Zurück zum Vollstillen oder doch lieber Abstillen?

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Myeskathry
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Re: Zurück zum Vollstillen oder doch lieber Abstillen?

Beitrag von Myeskathry »

Ich habe gerade gestern von einer Bekannten gehört, dass sie ihr Kind anfangs gut stillen konnte und es auch zunahm. Nach ca. 8 Wochen plötzlich ging es nicht mehr. (So wie du es beschreibst.) Alle Ärzte haben gesagt, das Zungenbändchen sei in Ordnung. Eine Stillberaterin hat sie dann mit dem Baby zu einer Spezialistin geschickt, die zufällig viel Ahnung von Zungenbändchen hatte und die hat erst festgestellt, dass das Zungenbändchen weiter hinten zu kurz war. Leider hat sie dann nicht mehr die Kraft und den Elan gehabt das inzwischen voll flaschengefütterte Kind wieder an die Brust zu bekommen.
Ich musste da jetzt bei dir dran denken. Vielleicht findest du einen Spezialisten bei euch, der sich das Zungenbändchen genau ansieht?
Viel Erfolg und Kraft weiterhin!
Liebe Grüße
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Mondenkind
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Re: Zurück zum Vollstillen oder doch lieber Abstillen?

Beitrag von Mondenkind »

Alle Kinder profitieren von Muttermilch. Auch Teilstillen hat absolut seinen WErt. Ein vollgestilltes Kind profitiert davon, Beikost nicht vor dem 7. Lebensmonat zu bekommen. Ein nicht vollgestilltes Kind profitiert nicht davon, erst mit dem 7. Lebensmonat Beikost zu bekommen. Es kann auch, v.a. wenn weiter gestillt wird, Beikost statt Pre bekommen. Auch ein nicht vollgestilltes Kind sollte aber nicht vor dem 5. Lebensmonat Beikost bekommen.
Liebe Grüße, Mondenkind, Modteam Stillberatung

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FraSa
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Re: Zurück zum Vollstillen oder doch lieber Abstillen?

Beitrag von FraSa »

Myeskathry hat geschrieben: 29.09.2021, 12:40 Ich habe gerade gestern von einer Bekannten gehört, dass sie ihr Kind anfangs gut stillen konnte und es auch zunahm. Nach ca. 8 Wochen plötzlich ging es nicht mehr. (So wie du es beschreibst.) Alle Ärzte haben gesagt, das Zungenbändchen sei in Ordnung. Eine Stillberaterin hat sie dann mit dem Baby zu einer Spezialistin geschickt, die zufällig viel Ahnung von Zungenbändchen hatte und die hat erst festgestellt, dass das Zungenbändchen weiter hinten zu kurz war. Leider hat sie dann nicht mehr die Kraft und den Elan gehabt das inzwischen voll flaschengefütterte Kind wieder an die Brust zu bekommen.
Ich musste da jetzt bei dir dran denken. Vielleicht findest du einen Spezialisten bei euch, der sich das Zungenbändchen genau ansieht?
Viel Erfolg und Kraft weiterhin!
Danke Myeskathry für deinen Input und deine Wünsche :)

Spezialisten sind bei uns arg rar, ich kann mir kaum vorstellen, einen Zungenbändchen-Spezialisten zu finden. Aber ich glaube auch nicht, dass es das Zungenbändchen ist. Sie kann die Zunge gut rausstrecken und wenn ich mir Bilder im Internet ansehe, würde ich behaupten, ist zumindest das anteriore Zungenbändchen nicht unser Problem. Und das posteriore Zungenbändchen wird anscheinend eh viel diskutiert (ob es wirklich als Problem existiert).
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vam
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Re: Zurück zum Vollstillen oder doch lieber Abstillen?

