Hilfe mein Kind will vegetarisch leben

[vam]

Das ganze verheimlichen geht nicht.

Ich meinte es nicht als verheimlichen. Sondern ob es tatsächlich eine explizite Vegetarismus-Debatte sein muss. Wenn alle Kinder die Fleischkomponente weglassen oder es nicht neu ist, dass sie das Fleisch nicht mag, ändert sich ja gar nicht so viel. Vor allem, wenn ohnehin Optionen da sind.

Zum Süßen: Vielleicht würde sich die Oma positiv motivieren lassen, wenn sich die Enkelin mal einen besonderen neuen Kuchen wünscht?

Die Oma hat das lange Stillen verkraftet, sie wird das auch schaffen.

[LilyGreen]

Es kommt sicher ein bisschen auf das sonstige Umfeld an, aber mein Kind bekommt eigentlich nur positive Rückmeldung von Erwachsenen. In meiner Bubble ist es tatsächlich so, dass die meisten maximal Flexitarier sind, also sehr bewusst Produkte tierischen Ursprungs konsumieren. Überzeugte Omnivoren (ohne Fleisch ist das keine Mahlzeit!!!) gibts in meinem erweiterten Bekanntenkreis eigentlich gar nicht mehr. Dazu viele Vegetarier und vereinzelt Veganer.
Dadurch wäre (bzw.: ist) es hier ziemlich egal, wenn meine schwiergerfamilie komisch reagiert.

[Mau]

Was bin ich froh, dass 3/4 der Großeltern meines Kindes Vegetarier sind Das Kind sagt inzwischen selbst, dass sie keine Tiere essen will, aber Kuhmilch mag. Kann sie meinetwegen auch, aber halt woanders. Ich esse fast nur vegan. Hier gibt es jeden Mittag was mit Hülsenfrüchten, Vollkorn und Gemüse und oft noch Obst dazu. Seitdem ist mein Eisen auch wieder ok. Früher war ich nachlässig mit Vitamin C.
Ich finde vegetarisch essen schon immer total normal und bin irritiert, wenn Leute was daran auszusetzen haben. Vegan ist ja weniger bekannt, aber vegetarisch ist doch schon ewig ziemlich verbreitet. Kommt wohl aufs Umfeld an…

[RegenbogenSchweinchen]

Ich kann mir immer schlecht merken wo Menschen leben, ihr scheint aber nicht in der hintersten Pampa (Eifel) zu leben. Hier ist es normal das Fleich konsumiert wird, vor allem bei Menschen Ü60. Und das auch gerne Täglich. Mein Vater hat immer essen, in denen 200g Kochschinken/Speck für 3 Personen drin waren als "heute kocht du mal was vegetarisches" bezeichnet. In meinem Umfeld leben zumindest die alten Menschen so.Und (natürlich absolut überspitzt ausgedrückt und ich weiß das es nicht so ist) sind Vegetarier die Menschen die lieber mit dem Fahrrad zur Arbeit fahren als mit dem Auto, bei denen der Mann auch daheim bleibt nachdem ein Baby geboren wurde, die Barfuß Schuhe tragen, ihre Kinder auch noch stillen wenn sie schon die ersten Löffel brei bekommen und ihr Kind in den Schlaf begleiten und im Familienbett haben. So sieht das hier meine Familie und axhwiegerfamilie auf jeden Fall. Was alles genauso Themen zum diskutieren mit meiner schwiegerfamilie (oder komentare wie "ich habe es so und so gemacht und ich weiß wie es besser für euch wäre von meiner familie) sind.

Ich wurde jetzt schon von Bekannten angesprochen das die Große Vegetarier ist, aber immer mit einem Kopfschütteln und einem "oh Gott was kocht du den jetzt da?! ". Ich denke das sagt alles.
Mein Mann und ich sind auch Flexitarier, ich noch mehr wie mein Mann. Ich kann auch ein paar Wochen gar kein Fleisch essen, dann hab ich aber auf ein bestimmtes Produkt so lust das ich es dann doch koche. Die Jungs essen schon ausgewählte Produkte gerne und fordern sie sich auch ein.

Das ganze verheimlichen geht nicht.

Ich meinte es nicht als verheimlichen. Sondern ob es tatsächlich eine explizite Vegetarismus-Debatte sein muss. Wenn alle Kinder die Fleischkomponente weglassen oder es nicht neu ist, dass sie das Fleisch nicht mag, ändert sich ja gar nicht so viel. Vor allem, wenn ohnehin Optionen da sind.

Zum Süßen: Vielleicht würde sich die Oma positiv motivieren lassen, wenn sich die Enkelin mal einen besonderen neuen Kuchen wünscht?

Die Oma hat das lange Stillen verkraftet, sie wird das auch schaffen.

