Und abstillen soll jetzt die Lösung sein??!?

Wiege oder Familienbett? Allein oder zusammen? Wie schlafen wir alle am besten?

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Rinalinchen
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Und abstillen soll jetzt die Lösung sein??!?

Beitrag von Rinalinchen »

Hallo ihr Lieben,

mein 14 Monate altes Söhnchen ist nachts einfach ständig wach. Mir geht es inzwischen ziemlich schlecht, ich bin vergesslich, desorientiert, vom Alltag überfordert, mir ist teils ohne Anlass total schwindelig… meinem Mann wurde das langsam etwas unheimlich und er hat mich mit diesen Symptomen zum Arzt geschickt. Naja, dort habe ich jetzt zu hören bekommen, dass ich halt einfach Schlafmangel habe, da ist das normal, und am besten soll ich endlich abstillen oder einfach ein paar Nächte ohne Kind auswärts schlafen.
Ok, für „hilfreiche“ Tipps muss ich eigentlich nicht zum Arzt. Aber da mir natürlich klar ist, dass sich irgendwas ändern muss, damit ich mehr Schlaf bekomme, überlege ich schon, ob das nicht doch ein Weg wäre.
Ich hab nur Angst, dass dadurch nur alles noch schlimmer wird. Wäre ja schon nachvollziehbar, dass der Kleine noch mehr an Mama hängt und in Zukunft noch öfter nachgucken muss, ob Mama noch da ist, wenn ich plötzlich zwei Tage weg wäre. Und nachts abstillen könnte in dem Alter auch einfach stattdessen nachts Fläschchen machen nach sich ziehen… und dafür habe ich echt keine Energie. Tja, die Ärztin meinte, das wäre ja klar, dass der Kleine so klammert, wenn Mama schon nur beim Gedanken daran, ihn allein zu lassen, solche Verlustängste auf ihn projiziert. Bei anderen Kindern ginge das ja schließlich auch, wenn die Mamas zum Beispiel nachts arbeiten müssen, oder so.
Ich bin jetzt natürlich schon irgendwie verunsichert, es muss sich was ändern, und ich weiß aus Erfahrung, dass klammernde Mamas eine Menge Verhaltensweisen beeinflussen…
Aber ist abstillen und/oder nachts weg sein jetzt echt die Lösung???

Vielleicht noch zur Situation: der Kleine ist nachts teils alle 20min wach. Er hat auch schon drei/vier Stunden am Stück geschlafen, aber seit ca. zwei Monaten nur noch sehr selten. Die Regel ist eher jede Stunde wach, gelegentlich auch mal eine halbe Stunde am Stück. Das Ganze ist unabhängig von Tagesablauf, Anzahl/Dauer der Mittagsschläfchen, Bettgeh-Uhrzeit Schlaftemperatur, Essensmenge/-Art, Zahnstatus oder Geräuschumgebung. Ja, ich habe schon eine Menge ausprobiert um rauszufinden, warum er nicht schläft. In anderen Threads habe ich gelesen, dass sich nicht Stressen und die Situation annehmen hilft… leider kann ich durch Haushalt und andere Kinder tags nicht nachschlafen und komme mit der Müdigkeit und ihren Folgen nicht mehr klar. Der Papa nimmt ihn schon auch mal nachts ein paar Stunden, das hilft, aber es geht halt nicht immer. An seinem Schlafverhalten ändert das auch nichts, meistens ist er bei Papa genauso oft wach wie bei mir, nur dass der Papa ihn dann halt in der Trage schaukelt, wo ich stillen würde. Der Kleine schläft auch in der Trage oder auf Papas Arm, bei mir fast nur mit stillen.

Also: abstillen und alles wird gut, oder abstillen und alles wird noch schlimmer?? Irgendwelche anderen Tipps, die vielleicht hilfreicher sind? Oder einfach das Schlafbedürfnis abstellen und von nun an schlafbefreit ein besseres Leben führen? 🤪

…danke fürs durchlesen und Gedanken machen.
Liebe Grüße
Carina
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Serafin
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Re: Und abstillen soll jetzt die Lösung sein??!?

Beitrag von Serafin »

Dem Papa das Bürschchen jeden Abend oder Morgen für zwei Stunden in die Hand drücken, in denen du Schlafen darfst.

Vor allem der große war ganz genau so. Nur, dass der nachts niemals den Papa akzeptiert hätte.
kleiner Maulwurf 12/15
kleiner Schildkröterich 05/19
Sommermama2017
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Re: Und abstillen soll jetzt die Lösung sein??!?