Beitrag von vam »

FraSa hat geschrieben: 07.10.2021, 17:58 Und das posteriore Zungenbändchen wird anscheinend eh viel diskutiert (ob es wirklich als Problem existiert).
Hier schon. Über drei Monate mangelnde Gewichtszunahme und Gedeihstörung wegen einem posterioren Zungenband. Kinderarzt und Kinderchirurg haben es falsch eingeschätzt und uns weggeschickt. Eine Expertin, IBCLC und Ärztin, hat schlussendlich getrennt. Zu dem Zeitpunkt hatten wir bereits Beikost eingeführt und das Gewicht war wieder besser. Mit der Frenotomie kletterte mein Sohn aber so rasant die Perzentilen wieder rauf, dass klar war, er muss sich jetzt mehr Milch holen können.

Also ich will damit nicht sagen, dass es euer Problem ist, aber es kann schon eines sein.

Wie geht es euch denn mittlerweile mit der Beikost? Hat sie schon mehr Interesse dran gefunden? Ich drücke euch die Daumen für die Reduzierung der Zufütterung und dass ihr bald nur noch entspannt stillen und Beikost geben könnt.
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Re: Zurück zum Vollstillen oder doch lieber Abstillen?

Beitrag von FraSa »

vam hat geschrieben: 07.10.2021, 19:39
FraSa hat geschrieben: 07.10.2021, 17:58 Und das posteriore Zungenbändchen wird anscheinend eh viel diskutiert (ob es wirklich als Problem existiert).
Hier schon. Über drei Monate mangelnde Gewichtszunahme und Gedeihstörung wegen einem posterioren Zungenband. Kinderarzt und Kinderchirurg haben es falsch eingeschätzt und uns weggeschickt. Eine Expertin, IBCLC und Ärztin, hat schlussendlich getrennt. Zu dem Zeitpunkt hatten wir bereits Beikost eingeführt und das Gewicht war wieder besser. Mit der Frenotomie kletterte mein Sohn aber so rasant die Perzentilen wieder rauf, dass klar war, er muss sich jetzt mehr Milch holen können.

Also ich will damit nicht sagen, dass es euer Problem ist, aber es kann schon eines sein.

Wie geht es euch denn mittlerweile mit der Beikost? Hat sie schon mehr Interesse dran gefunden? Ich drücke euch die Daumen für die Reduzierung der Zufütterung und dass ihr bald nur noch entspannt stillen und Beikost geben könnt.
Oh okay... ich habe nur im Internet gelesen, dass sich Ärzte/Stillberaterinnen/Chirurgen oft uneinig sein sollen zum Thema posteriores Zungenbändchen.

Danke dir für deine Erfahrung und ich freue mich, dass ihr das Problem damals beheben konntet und zu einer positiven Stillbeziehung gefunden habt.

Ich werde in etwa 2-3 Wochen einen Termin bei einer Stillberaterin IBCLC in der Schweiz vereinbaren, sie kann die Situation hoffentlich vor Ort korrekt einschätzen und dann wissen wir immerhin in dieser Hinsicht mehr. Ich hoffe überhaupt, dass dieser Termin uns dann die eine oder andere Antwort liefern wird.

Unsere Tochter ist nun genau 17 Wochen alt aber ich glaube, es sind noch nicht alle Reifezeichen wirklich erfüllt - das Zum-Mund-führen von Gegenständen (Löffel z.B.) gelingt noch nicht so treffsicher.

Danke dir fürs Daumendrücken :)
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Re: Zurück zum Vollstillen oder doch lieber Abstillen?

Beitrag von FraSa »

Noch ein Update von uns:

Wir konnten leider seit dem letzten Mal (Ende September) nicht mehr zur Gewichtskontrolle, da ich am letzten Montag positiv getestet wurde (habe aber zum Glück keine Symptome und bin eigentlich geimpft) und nun mit den Kindern in Quarantäne bin.

Seit dem 01.10. sind wir auf einer durchschnittlichen Zufütterungsmenge von 370 ml - 50 ml zu reduzieren haben wir noch nicht geschafft aber immerhin :)
Ich versuche, mindestens einmal, nach Möglichkeit zwei Mal pro Tag abzupumpen. So komme ich auf eine Menge von 40-100 ml abgepumpter Milch pro Tag, welche ich dann anstelle der Formulanahrung mit dem BES zufüttere. Die Löffel-Fütterung haben wir grösstenteils abgeschafft; mit dem Löffel füttert nur noch mein Mann sporadisch.
Das Stillen klappt mal so, mal so. Ich glaube, das eigentliche Problem haben wir immer noch nicht gefunden. Aber die aktuelle Lösung (mit BES) wirkt sich immerhin positiv auf das Gewicht aus.
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Re: Zurück zum Vollstillen oder doch lieber Abstillen?

