3-jahriges Kind ans Einschlafen im Bett gewöhnen?

Wiege oder Familienbett? Allein oder zusammen? Wie schlafen wir alle am besten?

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Montse
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3-jahriges Kind ans Einschlafen im Bett gewöhnen?

Beitrag von Montse »

Unsere Situation:
Seit jeher wird unsere große Tochter in den Schlaf begleitet, im ersten Lebensjahr vorwiegend gestillt, danach war die Welt zu interessant und wir haben sie immer getragen.
Vor einem Jahr habe ich eine "Trage-Koller" gekriegt und versucht, ihr anzugewöhnen auch im Bett einzuschlafen (mit mir dabei, wohl gemerkt). Noch ein Buch lesen, Licht aus, Schlaflieder an... Sie ist erst ca 30 min im Bett rumgetobt, dann hat sie 30 min vor sich hin erzählt in die Dunkelheit, dann hat sie sich 30 min (mittlerweile völlig übermüdet) herumgewälzt und oft angefangen zu weinen, weil sie nicht in den Schlaf gefunden hat. Entweder ist sie dann völlig erschöpft im meinen Armen eingeschlafen oder ich habe sie dann doch hochgenommen und im Zimmer herumgetragen.
Nach ca. 5 Wochen haben wir das "Projekt Im-Bett-Einschlafen" beendet und tragen Sie seitdem wieder jeden Abend in der Tragehilfe in den Schlaf.
Sie wacht noch immer ca 4 mal auf pro Nacht, schläft dann aber eigentlich liegend mit Körperkontakt wieder ein.
Mittlerweile wacht sie aber öfters in der zweiten Nachthälfte auf und ist richtig wach, sie findet dann nicht mehr im Bett in den Schlaf und wie müssen aufstehen, spielen und sie dann nach 1,5 Stunden wieder in den Schlaf tragen draußen.
Das ist furchtbar nervig und anstrengend und ich denke mittlerweile, mit fast 3 Jahren kann sie doch jetzt vielleicht lernen, im Bett einzuschlafen? Also sowieso, auch abgesehen von den nächtlichen richtigen Wachphasen fände ich es schon schön, wenn sie langsam mal "ganz normal" abends im Bett einschläft, gerne auch mit mir oder dem Papa dabei, aber eben ohne anderthalb Stunden und Riesendrama...

Gibt es hier Familien, die ähnlich lange in den Schlaf getragen haben? Habt ihr Erfahrungsberichte und Tipps für uns?
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MCM18
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Re: 3-jahriges Kind ans Einschlafen im Bett gewöhnen?

Beitrag von MCM18 »

Wir haben den Großen nie in den Schlaf getragen, aber ich habe trotzdem ein paar Ideen für dich.

Also bei uns ist es auch : Geschichte erzählen /lesen im Bett und dann gemeinsam kuscheln und dort bleiben, bis er schläft.
Im Moment besteht er noch darauf, dass er eine Arm braucht zum Schlafen von Mama oder Papa... Da liegt er dann drauf. Danach kann ich gehen. In der Nacht kommt er zu uns.

Wenn es im Bett oft noch so heiß hergeht, würde ich vielleicht schon versuchen vorher die Energie rauszuholen, dann vllt in einem anderen Raum etwas lesen und runterkommen und dann wirklich nur zum Schlafen ins Bett?

Hier hat sonst teilweise geholfen, immer wieder aufs hinlegen zu bestehen, wenn gehampelt wird (aber Kind eigentlich schon müde war
Lg MCM mit Sonntagssohn(10/17) und Feiertagssohn (08/20)

Willst du glücklich sein im Leben, so trage bei zu anderer Leute Glück, denn die Freude, die wir geben, kehrt ins eigene Herz zurück (Marie Calm)
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LilyGreen
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Re: 3-jahriges Kind ans Einschlafen im Bett gewöhnen?

Beitrag von LilyGreen »

Was du schilderst kommt mir sehr bekannt vor.
Für mein Kind stellt (ein-)schlafen schon immer eher eine optionale von außen aufdiktierte Verpflichtung da. Wenn die Rahmenbedingungen nicht perfekt stimmen, wird im Zweifel halt nicht eingeschlafen.
Von außen können sich viele das überhaupt nicht vorstellen, Stichwort „irgendwann schläft jedes Kind ein“. Richtig, 3-4h nach der gewohnten Zeit und von 1-2h übermüdetem Toben und weinen kollabierend. „Die gewöhnt sich daran“ - äh, mag ja sein, aber ich halte das keine 5 Wochen aus.