Beitrag von Sommermama2017 »

https://www.stillkinder.de/ohne-saugen- ... en-lernen/
Könnte das helfen? Schläft er dann immer nur mit Stillen/Nuckeln ein?

Ich kann jedenfalls verstehen, dass es furchtbar anstrengend ist! Fühl dich gedrückt.
Liebe Grüße von Sommermama mit L. 07/17 und A. 01/21
DerStoepsel
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Re: Und abstillen soll jetzt die Lösung sein??!?

Beitrag von DerStoepsel »

Du könntest nachts abstillen mit der Gordon-Methode 😄 ich habe es selbst noch nicht versucht aber schon viel gutes darüber gehört bzw. gelesen.
🥳😇😎
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Jucaro
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Re: Und abstillen soll jetzt die Lösung sein??!?

Beitrag von Jucaro »

Hallo Rinalinchen,

Dein Text könnte von mir stammen. Wir stehen an genau dem selben Punkt wie Ihr. Nur, dass der Papa hier nachts überhaupt nichts ausrichten kann.
Ich kann es im Moment nicht über Herz bringen, abzustillen. Ich habe so Angst davor, dass mein Zwerg genauso oft aufwacht wie jetzt und ich ihn dann herumtragen oder sonstwas muss. So kann ich wenigstens liegen bleiben.

Du siehst, ich kann Dir keinen Rat geben, ich lasse Dir aber einen solidarischen Drücker da und lese gespannt mit. Du bist nicht alleine! :wink:

(Die Kommentare aus dem Umfeld verunsichern natürlich extrem, das kenne ich nur zu gut. WAAAS du stillst IMMER NOCH??! Diese Phase haben alle Babys, da hilft nur Abstillen. Das ist reine Gewohnheit. Du musst doch auch Mal wieder Alkohol trinken dürfen. Etc.... :roll: )
Jucaro mit kleinem Lauser (07/2020)
nido56
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Re: Und abstillen soll jetzt die Lösung sein??!?

Beitrag von nido56 »

Mein Sohn war genauso, nur dass er immerhin normalerweise nur alle 45 min aufgewacht ist und stillen wollte. Das war aber schon furchtbar genug, zumal ich damals schon wieder Vollzeit gearbeitet habe. Ich war uebrigens das erste mal zwei Naechte auf Geschaeftsreise, als er 15 Monate alt war. Zwei Naechte durchschlafen nachdem man abends im Bett einen Film auf dem Laptop geguckt hat, war zweifelslos ein geradezu ueberirdisches Erlebnis, aber besser geschlafen hat er danach auch nicht. Abgestillt habe ich ihn damals auch noch nicht. Dafuer hatte ich einfach nicht die Energie und auch das Gefuehl, dass er vermutlich dann trotzdem nicht schlafen wuerde.

Ich habe am Wochenende oft Papa und Sohn fuer 2 Stunden spazieren geschickt und dann geschlafen. Das ist zwar nur ein Tropfen auf den heissen Stein, wenn man seit einem Jahr keine Nacht mehr mehr vernuenftig geschlafen hat, aber es tut auf jeden Fall gut.

Nachts abgestillt habe ich ihn dann tatsaechlich mit 18 Monaten, und danach hat er dann wirklich viel besser geschlafen. Allerdings hatte sich die Lage auch in den Wochen vorher schon deutlich entspannt. Da kam dann irgendwann der Moment, in dem ich das Gefuehl hatte, dass das jetzt wirklich klappen koennte. Da konnte er auch schon ziemlich viel verstehen, und ich habe ihm immer wieder erklaert, dass die Brust jetzt auch muede ist und nachts ausruhen muss. Ich glaube, das kam schon ziemlich gut bei ihm an. 3-4 Monate vorher frueher haette er das noch nicht verstanden, denke ich.

Bei uns war der absolute Tiefpunkt auf jeden Fall mit 12-14 Monaten. danach wurde es langsam aber stetig besser.
nido mit dem kleinen Piraten (01/2012)
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LilyGreen
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Re: Und abstillen soll jetzt die Lösung sein??!?

Beitrag von LilyGreen »

Es gibt Kinder, bei denen hilft nächtliches abstillen tatsächlich.
Und es gibt welche, die schlafen danach mindestens genauso schlecht. Meines gehört zur 2. Sorte. Sie schläft mit 5 noch vergleichsweise schlecht, ist 3-5x die Nacht wach, einschlafen ist jedes einzelne Mal eine riesige Herausforderung und alleine/ohne Körperkontakt schläft sie nur die ersten 3-4 Stunden.
Sie hat sich selbst abgestillt, so im Alter von knapp 3 und die Nächte danach waren das erste halbe Jahr fast schlimmer als vorher. Wo sie nämlich zuvor einfach genuckelt hat haben wir danach Diskussionen über den Sprudelgrad des Wasser geführt, warum das Fahrrad nicht im Bett schlafen darf und ähnliches.
Ob ich mit einem Alltag mit älteren Geschwistern geschafft hätte, weiß ich nicht, aber das Schlafverhalten und mein daher eingehenden Energiemangel sind einer der Gründe, warum ich ein Einzelkind habe. Was du an Belastung beschreibst, kann ich also zumindest ein Stück weit nachvollziehen.

