"Im Notfall muss das Baby die Flasche kriegen"

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Schlumpfine32
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Re: "Im Notfall muss das Baby die Flasche kriegen"

Beitrag von Schlumpfine32 »

DerStoepsel hat geschrieben: 06.11.2024, 18:11 Ich hatte das Gefühl dass es der TE darum ging, dass das „Auf-Sie-Eingerede“ zwecks Flasche für den Notfall, Abstillen für die Betreuung gegen ihr eigenes Bauchgefühl und gegen den eigenen Wunsch geht. Deshalb habe ich ihr das Buch vorgeschlagen, das sehr gut erklärt, dass es halt auch anders geht und warum. @schlumpfine: natürlich muss jeder selbst entscheiden wie es für einen selbst gut passt.
(Ein Vater kann sich auch ohne Flasche geben sehr gut gleichberechtigt einbringen)
Entschuldigung, ich wollte auch niemandem einreden, dass es notwendig ist die Flasche zu geben.
Ich habe nur sehr oft im Bekanntenkreis die Sorge gehört, dass es durch die Flasche zur Saugverwirrung kommen könnte und das steht ja auch im Eingangspost.
Natürlich muss niemand die Flasche geben, der sich damit nicht gut fühlt. Und mein Kind hat ja wie gesagt auch nie die Flasche gewollt und das war ja auch ok.
Ich kenne das Buch ja nicht und es ist eine ernst gemeinte Frage, ob es denn Gründe gegen die Flasche gibt? es einfach nicht zu wollen, weil es eben auch super schön und natürlich ohne ist, kann ich durchaus nachvollziehen aber wenn die Angst vor irgendwelchen Problemen im Raum steht, kann man das schon hinterfragen, denke ich.
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Sommermama2017
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Re: "Im Notfall muss das Baby die Flasche kriegen"

Beitrag von Sommermama2017 »

Auch wenn es in deinem Bekanntenkreis keine Saugverwirrung durch die Flasche gegeben hat, gibt es doch zumindest im Stillforum Hilfegesuche, bei denen das wahrscheinlich die Ursache gewesen ist. Das gibt es schon, aber vielleicht seltener, als ich mir zb vorstelle. ^^
Mit dem Schnuller soll es wohl weniger Probleme geben als mit Flasche (verschiedene Saugarten). Den haben wir zb auch im Auto gegeben, weil das halt eine Situation ist, in der ich nicht stillen konnte . Aber auch nur am Anfang, irgendwann ging es ohne (bzw L "musste" auf Autofahrten lange Zeit was essen 🙈).
Liebe Grüße von Sommermama mit L. 07/17 und A. 01/21
Schlumpfine32
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Re: "Im Notfall muss das Baby die Flasche kriegen"

Beitrag von Schlumpfine32 »

Ich sagte ja, dass mir meine sehr erfahrene Hebamme und eine Stillberatung sagten, dass es bei gefestigten !! Stillbeziehungen da keine Probleme gibt.
Bei Kindern die bereits direkt nach der Geburt aus unterschiedlichen Gründen nicht (voll) stillen können sieht es ja anders aus.
Mich interessiert tatsächlich einfach ob die Literatur da anderer Ansicht ist oder ob es andere Argumente gegen die gelegentliche Nutzung einer Flasche gibt.

Ich will ja auch niemanden zur Flasche raten. Wer nicht möchte soll es bitte nicht machen.
Es war bloß mein Gefühl im Bekanntenkreis dass es da viele unbegründete Ängste gibt die dahinter stehen.
Wenn es einem einfach um ein Gefühl geht dann ist das natürlich völlig in Ordnung.
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Kambly
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Re: "Im Notfall muss das Baby die Flasche kriegen"

Beitrag von Kambly »

Ich glaube, da sind sich die Stillberaterinnen nicht einig und mir wurde auch schon von einer solchen das Gegenteil berichtet.
Ich arbeitete beim Grossen wieder, als er 7 Monate alt war und die betreuenden Personen versuchten da auch die Flasche. Die nahm er zwar, hat dann aber beim Stillen furchtbar gebissen (und ich würde unsere damalige Stillbeziehung schon als gefestigt bezeichnen). So wurde dann auf Becher umgestellt und bald brauchte er auch diesen nicht mehr.
Bei der Kleinen habe ich nie einen Schoppen probiert.

