Stillen: kurze Frage- kurze Antwort (Bitte ersten Beitrag beachten!)

Fragen und Antworten rund um das Thema Stillen

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Tralelu
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Re: Stillen: kurze Frage- kurze Antwort (Bitte ersten Beitrag beachten!)

Beitrag von Tralelu »

Kuriburi hat geschrieben: 30.04.2022, 06:45 Gibt es einen rezeptfreien Hustenstiller den ich stillende nehmen kann? Wir haben Corona und Ärzte hier zu heute, das große Husten hat bekommen. Mein Mann nimmt Sedotussin, aber das darf ich stillend nicht nehmen. Capval Saft vom Kleinen hatte ich schon einmal genommen, aber unser Saft ist schon 7 Monate auf (darf max. 6 verwendet werden und hatte meine ich auch einen guten Grund) und verschreibungspflichtig. Ich bräuchte was für jetzt sofort, was ich meinen Papa holen lassen kann. Bik für Tips wirklich dankbar!
Von der Wa*la gibt es den Plantago Hustensaft . Der hat mir in der Schwangerschaft super geholfen. Vielleicht wäre das was für dich ?
Liebe Grüße , Tralelu
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blueberry
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Re: Stillen: kurze Frage- kurze Antwort (Bitte ersten Beitrag beachten!)

Beitrag von blueberry »

Kein Hustenstiller, aber was mir total hilft bei ständigem Hustenreiz (auch nachts) sind mentolhaltige Pastillen wie z.B. Ipal*t

[Nicht zur allgemeinen Nachahmung empfohlen, da alle (insbesondere runden) Dinge im Mund natürlich theoretisch eingeatmet werden könnten: aber bei mir persönlich haften solche Pastillen, wenn ich sie gleich nach dem In-den-Mund-Nehmen an den Gaumen "klebe"/sich festsaugen lasse, so bombenfest am Gaumen, dass die da auch nach mehreren Stunden Schlaf immernoch kleben. Ich habe mich noch nie daran verschluckt und auch mein Mann und mehrere erwachsene Freunde, die das probiert haben, noch nicht. Eine Pastille hält so mehrere Stunden. Vielleicht hilft es Dir ja zumindest tagsüber, das mal so zu versuchen]
blueberry mit großem und kleinem Frühlingskind (2010 und 2013)
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blueberry
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Re: Stillen: kurze Frage- kurze Antwort (Bitte ersten Beitrag beachten!)

Beitrag von blueberry »

Tralelu hat geschrieben: 29.04.2022, 23:05 Meine Tochter ist morgen 14 Tage alt und möchte gerne an der Brust trocken nuckeln. Ich hab seeehr viel Milch und dementsprechend kommt natürlich auch immer viel. Sie ist dann sehr frustriert und biegt sich und schreit, weil eben immer Milch kommt. Ich kann sie dann kaum beruhigen. Hat jemand einen guten Tip? Schnuller möchte ich so früh bzw generell nur sehr ungern gegen. Da besteht so früh ja das Risiko einer Saugverwirrung oder ? Am kleinen Finger hab ich sie aus Verzweiflung schon nuckeln lassen, das war auch kein Erfolg.
Viele Grüße
Erstmal noch Glückwunsch zum neuen kleinen Erdenbewohner :D !

Deine Milchmenge wird sich mit der Zeit immer besser auf den Bedarf Deines Babys einpendeln und Dein Baby wird auch besser lernen, mit welchen Saugmustern es keinen weiteren Milchspendereflex (MSR) auslöst, wenn es noch zur Beruhigung/Regulierung/Nähetanken weitersaugen möchte - bzw. ggf. auch wieder weitertrinken möchte nach einer mehrminütigen Verschnaufpause an der Brust.
Gerade bei jungen Babys kann man (wenn es keine Schmerzprobleme bei der Mutter und/oder Gedeihprobleme beim Baby gibt) nach der Faustregel: "Baby an der Brust lassen, bis es selbst abdockt und fürs Wiederanlegen nach zeitigen Stillsignalen des Babys richten" eigentlich nichts falsch machen.