MCM, ich zitiere dich an dieser Stelle :)
„Aufs hinlegen bestehen“ - das ist so ne Aussage, über die ich mit meinem Kind ein bisschen grenzdebil kichere. Wenn ich das tue, dann kreischt hier das Kind 1h länger - „LASS MICH LOS“ „DU TUST MIR WEH“ und der Klassiker, der dann spätestens die Nachbarn auf den Plan ruft „DAS IST MEIN KÖRPER, NIMM DIE HÄNDE WEG!!!“

Wir haben mit drei Jahren getragen. Mein Mann hat getragen bis das Kind 4 Jahre und 6 Monate war.
(Und ~115cm sowie 20kg)
Und dann sagte das Kind: ich will im Bett einschlafen. Ein paar Tage war es schwierig, sie hat viel gezappelt und sich nach einer Weile überlegt, dass tragen doch toll wäre (einige Male sind wir darauf eingegangen, geklappt hat es aber nicht, also haben wir es danach gelassen). Nach knapp 2 Wochenübergang pennt sie jetzt nach sehr sehr kurzer Zeit nach dem zu Bett gehen einfach angekuschelt weg.
So hatte das bei uns übrigens schon mit dem abstillen sehr gut geklappt.

Also. Wenn das einschlafen beim getragen werden schnell und einfach klappt und für euch tatsächlich nicht über die Grenzen geht, dann macht es ruhig noch ein bisschen.
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LilyGreen
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Re: 3-jahriges Kind ans Einschlafen im Bett gewöhnen?

Beitrag von LilyGreen »

Ich habe etwas vergessen, sorry.
Nächtliche wachphasen sind natürlich furchtbar und kenne ich von meinem Problemschläfer auch.
Meistens fallen sie mit Schlafumstellungen (Wegfall Mittagsschlaf, Verringerung des Schlafbedarfs) der Entwicklungsschüben zusammen. Auch vor Wachstumsschüben ist der Schlafbedarf bei ihr häuft geringer.

Kann bei euch sowas in frage kommen?

(Und nachts steh ich nicht auf. Nachts gibt’s kein Programm.
Aber nachts trage ich auch keine Hörgeräte und kann das Gekreische daher besser ignorieren 🙈)
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Serafin
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Re: 3-jahriges Kind ans Einschlafen im Bett gewöhnen?

Beitrag von Serafin »

ich schlaf meine Kinder ja immer ins Bett. Also ich und Kinder rein. Licht aus. Auch draußen. Der große hat Schiss und traut sich nicht raus, der kleine kommt nicht an den Lichtschalter. Und dann still ich den kleinen. Und ich bin einfach müde und penn ein. Dann schlafen die komischerweise auch ein. Wann weiß ich nicht. Ich penn ja. Will ich aufstehen udn wach bleiben machen se auf jeden Fall ewig.
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Re: 3-jahriges Kind ans Einschlafen im Bett gewöhnen?

Beitrag von MM85i »

LilyGreen hat geschrieben: 12.04.2021, 12:35 Was du schilderst kommt mir sehr bekannt vor.
Für mein Kind stellt (ein-)schlafen schon immer eher eine optionale von außen aufdiktierte Verpflichtung da. Wenn die Rahmenbedingungen nicht perfekt stimmen, wird im Zweifel halt nicht eingeschlafen.
Von außen können sich viele das überhaupt nicht vorstellen, Stichwort „irgendwann schläft jedes Kind ein“. Richtig, 3-4h nach der gewohnten Zeit und von 1-2h übermüdetem Toben und weinen kollabierend. „Die gewöhnt sich daran“ - äh, mag ja sein, aber ich halte das keine 5 Wochen aus.

MCM, ich zitiere dich an dieser Stelle :)
„Aufs hinlegen bestehen“ - das ist so ne Aussage, über die ich mit meinem Kind ein bisschen grenzdebil kichere. Wenn ich das tue, dann kreischt hier das Kind 1h länger - „LASS MICH LOS“ „DU TUST MIR WEH“ und der Klassiker, der dann spätestens die Nachbarn auf den Plan ruft „DAS IST MEIN KÖRPER, NIMM DIE HÄNDE WEG!!!“
So ist es hier leider auch. Ich schließe mich LilyGreen an.

Wir haben ab und zu Einschlafgetragen, geschuckelt, meistens gestillt. Fakt ist: M ist heute vier, und kann bis heute nicht alleine Einschlafen. Nicht einfach so. Wenn es passiert waren es unschöne, für mich und ihn echt blöde Situationen.