Mein Grosser war übrigens immer ein totales Papakind. Da war ich doch froh, dass ich immerhin noch das exklusive Stillen hatte :lol:
Sie haben trotzdem eine sehr enge Bindung aufgebaut und hatten viel Exklusivzeit.

(Das Buch habe ich auch nicht gelesen)
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Allfein
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Re: "Im Notfall muss das Baby die Flasche kriegen"

Beitrag von Allfein »

Hallo an alle,
vielen Dank für eure Glückwünsche und die zahlreichen Antworten/Erfahrungsberichte und Ratschläge. Jetzt habe ich Zeit gefunden, am Laptop zu sitzen - es ist für mich gar nicht so leicht, mal eine ruhige Minute zu finden, denn momentan versuche ich so oft, wie es geht, parallel mit meiner Tochter zu schlafen.

Ich lese mir die Beiträge sukzessive durch und antworte dann.

Heute waren die Schwiegereltern plus Onkel&Tante zu Besuch. Meine Schwiegermutter hat dann im Spaß verkündet, dass sie die Kleine nachher mit nach Hause nimmt, weil sie so süß ist, wir müssten ihr dann nur Milchfläschchen mitgeben. Ich habe darauf nur gelacht/gelächelt, bin aber darauf nicht weiter eingegangen, weil es ein Spaß war und es für mich keine Grundsatzdiskussion angestoßen hat.
Dann hat sie auch noch einmal angeboten, dass sie auf die Kleine aufpassen kann, wenn ich beim Gyn bin. Da habe ich dann geantwortet, dass ich sie mitnehme, da es viel zu lange dauern würde. Sie hat dann auch gleich gesagt, dass ihr das mein Mann ja schon gesagt hätte und sie es nur noch einmal anbieten wollte.
@Serafin: Ich brauche für eine Fahrtstrecke mit den Öffis leider ca. 50 Minuten (wenn nichts ausfällt). Da wird das leider mit dem Vorbeibringen zum Stillen nicht klappen. Möchte mich aber später, wenn ich anfange (bzw davor), erkundigen, wie das mit den gesetzl. Stillpausen ist. Also, ob ich diese an den Anfang/Ende der Arbeitszeit legen kann, damit ich dann später/früher kommen und gehen kann. Aber das hat ja noch Zeit.
Serafin hat geschrieben: 06.11.2024, 05:10 Ich weiß, dass da viele Schwiegermütter scharf drauf sind. Aber ohne Not würde ich keine Flasche geben. Gibt keinen Grund zu

