Kinderarzt schürt Panik - doch zufüttern?

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deidamaus
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Re: Kinderarzt schürt Panik - doch zufüttern?

Beitrag von deidamaus »

minui hat geschrieben: 12.07.2018, 12:54 Mal eine andere Frage, auch bezüglich dem andocken und abdocken: normalerweise sollte der MSR während einer Mahlzeit doch mehrfach auslösen, oder? Bei uns ist es so, dass er zu Beginn auslöst und sie effizient trinkt und schluckt, nach 2-3 Minuten nuckelt sie aber nur noch, wird unruhig und dann geht das abdocken los. Sie sperrt dann aber immer sofort wieder den Mund auf und will mehr, es kommt aber nichts mehr, sie schluckt vielleicht alle zwanzig Nuckler mal. Wenn ich die Brust sehr weit vorne zusammen drücke, also unmittelbar vor ihrem Mund, kommen noch ein paar Schlucke, die trinkt sie auch gierig...
Das klingt so, als ob dein Baby es nicht schafft, noch einen weiteren Milchspendereflex auszulösen.

Das liegt sehr wahrscheinlich an einer zu geringen Milchproduktion bei dir. Das Verhalten deines Babys deutet auch darauf hin.

Domperidon nimmst du ja schon, eine Möglichkeit wäre es, wenn du zusätzlich noch versuchen würdest 2-3 mal am Tag abzupumpen. Da musst du aber schauen, ob das für dich machbar ist.

Ansonsten würde ich jetzt gerne abwarten, wie sich das Gewicht unter der Zufütterung entwickelt.

Liebe Grüße
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Re: Kinderarzt schürt Panik - doch zufüttern?

Beitrag von Siduri »

So, entschuldige, du hattest ja geschrieben, dass sie mit BES so unruhig ist, dass das nicht klappt.

Du hast bestimt auch schon andere Positionen probiert, oder? Hat Abhalten geholfen? Mein Großer ließ sich eine Zeit lang nur gepuckt stillen. Vielleicht mal versuchen? Oder im Tuch/der Tragehilfe? Das braucht etwas Übung, es zu können, ist aber sowieso ungemein praktisch.
Es gibt im Stillwissen einen Link zum Thema Unruhe an der Brust, ich muss allerdings gestehen, da noch nicht rein gelesen zu haben, aber vielleicht ist für dich etwas hilfreiches dabei.

Eine Stillberaterin, bei der ich mit dem Großen war, meinte, das ziel wäre (neben Steigerung der Milchmenge mit anderen Mitteln), das Kind etwas länger an der Brust zu halten, als Milch kommt. Also den Frust abzufangen, damit noch ein bisschen weiter gesaugt wird, obwohl nicht mehr viel kommt, weil durch diesen regelmäßig angemeldeten Mehrbedarf die Menge am effizientesten gesteigert wird.

Ein paar Gedanken von einer Mama zur anderen, ich hoffe, du fühlst dich dadurch nicht genervt und kannst vielleicht sogar etwas für euch daraus ziehen.

Ich sehe Deidamaus gerade in der Vorschau. Das zusätzliche Abpumpen brachte bei mir den Durchbruch.

Alles Gute euch Beiden!
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Re: Kinderarzt schürt Panik - doch zufüttern?

Beitrag von minui »

Siduri hat geschrieben: 12.07.2018, 20:52 So, entschuldige, du hattest ja geschrieben, dass sie mit BES so unruhig ist, dass das nicht klappt.

Du hast bestimt auch schon andere Positionen probiert, oder? Hat Abhalten geholfen? Mein Großer ließ sich eine Zeit lang nur gepuckt stillen. Vielleicht mal versuchen? Oder im Tuch/der Tragehilfe? Das braucht etwas Übung, es zu können, ist aber sowieso ungemein praktisch.
Es gibt im Stillwissen einen Link zum Thema Unruhe an der Brust, ich muss allerdings gestehen, da noch nicht rein gelesen zu haben, aber vielleicht ist für dich etwas hilfreiches dabei.

Eine Stillberaterin, bei der ich mit dem Großen war, meinte, das ziel wäre (neben Steigerung der Milchmenge mit anderen Mitteln), das Kind etwas länger an der Brust zu halten, als Milch kommt. Also den Frust abzufangen, damit noch ein bisschen weiter gesaugt wird, obwohl nicht mehr viel kommt, weil durch diesen regelmäßig angemeldeten Mehrbedarf die Menge am effizientesten gesteigert wird.

