Bin ich schuld am schlechten Schlaf meines Babys?

Wiege oder Familienbett? Allein oder zusammen? Wie schlafen wir alle am besten?

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Willma
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Re: Bin ich schuld am schlechten Schlaf meines Babys?

Beitrag von Willma »

Ich schließe mich den anderen an, das hört sich sehr normal an. Ist doch super, dass dein Baby nachts durch stillen wieder einschläft und ihr im Familienbett liegen bleiben könnt. Mein Baby ist einen Monat älter und unsere Tage und Nächte laufen aktuell exakt so, wie du es beschreibst. Beikost lief schon viel besser, da geht im Moment wieder viel weniger, bei Papa wird meist geschrien, sie klebt an mir und wohnt auf meinem Arm, kann aber krabbeln, sich hoch ziehen und an Gegenständen entlang laufen. Zähne sehe ich im Moment drei in Vorbereitung, bei einem ist die Spitze seit heute Morgen durch. Nachts stille ich gefühlt ununterbrochen und muss auch zwischendurch für 30-90 Minuten mit ihr aufstehen, weil alles nicht recht ist.
Aus Erfahrung kann ich dir sagen: abstillen ändert NICHTS, es macht es nur schlimmer. Bei der Großen war dann der Schnuller ein Ersatz, was echt blöd ist, wenn die Nase zu ist oder zu panischem Geschrei führte, wenn er nachts verloren ging. Da schiebe ich lieber fix die Brust wieder rein und alle können weiter schlafen als das Licht anzuschalten und auf Schnullersuche zu gehen. Oft half der Schnuller aber auch nicht und einer von uns musste das Kind in die Trage nehmen, im Flur auf und ab laufen oder sogar eine Runde um den Block laufen. Mitten in der Nacht. Auch beim Mittleren habe ich mir viele Nächte mit spazieren oder auf dem Gymnastikball hüpfend um die Ohren geschlagen. Stillen ist für mich gerade ein Segen imm Vergleich zu den anderen beiden, denn mir bleibt viel Aufstehen und waches Kind erspart.
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ShinyCheetah
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Re: Bin ich schuld am schlechten Schlaf meines Babys?

Beitrag von ShinyCheetah »

Ich kann deine Gedanken so gut nachvollziehen. Ich habe mit F das gleiche hinter mir. Was du aktuell wahrscheinlich nicht hören möchtest, hier wurde es erst mit ca. 18 - 20 Monaten deutlich besser. Noch mit 14 - 16 Monaten war es richtig katastrophal mit Aufwachen alle 20 - 60 min. Da war ich wirklich verzweifelt, weil ich aufgehört habe zu glauben, dass es jemals besser wird. Aber es wurde besser.

In meinem Umfeld wurde mir auch die "Schuld" zugeschoben, F hätte ja keinen Schnuller haben dürfen und mit Flasche würde er besser schlafen.

Der einzige Weg, damit umzugehen, war es nicht mehr zu thematisieren. Weil das Thema mich so sehr umgetrieben hat und ich mich ja durchaus selbst immer wieder gefragt habe, ob ich irgendetwas hätte anders machen können, war das schwer. Aber echt der einzige Weg. Hast du einen Partner, der dich unterstützt und in ganz schlimmen Nächten mal für 2, 3h entlasten kann? Das hat mir sehr geholfen. Mein Mann hat F dann eben auch nachts in die Federwiege gelegt oder in die Tage gepackt. Damit ging es manchmal dann halbwegs.

Übrigens, F ist gerade das erste Mal seit einem Jahr ganz leicht krank. Und prompt wacht er nachts wieder alle 20 min auf und braucht ganz viel Körperkontakt und Nähe. Dabei ist er jetzt längst abgestillt und schläft eigentlich seit einer Woche sogar nicht mehr im Familienbett. Er ist einfach ein "hochsensibles" Kind, wie deins immer schon sehr reizoffen. Aber er ist inzwischen zu einem witzigen, klugen, fitten, empathischen und ziemlich selbstständigen Kleinkind geworden. Allzu "falsch" kann unser Weg also nicht gewesen sein, denke ich mir, auch wenn es super anstrengend war und manchmal immer noch ist :)
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Serafin
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Re: Bin ich schuld am schlechten Schlaf meines Babys?