Ja, so sehe ich das auch. Ich sehe derzeit auch keinen Grund dazu.
Serafin hat geschrieben: 06.11.2024, 05:11 Zum Beruhigen soll dein Mann halt tragen und seinen kleinen Finger zum nuckeln geben. Hat bei uns wunderbar funktioniert.
Mein Mann macht seine Sache wirklich wunderbar, es ist echt schön, zu sehen, wie "verliebt" er in sie ist und sich kümmert. Den kleinen Finger zum Nuckel geben ist eine gute Idee, das habe ich ihm heute gesagt. Mal sehen, wie das klappt. Er kann sie auch besser als ich beruhigen, wenn es um Blähungen/pupsen geht.
MCM18 hat geschrieben: 06.11.2024, 05:47 Flasche muss man nicht üben, wenn man es nicht sowieso geplant hat. Später nehmen es eigentlich die meisten Kinder. Bechern oder Löffeln würde dein Kind auch lernen, sobald die ersten Tropfen den Mund berühren und die Kinder merken da kommt was sie wollen, werden sie ruhiger. Und davor ist halt ein bisschen gekleckere, ist ja auch egal.
Schnuller könntest du warten bis dein Kind 6 Wochen ist, dann ist die Gefahr der Saugverwirrung geringer.
Will die Oma sich vielleicht einfach auch gerne einbringen und kennt einfach positive Stillerfahrung nicht? Ich würde da einfach sagen, schau es klappt gut und dann von deinen (fiktiven) Freundinnen erzählen, wo das alles ohne Flasche geklappt hat.
Und vielleicht der Oma andere Möglichkeiten geben, sich einzubringen. Mit Baby spazieren gehen, Baby beaufsichtigen, wenn du duscht, Baby wickeln, beim Baden helfen etc? Vielleicht kommt sie dann von dem Thema weg, weil ihr Bedürfnis nach Baby unsorgen gestillt ist. Alles natürlich nur, wenn du das möchtest
Danke, das werde ich bei Gelegenheit meinem Mann sagen (mit dem Becher/Löffel). Er ist eben dahingehend unsicher, dass sich das Kind nicht beruhigt, wenn es Hunger hat und keine BW da ist.
okay, was den Schnuller betrifft, behalte ich das im Hinterkopf bzw. rede mit meinem Mann. Das ist gut zu wissen. Trotzdem hoffe ich, dass wir den Schnuller umgehen können^^
Ja, Oma hat sich riesig auf das erste Enkelkind gefreut und hat auch schon ein Kinderzimmer in ihrere Wohnung eingerichtet. Sie ist sehr stolz darauf, endlich ein Enkel zu haben und sprach auch schon während meiner Schwangerschaft von "unserem" Baby. Ich komme gut mit ihr klar, nur hört sie (im wahrsten Sinne des Wortes) manchmal einfach nicht zu. Sie will dann einfach ihre Gedanken loswerden und achtet nicht auf das, was man sagt ...
Deine Vorschläge, sie mit einzubeziehen, finde ich gut. Ich merke ja, dass es sie förmlich in den Fingern kribbelt und möchte ihr das Kind auch nicht "vorenthalten". Und ja, vielleicht wird so ihr Bedürfnis gestillt und sie hat dann andere Themen mit dem Kind.
sutnahpele hat geschrieben: 06.11.2024, 06:40 Hier noch eine Stimme fürs Nicht-Üben. Falls du aus irgendwelchen Gründen über längere Zeit nicht verfügbar sein solltest, kann dein Mann eurem Baby ohne Vorübung die Flasche geben. Für kurze Zeitspannen tut es ein Löffel oder Becher. DAS könnte dein Mann ja mal üben, wenn er Sicherheit braucht.
Zur eingefrorenen Milch wollte ich noch nachfragen: Meinst du mit Milchcups diese Auffangschalen, die man in den BH steckt? Meines Wissens ist das nicht ausreichend hygienisch, um die Milch noch zu verfüttern. Beim Abpumpen sollte die abgepumpte Milch auch nicht die Haut berühren.
ja, ich denke, ich werde das nochmal ansprechen mit dem Löffel/Becher üben. So wissen wir dann beide, ob es funktioniert :)
Ja, ich meine diese M*edela Milchcups (ich pumpe nicht ab, habe zwar eine Pumpe von meiner Schwester ausgeliehen bekommen, aber das ist mir etwas suspekt momentan^^). Ich benutze sie während des Stillens auf der jeweils anderen Seite. Dann haben wir uns von d*m solche Behälter von Ph*ilips Av*ent geholt und schütten die Milch dann dort um. Von da dann in den Tiefkühler.
Unsere Vorgehensweise wäre also nicht hygienisch genug?
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Re: "Im Notfall muss das Baby die Flasche kriegen"

Beitrag von Allfein »

Carraluma hat geschrieben: 06.11.2024, 07:07 Andersherum können Flasche und Schnuller eine Stillbeziehung gefährden und zu Problemen mit wunden Brustwarzen usw. führen. [...] Wenn du erst ab 1 Jahr wieder arbeiten oder dein Baby längere Zeit abgeben willst, ist es meist kein Problem, mit anderen Nahrungsmitteln zu überbrücken und dann zu stillen, wenn du daheim bist.
Zur Situation des Arztbesuches hätte ich mich vom Schwiegervater mitsamt Baby, Kinderwagen\Tragetuch und Oma zum Gyn fahren lassen. Du stillst das Baby vorher. Während du beim Arzt drin bist,schiebt\trägt die Oma das Baby um den Block. Meistens klappt das mit Minibaby. Ansonsten, soll sie wieder mit dem Baby zu dir kommen.
Ja, so sehe ich das auch bzw. ist da meine Sorge. Das Stillen hat von Anfang an problemlos geklappt, daher möchte ich das nicht unnötig gefährden.
Ich habe nachgefragt, zum Arzt würde die Oma nicht mitkommen wollen, das ist ihr nichts (hat wahrsch. Panik, falls die Kleine anfängt, zu weinen und dann Fremde da sind und "gucken"). Da war sie sehr vehement ;-)
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Minja
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Re: "Im Notfall muss das Baby die Flasche kriegen"

