Stillen: kurze Frage- kurze Antwort (Bitte ersten Beitrag beachten!)

[Umgedacht]

Ich habe eine theoretische Frage, die mich schon lange beschäftigt. Es heißt ja, dass die Brust nach Bedarf produziert. Wenn also ein Kind mehr oder weniger Bedarf hat, dann produziert die Brust mit leichter Verzögerung mehr oder weniger Milch.

Wie ist das aber nun mit den vielen Fällen hier in denen über Wochen oder Monate die Milchproduktion mit vereinten Kräften gesteigert wird. Wenn die Brust so flexibel ist, dann würde das doch schneller gehen, nicht wahr? Liegt es dann an der Anatomie der Mutter oder des Kindes oder sogar an den Umständen, dass es viele Wochen dauert bis Frauen vollstillen können? Mitunter klappt es dann ja auch oft erst ab Beikostgabe.

[GemeineEsche]

Ich glaube der Knackpunkt ist oft, dass vorher eben etwas grundlegend falsch gemacht wird. Dieser Rückstand muss ja dann erstmal aufgeholt werden, aber das Baby wächst ja weiter und braucht die Nährstoffe unabhängig davon, was bisher aus der Brust kam.
Außerdem, kann sein, dass ich das im Stilllexikon gelesen habe und ich hoffe das stimmt jetzt auch, werden ja auch nach der Geburt vermehrt Milchdrüsen gebildet. Das ist irgendwie eine Zeitspanne von ein paar Wochen. Wenn man nun in dieser Zeitspanne zu viel zugefüttert hat ist die Brust danach schon mit dem Hauptteil des Milchdrüsenwachstum fertig. Die Hormone haben sich verändert und es ist dann viel schwerer das neu anzuregen. Das ist vielleicht etwas vergleichbar mit Laktation ohne Baby oder späte Relaktation wenn vielleicht erst gar nicht gestillt wurde. Geht ja auch, aber so richtig kommt es eben nur kurz nach der Geburt.

[delfinstern]

Ich meine es ist auch einfacher, wenn man schon mal vollgestillt hat. Und unendlich schnell lässt sie sich nicht steigern. Ich hab keine Ahnung, wie viel Milch due Kinder tranken/trinken. Aber deutliche Mehrmenge wegen Krankheit etc war nicht innerhalb von 1 Tag da, das dauerte ein paar Tage.

[GemeineEsche]

Es ist ja auch häufig viel Umgewöhnung, vor allem für die Mutter, dabei.
Wie häufig wird Clustern misinterpretiert, dazu ja nicht selten eine Mutter oder Schwiegermutter, die über die Schulter guckt und voller Überzeugung genau die falschen Tipps gibt.
Da ist es sicher ein Kampf, auch ein innerer, nach x Wochen in denen vielleicht oft der Papa oder die Oma übernommen haben und Fläschchen geben konnten, sich dann wieder Nachmittags allein hinzusetzen und mehrere Stunden dauerzustillen.

Ich kenne eine andere Mama, bei der es nicht geklappt hat. Sie hat es 2 oder 3 Monate versucht, war total verzweifelt und hat viele Tränen vergossen. Sie hat mir auch erzählt, dass sie im Nachhinein noch einiges erfahren hat, viel hat sie falsch gemacht und niemand hat es ihr richtig erklärt, mit dem Wissen hätte es vielleicht doch funktioniert.
Trotzdem hat sie es beim zweiten Kind gar nicht erst versucht.

[Feci]

KleineEsche, die andere Mama, die Du beschreibst, könnte ich sein Und mit dem Wissen, das ich heute habe, macht es mich so wütend, was beim ersten Kind alles falsch gemacht worden ist. Beim zweiten Kind konnte ich mich mental gar nicht erst aufs Stillen einlassen (sie hat übrigens die ersten Wochen auch an der Flasche wie eine Irre geclustert, sie konnte ja nicht wissen, dass mehrere Pakete Pre im Keller stehen ) und ich hoffe so sehr, dass ich jetzt beim dritten Kind endlich erleben darf, wie schön Stillen sein kann

[GemeineEsche]

Genau. Ich denke diese Erfahrung kann auch fast schon traumatisch sein. Da muss dann schon vieles passen, dass man es sich beim nächsten Kind nochmal zutraut, wenn die bisherige Erfahrung nur das "eigene Versagen" war. Selbst wenn man im Nachhinein sagen könnte, meine Hebamme hat das von Anfang an falsch erklärt, in dem Moment denkt Frau ja eher es liegt an ihr und das lässt sich dann gefühlsmäßig später gar nicht so leicht differenzieren.

Ich wünsche Dir auf jeden Fall viel Erfolg, dass es klappt bzw. dass du einen guten Weg finden wirst mit dem du dann im Reinen bist.

Für manche ist das sicherlich, sich den Stress einfach nicht (nochmal) zu geben, die negativen Gedanken loszulassen und einfach Ersattmilch zu geben.

Schade ist einfach, wenn die Frauen "nur" wegen Horrorgeschichten Dritter oder Ammenmärchen sich gar nicht erst rantrauen oder wenn das Gefühl haben sie seien schuld und unnornal. So ist natürlich eine bewusste, selbstbestimmte Entscheidung schwer möglich.

[deviouz]

Mein Baby hampelt momentan so doll rum beim Stillen. Im Liegen z. B. lege ich ihn auf die Seite und irgendwann dreht er sich auf den Bauch, macht den Vierfüßler, Po hoch und runter, macht einen Buckel und legt sich wieder flach. Alles abwechselnd. Dabei bleibt er aber die ganze Zeit angedockt und trinkt auch. Das sieht teilweise so ungemütlich aus! Machen eure das auch? Ich versuche schon immer seine Hüfte festzuhalten damit er auf der Seite liegen bleibt, bringt aber nichts

Nicht dass mich das jetzt groß stört, ich würde nur echt gerne wissen ob das bei anderen auch so ist.

[Adjoa]

Das hat Motti auch recht lange gemacht. Sehr lustig und merkwürdig zugleich

[toktok]

Kenne ich auch.
Sei froh, dass nicht noch ein weiterer Schalk im Nacken sitzt und dabei auch noch die Brustwarze langgezogen wird .

[delfinstern]

Solange es nicht weh tut, scheints bequem tu sein. Ich habs unterbunden, als an der Brust gezogen wurde, die ist leider aus Gummi