Ein paar Gedanken von einer Mama zur anderen, ich hoffe, du fühlst dich dadurch nicht genervt und kannst vielleicht sogar etwas für euch daraus ziehen.

Ich sehe Deidamaus gerade in der Vorschau. Das zusätzliche Abpumpen brachte bei mir den Durchbruch.

Alles Gute euch Beiden!
Danke für deinen langen Kommentar und deine Mühe! Wir stillen in allen Positionen gleich erfolgreich und erfolglos, an sich klappt aber alles. Abhalten hat leider nichts geändert, ich fürchte deidamaus hat einfach Recht und es reicht nicht... Ich bin gerade tieftraurig und mal wieder fließen Tränen deswegen, ich würde so gerne einfach nur richtig vollstillen ohne die ständige Sorge um mein Baby.
deidamaus hat geschrieben: 12.07.2018, 20:27
minui hat geschrieben: 12.07.2018, 12:54 Mal eine andere Frage, auch bezüglich dem andocken und abdocken: normalerweise sollte der MSR während einer Mahlzeit doch mehrfach auslösen, oder? Bei uns ist es so, dass er zu Beginn auslöst und sie effizient trinkt und schluckt, nach 2-3 Minuten nuckelt sie aber nur noch, wird unruhig und dann geht das abdocken los. Sie sperrt dann aber immer sofort wieder den Mund auf und will mehr, es kommt aber nichts mehr, sie schluckt vielleicht alle zwanzig Nuckler mal. Wenn ich die Brust sehr weit vorne zusammen drücke, also unmittelbar vor ihrem Mund, kommen noch ein paar Schlucke, die trinkt sie auch gierig...
Das klingt so, als ob dein Baby es nicht schafft, noch einen weiteren Milchspendereflex auszulösen.

Das liegt sehr wahrscheinlich an einer zu geringen Milchproduktion bei dir. Das Verhalten deines Babys deutet auch darauf hin.

Domperidon nimmst du ja schon, eine Möglichkeit wäre es, wenn du zusätzlich noch versuchen würdest 2-3 mal am Tag abzupumpen. Da musst du aber schauen, ob das für dich machbar ist.

Ansonsten würde ich jetzt gerne abwarten, wie sich das Gewicht unter der Zufütterung entwickelt.

Liebe Grüße
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Du wirst wohl Recht haben :( ich hatte vorher schon kein gutes Verhältnis zu meinem Körper, jetzt nach der Schwangerschaft und weil er mich gefühlt so im Stich lässt grenzt das schon so sehr an Hass, dass ich am liebsten abstillen würde, um mich nicht jeden Tag x mal damit konfrontiert zu sehen, es macht mich so unendlich traurig.
Ich fürchte, trotz großer Oberweite ist nicht genug Drüsengewebe vorhanden, denn der Zustand jetzt ist derselbe wie vor dem Start mit Domperidon, das hätte doch sonst einen Unterschied machen müssen? Abgepumpt habe ich die ersten drei Wochen noch ständig zusätzlich, als der Papa die kleine auch mal nehmen konnte, auch das hat nichts geändert. Beim abpumpen habe ich dasselbe Problem, es kommt kurz was, dann nichts mehr, meist gerade so 30 ml und die zu 80% aus der linken Seite. Momentan habe ich keine Ahnung, wann ich pumpen soll, die kleine schläft nicht und schreit immer noch unverändert, wenn ich sie ablege, nur auf dem Arm oder in der Trage ist es besser geworden über die letzten Tage. Sie schläft tagsüber auch höchstens einmal 20 Minuten, d.h. ich weiß nie, ob ich jetzt schnell pumpen kann oder ob sie direkt wieder wach ist. Ich will nicht jeden Vorschlag abschmettern, aber ich bin gerade einfach verzweifelt und langsam auch mit den Nerven etwas am Ende :/
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Reh
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Re: Kinderarzt schürt Panik - doch zufüttern?

Beitrag von Reh »

Minui, nur ein ganz kurzer Gedanke: wenn du abstillst, wirst du sicher mit jeder Flasche daran erinnert, dass du es lieber gehabt hättest, wenn dein Körper dein Baby vers orgt. So kannst du deinem Baby zumindest so viel Muttermilch geben, wie du kannst, und stolz auf dich sein, dass du das schaffst und eben nicht aufgibst.
Ich verstehe aber, dass es für dich echt schwer ist. Kannst du dir ggf Unterstützung besorgen, so dass die kleine vllt mal bei jemand anderem auf dem Arm schläft, damit du zum einen Zeit für dich hast (Stress spielt ja auch eine Rolle) und zum anderen pumpen könntest?
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davisalo
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Re: Kinderarzt schürt Panik - doch zufüttern?