Beitrag von Minja »

Ich kann deine Einstellung gut nachempfinden.
Wie du schon selbst geschrieben hast- ich glaube auch es geht darum wie du deinem Partner Sicherheit geben kannst. Aber auch welche Bedürfnisse er hat.
Mein Mann hatte einen gewissen "Stillneid", er hatte das Gefühl es schwerer zu haben die Kinder zu beruhigen. Er hätte gerne die Flasche gegeben und wäre unabhängig von mir gewesen. Meine Schwiegermutter hatte auch keine Stillerfahrung. (damals war das out zu stillen)
Ich habe mir viele doofe und grenzüberschreitende Sprüche anhören müssen. Das hat auch eher dazu beigetragen das ich ihr wenig vertrauen geschenkt habe und meine Kinder ungern länger bei ihr gelassen habe.

Ich habe meine Kinder alle zwischen 2,5-3,5 Jahre gestillt und jedes mal nach 1-1,5 Jahren wieder im Schichtdienst gearbeitet, nach zwei Jahren auch wieder in der Nachtschicht. Das stillen spielt sich so ein, das man nach 10-12 Monaten wirklich planen kann und das Kind in der Regel mit Essen und Trinken durch ihre Bezugspersonen klar kommt. (tagsüber auf jeden Fall) Fürs beruhigen finden Omas und Opas auch ihre Strategien. (wenn sie wollen!)
Für den Ernstfall würde ich nicht üben, weil wenn er eintritt finden sich Lösungen und im Notfall, im wirklichen Notfall werdet ihr Entscheidungen treffen. Vielleicht auch anders als jetzt geplant.

Ich würde dir gerne die Literatur oder den Blog von dem Kinderarzt Renz Polster empfehlen. Für deinen Mann und dich. Das stärkt die innere Haltung und liefert Argumente. Wobei das bei Großeltern leider keine Garantie ist. Meist müssen auch sie neue Erfahrungen sammeln.

Irgendwann war für meinen Mann das Tragen das stillen. Vielleicht interessiert sich dein Partner für eine Trageberatung oder für einen Babymassagekurs oder ähnliches?

Gruß Minja
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Re: "Im Notfall muss das Baby die Flasche kriegen"

Beitrag von GemeineEsche »

Zu den Milchcups: die hatte ich auch. Mwn steht da in der Anleitung, dass man bei sofortigem Umfüllen die Milch auch verfüttern kann. Man kann die Cups ja auch sterilisieren. Also ist das auch nicht unhygienischer als irgendeine Pumpe. Es kommt halt auf die Anwendung an. Ich hab sie auch oft wenn ich sie nachts benutzt habe einfach auf dem Nachttisch liegen lassen und dann nur mit Seife ausgewaschen, aber diese Milch habe ich dann auch maximal ins Badewasser gemacht.
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Re: "Im Notfall muss das Baby die Flasche kriegen"

Beitrag von Allfein »