Beitrag von Serafin »

Der Maulwurf war exakt genau so. Heute stillt er nicht mehr(okay, wollen tut er schon noch, aber ich nimmer), schläft bis auf gelegentlich Ben Pinkelstopp durch und steigt selbstständig auf den Berg und wird nicht wie der kleine Bruder getragen. Mit hat mir einem Jahr die Frauenärztin gesagt (die auch so ein Kaliber wie den Maulwurf hat): Sitzt es aus. Sitzt es eibfaaus.

Flasche nachts ist nicht das Alkerheilmittel. Kind wird brüllen, Papa ist erst recht müde u d du kannst auch nicht schlafen. Dein Mann soll lieber doch morgens ausschlafen lassen und das Baby nehmen. Davon hast was und er und das Kind auch.
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Sabina
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Re: Bin ich schuld am schlechten Schlaf meines Babys?

Beitrag von Sabina »

Ich habe drei von der Sorte, halte es für normal und natürlich und alles andere bestaune ich nur ungläubig. 😅 Nein, ernsthaft, du machst alles richtig. Stillbaby und Mutter gehören zusammen, das hat die Natur so eingerichtet. Die Menschheit wäre ausgestorben wenn immer der Papa mit der Flasche nachts die Versorgung hätte übernehmen müssen.🙄😂
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Re: Bin ich schuld am schlechten Schlaf meines Babys?

Beitrag von Igerl »

Mein Igelchen ist ja gleich alt. Deshalb kann ich dir sagen: meine Nächte sind exakt gleich. Wir hatten jetzt wieder ein, zwei bessere Nächte mit Stillpausen alle 1-2h. Davor hab ich in den Nächten keine Stunde durchgeschlafen. Vor allem die Nächte in denen die Zähne durchgebrochen sind, waren Horror...! Und an eben diesen Tagen war auch Beikost nicht so toll. Oder Zähneputzen. 😅

Ich denke also auch, dass es ganz normal ist! Unsere Kinder erlernen momentan so viel, dass muss verarbeitet werden. Und dann noch die Zähne!

Aber ich bin überzeugt, dass wir Mütter mit dem nächtlichen Stillen und Nähe geben, dazu beitragen, dass unsere Kinder in diesen Phasen wachsen können! Wir geben ihnen Sicherheit und Liebe. An diesem Weg kann NICHTS falsch sein!!

Alles Gute, starke Nerven und viel Kraft!
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nido56
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Re: Bin ich schuld am schlechten Schlaf meines Babys?

Beitrag von nido56 »

Es gibt einfach solche Babys. Meiner war auch so. Es fing mit ziemlich genau 4 Monaten an, würde dann immer schlimmer, um irgendwann mit 10-12 Monaten seinen entsetzlichen Höhepunkt zu erreichen, bis es so mit 15 Monaten merklich besser und mit 18 Monaten dann ziemlich gut aushältst würde.

Ich denke schon, dass Abstillen und nachts nicht bekuscheln und rumtragen relativ schnell zu einer Verbesserung des mütterlichen Schlafs führen würde, aber bei so kleinen Schlechtschlägern läuft das halt auf Schreien lassen hinaus. Das Kind schläft dann ja nicht unbedingt besser, sondern lernt eher, dass schreien nichts bringt. Das wollte ich für mein Baby nicht.

Ich gebe allerdings zu, dass ich tatsächlich ein paar Mal drüber nachgedacht habe, denn ich war oft Recht knapp vor dem Zusammenbruch, weil ich damals auch schon wieder Vollzeit gearbeitet habe. Und einen Mutter, die zusammen klappt, bringt dem Kind dann ja auch nichts. Dann schon lieber schreien lassen.