Meine Schwiegermutter gibt Ihnen immer was süßes wenn wir sie sehen. Es wären große Mengen, wenn ich da nicht ein Auge drauf hätte. So ist es dann 1-2 Mao*am oder Fruchtgummi. Aber sie würde niemals die vegetarische Variante kaufen, weil sie sich sicher ist das das Schwachsinn ist und die normalen Sorten besser Schmecken und die ohne Gelantine ungesünder sind weil ohne gelantine muss da ja was ganz ungesundes rein gemischt sein... Da kann man nicht vernünftig argumentieren. Aber dadurch das es täglich was gibt und wir sie (leider) täglich sehen (sie kommen jeden tag kurz vorbei) gibt es halt jeden tag die möglichkeit das zu thematisieren

[Schnecke106]

Hier ist es auch so mit der Generation 60+. Wir leben ländlich, aber nicht unbedingt in der Pampa. Es geht auch schonmal etwas vegetarisches als gekochtes Hauptgericht, aber zumindest dann beim Abendbrot Wurst. Und vor allem wenn Besuch kommt, muss es Fleisch sein.

Es ist bekannt, dass es vegetarisch gibt, aber bei Veganismus erntet man viel Kopfschütteln und Unverständnis und niemand kann die Gründe nachvollziehen. Meine Schwager wusste letztes Jahr nicht, dass Veganer kein Leder tragen und schon gar nicht wieso.

[RegenbogenSchweinchen]

Das erinnert mich an eine Ordensschwester, auf einer Fortbildung bei der mein Mann war, und die auch ein vegetarisches Menü gekocht hat für die Vegetarierin in der Fortbildung: Hähnchen...

Ich glaube ehrlich gesagt das meine Schwiegermutter das wissen mit Leder auch nicht hat

[vam]

Meine Schwiegermutter gibt Ihnen immer was süßes wenn wir sie sehen. Es wären große Mengen, wenn ich da nicht ein Auge drauf hätte. So ist es dann 1-2 Mao*am oder Fruchtgummi. Aber sie würde niemals die vegetarische Variante kaufen, weil sie sich sicher ist das das Schwachsinn ist und die normalen Sorten besser Schmecken und die ohne Gelantine ungesünder sind weil ohne gelantine muss da ja was ganz ungesundes rein gemischt sein... Da kann man nicht vernünftig argumentieren. Aber dadurch das es täglich was gibt und wir sie (leider) täglich sehen (sie kommen jeden tag kurz vorbei) gibt es halt jeden tag die möglichkeit das zu thematisieren

Okay, verstehe. Oje, da machen es dir die Umstände wirklich schwer. Puh, ich drück dir einfach die Daumen.

[Norrsken]

RegenbogenSchweinchen, ich kenne es aus meinem Umfeld leider ähnlich - zumindest die Schwiegerfamilie ist noch heute so drauf. Wenn es mal was vegetarisches wie Nudeln mit Tomatensoße gibt muss noch ne Bratwurst dazu gemacht werden . Und aus meiner Kindheit/Jugend kenne ich es von meiner eigenen Familie. Um die Jahrtausendwende war vegetarisch leben natürlich noch weniger verbreitet. Meine Großeltern haben sich bei den gemeinsamen Essen gerne über mich lustig gemacht oder blöde Sprüche gebracht. Die befreundete Hausärztin hatte ernsthafte Bedenken (Nährstoffmangel) geäußert, das war ein Dauerthema… zum Glück stand meine Mutter immer hinter mir und hat vegetarisch und sehr ausgewogen für mich gekocht. Auch vor der Familie hat sie mich verteidigt - ich denke mehr kannst du da nicht machen, so anstrengend es auch ist .

[RegenbogenSchweinchen]

… zum Glück stand meine Mutter immer hinter mir und hat vegetarisch und sehr ausgewogen für mich gekocht. Auch vor der Familie hat sie mich verteidigt - ich denke mehr kannst du da nicht machen, so anstrengend es auch ist .

Danke dir(und den anderen genauso)
Und mittlerweile bin ich auch bei der Erkenntnis angelangt.
Im Sozialen Umfeld ansonsten, z.B. im Verein, da ist es kein Problem. Die Mutter der besten Freundin ist selber Flexitarier und hat somit Verständnis, in allen Vereinen gibt es ab und an mal einen Vegetarier (tatsächlich sind es nur 1-2 auf 100 Personen) aber es gibt immer eine vegetarische Essens Alternative und nur sehr wenige blöde komentare (die sind dann von sehr jungen Männern oder sxhon sehr alten Männern dür die Fleisch ein Grundnahrungsmittel ist, da bin ich aber dann meist auch dabei weil ich auch in dem Verein bin und dann dementsprechend der großen helfen).

Das ist wieder so ein Punkt, wo ich mir wirklich die Frage stelle wieso Menschen sich immer überall einmischen müssen und glauben sie wissen alles besser...

[Norrsken]

Das ist wieder so ein Punkt, wo ich mir wirklich die Frage stelle wieso Menschen sich immer überall einmischen müssen und glauben sie wissen alles besser...

Ja, das ist wirklich frustrierend.
Aber was positiv ist: Dein Mann ist auch Flexitarier, hat also die Ansichten seiner eigenen Familie was Ernährung angeht offenbar nicht verinnerlicht. Das ist viel wert. Mein Mann z.B. denkt leider genau wie seine Eltern, dass Fleisch zu einer richtigen Mahlzeit dazugehört und hat sich in den letzten Jahren nur langsam und schrittweise auf mehr vegetarische Gerichte eingelassen.