Beitrag von davisalo »

Hey, sei doch bitte zuerst mal stolz auf Dich und Deinen Körper!!! Der hat wahnsinnig Tolles geleistet - nämlich diesem wunderbaren Menschenkind das Leben geschenkt! - und er leistet Großartiges - nämlich schafft es fast vollständig, dieses Kind zu ernähren! Okay, klappt momentan nicht ausschließlich - warum auch immer. Aber das bisschen Zufüttern ist doch ein Klacks gegen das, was Dein Körper gibt!!!
Also bitte, bitte, schau Deinen Körper mal an und freu Dich an diesem tollen Exemplar! Niemand als Du konnte Deine Tochter hervorbringen! Niemand als Du kann ihr ihre Lieblingsspeise geben! Sei einfach mal stolz auf Dich!
Liebe Grüße
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Re: Kinderarzt schürt Panik - doch zufüttern?

Beitrag von Leominor »

Hallo Minui,
ich kann verstehen, dass du gerade sehr traurig und frustriert bist. Aber, es ist doch gar nicht gesagt, dass sich die Milchmenge nicht weiter steigern lässt!

Du schreibst, du konntest nach dem Stillen noch 30ml abpumpen? Das klingt für mich jetzt nicht so schlecht! Bei mir war das zu dem Zeitpunkt deutlich(!) weniger. Und wir stillen mittlerweile trotzdem voll! Bestimmt klappt das bei euch auch bald!

Und auch aktuell ernährst du dein Baby überwiegend mit deiner Milch! Und ich bin sicher, wenn die Kleine Maus schon sprechen könnte, würde sie dir sagen, wie sehr sie das Stillen und dabei ganz nah an Mama gekuschelt sein genießt! In ein paar Wochen wird sie dir das auch zeigen können. Und das ist ein toller Moment! Ich glaube nicht, dass das bisschen Pre für sie einen Unterschied macht!

Du schreibst, du hasst deinen Körper. Dabei bist du Alles für deine Tochter und sie möchte sicher nichts lieber, als ganz eng an diesen Körper gekuschelt sein, in dem sie 9 Monate lang gewachsen ist und der sie zu diesem süßen kleinen Menschen gemacht hat, den du jetzt im Arm hast!

Dein Körper ist wunderbar so wie er ist und du bist eine ganz tolle Mama!
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Re: Kinderarzt schürt Panik - doch zufüttern?

Beitrag von Mariposa85 »

Ich kann dich vollkommen verstehen. Ich habe exakt dasselbe durchgemacht. Ich war auch wütend auf mich und meinen Körper, und egal wie sehr ich mich bemüht habe, die Milch war zu wenig. Und ich habe jede zugefütterte Flasche gehasst und gefürchtet und verflucht. Mir hat es sehr geholfen,

1. mir klarzumachen, dass Stillen viel mehr ist als bloße Nahrung. Es ist Bindung, Kuschelzeit, Trost usw. Vermutlich hätte ich sogar weitergestillt/zum Nuckeln angelegt, selbst wenn die Ernährung vollständig über die Flasche hätte laufen müssen. Einfach nur um meinem Schatz so nahe zu sein wie vermutlich nie mehr im Leben und ihm die wertvolle Nähe zu geben.

2. den Beikostbeginn im Hinterkopf zu behalten. Dann stillt ja keine Mama mehr voll, und ich habe mich auch nicht länger „minderwertig“ gefühlt. Ich bin mittlerweile bei knapp 8 Monaten (Teil-)Stillzeit und freue mich jeden Tag, durchgehalten zu haben! Jetzt isst das Baby halt was und wir stillen zum Spaß (nicht mehr zwingend zur Nahrungsaufnahme) und es geht durch die Beikost auch ohne „Zufüttern“ mehr 👍🏻 außerdem stille ich jetzt schon länger als viele andere Vollstillmütter aus zB meinem Geburtsvorbereitungskurs (die aus den unterschiedlichsten Gründen bereits abgestillt haben, sowohl freiwillig als auch unfreiwillig). Ich denke mir manchmal, dass es bei uns vielleicht immer noch klappt (und hoffentlich noch lange klappen wird), weil Baby und ich von Anfang an an unserer Stillbeziehung „arbeiten“ mussten und von daher viel sensibler und aufmerksamer und wertschätzender dem Stillen gegenüber sind als manche Mama aus meinem Kurs...

