Gewichtszunahme nicht nach Percentile. Normal?

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Lenchen1990
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Gewichtszunahme nicht nach Percentile. Normal?

Beitrag von Lenchen1990 »

Hallo ihr Lieben,
Ich komme vom nfp Forum rüber und erhoffe mir hier ein paar Ratschläge oder vielleicht auch nur beruhigende Worte, dass wir schon alles richtig machen.

Der Grund wieso ich hier bin: meine Tochter nimmt nicht so zu, wie sie es laut Geburtspercentile sollte. Auch das Wachstum stagniert ein bisschen.

Sie ist jetzt 8 Monate alt, wird bestimmt noch zu 80-90% gestillt. Den Rest darf sie sich über Brei oder Fingerfood erfreuen. Wir haben hier bereits eine doofe Vorgeschichte mit der großen Schwester. Deswegen darf sie grundsätzlich so viel Essen wie sie mag. Wir reichern den Brei immer mit Öl, Butter oder Nussmus an.

Stillen tun wir fast ausschließlich im Schlafzimmer. Sie ist sehr aktiv und neugierig. Da sie sich sonst permanent ablenkt oder ablenken lässt, haben wir nur dort unsere Ruhe. Meist trinkt sie 5 Minuten. Zum einschlafen auch mal länger. Unterwegs stillt sie gar nicht.

*Mädchen
* Von Anfang an vollgestillt, ohne zuzufüttern.
* Stillalltag: Momentan stillen wir morgens zwischen 6 und 7 Uhr, stehen dann auf, dann wieder gegen 9 Uhr zum ersten Schläfchen (30 Minuten), gegen 11:20 Uhr bevor wir die Schwester aus dem Kiga holen, zum Mittag gibt es Brei (2-3 Löffel), 13 Uhr Einschlafenstillen und Mittagsschlaf (30 Minuten), 15 Uhr GOB, 16:15h Einschlafstillen und Schläfchen (30 Minuten), 18 Uhr Abendbrei, 19:30 Einschlafstillen. Zwischen 20 - 7 Uhr stillt sie meistens mind 6 Mal. Manchmal wesentlich öfter, mal kurz, mal lang. Sie stillt seit Beginn an nie länger als 5 Minuten. Auch ein Seitenwechsel hat sie nie länger stillen lassen.
* Stuhlgang: Derzeit alle 2-3 Tage ein recht festes "Ei" (Daumengroß), 1x pro Woche etwas mehr. Sie hat aber kein Bauchweh und drückt auch nicht ständig, sondern nur dann, wenn sie auch muss.
* Stillstart: In meinen Augen sehr reibungslos. Sie wusste von Anfang an, wie es funktioniert. Sie kam bei 38+0 nach vorzeitigem Blasensprung auf die Welt und hat 14 Tage quasi durchgehend geschlafen (war nur zum Trinken und Kacken wach, zwischen drin kurze Wachphasen). Danach war sie immer öfter immer länger wach, sehr unruhig, sehr anhänglich, sehr high need.
* Nimmt weder Schnuller, noch Fläschchen.
* Andere Behandlung: KiA beobachtet das Gewicht. Ansonsten waren wir wegen der Unruhe obligatorisch bei der Osteopathin. Das hat aber keine Besserung gebracht. Ich glaube nicht daran.
* Gibt es medizinische Besonderheiten? Eigentlich nicht. Sie kam bei 38+0 auf die Welt. 21 Stunden nach Blasensprung. Hat nicht spontan geatmet. Sie war wegen den Sauerstoffwerten unter Beobachtung, hatte leichte Entzündungswerte. Wurde aber nicht behandelt.
* Sie ist mein zweites Kind. Meine erste Tochter habe ich nach 3 Wochen abgestillt, weil sie grundsätzlich 40 Minuten gestillt hat und ich das nicht mehr ertragen konnte. Ich war unerfahren, überfordert und jeder hat mir eingeredet, dass alle 4 Stunden für 10 Minuten stillen sollte.
Sie hat mit einem knappen halben Jahr dann eine leichte Fütterstörung entwickelt (waren im Spz) und ist Gewichtsmäßig von der 50er auf die unterste Perzentile gerutscht. Dort ist sie heute noch, aber kerngesund und isst wie jedes Kind mal mehr und mal weniger. Das Ganze hat mich aber so sehr belastet, dass ich Trink- und Essmengen permanent aufgeschrieben und kontrolliert habe.

