Corona Impfung und Stillen

Fragen und Antworten rund um das Thema Stillen

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ShinyCheetah
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Re: Corona Impfung und Stillen

Beitrag von ShinyCheetah »

Ah, danke, interessant :) Leider sind monoklonale Antikörper sehr aufwendig und teuer herzustellen. Ich glaube nicht, dass sich das durchsetzt, bzw. nur für wirklich schwere Fälle.

Wo hast du das mit dem Blut her? Ich frage aus Interesse, weil ich davon ausgegangen bin, dass so der Mechanismus funktioniert: Antikörper passieren die Darmwand, gelangen so ins Blut und können dann wirken. Wie sollen die Antikörper sonst wirken? Schnelles Googlen hat zumindest für Ratten bestätigt, dass es so ist. In diesem Artikel steht im Abstract "In newborn rats, FcRn transfers IgG from milk to blood by apical-to-basolateral transcytosis across intestinal epithelial cells."
https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/18818657/
mit Sohn F (Ende September 18)
und Tochter V (Ende Juni 21)


The trick to happiness wasn't in freezing every momentary pleasure and clinging to each one, but in ensuring one's life would produce many future moments to anticipate. Shallan Davar/Brandon Sanderson
Seiltänzerin
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Re: Corona Impfung und Stillen

Beitrag von Seiltänzerin »

ShinyCheetah hat geschrieben: 25.10.2021, 13:34 Ah, danke, interessant :) Leider sind monoklonale Antikörper sehr aufwendig und teuer herzustellen. Ich glaube nicht, dass sich das durchsetzt, bzw. nur für wirklich schwere Fälle.

Wo hast du das mit dem Blut her? Ich frage aus Interesse, weil ich davon ausgegangen bin, dass so der Mechanismus funktioniert: Antikörper passieren die Darmwand, gelangen so ins Blut und können dann wirken. Wie sollen die Antikörper sonst wirken? Schnelles Googlen hat zumindest für Ratten bestätigt, dass es so ist. In diesem Artikel steht im Abstract "In newborn rats, FcRn transfers IgG from milk to blood by apical-to-basolateral transcytosis across intestinal epithelial cells."
https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/18818657/
Hast du auch gefunden, wie lange das funktioniert bzw in welchem Zeitfenster sich diese Schranke schließt? Da ist ja auch immer von Neugeborenen die Rede
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IdieNubren
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Re: Corona Impfung und Stillen

Beitrag von IdieNubren »

tryxy hat geschrieben: 23.10.2021, 19:54 Wann wäre aus eurer Sicht die zweitimpfung sinnvoll? Ich bin vor knapp 3 Wochen erstgeimpft, habe morgen vet und möchte mich dann stillend zweitimpfen lassen. Nun will ich ja 1. Die milchetablierung durch die Impfung nicht beeinträchtigen und 2. Hab ich auch etwas Sorge vor Nebenwirkungen, wenn ich von der Geburt eh noch nicht ganz fit bin .
Ausgehend von meiner impfreaktion (und den meines Umfeldes) und meinen Wochenbetten würde ich jeden Termin ab 14 Tage nach der Geburt nehmen, also in ca 3 Wochen ab jetzt.
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Re: Corona Impfung und Stillen

Beitrag von Lösche Benutzer 27615 »

ShinyCheetah hat geschrieben: 25.10.2021, 13:34 Ah, danke, interessant :) Leider sind monoklonale Antikörper sehr aufwendig und teuer herzustellen. Ich glaube nicht, dass sich das durchsetzt, bzw. nur für wirklich schwere Fälle.