In diesem Sinne: Kopf hoch und weitermachen 😊 du schaffst das!
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Re: Kinderarzt schürt Panik - doch zufüttern?

Beitrag von deidamaus »

Ich schließe mich da an. Denke nicht an das, was nicht so läuft, wie du es gerne hättest, sondern an all das, was du deinem Baby gibst: Nähe, Liebe, Muttermilch, Körperkontakt und noch viel mehr.

Du kannst mit dem Domperidon auch noch auf maximal 4*4 Tablettrn hoch gehen. Eventuell hilft dies noch ein bisschen mehr.

Schilddrüsenprobleme hast du nicht? Űbergewichtig bist du auch nicht, Raucherin? Diabetes? PCOS? Nichts davon?

Haben sich deine Brüste in der Schwangerschaft und im Wochenbett merklich vergrößert?
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Re: Kinderarzt schürt Panik - doch zufüttern?

Beitrag von Mariposa85 »

deidamaus hat geschrieben: 12.07.2018, 22:49

Du kannst mit dem Domperidon auch noch auf maximal 4*4 Tablettrn hoch gehen. Eventuell hilft dies noch ein bisschen mehr.
Auch wenn das evtl. OT ist - wie lange kann/darf/soll man denn im Fall der Fälle eine derart hohe Dosierung (bzw. 3x3) nehmen? Über die gesamte Stillzeit? Oder schleicht man nach ein paar Wochen aus? Wieviel nimmt man dann „minimal“ (dauerhaft) weiter? Das wäre echt mal interessant zu wissen... vielen Dank!
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Re: Kinderarzt schürt Panik - doch zufüttern?

Beitrag von minui »

Danke danke danke für eure lieben Kommentare! Ich war gestern total am Boden, heute geht es mir aber wieder besser. Ich habe mir nochmal ganz bewusst gemacht, dass 150 oder auch 200 ml Pre zum einen kein Weltuntergang, zum anderen wirklich nicht viel in Bezug auf die Gesamtmenge sind. Sie muss ja definitiv noch einiges von mir bekommen, wenn die Zunahme jetzt gut ist.
Reh hat geschrieben: 12.07.2018, 21:19 Minui, nur ein ganz kurzer Gedanke: wenn du abstillst, wirst du sicher mit jeder Flasche daran erinnert, dass du es lieber gehabt hättest, wenn dein Körper dein Baby vers orgt. So kannst du deinem Baby zumindest so viel Muttermilch geben, wie du kannst, und stolz auf dich sein, dass du das schaffst und eben nicht aufgibst.
Ich verstehe aber, dass es für dich echt schwer ist. Kannst du dir ggf Unterstützung besorgen, so dass die kleine vllt mal bei jemand anderem auf dem Arm schläft, damit du zum einen Zeit für dich hast (Stress spielt ja auch eine Rolle) und zum anderen pumpen könntest?
Ja, du hast Recht. Ich bin nur ein Meister der Verdrängung und in meinem Kopf kam mir das gestern viel einfacher vor auszuhalten, aber ich wäre damit sicherlich auch nicht glücklicher und meine Ella auch nicht.
Leider wohnt die Verwandtschaft nicht in der Gegend und meine Freunde sind alle gerade irgendwo im Ausland oder haben den Studienort gewechselt - ich bin der Uni wegen hier zugezogen und habe meine ganzen altgedienten Freunde auch nicht so nah, dass das eine Lösung für regelmäßig wäre. Lediglich eine Nummer von einer Babysitter-Oma habe ich von meiner Hebamme bekommen, da die Oma wohl auch lange Schreibaby-Erfahrung hat, aber mit dem Gedanken kann ich mich gerade noch nicht anfreunden, dass meine Kleine dann vielleicht bei ihr weint und ich bin nicht da zum trösten.
davisalo hat geschrieben: 12.07.2018, 21:37 Hey, sei doch bitte zuerst mal stolz auf Dich und Deinen Körper!!! Der hat wahnsinnig Tolles geleistet - nämlich diesem wunderbaren Menschenkind das Leben geschenkt! - und er leistet Großartiges - nämlich schafft es fast vollständig, dieses Kind zu ernähren! Okay, klappt momentan nicht ausschließlich - warum auch immer. Aber das bisschen Zufüttern ist doch ein Klacks gegen das, was Dein Körper gibt!!!
Also bitte, bitte, schau Deinen Körper mal an und freu Dich an diesem tollen Exemplar! Niemand als Du konnte Deine Tochter hervorbringen! Niemand als Du kann ihr ihre Lieblingsspeise geben! Sei einfach mal stolz auf Dich!
Das mit dem stolz sein konnte ich leider noch nie - egal was ich mache, es scheint nie genug. In die Wunde streut das stillen gerade natürlich kräftig Salz. Aber ich werde mir eure Worte hier immer mal wieder durchlesen und versuchen, es zu verinnerlichen! Danke!
Leominor hat geschrieben: 12.07.2018, 22:32 Hallo Minui,
ich kann verstehen, dass du gerade sehr traurig und frustriert bist. Aber, es ist doch gar nicht gesagt, dass sich die Milchmenge nicht weiter steigern lässt!