Schnuller:
Man sagt allgemein, dass mindestens 6 Wochen problemlosen(!) Stillens (inkl. guter Zunahme) am Stück vergangen sein sollten, bevor man einen Schnuller anbietet (wenn man das überhaupt möchte).

Auch nach den sechs Wochen gut etablierter Stillbeziehung gilt:

Saugverwirrung ist mit Flaschensaugern zwar deutlich wahrscheinlicher, aber es gibt durchaus eine erkleckliche Anzahl von Babys, die allein auf den Schnuller mit einer ineffektiveren Stilltechnik, Andockproblemen o.ä. reagieren.

Und auch die Gewichtszunahme kann allein durch den Einsatz eines Schnullers flacher verlaufen - bis hin zu Gedeihstörungen - als sie es normalerweise würde. Das liegt daran, dass das Saugbedürfnis des Kindes und das die Milchmenge bestimmende Saugen an der Brust ja natürlicherweise zusammengehören (in der Steinzeit gab es keine Schnuller und auch alle anderen Säugetiere außer dem Menschen kennen sowas nicht).
Wenn man nun einen (meist mit der Zeit unbewusst zunehmenden, weil Schnullergeben ja fix und bequem geht, wenn Kind quengelig wird) Teil des Saugbedürfnisses nicht mehr an der Brust befriedigen lässt, nuckelt das Baby u.U. einen deutlichen Teil seines Hungergefühls einfach am Schnuller weg.
Saugverwirrung muss auch nicht sofort auftreten, sondern kann sich mit der Zeit entwickeln oder z.B. in Form von Beißen an der Brust ganz neu auftreten (der Schnuller beschwert sich halt nicht, wenn die spannenden Kieferchen beim Zahnen beim Saugen zwischendurch mal herzhaft draufbeißen).
Wie gesagt: all das KANN auftreten, MUSS es aber nicht. Man sieht dem Baby aber vorher nicht an, ob es eine Neigung zu Saugverwirrung hat oder nicht.


------------------
"Seeehr viel Milch"
kommt oft daher, dass der Körper der Frau grundsätzlich auf Einlinge oder Zwillinge eingestellt ist und sich das nach der Geburt an die Nachfrage anpasst. Das braucht oft ein paar Wochen. Wenn es das in der Neugeborenenzeit nicht von selbst tut, kann man später den Brüsten auch beim Runterregulieren der Milchmenge mit milden Maßnahmen helfen.

Oft ist es aber gar nicht (vorrangig) die Milchmenge, die das Baby stört, sondern ein starker MSR.
Dazu findest Du im Thread "Unruhe an der Brust" in der LINKSAMMLUNG STILLWISSEN eine Reihe an Tipps (Der Thread ist im sechsten Themenblock).

Alles Gute für Euch! :D
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Re: Stillen: kurze Frage- kurze Antwort (Bitte ersten Beitrag beachten!)

Beitrag von Tralelu »

blueberry hat geschrieben: 30.04.2022, 12:58
Tralelu hat geschrieben: 29.04.2022, 23:05 Meine Tochter ist morgen 14 Tage alt und möchte gerne an der Brust trocken nuckeln. Ich hab seeehr viel Milch und dementsprechend kommt natürlich auch immer viel. Sie ist dann sehr frustriert und biegt sich und schreit, weil eben immer Milch kommt. Ich kann sie dann kaum beruhigen. Hat jemand einen guten Tip? Schnuller möchte ich so früh bzw generell nur sehr ungern gegen. Da besteht so früh ja das Risiko einer Saugverwirrung oder ? Am kleinen Finger hab ich sie aus Verzweiflung schon nuckeln lassen, das war auch kein Erfolg.
Viele Grüße
Erstmal noch Glückwunsch zum neuen kleinen Erdenbewohner :D !

Deine Milchmenge wird sich mit der Zeit immer besser auf den Bedarf Deines Babys einpendeln und Dein Baby wird auch besser lernen, mit welchen Saugmustern es keinen weiteren Milchspendereflex (MSR) auslöst, wenn es noch zur Beruhigung/Regulierung/Nähetanken weitersaugen möchte - bzw. ggf. auch wieder weitertrinken möchte nach einer mehrminütigen Verschnaufpause an der Brust.
Gerade bei jungen Babys kann man (wenn es keine Schmerzprobleme bei der Mutter und/oder Gedeihprobleme beim Baby gibt) nach der Faustregel: "Baby an der Brust lassen, bis es selbst abdockt und fürs Wiederanlegen nach zeitigen Stillsignalen des Babys richten" eigentlich nichts falsch machen.