Wo hast du das mit dem Blut her? Ich frage aus Interesse, weil ich davon ausgegangen bin, dass so der Mechanismus funktioniert: Antikörper passieren die Darmwand, gelangen so ins Blut und können dann wirken. Wie sollen die Antikörper sonst wirken? Schnelles Googlen hat zumindest für Ratten bestätigt, dass es so ist. In diesem Artikel steht im Abstract "In newborn rats, FcRn transfers IgG from milk to blood by apical-to-basolateral transcytosis across intestinal epithelial cells."
https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/18818657/
https://www.impfen-info.de/mediathek/fr ... 1dd85cf45f
Die in der Muttermilch enthaltenen Abwehrstoffe sind nur im Darm des Säuglings wirksam, verbleiben dort und gehen nicht in das Blut des Kindes über. Sie wirken daher in erster Linie gegen Erreger, die durch den Mund (oral) aufgenommen werden und über den Magen-Darm-Trakt eindringen. Ein Schutz gegen Erreger, die sich über den Blutkreislauf im ganzen Körper verbreiten, besteht somit nicht.
Die Benetzung des Nasen und Rachenraums mit den Antikörpern wirkt genau da, wo sich der Körper eben gegen das Coronavirus wehren soll. Viele Impfkrikiker meinen ja auch, dass die Antikörper, die durch Spritze in den Muskel aufgebaut werden, vor Ort, also im Mund und Rachenraum eben nicht so gut wirken.
Ist schon echt interessant und wir wissen erstaunlich wenig. So ist zumindest mein Eindruck
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ShinyCheetah
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Re: Corona Impfung und Stillen

Beitrag von ShinyCheetah »

Seiltänzerin hat geschrieben: 25.10.2021, 13:56
ShinyCheetah hat geschrieben: 25.10.2021, 13:34 Ah, danke, interessant :) Leider sind monoklonale Antikörper sehr aufwendig und teuer herzustellen. Ich glaube nicht, dass sich das durchsetzt, bzw. nur für wirklich schwere Fälle.

Wo hast du das mit dem Blut her? Ich frage aus Interesse, weil ich davon ausgegangen bin, dass so der Mechanismus funktioniert: Antikörper passieren die Darmwand, gelangen so ins Blut und können dann wirken. Wie sollen die Antikörper sonst wirken? Schnelles Googlen hat zumindest für Ratten bestätigt, dass es so ist. In diesem Artikel steht im Abstract "In newborn rats, FcRn transfers IgG from milk to blood by apical-to-basolateral transcytosis across intestinal epithelial cells."
https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/18818657/
Hast du auch gefunden, wie lange das funktioniert bzw in welchem Zeitfenster sich diese Schranke schließt? Da ist ja auch immer von Neugeborenen die Rede
https://www.frontiersin.org/articles/10 ... 01153/full

Da steht ca. 22 Wochen. Da steht allerdings auch, "weaning age" beim Menschen sei 4 - 6 Monate 8)
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Re: Corona Impfung und Stillen

Beitrag von Seiltänzerin »

Danke
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Tefira
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Re: Corona Impfung und Stillen

Beitrag von Tefira »

Danke euch für die verlinkten Studien und die Diskussion. Freue mich darauf, in einem ruhigeren Moment ausführlicher hineinzulesen.
tryxy hat geschrieben: 23.10.2021, 19:54 Wann wäre aus eurer Sicht die zweitimpfung sinnvoll? Ich bin vor knapp 3 Wochen erstgeimpft, habe morgen vet und möchte mich dann stillend zweitimpfen lassen. Nun will ich ja 1. Die milchetablierung durch die Impfung nicht beeinträchtigen und 2. Hab ich auch etwas Sorge vor Nebenwirkungen, wenn ich von der Geburt eh noch nicht ganz fit bin .
Zu 1. kann ich leider nichts sagen. Für 2. finde ich eine relevante Überlegung, wie sich die Situation nach der Geburt darstellt. Ich fände, glaube ich, Impfnebenwirkungen in einer Phase des Wochenbetts, in der ihr ohnehin damit rechnet, dass du eher viel im Bett bist, und entsprechend Unterstützung da ist, weniger schlimm als zu einem Zeitpunkt, wo du vielleicht drei Kinder alleine betreuen musst. Ein zweites Kriterium wäre für mich, dass es ein Zeitpunkt sein sollte, zu dem du voraussichtlich wieder fit genug bist, um ohne großen Stress einen zusätzlichen Termin außer Haus wahrzunehmen, also auch je nachdem, wo du geimpft wirst und wie aufwendig es ist da hinzukommen.
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Re: Corona Impfung und Stillen