Du schreibst, du konntest nach dem Stillen noch 30ml abpumpen? Das klingt für mich jetzt nicht so schlecht! Bei mir war das zu dem Zeitpunkt deutlich(!) weniger. Und wir stillen mittlerweile trotzdem voll! Bestimmt klappt das bei euch auch bald!

Und auch aktuell ernährst du dein Baby überwiegend mit deiner Milch! Und ich bin sicher, wenn die Kleine Maus schon sprechen könnte, würde sie dir sagen, wie sehr sie das Stillen und dabei ganz nah an Mama gekuschelt sein genießt! In ein paar Wochen wird sie dir das auch zeigen können. Und das ist ein toller Moment! Ich glaube nicht, dass das bisschen Pre für sie einen Unterschied macht!

Du schreibst, du hasst deinen Körper. Dabei bist du Alles für deine Tochter und sie möchte sicher nichts lieber, als ganz eng an diesen Körper gekuschelt sein, in dem sie 9 Monate lang gewachsen ist und der sie zu diesem süßen kleinen Menschen gemacht hat, den du jetzt im Arm hast!

Dein Körper ist wunderbar so wie er ist und du bist eine ganz tolle Mama!
Die 30 ml waren leider nicht nach dem stillen, sondern etwa eine Stunde nach ihrer letzten Mahlzeit. Als ich öfter abgepumpt habe, waren es mit entsprechendem Abstand immer 30-50 ml, ich schätze, so viel bekommt sie also auch bei mir, wenn sie trinkt. Würde ungefähr zu den Werten passen. Im Allgemeinen hab ich ne Theorie, wie das bei mir abläuft, siehe unten...
Und du hast Recht - meine Kleine liebt es, sie lacht oft, wenn ich die Brust auspacke :D Ich sollte mehr auf sie hören, sie hat mir das schon sehr früh gezeigt. Danke für deine lieben Worte, da könnte ich glatt schon wieder... *schnief* :oops:
Mariposa85 hat geschrieben: 12.07.2018, 22:39 Ich kann dich vollkommen verstehen. Ich habe exakt dasselbe durchgemacht. Ich war auch wütend auf mich und meinen Körper, und egal wie sehr ich mich bemüht habe, die Milch war zu wenig. Und ich habe jede zugefütterte Flasche gehasst und gefürchtet und verflucht. Mir hat es sehr geholfen,

1. mir klarzumachen, dass Stillen viel mehr ist als bloße Nahrung. Es ist Bindung, Kuschelzeit, Trost usw. Vermutlich hätte ich sogar weitergestillt/zum Nuckeln angelegt, selbst wenn die Ernährung vollständig über die Flasche hätte laufen müssen. Einfach nur um meinem Schatz so nahe zu sein wie vermutlich nie mehr im Leben und ihm die wertvolle Nähe zu geben.

2. den Beikostbeginn im Hinterkopf zu behalten. Dann stillt ja keine Mama mehr voll, und ich habe mich auch nicht länger „minderwertig“ gefühlt. Ich bin mittlerweile bei knapp 8 Monaten (Teil-)Stillzeit und freue mich jeden Tag, durchgehalten zu haben! Jetzt isst das Baby halt was und wir stillen zum Spaß (nicht mehr zwingend zur Nahrungsaufnahme) und es geht durch die Beikost auch ohne „Zufüttern“ mehr 👍🏻 außerdem stille ich jetzt schon länger als viele andere Vollstillmütter aus zB meinem Geburtsvorbereitungskurs (die aus den unterschiedlichsten Gründen bereits abgestillt haben, sowohl freiwillig als auch unfreiwillig). Ich denke mir manchmal, dass es bei uns vielleicht immer noch klappt (und hoffentlich noch lange klappen wird), weil Baby und ich von Anfang an an unserer Stillbeziehung „arbeiten“ mussten und von daher viel sensibler und aufmerksamer und wertschätzender dem Stillen gegenüber sind als manche Mama aus meinem Kurs...

