Erfahrungsaustausch Ü1-Stillen

[roceba]

Bei uns wird auch in allen erdenklichen Positionen gestillt. Und nebenbei gerasselt, geklettert, die Püppi gekuschelt... Das hat sich leider irgendwie so eingeschlichen, dass das Mausemädchen nebenbei noch echt aktiv ist. Unterbindet ihr das? Und wer beendet bei sich die Stillmahlzeit? Gerade wieder, sie hat getrunken, sich zum Spielen weg gedreht. Kaum will ich mich wieder anziehen, kommt sie zurück und dockt wieder an. Da bin ich mir noch nicht ganz schlüssig, ob ich das so weiter laufen lassen soll, oder da mal konsequent "wenn du dich weg drehst, ist die Mahlzeit beendet" durchsetzten sollte...

Das nebenbei aktiv sein oder auch Mal Pause machen würde ich dann beenden, wenn es mich wirklich stört. So "alt" ist dein Mäusemädchen ja auch noch nicht. Vllt ist es etwas später leichter mit Erklärungen?
Allerdings würde sie bestimmt schon verstehen, wenn du sagst, dass du beim stillen ruhig sein möchtest und dann nicht rumgeklettert wird etc.
Du könntest ja vllt dazu ein Buch lesen oder eine Geschichte erzählen ? Sind vllt Ketten interessant zum rumfummeln?

Bei uns beendet meistens sie die Stillmahlzeit. Obwohl es schon öfter vorkommt jetzt, dass ich zb sage :"wollen wir Mal gucken ob ..?" , damit sie aufhört zu nuckeln oder ich auch sage, dass gleich Zeit zum xy ist.

Danke für die Ideen, ich werde das mit Vorlesen oder Geschichte erzählen mal versuchen. Es nervt mich manchmal schon, insbesondere dieses wegkrabbeln, spielen, aber sofort zurückkommen, wenn Mama sich wieder anzieht und dann doch noch mal trinken wollen. Ich glaube, ich hadere einfach ein bisschen damit, was noch als "Stillen nach Bedarf" durchgeht und der damit einhergehenden Sorge, ich könnte sie nicht ernst genug nehmen, wenn ich es ihr verwehre. Und ganz im Hinterkopf noch die Angst, dass sie nicht genug kriegt, wie es in den ersten Wochen der Fall war. Seitdem nimmt sie gut und normal zu, aber diese sorge, sie nicht richtig ernähren zu können, bleibt irgendwie.

[GemeineEsche]

Achja, beenden tun wir auch beide die Stillmahlzeit. Mittlerweile öfter ich. Ich sage dann oft, dass es jetzt reicht, du trinkst ja gar nicht mehr, Mama ist fertig, ich zieh mich jetzt an und nach der Ankündigung löse ich sie dann und ziehe mich schnell an. wenn dann noch gezuppelt oder gemeckert wird sage ich einfach nein und versuche abzulenken. Also in der Regel dürfen beide Brüste geleert werden, danach ist wirklich Schluss wenn Mama nicht mehr mag (außer zum Einschlafen). Wird aber eigentlich gut akzeptiert.

Stillen in der Öffentlichkeit mache ich nur wo es für mich angenehm ist und ich suche mir da auch lieber eine ruhige Ecke oder wenigstens Abstand. Hab aber nie direkt einen Kommentar bekommen. Blicke achte ich nicht sooo drauf, wenn ich nicht gerade mit jemandem unterwegs bin und mich unterhalte, halte ich eher Blickkontakt mit der Kleinen.
Neulich ist mir erst hinterher aufgefallen, wie sehr "auf den Präsentierteller" ich gestillt habe. Wir waren auf einem sehr offenen Spielplatz in Sichtweite eines Restaurants. Ich saß auf dem Boden und hab die Kleine gestillt und hinterher ist mir aufgefallen, dass alle Leute im Außenbereich des Restaurants das wunderbar beobachten konnten. Hab mich dann etwas komisch gefühlt aber auch ein bisschen stolz.

[sanilii]

Heir gab es tatsächlich mal einen Stillflashmob des Stillcafes, das auch in Kooperation mit der örtlichen (babyfreundlichen) Klinik stattfindet. Also das war als Bärchen irgendwas zwischen 1 und 2 war.

Die Hummel wird grundsätzlich auch in der Öffentlichkeit gestillt, wenn sie mag. Meistens ist sie da aber gut beschäftigt. Sonntag waren wir bei Freunden und sie hat mit dem großen Mädchen der zweiten Besuchsfamilie gespielt (13 oder 14) und dann nach Mamamilch gefragt bzw lief Mamamilch skandierend durchs Haus. Die Große fragte daraufhin nur, ob sie noch gestillt wird.

[Jara]

Ich stille auch noch in der Öffentlichkeit. Wieso auch nicht?

Gerade sind wir im Urlaub und Schrödinger bittet öfter als sonst nach Milch, wenn wir unterwegs sind.. Ist einfach so viel neues hier

Bei uns zuhause guckt aber auch niemand komisch (oder es fällt mir nicht auf, ich bin meistens eh auf Schrödinger fixiert ^^)

Eine Freundin von mir wohnt ca. 8 km von hier.. Sie hat im Mai ein Baby bekommen und wurde schon mehrmals blöd von Leuten angemacht, dass sie woanders stillen soll. Das finde ich so übel! Die kleine ist ja gerade mal vier Monate alt..

Auf unserem Stammspielplatz gibt es auch noch eine andere Mama, die ihr Ü2-Kind stillt, wir haben uns da kennengelernt und quatschen gern mal aber ansonsten sehe ich auch nicht viele Ü1-Kinder, die gestillt werden...meistens eher Flasche.