Zum Glück ist es aber nie so weit gekommen.
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Serafin
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Re: Bin ich schuld am schlechten Schlaf meines Babys?

Beitrag von Serafin »

Sabina hat geschrieben: 19.04.2021, 21:18 Ich habe drei von der Sorte, halte es für normal und natürlich und alles andere bestaune ich nur ungläubig. 😅 Nein, ernsthaft, du machst alles richtig. Stillbaby und Mutter gehören zusammen, das hat die Natur so eingerichtet. Die Menschheit wäre ausgestorben wenn immer der Papa mit der Flasche nachts die Versorgung hätte übernehmen müssen.🙄😂
Ob die Natur aber Verhütung mit eingeplant hat? Die Schlaferei ist echt mit der Hauptgrund, dass es mit mit zweien langt.
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Re: Bin ich schuld am schlechten Schlaf meines Babys?

Beitrag von ShinyCheetah »

Ich würde mal sagen, übermüdete Eltern haben keine Lust aktiv zu werden --> effektivste Art der Verhütung 8)

Spaß beiseite, bei mir zumindest kam der echte "hormonell bedingte Kinderwunsch" erst zurück, als F angefangen hat quasi durchzuschlafen. Bei einer Freundin war es genau so. Bei vielen Frauen setzt die Periode erst wieder ein, wenn sie - z. B. weil das Kind irgendwann halbwegs schläft - nachts weniger/nicht mehr stillen. Klar ist das kein perfektes System, aber ich bin ziemlich überzeugt, dass es einen signifikanten Zusammenhang zwischen "Kind schläft endlich" und Folgeschwangerschaft geben würde, wenn man alles wie Verhütung, Schnuller & Flasche, medizinische Hilfe, bewusste Familienplanung etc. ausblenden könnte.
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IdieNubren
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Re: Bin ich schuld am schlechten Schlaf meines Babys?

Beitrag von IdieNubren »

Igerl hat geschrieben: 19.04.2021, 21:35
Ich denke also auch, dass es ganz normal ist! Unsere Kinder erlernen momentan so viel, dass muss verarbeitet werden. Und dann noch die Zähne!

Aber ich bin überzeugt, dass wir Mütter mit dem nächtlichen Stillen und Nähe geben, dazu beitragen, dass unsere Kinder in diesen Phasen wachsen können! Wir geben ihnen Sicherheit und Liebe. An diesem Weg kann NICHTS falsch sein!!

Alles Gute, starke Nerven und viel Kraft!
Das!!
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Re: Bin ich schuld am schlechten Schlaf meines Babys?

Beitrag von Serafin »

ShinyCheetah hat geschrieben: 20.04.2021, 10:17 Ich würde mal sagen, übermüdete Eltern haben keine Lust aktiv zu werden --> effektivste Art der Verhütung 8)

Spaß beiseite, bei mir zumindest kam der echte "hormonell bedingte Kinderwunsch" erst zurück, als F angefangen hat quasi durchzuschlafen. Bei einer Freundin war es genau so. Bei vielen Frauen setzt die Periode erst wieder ein, wenn sie - z. B. weil das Kind irgendwann halbwegs schläft - nachts weniger/nicht mehr stillen. Klar ist das kein perfektes System, aber ich bin ziemlich überzeugt, dass es einen signifikanten Zusammenhang zwischen "Kind schläft endlich" und Folgeschwangerschaft geben würde, wenn man alles wie Verhütung, Schnuller & Flasche, medizinische Hilfe, bewusste Familienplanung etc. ausblenden könnte.
Definitiv bei uns auch. Aber ich hab echt keinen Bock mehr auf ein drittes. allein wegen der miesen Schlaferei. Und die Natur sollte doch auch seid furchtbar und mehret euch ausgelegt sein.
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