Gewicht:
29.01. 3620 Gramm, 53 cm Geburt KH
01.02. 3420 Gramm U2 KH
24.02. 4460 Gramm, 53 cm U3 KiA
10.05. 6030 Gramm, 62 cm U4 KiA
22.07. 7010 Gramm, 67 cm U5 KiA
24.09. 7560 Gramm, 68 cm KiA

Was ich noch anmerken will: Sie ist extrem aktiv. Sie hat sehr früh angefangen sich zu drehen, setzt sich alleine hin seit sie 6 Monate alt ist. Sie steht auch schon an Möbel und macht auch dort ihre ersten Schritte entlang.
Ich turnt auch gern bei stillen. Wenn sie sich kurz weg dreht, dann hole ich sie noch 1-2 Mal zurück. Dann lass ich sie.
Manchmal zeigt sie mir, dass sie Durst oder Hunger hat, indem sie mir am Ausschnitt zieht und an mir lutscht.
Brei mag sie gerne süß. Mittags mag sie ihn nicht so gern. Dafür matscht sie gern mal Nudeln oder Kartoffeln, isst aber keine wirklichen Mengen. Abends geben wir ihr oft Brot, Ei oder Käse. Da lutscht und matscht sie ebenfalls gern.

Jetzt seid ihr Profis dran: Kann ich noch etwas optimieren? Soll ich einfach weitermachen wie bisher und dafür beobachten? Habt ihr noch Fragen an mich?

Danke!
Klarrti
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Re: Gewichtszunahme nicht nach Percentile. Normal?

Beitrag von Klarrti »

Ich bin kein Profi, nur Mama, aber ich habe mal eine Frage, weil die Gewichtswerte der Löwin sehr ähnlich sind. Wer sagt denn, dass sie auf der untersten Perzentille ist? Die Löwin ist auch auf ca. 50. Perzentille gestartet und war mit ca. 1 Jahr auf der 35. und mit 2 Jahren auf der 25. Seit dem hält sie diese. Die Ärztin fand es nie auffällig, weil wir beide Eltern relativ klein sind und bei ihr das Gewicht zu der Größe immer passte. Weißt Du wie deine Kurve als Kind aussah und die deines Mannes? Wir sind nähmlich auch beide "normal" groß zur Welt gekommen und sind beide in der Perzentille nach unten gerutscht.
mit der Löwin 08/16 an der Hand.
Lenchen1990
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Re: Gewichtszunahme nicht nach Percentile. Normal?

Beitrag von Lenchen1990 »

Oh, vielleicht war das missverständlich: Meine erste Tochter war die mit der Fütterstörung und der untersten Perzentile. Da habe ich aber das jeweilige Gewicht nicht mehr im Kopf.

Die Lausemaus müsste momentan auf der 3x. Kurve liegen.
Lenchen1990
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Re: Gewichtszunahme nicht nach Percentile. Normal?

Beitrag von Lenchen1990 »

Sorry, ich bin vermutlich zu spät für ein Edit. Aber die Kinder haben mir reingekrätscht.

Ich war schon immer klein und zierlich (und bin es auch heute noch). Mein Mann ist auch kein Riese, aber normal gewichtig. Wir alle, auch die Ärzte, waren überrascht, dass Nr. 2 in der SSW so schwer und groß war. Sie war trotzdem noch nicht richtig reif (zb waren ihre Schamlippen noch sehr klein) und sie hat viel, viel geschlafen. Zum Trinken hat sie sich aber regelmäßig von alleine gemeldet. Ich musste sie auch nachts nicht wecken.

Die Große war bei ihrer U5 noch normal auf ihren Kurven, hat dann aber sowohl in Größe als auch in Gewicht die Kurven gekreuzt. Sie hat aber auch erst weit über 12 Monate gegessen und mit 6-7 Monate ihre Trinkmenge auf die Hälfte reduziert, ohne das Fehlende mit Beikost zu ersetzen. Das hat uns ziemlich gebeutelt, weil wir natürlich von jedem gesagt bekommen haben, dass sie doch Essen oder Trinken müsste. Körperlich war sie aber gesund...
Glyzinie
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Re: Gewichtszunahme nicht nach Percentile. Normal?