Beitrag von Mondenkind »

Ich drücke die Daumen, dass Du symptomlos bleibst!
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Re: Zurück zum Vollstillen oder doch lieber Abstillen?

Beitrag von FraSa »

Hier kommt unser Update:

Gewichtmessungen:
10.06.: Geburtsgewicht 3770 g KH
14.06.: 3400 g KH
19.06.: 3860 g KH
12.07.: 4600 g KH
11.08.: 4800 g KH
23.08.: 4850 g KH
01.09.: 4810 g KH
09.09.: 4920 g KH
14.09.: 5050 g KH
28.09.: 5450 g KH
14.10.: 5700 g KH

Also 250 g in den letzten zwei Wochen. Ist das genug, Mondenkind?

Wir füttern aktuell durchschnittlich (Durchschnitt der letzten 10 Tage) 380 ml zu; davon 330 ml Bebivita + 50 ml Muttermilch (Formulanahrung variiert zwischen 270 und 450 ml - je nach Erfolg beim Abpumpen gibt es auch mal mehr Muttermilch pro Tag). Wir sind jetzt beim dünnsten Schlauch des BES :)
Nasse Windeln durchschnittlich 5 pro Tag, Stuhl alle 2 Tage.

Mit der Beikost planen wir nächste Woche mal mit ein wenig Hirsebrei zu beginnen. Interessiert ist sie, an mich angelehnt „sitzen“ kann sie, nur das Greifen und zum Mund führen ist noch nicht ganz zielsicher.
Mit Frosch (11/2017) und Eichhörnchen (06/2021)
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Re: Zurück zum Vollstillen oder doch lieber Abstillen?

Beitrag von FraSa »

Hi Mondenkind,

Darf ich mal was ganz anderes fragen? (hat nichts mit unserer Situation zu tun)

Ich habe gestern mit jemandem darüber diskutiert, ob man einem Dreijährigen die nächtliche Flasche PRE abgewöhnen darf/sollte oder nicht. Es ging dabei darum, dass der Dreijährige bereits von sich aus über einen Zeitraum von zwei Wochen keine PRE nachts mehr wollte, dann plötzlich aber wieder verlangt hatte. Ich war der Meinung, dass es sich um eine liebgewonnene Gewohnheit handle und ich es nicht befürworten würde, wieder PRE zu geben. Die andere Person war davon überzeugt, dass die Milchflasche nachts ein Bedürfnis sei und man die Flasche doch wieder geben sollte.

Beim Stillen soll das natürliche Abstillalter zwischen 2 und 7 Jahren liegen. Wie verhält es sich denn mit der Fläschchenfütterung resp. der Formulanahrung? Darf/soll man die über 1 Jahr hinaus geben?
Ist ab einem Jahr Kuhmilch besser oder PRE?
Kann es sein, dass ein Dreijähriger wirklich noch Nahrung braucht nachts?
Und schadet PRE den Zähnen oder nicht?

Falls du (oder natürlich auch sonst jemand) Quellen hast, darfst du sie auch gerne angeben :)

Sorry, so viele Fragen. Aber ich habe im Internet einfach zu viele verschiedene oder gar keine Antworten gefunden und es würde mich wirklich interessieren.
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blueberry
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Re: Zurück zum Vollstillen oder doch lieber Abstillen?

Beitrag von blueberry »

Ich habe in dem Alter noch gestillt, aber hatte bereits nachts abgestillt. Wenn da wirklich Hunger war, sind wir aufgestanden und haben was gegessen oder bei Durst (häufiger als Hunger) Wasser im Sitzen angeboten (keine Nuckelflasche). Für emotionale Bedürfnisse gab es Familienbett und Kuscheln.
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