Schnuller:
Man sagt allgemein, dass mindestens 6 Wochen problemlosen(!) Stillens (inkl. guter Zunahme) am Stück vergangen sein sollten, bevor man einen Schnuller anbietet (wenn man das überhaupt möchte).

Auch nach den sechs Wochen gut etablierter Stillbeziehung gilt:

Saugverwirrung ist mit Flaschensaugern zwar deutlich wahrscheinlicher, aber es gibt durchaus eine erkleckliche Anzahl von Babys, die allein auf den Schnuller mit einer ineffektiveren Stilltechnik, Andockproblemen o.ä. reagieren.

Und auch die Gewichtszunahme kann allein durch den Einsatz eines Schnullers flacher verlaufen - bis hin zu Gedeihstörungen - als sie es normalerweise würde. Das liegt daran, dass das Saugbedürfnis des Kindes und das die Milchmenge bestimmende Saugen an der Brust ja natürlicherweise zusammengehören (in der Steinzeit gab es keine Schnuller und auch alle anderen Säugetiere außer dem Menschen kennen sowas nicht).
Wenn man nun einen (meist mit der Zeit unbewusst zunehmenden, weil Schnullergeben ja fix und bequem geht, wenn Kind quengelig wird) Teil des Saugbedürfnisses nicht mehr an der Brust befriedigen lässt, nuckelt das Baby u.U. einen deutlichen Teil seines Hungergefühls einfach am Schnuller weg.
Saugverwirrung muss auch nicht sofort auftreten, sondern kann sich mit der Zeit entwickeln oder z.B. in Form von Beißen an der Brust ganz neu auftreten (der Schnuller beschwert sich halt nicht, wenn die spannenden Kieferchen beim Zahnen beim Saugen zwischendurch mal herzhaft draufbeißen).
Wie gesagt: all das KANN auftreten, MUSS es aber nicht. Man sieht dem Baby aber vorher nicht an, ob es eine Neigung zu Saugverwirrung hat oder nicht.


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"Seeehr viel Milch"
kommt oft daher, dass der Körper der Frau grundsätzlich auf Einlinge oder Zwillinge eingestellt ist und sich das nach der Geburt an die Nachfrage anpasst. Das braucht oft ein paar Wochen. Wenn es das in der Neugeborenenzeit nicht von selbst tut, kann man später den Brüsten auch beim Runterregulieren der Milchmenge mit milden Maßnahmen helfen.

Oft ist es aber gar nicht (vorrangig) die Milchmenge, die das Baby stört, sondern ein starker MSR.
Dazu findest Du im Thread "Unruhe an der Brust" in der LINKSAMMLUNG STILLWISSEN eine Reihe an Tipps (Der Thread ist im sechsten Themenblock).

Alles Gute für Euch! :D
Vielen lieben Dank blueberry für deine ausführliche Antwort. In die Linksammlung werde ich gleich mal reinschauen. Dankeschön.
Liebe Grüße , Tralelu
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Re: Stillen: kurze Frage- kurze Antwort (Bitte ersten Beitrag beachten!)

Beitrag von Jara »

blueberry hat geschrieben: 30.04.2022, 12:18 Kein Hustenstiller, aber was mir total hilft bei ständigem Hustenreiz (auch nachts) sind mentolhaltige Pastillen wie z.B. Ipal*t

[Nicht zur allgemeinen Nachahmung empfohlen, da alle (insbesondere runden) Dinge im Mund natürlich theoretisch eingeatmet werden könnten: aber bei mir persönlich haften solche Pastillen, wenn ich sie gleich nach dem In-den-Mund-Nehmen an den Gaumen "klebe"/sich festsaugen lasse, so bombenfest am Gaumen, dass die da auch nach mehreren Stunden Schlaf immernoch kleben. Ich habe mich noch nie daran verschluckt und auch mein Mann und mehrere erwachsene Freunde, die das probiert haben, noch nicht. Eine Pastille hält so mehrere Stunden. Vielleicht hilft es Dir ja zumindest tagsüber, das mal so zu versuchen]
Das mache ich ganz genauso. Die kleben wirklich sehr fest am Gaumen, hat uns schon viele Nächte gerettet! :)
Glücklich mit Schrödinger <3 (07/20)
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Re: Stillen: kurze Frage- kurze Antwort (Bitte ersten Beitrag beachten!)

