Danke für deinen ausführlichen Berichtrueckenwind hat geschrieben: ↑15.05.2021, 19:59 Ich glaube, wie so oft, gibt es nicht den einen richtigen Weg, sondern nur individuelle Lösungen für jedes Kind und für jede Familie.
Ich schreibeal, was hier mit sehr willensstarkem Kleinkind in ähnlichem Alter ganz gut funktioniert, vielleicht ist da ja etwas dabei, was du aufgreifen und ausprobieren magst.
Meine Lütte hat lange super gut geschlafen, ich war wirklich erstaunt, das kannte ich so nicht. Seit einiger Zeit ist aber der Wurm drin (oder ich bin verwöhnt), sie wacht v.a. in der zweiten Nachthälfte häufig auf und derzeit auch immer früher. Nachts stillen wir oft, seitdem ich den Eindruck hatte, dass es mir zu viel und ihr zu sehr zur Gewohnheit wird, begleite ich sie aber auch anders in den Schlaf. Dann streichel ich ihren Rücken oder flüstert ihr etwas Langweiliges ins Ohr. Zunehmend suchen wir auch einen gemeinsamen Kompromiss, treten also in Verhandlungen - immer öfter spreche ich auch abends an, was ich mir für die Nacht wünsche. Dein Kind scheint ja schon recht viel zu sprechen, da ist das sicherlich noch etwas leichter. Es geht dabei auch durchaus um meine Bedürfnisse.
Für morgens lege ich abends Bücher neben unser Bett, die kann sie sich dann gerne anschauen und ich drehe mich noch einmal um. Bei unserer ältesten Tochter hat das noch früher funktioniert und wir haben sie auch nachts in Wachphasen Bücher anschauen oder puzzeln lassen und haben dabei weitergedöst. Das hat zunehmend gut funktioniert.
Mein Mann schläft momentan in einem anderen Raum, der übernimmt dann oft morgens und die beiden frühstücken gemeinsam und genießen die Zeit wenn alle anderen noch schlafen. Das hilft nach richtig langen Nächten doch sehr. Das scheint ja bei euch leider keine Option zu sein.
Ansonsten mag ich mich anschließen: man kann bei Kleinkindern, denke ich, guten Gewissens auch Stillmahlzeiten ersetzen wenn es einem selbst zu viel wird. Ich halte das für völlig legitim und in diesem Alter ist die Milchproduktion so etabliert, dass das unproblematisch ist (mein mittleres Kind ist mit 2 mal eine Woche mit der Oma verreist, könnte anschließend noch stillen und ich musste auch nicht abpumpen oder so).
Wahrscheinlich bin ich auch selber nicht stark genug, um ihre Eskalation auszuhalten und meinen Standpunkt zu vertreten, bzw. bin davon dann insgesamt viel fertiger als wenn ich deutliche Kompromisse eingehe. Das Stillen in der Nacht ist ja wie gesagt nicht mein Problem. Nur kurz vor Mitternacht noch einmal Aufzustehen und zu Spielen und das frühe Aufstehen, das macht mich alle. Wenn ich da aber sage, bleib im Bett, schau ein Buch an, das funktioniert mit ihr einfach nicht. Sie klettert dann auf den Nachttisch oder aufs Fensterbrett, balanciert auf der Heizung. Oder haut eben aus dem Zimmer ab. Bücher anschauen geht auch sonst nur, wenn sie auf dem Töpfchen sitzt, quasi Klolektüre und ich zu jedem Tier/Fahrzeug/Gegenstand ein bestimmtes Lied singe. Die Puzzlephase mit Kinderpuzzlen ist auch vorbei, die waren vor ein paar Wochen noch hoch im Kurs, aber jetzt sind die ihr zu langweilig und sie mag welche mit mehr und kleineren Teilen - da sie die aber manchmal in den Mund steckt auch nur was unter Aufsicht. Wenn ich sie im Bett festhalte, weil ich hundemüde bin, dann schreit sie gefühlt und ihr Leben. Das klingt in meinen Ohren nicht nach Wut. Sondern nach tiefer Verzweiflung. Und die Reaktionen danach, wenn ich das mal länger aushalte und begleiten kann, die sind auch krass. Sie ist dann über Stunden desorientiert, lässt keinen mehr an sich ran, verweigert Nahrung und Getränke (auch Milch), versteckt sich vor mir. Das schaffe ich emotional nicht, weil es sich so grundfalsch anfühlt, ihr das anzutun.