Schlumpfine32 hat geschrieben: 06.11.2024, 08:32 Hier mal eine Stimme für die Flasche.
[..] Mein Partner hat sich wahnsinnig gut gekümmert und war auch gerne mal mit der Mutz unterwegs, das war immer irgendwie angespannt für alle, da sie immer häufig getrunken hat. Dann ist der Bus ausgefallen und schon wurde es problematisch.
Ich hatte auch zunehmend den Wunsch mal etwas "alleine" zu machen. [...]
[...]Und wie gesagt, auch für die Beziehung zum Vater halte ich es für extrem förderlich, wenn die die Möglichkeit haben zu zweit mit voller Verantwortung bei dem Mann unterwegs zu sein. [...]
[...] Wir haben mit ca. 3 Monaten versucht die Flasche einzuführen und es hat erst geklappt als es wirklich nicht anders ging, weil ich wieder arbeiten war mit 9 Monaten. Becher hat zu dem Zeitpunkt nicht geklappt.
Meine - extrem stillfördernde Hebamme mit mehreren Jahrzehnten Erfahrung - sagte dass sie noch nie eine Saugverwirrung nach mehreren Wochen erfolgreichen Stillens hatte. Sie sah gar kein Problem mit der Einführung der Flasche nach etwa 4 Wochen. Wenn die Stillbeziehung einmal gefestigt sei, wäre das noch nie problematisch gewesen.
Bei uns hat es wie gesagt nicht geklappt. Beikost hat sie mit 9 Monaten noch quasi gar nicht gegessen. Da würde ich nicht drauf "setzen". Ich habe bis zu meinem Jobstart mit 9 Monaten mindestens zweistündig gestillt. Und das ging natürlich auch. War alles machbar und auch dann ok für uns alle aber ich werde es beim nächsten Kind auf jeden Fall früher und intensiver versuchen. Für mich gibt es eigentlich nur Vorteile und keine Nachteile.
Und ich selber war zB ein vollgestilltes Kind was keine Flasche kannte, dann musste meine Mutter ins Krankenhaus und ich habe die Flasche erst nach vielen vielen verzweifelten Stunden genommen. Klar geht es im Notfall aber es war halt für alle Beteiligten schlimm. Mein Vater der neben der Sorge um seine Frau auch noch das vor Hunger verzweifelt brüllende Kind hatte und es nicht füttern konnte und für meine Mutter im Krankenhaus die sich auch nicht auf sich konzentrieren konnte. Klar geht das dann irgendwie und so wahrscheinlich ist so eine Situation auch nicht.
Für mich wäre es aber gut gewesen zu wissen, dass ich im Notfall ausfallen "könnte" ohne dass zuhause alles zusammen bricht.
Ja, ich denke, diese Gedanken hat mein Mann eben auch. Also, dass er mit ihr allein ist und sie sich dann eben nicht beruhigen lässt. Die Info von deiner Hebamme finde ich sehr gut, das ist auf jeden Fall beruhigend!
Momentan kann ich es mir nicht vorstellen, ohne Kind unterwegs zu sein. Aber wer weiß, vielleicht ändert sich das ja auch. Es ist ja mein erstes Kind, da habe ich keinerlei Erfahrungswerte.
So, wie du die Situation mit deinen Eltern beschrieben hast, so denkt mein Mann bzw. möchte er eben nicht mit einem schreienden Baby da sitzen und verzweifeln. Was ich auch nachvollziehen kann.
Dorkas hat geschrieben: 06.11.2024, 08:36 Ich persönlich wäre aber inzwischen entspannter und würde Schnuller und Fläschchen nicht komplett verteufeln. Eure Stillbeziehung wird nicht daran scheitern, wenn ihr es mal ausprobiert. Und sei es nur, um dann sagen zu können, dass das Baby es nicht mag. ;-) Und vielleicht möchte dein Mann dich ja wirklich etwas entlasten und auch einen Anteil haben. Ich glaube, wir Frauen blenden das manchmal ein bisschen aus, dass Männer sich manchmal etwas abseits fühlen mit frischem Baby.
Du könntest ihm natürlich auch Alternativen zeigen, wie er sich mit ums Baby kümmern und es beruhigen kann. Habt ihr schon eine Trage? Mein Mann hat das Kuscheln immer sehr genossen und war mit den Babys viel in der Trage spazieren.
Zur Schwiegermutter: Sie gibt halt das weiter, was sie als junge Mutter nach bestem Wissen und Gewissen gemacht hat. Und niemand möchte von der nächsten Generation hören, dass das ja komplett falsch war und man das heute ganz anders und besser macht. Auch wenn es schwer fällt, ist es meiner Meinung nach am besten, alles abzunicken, sich für den Rat zu bedanken - und dann zu ignorieren. Und vielleicht das Gespräch dann auf ein anderes Thema zu lenken. So in der Art
„Das Baby muss sich ans Fläschchen gewöhnen!“
„Danke für den Tipp, ich kann ja beim nächsten Einkauf mal nach einem Fläschchen gucken. Ich bin immer dankbar, wenn jemand mit mehr Erfahrung mir helfen kann. Sag mal, wie war denn das bei euch früher - hast du mit Pampers gewickelt oder hattest du Stoffwindeln?“
Also das Gespräch auf etwas weniger Emotionales lenken und ihr das Gefühl geben, dass sie dir mit ihrer Erfahrung helfen kann.
Ja, er möchte auf jeden Fall Anteil haben und das ist natürlich auch in meinem Sinne - ich möchte nicht, dass er sich ausgeschlossen fühlt! Die Schwangerschaft über war das alles für ihn noch sehr abstrakt. Aber er meinte zu mir, dass er jetzt in seiner Papa-Rolle angekommen ist, und das merkt man auch. Wir nehmen das Baby zu gleichen Teilen bzw. wenn ich viel stille, bekommt er das Baby dann auch zum kuscheln, etwas Quatsch machen etc. Das ist mir wichtig, dass er nicht außen vor ist.
Ich habe einen Ringsling gekauft, probiere damit noch herum. Eine andere Tuchtrage haben wir noch nicht. Von einer Freundin haben wir Anfang der Schwangerschaft ihren Manduca ausgeliehen bekommen. Sie meinte, eventuell würde der meinem Mann passen, ihr (und daher auch mir) wäre er zu groß, und sie hat ihn daher nur ein paar Mal benutzt. Aber der liegt noch in der Verpackung ... keine Ahnung, ob wir den benutzen werden.
Zur Schwiegermutter: Deine Formulierungen finde ich gut. Habe tatsächlich gestern, als sie zu Besuch waren, sie dann gefragt, ob sie beim Wickeln dabei sein möchte und dann hat sich währenddessen ein schönes Gespräch ergeben. Tatsächlich haben sie beim ersten Kind Stoffwindeln benutzt, da es allergisch auf die Gummierung in den Kunststoffwindeln reagiert hat. :)
Sie hat sich in meiner Schwangerschaft auch ein Buch gekauft (365 Tage Baby oder so heißt das) und hat es durchgearbeitet, um OT: "zu gucken, was es für Unterschiede und Neuerungen zu früher gibt." Also ist von ihrer Seite schon die Bereitschaft da (allgemein).
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Allfein
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Re: "Im Notfall muss das Baby die Flasche kriegen"