Ich denke, es spricht nichts dagegen zu versuchen, ob sich dein Kind "sanft" (hier gabs ja schon Vorschläge dazu) abstillen kannst. Genauso ist es aber in Ordnung, wenn du denkst das kostet euch gerade mehr Kraft als du hast.
Schläft er denn schon immer so schlecht? Das war hier der Fall und auch bei allen anderen notorischen Schlechtschläfern, die ich hier im Forum kenne.
Ansonsten finde ich auch die anderen Vorschläge hier gut: tagsüber Entlastung schaffen, egal wie. Und wenn der Mann Arbeitszeit reduziert, damit du morgens 2h in RUHE OHNE KINDER schlafen kannst. Anderen hilft es Abends keine Verantwortung zu tragen und vorschlafen zu können, vermutlich ist das Biorhytmus abhängig.
Das würde ich heutzutage wohl so machen, auch und gerade mit einem Kind, das eine Papaallergie hat.
☀️ Summer Child (6/16) ☀️
muggel
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Re: Und abstillen soll jetzt die Lösung sein??!?

Beitrag von muggel »

Hier war der kleine auch so ein miserabler Schläfer. 2 h am
Stück schlaf am Stück waren purer Luxus. Abgestillt Nachts habe ich ihn erst mit 21/2 Jahren und ab da Schlief er meisten durch oder ich habe es nicht mehr mitbekommen, da ab da der Papa zuständig war. Das Kind wird 6 Jahre alt und schläft immer noch neben dem Papa.
Hier war der Papa akzeptiert und musste seinen Teil dazu beitragen. Jeden Morgen mit dem Kind aufstehen und bespassen bis er zur Arbeit musste. Am Wochenende habe ich ausgeschlafen, beide Tage. Am Abend ging ich früh ins Bett und der Papa hat versucht ihn ohne stillen zu beruhigen. Klappte nicht lange aber es gab ein bisschen mehr Schlaf für mich.
Rückblickend würde ich nicht mehr solange warten mit abstillen in der Nacht. Den ich brauchte wirklich lange bis ich mich von diesem Schlafterror erholt habe.
Mit Oktober 2011 muggelchen an der Hand und November 15 muggelbaby
Lösche Benutzer 27878

Re: Und abstillen soll jetzt die Lösung sein??!?

Beitrag von Lösche Benutzer 27878 »

Ich kann leider nichts hilfreiches beitragen, aber möchte Dir einen Drücker da lassen, das hört sich wirklich anstrengend an (())
schneebesen
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Re: Und abstillen soll jetzt die Lösung sein??!?

Beitrag von schneebesen »

Wie schlaft ihr den konkret? Also in einem Bett und du stillst im Liegen und könntest theoretisch zumindest weiterdösen? Bei uns war es beim mittleren so, dass wir ab etwa 11 Monaten auch so schlechte Nächte hatten. Abstillen wollte ich damals auch nicht. Für uns war der Weg ihn in sein eigenes Bett im Zimmer der Schwester hinzulegen. Dadurch hatten wir zumindest einen Rhythmus von etwa 2 Stunden hinbekommen. Ich bin dann zum stillen lieber zu ihm hin und konnte mich in den zwei Stunden dafür in meinem Bett so legen und zudecken wie ich wollte. Das hat mir persönlich viel gebracht. Ich glaube im Nachhinein, dass wir uns gegenseitig gestört haben. Er wollte/musste im Schlaf Dinge körperlich verarbeiten und sich bewegen und ich war durch den monatelangen Ammenschlaf so in habacht, dass ich immer sofort reagiert habe. Vielleicht habt ihr da eine Option?

Hast du sonst eine Möglichkeit Vormittags wenn dir älteren Kinder in Schule usw sind das kleinste an Oma ect. abzugeben und einfach mal drei Stunden zu schlafen? Vielleicht jede Woche daraus einen fixtermin machen?
unterwegs mit Frühlingsmädchen ´15, Sommerjunge ´17 und Herbstjunge `20

Meist unterwegs mit Handy, sorry für evtl. Rechtschreibfehler
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