Brustschimpfphase

Fragen und Antworten rund um das Thema Stillen

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JuSche
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Brustschimpfphase

Beitrag von JuSche »

Hallo liebes Team und Mitglieder,

meine Tochter ist nun genau 3 Monate alt und das Stillen bereitet uns seit Beginn an Probleme. Ihr Geburtsgewicht war mit 2700 Gramm sehr niedrig, aber sie konnte nach 2 Tagen Mit einem Gewicht von 2650 entlassen werden. Daraufhin hat sie die nächsten 6 Wochen extrem gut zugenommen (Das Stillen war aber oft nicht entspannt, das sie sich aufgrund des starken Milchspendereflexs oft verschluckt hat und geweint hat - auch waren wir beide danach immer klatschnass). Nach 6 Wochen hatte sie bereits 4400 Gramm, zwei Wochen später 4580gramm. Dann begann das Gewicht zu stagnieren (am 23.5.2023 mit genau 12 Wochen hatte sie 5140gramm) und seit 2 Wochen befinden wir uns in einer Stillkrise. Sie schreit schon vor dem anlegen und muss dann per Schnuller beruhigt werden bevor ich sie anlegen kann (in der Nacht funktioniert alles problemlos). Wenn sie während des trinkens versehentlich abdockt schafft sie es nicht mehr richtig anzudocken und schreit auch massiv, während des Stillens plagen sie oft Blähungen. Aber auch dies kommt nur tagsüber, nicht in der Nacht vor.
Ich hatte immer ein Problem mit Zuviel Milch und einem extrem starken Milchspendereflex (wenn sie abdockt spritzt es oft unkontrolliert. Deshalb habe ich auch die ersten 8 Wochen zweimal eine Stillberatung in Anspruch genommen. Mit Blockstillen haben wir das ganze gut hinbekommen (bis vor 2 Wochen) jetzt mache ich mir aber Gedanken ob sie noch genug Milch bekommt, da sie nach dem Trinken oft unentspannt ist, viele Winde abgehen (sie unterbricht dann das Stillen) und sie viel aufstoßen muss und Schluckauf hat (kein Erbrechen). Ich glaube es scheitert nicht an meiner Milchmenge, da ich während des Stillens und wenn sie längere Trinkpausen hat regelrecht auslaufe. Wenn ich an der Brust drücke kommt auch immer was ( auch nach dem Stillen-sagt das etwas über die Milchmenge aus?). Wenn ich während den Mahlzeiten die Brust wechsle kann die Kleine wieder besser andocken und trinken als an der gleichen Brust, was jedoch wieder dazu führt, dass ich mehr auslaufe.
was mich nun wirklich stresst ist das massive Schreien und überstrecken wenn ich ihr die Brust geben will weil sie Hungezeichen zeigt - wenn ich sie gleich nach einem Schläfchen anlege jammert sie nur ganz kurz und zeigt auch, dass sie die Brust will (sie ist dann beim trinken viel entspannter). Vor einem Schläfchen oder dazwischen dockt sie dann zwar an und ist einige Minuten zufrieden am Saugen aber manchmal schreit sie auch dazwischen. Manchmal schafft sie es gar nicht anzudocken und muss davor lange beruhigt werden.
Folgende Stillzeiten haben wir meistens:
09:00 ein paar Minuten
Zwischen 11:00 und 12:00
meistens 14:00
Zwischen 17:00 und 18:00
20:00 - dabei schläft sie dann ein
Zwischen 23:00 und 01:00
Zwischen 03:00 und 04:00
Zwischen 05:00 und 06:30
Die Dauer variiert stark, manchmal dauert es drei Minuten manchmal 10. länger wie 15 Minuten nie. Untertags braucht sie auch oft eine Pause von bis zu einer halben Stunde, bis sie bereit ist weiterzutrinken.
Heute hatte sie über 24h 5 nasse Windeln, wobei das Gewicht (abzüglich trockengewicht) bei 340gramm lag (es war heute aber auch sehr warm). Bis auf die Situationen während des Stillens ist sie ein sehr ausgeglichenes zufriedenes Kind. Stuhl hatte sie zwischen der 6. und 11. Lebenswoche nur einmal wöchentlich, jetzt hat sie jeden Tag bis alle drei Tage.
Ich habe manchmal Sorge, dass die Stillkrise meine Schuld ist, weil ich sie oft versuche anzulegen und ich glaube sie teilweise noch gar nicht hungrig ist und sich eher gezwungen fühlt - ich versuche dies aber weil ich festgestellt habe, wenn ich öfter anlege wird zwar die Milch mehr, aber der Milchspendereflex nimmt etwas ab und sie verschluckt sich nicht mehr so stark.