In diesem Sinne: Kopf hoch und weitermachen 😊 du schaffst das!
Es ist "schön", dass es nicht nur mir so geht. Ich will dankbar sein, dass ich überhaupt stillen kann, aber es fällt mir sehr schwer. Vor allem dein zweiter Punkt trägt etwas ganz wichtiges in sich: wir schätzen das Stillen so sehr wert und werden viel länger stillen als jemand, für den es einfach geklappt hat, obwohl er keinen gesteigerten Wert darauf legte. Was sind da schon die paar Milliliter Pre auf 2, 3 Jahre gesehen? Danke für deine wahren Worte, sie helfen immens, wieder den richtigen Blickwinkel einzunehmen.
deidamaus hat geschrieben: 12.07.2018, 22:49 Ich schließe mich da an. Denke nicht an das, was nicht so läuft, wie du es gerne hättest, sondern an all das, was du deinem Baby gibst: Nähe, Liebe, Muttermilch, Körperkontakt und noch viel mehr.

Du kannst mit dem Domperidon auch noch auf maximal 4*4 Tablettrn hoch gehen. Eventuell hilft dies noch ein bisschen mehr.

Schilddrüsenprobleme hast du nicht? Űbergewichtig bist du auch nicht, Raucherin? Diabetes? PCOS? Nichts davon?

Haben sich deine Brüste in der Schwangerschaft und im Wochenbett merklich vergrößert?
Ja, ihr habt Recht und ich sehe es mit etwas Abstand zu meiner Krise gestern auch so.
Ich habe eine Schilddrüsenunterfunktion, welche vor und während der Schwangerschaft gut eingestellt war. Ich war aber am Mittwoch auch nochmal beim Spezialisten, welcher die Werte checken wird, Ultraschall war unauffällig. Übergewichtig bin ich leider auch, daran arbeitete ich, als ich völlig unerwartet trotz Kupfer-IUD schwanger geworden bin. Gerne würde ich da weitermachen, schiebe aber momentan Panik, dass jegliche Kalorienreduktion die Milchproduktion verschlechtern könnte. Sonst habe ich nichts.

Deine Frage zur Brust und meine Gedanken und Beobachtungen der letzten Wochen bringen mich zu der Theorie, dass bei mir einfach etwas weniger milchbildendes Gewebe vorhanden sein könnte. Weder in der Schwangerschaft noch im Wochenbett hat sich da etwas verändert, mal von der Farbe der BW und der Größe des Vorhofs abgesehen. Auch der Milcheinschuss ist völlig unbemerkt passiert. Als ich zwischendurch mal gezwungenermaßen 5 Stunden Stillpause machte, hatte ich auch bei weitem nicht das Gefühl, die Brust wäre sehr prall oder merklich stark gefüllt, wie viele es erleben. Es ist aber schon so, dass nach 3 oder 4 Stunden Pause in der Nacht die Brüste beginnen, auszulaufen und Ella kämpft dann erst mal mit der Menge, die ihr entgegen kommt, verschluckt sich auch gelegentlich. Wenn sie dann abdockt, spritzt die Milch gelegentlich sogar weiter. Laienhaft würde ich also vermuten, dass die vorhandenen Milchdrüsen nach dieser Pause bis an ihre Oberkante gefüllt sind sozusagen, was den starken MSR (der bei mir übrigens immer nach wenigen Sekunden nuckeln auslöst) und das auslaufen erklären würde. Da aber einfach weniger Drüsen als "normal" vorhanden sind, entspricht das nicht direkt einer riesigen Milchmenge und auch die nachschiebende Produktion während des Stillens ist überschaubar. Deshalb hat vielleicht auch das Domperidon keinen Unterschied gemacht, da das vorhandene Gewebe schon mit aller Kapazität gearbeitet hat. Ergibt das so Sinn, auch außerhalb meines Kopfes? Da die Situation ja vor Beginn der Einnahme genauso war, würde ich also tendenziell eher demnächst ausschleichen. Was denkst du dazu?

Viele Grüße
minui
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