Beitrag von Glyzinie »

Unser war ja eine Frühgeburt, aber für die Woch normal groß und schwer. So ab spätestens 1 Jahr war er bis zum 4. Geburtstag auf gar keiner Perzentile mehr. Zur U8 hat er dann gerade mal wieder so die 3. erreicht. Ca. Ende 2020/21 hat er nochmal U9 (etwa 5 Jahre alt) und er scheint sich jetzt wieder entlang der 3. zu bewegen.
Den BMI hat der Kinderarzt ab ca. 12 Monaten erfasst, der hat immer gepasst, also nicht lang und dünn. Ursachenklärung hatten wir mehrmals, es wurde nichts gefunden. Ich bin ja selber klein und schlank, aber der Papa ist sehr groß und dick.
Auffällig war, dass er schon ab Beikost immer mehr abgefallen ist.
Du bekommst hier sicher noch Beratung zu Gewicht und Tipps, aber bei manchen Kindern kann man sich scheinbar auch Kopf stellen. Wir mästen unseren jetzt seit er 6 Monate alt ist. Der bekam schon damals mehr Fett als feste Nahrung und er isst auch mehr als viele Kinder. Alles für die Katz bisher :mrgreen:
Mit eiligem Piffi (11/2016)
Klarrti
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Re: Gewichtszunahme nicht nach Percentile. Normal?

Beitrag von Klarrti »

Lenchen1990 hat geschrieben: 01.10.2021, 12:12 Oh, vielleicht war das missverständlich: Meine erste Tochter war die mit der Fütterstörung und der untersten Perzentile. Da habe ich aber das jeweilige Gewicht nicht mehr im Kopf.

Die Lausemaus müsste momentan auf der 3x. Kurve liegen.
Tut mir leid. Eigentlich hast du es verständlich genug geschrieben. Ich habe nur scheinbar ein Satz übersprungen und deswegen es anders gelesen. 🙈
mit der Löwin 08/16 an der Hand.
Lenchen1990
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Re: Gewichtszunahme nicht nach Percentile. Normal?

Beitrag von Lenchen1990 »

Ich würde gerne noch etwas zu unserem Stillstart hinzufügen:

- Die ersten zwei Wochen hatte ich Wunde Brustwarzen. Mit Lanolin und Silberhütchen wurde es aber besser.
- 8 Wochen nach der Geburt hatte ich einen ziemlich starken Milchstau. Schüttelfrost, Fieber, Schmerzen beim Anlegen und in der ganzen rechten Brust. Nachdem der MSR ausgelöst wurde, kam schon praktisch kaum noch Milch. Die ganze Brust war am zweiten Tag rot und knubbelig. Ich kann nicht sagen, woher es kam. Aber zu der Zeit hatte ich ziemlich Stress zuhause, weil ich mit Kleinkind und Baby schlicht überfordert war (und immer noch bin).
- Von Anfang an war mein MSR sehr, sehr stark. Die Lausemaus hat sich immer sehr doll verschluckt. Teilweise hat die Brust, die gerade nicht gestillt hat, die Milch richtig geschossen. Ich bin richtig ausgelaufen. Seit 2-3 Monaten ist es nicht mehr so stark. Also die Lausemaus verschluckt sich so gut wie gar nicht mehr. Ich trage aber immer noch Stilleinlagen, weil oft noch etwas auf der anderen Seite mitläuft.
Lösche Benutzer 22277

Re: Gewichtszunahme nicht nach Percentile. Normal?

Beitrag von Lösche Benutzer 22277 »

Dass der Milchspendereflex schwächer wird, ist ganz normal und kein Zeichen für zu wenig Milch!
Lenchen1990
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Re: Gewichtszunahme nicht nach Percentile. Normal?

Beitrag von Lenchen1990 »

Darf ich den Thread eigentlich schon melden, weil sich bisher noch kein Mod gemeldet hat? Wir haben ja kein großes Gedeihproblem. Ich würde mich nur wohler fühlen, wenn sich jemand mit Fachwissen unsere Situation mal ansieht.

Unsere KiÄ drängt leider nur sehr auf Beikost und viel, viel Öl (und Sahne..) und darauf, dass wir das Stillen reduzieren sollen.
Lösche Benutzer 22277

Re: Gewichtszunahme nicht nach Percentile. Normal?

Beitrag von Lösche Benutzer 22277 »

Du kannst den Thread gerne melden!

Hoch kalorische Beikost ist in der Situation wahrscheinlich eine gute Idee, allerdings als Ergänzung zum Stillen und nicht stattdessen. Die Muttermilch hat eine hohe Kaloriendichte.
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