Beitrag von Tefira »

Ach ja, und: Alles Gute für die Geburt!
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delfinstern
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Re: Corona Impfung und Stillen

Beitrag von delfinstern »

tryxy hat geschrieben: 23.10.2021, 19:54 Wann wäre aus eurer Sicht die zweitimpfung sinnvoll? Ich bin vor knapp 3 Wochen erstgeimpft, habe morgen vet und möchte mich dann stillend zweitimpfen lassen. Nun will ich ja 1. Die milchetablierung durch die Impfung nicht beeinträchtigen und 2. Hab ich auch etwas Sorge vor Nebenwirkungen, wenn ich von der Geburt eh noch nicht ganz fit bin .
Mein Hausarzt meinte "so nach etwa 4 Wochen, frühstens". Dann hat sich das Meiste ja eingespielt. Ich hatte dann 1. Impfung nach 3,5 Wochen und 2. Impfung mit knapp 9 Wochen.
Liebe Grüße
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Re: Corona Impfung und Stillen

Beitrag von ShinyCheetah »

Solina hat geschrieben: 25.10.2021, 15:33
ShinyCheetah hat geschrieben: 25.10.2021, 13:34 Ah, danke, interessant :) Leider sind monoklonale Antikörper sehr aufwendig und teuer herzustellen. Ich glaube nicht, dass sich das durchsetzt, bzw. nur für wirklich schwere Fälle.

Wo hast du das mit dem Blut her? Ich frage aus Interesse, weil ich davon ausgegangen bin, dass so der Mechanismus funktioniert: Antikörper passieren die Darmwand, gelangen so ins Blut und können dann wirken. Wie sollen die Antikörper sonst wirken? Schnelles Googlen hat zumindest für Ratten bestätigt, dass es so ist. In diesem Artikel steht im Abstract "In newborn rats, FcRn transfers IgG from milk to blood by apical-to-basolateral transcytosis across intestinal epithelial cells."
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Die in der Muttermilch enthaltenen Abwehrstoffe sind nur im Darm des Säuglings wirksam, verbleiben dort und gehen nicht in das Blut des Kindes über. Sie wirken daher in erster Linie gegen Erreger, die durch den Mund (oral) aufgenommen werden und über den Magen-Darm-Trakt eindringen. Ein Schutz gegen Erreger, die sich über den Blutkreislauf im ganzen Körper verbreiten, besteht somit nicht.
Die Benetzung des Nasen und Rachenraums mit den Antikörpern wirkt genau da, wo sich der Körper eben gegen das Coronavirus wehren soll. Viele Impfkrikiker meinen ja auch, dass die Antikörper, die durch Spritze in den Muskel aufgebaut werden, vor Ort, also im Mund und Rachenraum eben nicht so gut wirken.
Ist schon echt interessant und wir wissen erstaunlich wenig. So ist zumindest mein Eindruck
Hi, danke :) Hab dann auch noch Artikel gefunden, die beschreiben, dass die Wand vom Magen-Darm-Trakt mit den Muttermilch-Antikörpern quasi ausgekleidet wird. Dafür sind wohl auch diese speziellen Rezeptoren zuständig. Wieder was gelernt :) Und ein gutes Beispiel dafür, dass sich Maus/Ratten-Ergebnisse eben nicht 1:1 auf den Menschen übertragen lassen ;) Ins Babyblut gehen Antikörper dann wohl tatsächlich nur in der Schwangerschaft über. Wenn man sich also noch schwanger gegen Corona impfen lässt und danach stillt, kriegen die Babys beides ab: Die Antikörper im Blut über die Plazenta, und die Antikörper im MD-Trakt und Rachen durch die MuMi.
mit Sohn F (Ende September 18)
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