Stillen in DDR - historische Frage

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Sakura
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Re: Stillen in DDR - historische Frage

Beitrag von Sakura »

habe meine eltern nochmal gefragt: im KH nachts um 2 wurden die kinder mit tee aus der flasche gefüttert. und kleine, leichte neugeborene "durften" alle 3 stunden gestillt werden (keine ahnung, wie es da nachts aussah), aber da sowohl ich als auch mein bruder sehr groß waren, wurden wir unserer mutter tagsüber nur alle 4 stunden zum stillen gebracht, und nachts kriegten wir tee.
Sakura mit zwei tollen Mädels 04/11 und 05/13

Ich werde sie lehren, den eigenen Weg zu gehen,
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Elaschnela
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Re: Stillen in DDR - historische Frage

Beitrag von Elaschnela »

Nachtrag von uns: Eine Freundin meiner MUtter mußte ungelogen in der Mütterberatungsstelle
"Probestillen", da ihr Kind mit über 1 Jahr noch gestillt wurde und ihr das keiner glaubte.
Fürs Stillen gab es ja dieses Stillgeld, ich glaub auch, dass das so um die 20 Mark im Monat waren.
Und um das eben weiter zu kriegen, mußte sie dort vor Schwestern und Ärzten "probestillen"
und das Kind wurde vorher und nachher gewogen, als Beweis, dass es auch getrunken hatte.

:shock:
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Louise Odier
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Re: Stillen in DDR - historische Frage

Beitrag von Louise Odier »

Hallo,

also mein Bruder und ich sind 82 und 85 in Sachsen auf die Welt gekommen.
Meine Mom hat uns beide ca ein Jahr gestillt. Möglich war das also schon.
Sie hat auch definitiv nach Bedarf gestillt (ich war ein ziemlich unruhiges Kind, hab viel geweint und brauchte gaaaaaaaanz viel Mama-Nähe) und ich wurde auch länger als damals üblich voll gestillt, weil ich alles andere verweigert habe. Natürlich gab´s von außen auch viele Verunsicherungen, weil ich (im Gegensatz zu meinem Bruder) wohl ein ziemliches dünnes Baby war und alle meinten ich nehme nicht genug zu (dabei sind meine Mom und ich eher der Typ Milchkuh :wink: ), aber meine Mom hat sich davon nicht beirren lassen.
Sie hätte übrigens auch gern länger gestillt, musste aber nach einem Jahr wieder arbeiten gehen (finanzieller Druck, da dann alleinerziehend mit 2 Kindern) und dann hatte sie wohl nicht mehr genug Milch.

Sie ist auch jetzt noch eine Riesenstillverfechterin, saß jedes Mal wenn ich unseren Sohnemann gestillt habe (bis 20 Monate) ganz verliebt und etwas wehmütig lächelnd neben mir und hat mir davon erzählt, wie schön die Stillzeit war und dass sie sich noch immer daran erinnern kann, wie sich das Stillen angefühlt hat.

Ansonsten kenne ich von anderen auch die Geschichten, wo nach spätestens 8 Wochen abgestillt und wieder gearbeitet wurde bzw. wo schnell zugefüttert wurde, weil das so üblich war und angeblich die Milch nicht mehr reichte.

LG
Das Röslein mit ihrer kleinen veganen Familie
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Sakura
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Re: Stillen in DDR - historische Frage

Beitrag von Sakura »

Louise Odier hat geschrieben:erzählt, wie schön die Stillzeit war und dass sie sich noch immer daran erinnern kann, wie sich das Stillen angefühlt hat.
gab es damals das stillgeld noch? kannst du das fragen? *interessiert bin*
Louise Odier hat geschrieben:wo schnell zugefüttert wurde, weil das so üblich war und angeblich die Milch nicht mehr reichte.
dass die milch nicht reichte, lag neben dem sillen nach der uhr wahrscheinlich auch daran, dass pro stillmahlzeit nur eine brust gegeben werden "durfte". und wenn frau mehr stimulation bräuchte, damit die milch gut und reichlich produziert wird, dann ist das tödlich. denn bei dem rhythmus nach der uhr: "um sechs, um zehn, um zwei", wenn da die eine brust vormittags um 10 "dran" ist, und dann erst wieder abends um 6, und dann erst wieder am nächsten tag um 6 (oder um 10? wie macht frau das mit einer ungeraden anzahl von stillmahlzeiten pro tag???).... also, ich bin jetzt eine echte milchkuh, aber wenn am anfang eine brust nur 2 oder 3 mal in 24 stunden geleert worden wäre... wer weiß...
Sakura mit zwei tollen Mädels 04/11 und 05/13

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