Familienfreundlich wohnen n der schweiz

[Vögelchen]

Ich bin Grenzgängerin nach Basel. Ich verdiene als Naturwissenschaftlerin mit einer 50% Stelle für meine Verhältnisse sehr viel Geld, für Schweizer Verhältnisse recht mau. In Basel selber leben könnte ich mir auf Grund der Mieten nicht vorstellen, das Niveau ist gestört. Es gibt sicher sehr schöne kinderfreundliche Quartiere, diese kenne ich aber nicht. Ich bin aber auch kein Stadtmensch. Altstadt und Rheinnähe ist glaube ich nicht kinderfreundlich und nicht bezahlbar. Meine italienischen Kollegen suchen schon lange verweifelt eine bezahlbare Bleibe. Sie werden wohl nach Frankreich oder D ausweichen.
Es gibt in Basel sicher Kinderbetreuung mit viel Auswahl, aber ein Hort kostet dich locker bis 2000CHF im Monat. Zudem haben die Kinder hier schon ab der 1. Klasse mittags Unterricht. Oft mit Mittagspause Zuhause, oder greifst halt wieder in die Tasche und zahlst für de Überbückungszeit. Fast alle die ich kenne, gehen sehr regelmässig in D und F einkaufen, selbst als Schweizer Doppelverdiener. Du musst auch die Krankenversicherung einrechnen, die zahlst du selbst, es gibt keine Leistungen für Zahnbehandlung und Kinder müssen auch versichert werden (kein Familienversicherung).
Du must aber als Grenzgängerin und Pädagogin folgendes beachten. Die Ferienzeiten Schweiz und Deutschland (auch Frankreich) sind komplett unterschiedlich. Dh falls du in D wohnst und deine Kids dort zur Schule gehen, du aber dein Geld in der Schweiz verdienst, wirst du mächtig Organisationsstress bekommen. Bsp: Ferienstart BW 31.07 und Schulstart Schweiz 18.8.

Sehr in der Vorschau viel ähnliches....

[mellmull]

Noch was: du bist selbst ja Lehrerin und in manchen schulen solltest du hier gut bis sehr gut schweizerdeutsch sprechen können. Und das Schweizerdeutsch aus dem tv ist NICHT das schweizerdeutsch das gesprochen wird

[Lola85]

Ne, bin keine Lehrerin... Kindheitspädagogin. Aktuell liebäugle ich mit einer Stelle in einer bilingualen KiTa... Das Stellenangebot haben wir über de Uni hier bekommen. Ich geh also mal davon aus, dass die nicht unbedingt Schweizerdeutsch erwarten. In der Ausschreibung steht Hochdeutsch und englisch... Aber ist beides kein Problem...


Tapatalking

[Sabina]

Na dann bewirb dich doch mal! Versuch's einfach! Dein Schicksal wird dich schon lenken. Und auch wenn alles teurer ist bei uns, so können doch ca. 8 Millionen Einwohner irgendwie mit diesen Preisen leben. Bei den Einen ist es bestimmt knapp, bei vielen Anderen geht's gut. Das wird in D nicht anderst sein. Und wenn du deine Wohnung in D vermietest und es in CH nicht klappt, könntest du ja schlimmstenfalls auch wieder zurück...nur Mut, wir beissen nicht!

[Nusserl]

Ich bin Österreicherin und wohne seid fast 7 Jahren in der Region Zürich.
Ja die Löhne sind hier echt höher, aber die Mieten etwa doppelt so hoch wie in Wien. Und du zahlst alles selber. Jeden Müllsack, Krankenversicherung (ohne Zahnarzt) immer 10% Selbstbehalt bei jedem Arztbesuch, Mittagstisch und Nachmittagsbetreuung werden wirklich die vollen Kosten verrechnet.

Wir sind als Doppelverdiener ohne Kinder her gekommen. Da ist es einfach traumhaft. Man verdient gut und muss nur zahlen was man braucht. Nun haben wir drei Kinder und ich arbeite nur mehr Teilzeit. Drei Kinder können wir und nur leisten, weil GG überdurchschnittlich verdient.

Sozialleistungen gibt es hier wesentlich weniger als in Deutschland. Kindergeld sind ca 200 CHF pro Monat und Kind. Wenn man ein Kind bekommt, muss man bis zur Geburt arbeiten (ausser man wird krank geschrieben) und danach gibt es 12 Wochen den vollen Lohn und dann muss man wieder arbeiten gehen.