Danke für die Hilfe
JuSche
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Re: Brustschimpfphase

Beitrag von JuSche »

Ich wollte noch anmerken, dass ich bis vor Kurzem eine Schilddrüsenüberfunktion hatte (nehmenEuthyrox 75).
Wir füttern nicht zu und es ist mein erstes Kind.
Medizinische Besonderheiten gibt es bei der Kleinen nicht.
Die genaue Gewichtsentwickling sieht folgendermaßen aus
25.02.2023 2700 Größe 49cm
26.02.2023 2650 Klinik
27.02.2023 2650 Klinik
01.03.2023 2760 Hebamme
Ü5.03. 2930 g Hebamme
20.03 3680 Hebamme
06.04 4210g Hebamme
12.04 4400g Kinderarzt Größe 54cm
25.04.4580 Kinderarzt
23.05 5140 Kinderarzt Größe 59cm
Umgedacht
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Re: Brustschimpfphase

Beitrag von Umgedacht »

Ich tippe ganz arg darauf, dass sie abführen muss. Meine Tochter hatte das auch und am Ende hat nur abhalten geholfen. Zuerst während des Stillens und dann später direkt danach.
Valentina mit Mäusepups (11.2021)
Traeumi
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Re: Brustschimpfphase

Beitrag von Traeumi »

Ich hatte drei Kinder, die jeweils zeitweise ein solches Verhalten gezeigt haben und alle waren sehr anfällig für Saugverwirrungen. Sobald es nur noch die Brust gab und keinen Schnuller o.ä. mehr, war es schnell verschwunden. Für den Übergang hab ich dann oft mit kleinem Finger beruhigt. Bis dahin half bei uns nur aus dem Schlaf heraus direkt anlegen. Alles Gute euch.
... mit (02/2015) & (12/2016) & (06/2022).
JuSche
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Re: Brustschimpfphase

Beitrag von JuSche »

Danke vorerst für die Antworten. Abhalten haben wir schon probiert, das hat irgendwie gar nicht recht funktioniert. Das die Beruhigung mit dem Schnuller nicht ideal ist kann ich mir gut vorstellen, wir haben ihn früher nur gebraucht wenn sie satt war und noch nuckeln wollte. Dies ging an der Brust nie, weil immer wieder Milch kam obwohl sie keine mehr wollten ich es Leid war, dass sie irgendwann alles nur noch rauslaufen lies und am Ende immer alles klatschnass war. Ich werde morgen mal schauen wie ein schnullerfreier Tag funktioniert.
OrangerStier
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Re: Brustschimpfphase

Beitrag von OrangerStier »

Hast du eine Trage in der du Beruhigen könntest statt an der Brust bzw statt dem Schnuller. Meiner hängt am liebsten an der Brust, ist aber an manchen Tagen wenn der Schlaf nicht schnell genug kommt dann unzufrieden mit der Brust und der Milch. Da Hilft dann gern in der Trage bewegen.
Vlt auch Mal dann in der Trage stillen schauen ob sie an die Brust mag.
Das raus laufen lassen, würde ich versuchen einfach Mal zu ignorieren. Mulltuch nehmen und dazwischen oder unter legen.
Kannst du den wenn sie an der Brust mekkert sie hoch nehmen und schauen ob Rülpser raus kommen und sie danach wieder eher mag?
Stiermama mit Fee 02/19 und Zauberer 12/22

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Re: Brustschimpfphase

Beitrag von JuSche »

In der Trage kann sie sich eigentlich ganz gut beruhigen, das Stillen in der Trage habe ich mir bisher noch nicht zugetraut, ich bin unsicher wie das funktioniert. Aufstoßen während der Stillpausen machen wir von Anfang an, da sie durch den schnellen Milchfluss immer schon viel Luft schluckt - dadurch hatte sie bis vor Kurzem eigentlich kaum Probleme mit Bauchweh. zur Zeit schimpft sie danach aber wieder die Brust an und braucht eine längere Pause oder mag gar nicht mehr. Das mit der Übermüdung und trotzdem nicht einschlafen können haben wir zur Zeit extrem, da sie sehr damit beschäftigt ist alles anzuschauen - ist halt alles gerade spannender wie schlafen und trinken (was ich aber nicht negativ sehe :D)
JuSche
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Re: Brustschimpfphase

Beitrag von JuSche »

Was ich einfach nicht verstehe, wieso sie sobald ich sie „bettfertig“ mache ganz glücklich und entspannt trinkt und dann glückselig an der Brust einschläft und die ganze Nacht bis ca. 6 Uhr ganz komplikationslos trinkt und sobald die Nacht vorbei ist beginnt die ganze Problematik von Neuem. Kennt das wer?
evecha
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Re: Brustschimpfphase

Beitrag von evecha »

Ja, ich kenne das. Mein ein Sohn, 27.1.23 hat es bis vor kurzem in ähnlichem Alter genauso gemacht. Jetzt seit ca. 1 Woche ist es besser. Auch wir hatten gleiche Vorgeschichte mit starkem Milchspendereflex. Ich denke, es hat etwas mit der mentalen Entwicklung zu tun. Er hatte verstanden, das er das nervige am starken Milchfluss umgehen und " nein" sagen kann. Auch hatte er weniger häufig Hunger. Auch ich habe zu oft probiert ihn anzulegen. Seit neuestem ist meine Brust nicht mehr so übervoll. Ich habe ihn dann auch in Ruhe gelassen, versucht mir weniger Sorgen zu machen. Das hat dann geholfen.
Liebe Grüße
evecha
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Re: Brustschimpfphase

Beitrag von evecha »

Achso, vergessen: Stillen im Tragetuch hat zeitweise sehr gut geholfen, am schlimmsten war es wenn ich mich mit ihm hinlegen wollte. Ich denke, er hat die Situation erkannt und verweigert (auch nur vor dem Schlafen, nach dem Schlafen und nachts war es ok).
Stillen in Tragehilfe ist auf jeden Fall goldwert - nur mit starkem Milchspendereflex ist das auch schwierig - zugegeben. Wenn du sie weniger häufig anlegst, wird die Milchmenge sich vielleicht anpassen und auch der Reflex weniger. So war es bei uns dieses Mal zumindest.
Liebe Grüße
evecha
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