Beitrag von blueberry »

@ Tralelu: gern :D

---------------
Bzgl. Mentholpastillen: von der erwähnten Marke gibt es welche mit Zuckerkruste drumrum (wie paniert) und zuckerfreie in zwei Sorten: mit und ohne Menthol. Bei mir klappt der Gaumentrick zum Hustenreizstillen nur nur mit der zuckerfreien (glatten) Variante und MIT Menthol. (Und zuckerfrei ist auch besser für die geputzten Zähne).
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Re: Stillen: kurze Frage- kurze Antwort (Bitte ersten Beitrag beachten!)

Beitrag von Reh »

blueberry hat geschrieben: 30.04.2022, 12:18 Kein Hustenstiller, aber was mir total hilft bei ständigem Hustenreiz (auch nachts) sind mentolhaltige Pastillen wie z.B. Ipal*t

[Nicht zur allgemeinen Nachahmung empfohlen, da alle (insbesondere runden) Dinge im Mund natürlich theoretisch eingeatmet werden könnten: aber bei mir persönlich haften solche Pastillen, wenn ich sie gleich nach dem In-den-Mund-Nehmen an den Gaumen "klebe"/sich festsaugen lasse, so bombenfest am Gaumen, dass die da auch nach mehreren Stunden Schlaf immernoch kleben. Ich habe mich noch nie daran verschluckt und auch mein Mann und mehrere erwachsene Freunde, die das probiert haben, noch nicht. Eine Pastille hält so mehrere Stunden. Vielleicht hilft es Dir ja zumindest tagsüber, das mal so zu versuchen]
Ich mache das mit Isla-Moos, das klappt ganz gut, die sind auch nicht ganz so klein und rund.
5 * im Herzen, Rehlein 02/18, Rehkitz 07/20, Reh-Mini 03/23

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Re: Stillen: kurze Frage- kurze Antwort (Bitte ersten Beitrag beachten!)

Beitrag von blueberry »

Reh hat geschrieben: 30.04.2022, 14:50 Ich mache das mit Isla-Moos, das klappt ganz gut, die sind auch nicht ganz so klein und rund.
Isl*moos und Ipal*t sind glaub etwa gleiche Konsistenz und Form/Größe. Es gibt bestimmt auch noch weitere solcher mentholhaltigen, ansaugfähigen Weich-Pastillen in Apotheken und Drogerien. (Bronchipr*t Thymianpastillen kann man auch so festkleben, haben aber leider Zucker drin, kein Menthol und wirken deshalb eher schleimlösend. Also weniger hilfreich bei trockenem Husten)


Für tagsüber fiel mir noch ein: GeloRevo*ce Halstabletten bilden eine Schutzschicht und lindern Hustenreiz. Ist aber nichts für nachts.

In jedem Falle: gute Besserung!
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Re: Stillen: kurze Frage- kurze Antwort (Bitte ersten Beitrag beachten!)

Beitrag von Kuriburi »

Danke für die ganzen Tipps!
(Ich habe vor lauter Verzweiflung auch schon nachts Hustenbonbons gelutscht und das Baby/Kind nicht in einer Tour wach zu Husten.)
Viele Grüße von Kuriburi mit Sohn (7/2016) und Sohn (09/2020)
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Re: Stillen: kurze Frage- kurze Antwort (Bitte ersten Beitrag beachten!)

Beitrag von Jebe »

Hallo zusammen,

ich bin gerade etwas verwirrt von Anleitung der Milchpumpe die ich von einer Freundin ausgeliehen habe . Da heißt es erst alle Teile auskochen und an anderer Stelle, dass die Schläuche aber nicht ausgekocht werden dürfen . Ist das nicht total unhygienisch :?: Vielleicht ein Übersetzungsfehler oder ist das doch normal?
Mit Mäuschen (05/21)
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