Ich befürchte als AE mit zwei Kindern musst du sehr, sehr gut verdienen, damit du über die Stunden kommst.
Wenn du keine Familie in der Nähe hast, die gratis die Kinder betreuen, wird alleine die Kinderbetreuung einen Grossteil deines Lohns verbrauchen.


Mit drei Mädels 07/08, 11/11 und 04/14

[Schneekugel]

Wie greift den der Unterhalt über die Grenze?

Krippenplätze gibt es auch subventioniert, einfach nur wenige und nur unter einem gewissen Einkommen. Man zieht sich dafür aber bildlich gesprochen ziemlich aus. Als Grenzgänger hast du unter Umständen höhere Steuern, sicher die Quellensteuer hier (hättest du auch wen du in der CH wohnst am Anfang) und noch was in DE, ist mit den Verträgen aber nicht mehr so schlimm wie früher, hatte den Fall aber erst ein mal und kann es nicht mehr ganz sagen wie es nun ist.
Quellensteuer wird dir direkt vom Lohn abgezogen.

Schweizerdeutsch ist sicher nicht zu verachten, nicht mal das sprechen können, aber verstehen können es die meisten sehr schnell und das ist wohl auch wichtig. Ich geriet erst einmal in die Situation das es mich sehr stresst das jemand den Dialekt nicht verstand, weil ich in der Situation kein Hochdeutsch hinbekam (Geburt)

Nusserl, die Info stimmt nicht ganz, Mutterschutz ist 14. Wochen zu 80% (EO) bezahlt, wen man 100% bekommt ist das vom Geschäft selber bezahlt, also die Differenz. Und man kann auf 2 unbezahlte Wochen bestehen, hat also 16 Wochen MuSu zur Verfügung wen man will. Aber das ist sicher ganz klar ein riesen Unterschied. (ob schlechter oder besser, ist wieder eine andere Diskussion)

Generell denke ich, ist es hier am Anfang vielleicht nicht ganz einfach, aber ist man mal angekommen sind wir glaube ich ganz umgänglich. Daher wen es dich reizt, ists sicher ein Versuch wert

Bisher hatten wir selber noch nie Mühe wen wir mit den Kids unterwegs waren, ich habe also keine Erfahrung bezüglich Kinderunfreundlich, ist aber sicher so, dass nicht alles auf die Kinder ausgerichtet ist. Wir wohnen hier sicher auch eher familienfreundlich, aber nicht in Grenznähe.
Konstanz ist ca 30min weit weg.

[Nusserl]

Schneekugel
Danke für die Korrektur. Mein Arbeitgeber hat da eine sehr grosszügige Regelung, darum ist mir das gesetzliche Minimum grad nicht richtig eingefallen. Ich schiebs mal auf Stilldemenz!


Mit drei Mädels 07/08, 11/11 und 04/14

[Schneekugel]

War nicht böse gemeint gell! Finde das selber sehr kompliziert...geht man früher wieder arbeiteb verliert man den anspruch auch.

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[Nusserl]

War nicht böse gemeint gell! Finde das selber sehr kompliziert...geht man früher wieder arbeiteb verliert man den anspruch auch.

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Nein, das habe ich eh nicht als böse gelesen. Ich bin wirklich froh, hast du das richtig gestellt. Sonst bekommt die TE ja falsche Infos.


Mit drei Mädels 07/08, 11/11 und 04/14

[Zäzi]

Basel ist eine tolle Stadt. In der Altstatt eine Wohnung zu finden ist sehr schwierig.
In Kleinbasel gibt es Quartiere wos in einer Schulklasse nur ein bis zwei Kinder geben kann die zu Hause deutsch sprechen. Der Fremdsprachenanteil ist sehr hoch.
Es gibt Schulen mit Tagesstrukturen. Da können die Kinder dort Mittagessen und an freien Nachmittagen bis ca 18 Uhr dort sein. Das kostet aber extra. Die Kinder haben zwei oder drei Nachmittage Schule.
Den Ferienkalender findest Du hier: http://www.schulferien.org/Ferien_Schwe ... stadt.html

Hier kannst Du über das Bildungssystem in Basel lesen: http://www.ed-bs.ch

Eine Faustregel ist dass die Miete nicht höher als 1/3 des Lohnes sein sollte.
Als ich in Basel wohne musste ich 1 1/2 Monatslöhne Steuern bezahlen.

Es wurde eine Tramlinie nach Weil am Rhein gebaut. Ab 14.12.14 fährt das Tram 8 dann über die Grenze.
Lörrach ist mit dem Zug gut erreichbar von Basel aus. So kann man einfach in Deutschland einkaufen gehen oder vielleicht wäre es eine Option dass ihr dort wohnt und Du in Basel arbeitest.




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