[FrauSchmitt]

Ich stille in der Öffentlichkeit und habe bisher nur positive oder gar keine Rückmeldungen bekommen.
Inzwischen will mein Sohn aber nur noch zu Hause, außer er merkt, dass das zu weit weg ist.
Das bringt momentan allerdings mit sich, dass beim Heimkommen wirklich fast immer dringend danach verlangt wird. Und oft lässt er sich erst danach auf anderweitige Nahrung ein.

[splischsplasch]

Wir kommen ja langsam in den Bereich, in dem ich gefühlt komisch angeguckt werde, wenn wir öffentlich stillen.
Also erzählen davon tue ich viel, kein Problem, aber beim Stillen in der Öffentlichkeit bekomme ich tatsächlich Komplexe. Anders als beim Großen, der wollte wenig bis gar nicht , ist der Kleine allerdings totaler Brustfetischist. Mpfm.
Und ich dachte, ich bin selbstbewusster.
Also ich mache es natürlich trotzdem, aber halt mit nem komischen Gefühl.
Geht es euch auch so?

Danke für eure ganzen Kommentare. Zur Klarstellung: Blicke bekomme ich nicht, es ist eher so, dass ich denke ich könnte welche bekommen.
Und stillen tue ich ja trotzdem in der Öffentlichkeit. Egal ob der potentiellen Blicke.
Wir leben in einer links-grün-Alternativen Großstadt, hier sind alle so gezwungen tolerant, dass es keine Kommentare/Blicke/etc. gegenüber Ü1-Stillen geben sollte. Und wenn doch, gibt es öffentlichkeitswirksames Public Shaming und einen gepfefferten Shitstorm.
Trotz dieses Umfelds ist dieses komische Gefühl da, wahrscheinlich doch irgendwie soziale Prägung.
Es ist ja auch nicht häufig mehr tagsüber, viel ist Arbeitszeit/Betreuungszeit, dann manchmal im Auto bei der Betreuung und dann tatsächlich erst wieder abends.

[Grizzly]

Ich stille Bärchen auch unterwegs und mache mir in der Regel gar keine Gedanken darüber, ob und wie das andere finden. Ich schau nur eben, dass wir ein bequemes Plätzchen haben und trage Stillshirts, weil das für mich angenehmer ist.
An schiefe Blicke oder komische Kommentare von Fremden kann ich mich nicht erinnern.

Begrenzen tu ich das stillen (noch) nicht, auch nicht nachts, auch nicht, wenn’s mal wieder überhand nimmt durch erhöhten Kuschelbedarf oder Zahnen. Es ist aber halt auch so, dass zum einen Bärchen so unglaublich gerne stillt und wir zum andern so die Zweisamkeit/Nähe aufholen, die uns durch meine Abwesenheit für die Erwerbsarbeit tagsüber fehlt. Das brauchen wir tatsächlich beide.

[Myeskathry]

Hier ja auch schon Ü2. Ich stille nur noch gelegentlich öffentlich. Ü1 war es noch viel häufiger. Aber ich versuche generell langsam auf geregelte Stillzeiten zu kommen - so morgens, mittags, abends, nachts (max. 2x). Kommt er zwischendurch an, dann ist es sehr oft Langeweile - also fange ich einfach an was zu spielen und er macht meist mit. Oder Durst - dann kann ich oft auf ein anderes Getränk umlenken. Oder krank - naja, dann gebe ich nach. Aber insgesamt ist es bei uns auch so, dass ich Stillmahlzeiten beende, wenn es mir reicht. Ich habe drei Kinder, da kann ich nicht ewig am einen kleben. Mittlerweile versteht er ja auch schon sehr viel. Wenn er morgens stillt und ich ihm erkläre, dass ich jetzt aufstehen und mich um die Großen kümmern muss, dass er aber gerne noch liegen bleiben darf, dann passt das für ihn häufiger und er lässt mich auch friedlich gehen.
Gestern oder vorgestern hat er mir beim abendlichen Stillen mit seinen Fingernägeln in die Brust gekniffen. Ich habe mehrmals gesagt, das tut weh und er soll es lassen. Nach dem dritten oder vierten Mal hat er abgedockt und mich bedauernd gefragt, ob er mich verletzt hätte. Wir haben dann gemeinsam beschlossen die Fingernägel zu schneiden.
Viele Kinder sprechen ja in dem Alter noch nicht so gut. Aber das Verständnis ist schon weitgehend da. Ich denke, dass kann man den Kindern dann oft auch zumuten.

[mayo9121]

Grizzly, ich beneide dich (und alle anderen, die ausreichend davon haben) etwas um die Still-Shirts. Ich dachte zu Anfang, die Stillzeit wäre ja eh höchstens ein Jahr und dann ja auch nicht mehr so häufig (ebenso wie ich dachte, das Kind wird nie so lange in meinem Bett schlafen und erst recht nicht unter meiner Decke), so dass ich zu geizig war, mir extra dafür neue Klamotten zu kaufen. Nun ist alles mit ausreichend großem Ausschnitt ausgeleiert und ich habe kaum noch ordentliche Kleidung für die Arbeit im Schrank

[ShinyCheetah]

Es lohnt sich immer noch. Bei H&*M gibt's z. B. Stillshirts und Tops für wenig Geld. Ich hab wenige Kleidungsstücke seit Fs Geburt so oft getragen wie meine Stilloberteile (damals gab es schöne Basics bei Za*lando, leider nicht mehr...)