eher halb 8 ist, möchte er zw. 17 und 18 Uhr von sich aus schlafen (da ginge es dann ), aber das verhindere ich natürlich. Also so ca. die Hälfte der Woche klappt es ohne Mittagsschlaf durchzuziehen.

Danke für deine Worte! Ich habe schon irgendwo befürchtet, dass es wohl eher zum Aussitzen ist.

[vam]

Wann geht er denn ins Bett?

Das Paulchen braucht lange zum einschlafen, also so 60-75 Minuten sind da keine Seltenheit. Der "Trick" ist allerdings, schon frühzeitig zu beginnen. Wir essen um 18 Uhr, danach dürfen die Kinder noch was anschauen, dann bettfertig machen etc und spätestens um 20 Uhr liegen wir im Bett, wobei halt klar ist, dass er erst um 21/21:30 Uhr schläft. Aber später ins Bett heißt auch später schlafen, er braucht diese Zeit einfach. Er zeigt allerdings keinerlei Müdigkeitsanzeichen. Bei einem Kind, das deutlich müde wird, würde ich vielleicht mal versuchen zu dem Zeitpunkt schon im Bett zu liegen, also alles deutlich nach vorne verlegen und dann nur noch ruhiges Zeugs im Bett machen. Vielleicht fängt das die Überdrehtheit etwas ab.

Danke, das probiere ich mal. Wir haben dann oft an Tagen mit Mittagsschlaf, wenn klar war, er ist noch gut ausgeruht, den Abend etwas in die Länge gezogen. Vielleicht sollten wir ihm dann auch das gleiche langweilige Programm anbieten. Ohne Mittagsschlaf, wenn das Überdrehtheitsproblem größer ist, ist es ähnlich wie bei euch, da ziehen wir das Eilprogramm durch: Essen, Bad, Bett. Da kommt es dann drauf an, ob er sich mit Buch mit uns hinkuschelt oder noch beschließt rumzuturnen und zig mal wieder aufzustehen ...