Beitrag von Allfein »

Larala hat geschrieben: 06.11.2024, 09:40 Vielleicht kannst du eine klare Ansage machen, sowas wie: "Wir haben oft genug darüber geredet, ich habe meine Meinung deutlich gemacht. Ich will das Thema Fläschchen die nächsten drei Monate nicht mehr besprechen."
Wenn danach noch Kommentare kommen, kannst du dich immer wieder auf diese Ansage berufen. Gar nicht auf Diskussionen einlassen, sondern immer wieder kurz und bündig antworten: "Darüber will ich nicht diskutieren. Lass uns das Thema neu aufmachen, wenn das Baby 3 Monate alt ist."
Gegenüber deiner Schwiegermutter könntest du noch deutlicher werden: "Danke, dass du helfen willst, aber das Thema Stillen und Fläschen ist meine Entscheidung." oder "Ich habe deine Ratschläge gehört, danke dafür. Aber entscheiden werde ich selbst."
Vielleicht hilft gegenüber deinem Mann auch, dass du seine Unsicherheit anerkennst. "Ich verstehe, dass du unsicher bist/dir Sorgen machst. Es ist alles neu und wir haben keine Erfahrung. Aber schau mal: Baby gedeiht gut, die Hebamme ist zufrieden, das Stillen klappt super. Es gibt im Moment keinen Grund etwas zu ändern. Probier mir und meinem Körper zu vertrauen."
Danke für die Beispiele <3 Die Formulierungen werde ich mir merken!
Mit Haselmaus 10/24
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