Wir sind zumindest nun so weit, dass er in seinem oder unserem Bett einschläft, aber mit intensiven Körperkontakt und danach kann ich aufstehen. Wir haben angefangen damit, dass ich so viel vorgelesen hab, wie er möchte und anschließend hab ich einschlafgestillt. Das haben wir wirklich lange Zeit so gemacht und irgendwann ist er beim Lesen eingeschlafen. Kennt er die Bücher schon, kann er nicht liegen bleiben, springt, tobt, was weiß ich alles. Aber immer wenn ich neue Bücher mitbringe, schafft er es liegen zu bleiben. Dann schafft er es. Schläft er nicht ein, mache ich ein Hörspiel an, bei dem er einschläft.
Ich habe probiert, wenn er anfängt rumzuhüpfen, das Hörspiel zu pausieren und habe gewartet bis er liegt. Aber damit habe ich mich echt unwohl gefühlt, weil ich dann eigentlich nur geschimpft habe. Das Toben wird begrenzt, wenn ich nicht im Familienbett vorlese, sondern in seinem Bett, da ist mit mir einfach kein Platz mehr zum hin und her wälzen.
Gestern gab es eine blöde Situation, vielleicht kann man das ja schön gestalten:
M war kurz vorm Einschlafen mit Hörspiel, L hat furchtbar geweint, also bin ich zu ihr hin und habe M gesagt, ich bin in zehn Minuten wieder da. Er hat furchtbar geweint, aber dann war gut. Als L geschlafen hat war M bereits am Schlafen. Schön war das nicht, aber ich könnte mir vorstellen, dass wenn man es geplant macht, also schon vorher sagt "oh Mist, ich habe die Spülmaschine vergessen, das mache ich gleich" , dass das funktionieren könnte.

Das allerdings nur als Idee, bei uns hat das bisher nicht geklappt
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Montse
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Re: 3-jahriges Kind ans Einschlafen im Bett gewöhnen?

Beitrag von Montse »

Lily Green DANKE für deinen Bericht!!! Jetzt fühle ich mich erstmal nicht mehr ganz allein. Im echten Leben kenne ich niemanden der sein Kind solange in den Schlaf trägt. Es gibt also irgendwo auch so ein ähnliches "Exemplar" wie unseres, in dieser Hinsicht..... (manchmal halte ich uns nämlich für bekloppt, obwohl mir mein Bauchgefühl eigentlich sagt, dass wir das alles schon ganz richtig machen)
Ich finde mich auch darin wieder, was du über das "aufs Hinlegen bestehen" beschreibst. Das ging nur mit lautstarkem Protest ihrerseits und Wehren mit Händen und Füßen. Da ich nur ungern meine körperliche Überlegenheit benutze und ganz sicher nicht als Einschlafritual, ging das "Bestehen" eben nicht.
Ich habe mir auch schon überlegt, dass sie wahrscheinlich einen Sprung gemacht hat und insgesamt weniger Schlaf nötig hat. Das ist jedoch ein delikates "Ausprobieren", denn wenn sie zuwenig Schlaf kriegt, ist sie seeehr unleidlich tagsüber und muss wieder einen kurzen Mittagsschlaf machen, damit wir ihre Stimmung überleben, und dann schläft sie abends wieder nicht ein etc etc etc.......

Serafin, beeindruckend! Mein Kind läuft einfach aus dem Schlafzimmer raus, wenn ich (nachts) sage dass es Schlafenszeit ist und ich liegen bleibe. "Nein, ich bin wach. Ich will nicht schlafen" und ist herausspaziert.
Also wie ihr da ein "nachts stehe ich nicht auf" praktiziert ist mir auch ein Rätsel...
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MCM18
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Re: 3-jahriges Kind ans Einschlafen im Bett gewöhnen?

Beitrag von MCM18 »

Also beim aufs hinlegen bestehen, benutze ich nur Wörter, erinnere ans Schlafen.
Generell klappt es hier auch eher, wenn der Große sehr müde ist. Sonst bleibt er auch nicht oder es dauert 2-3 Stunden.

Wie lange schläft eure denn? Macht sie noch Mittagsschlaf?
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Re: 3-jahriges Kind ans Einschlafen im Bett gewöhnen?

Beitrag von februarkind16 »

Legt ihr ihn immer zur gleichen Zeit hin? Ist er wirklich müde?
Hier ist Regelmäßigkeit ganz wichtig, immer gleiches Ritual schon ab der Stunde vorher und immer gleiche Zeit. Mittagsschlaf beende ich rigoros spätestens 14:15 Uhr, sonst ist er abends nicht müde. Nur wenige Minuten mehr machen abends einen riesen Unterschied.

Und dann überlegen, wie schon jemand schrieb, was ihr wollt. Ist Einschlaftragen prinzipiell ok? Dann macht es weiter. Stört es euch? Dann schafft es ab. Es wird bestimmt einige schwierige Abende geben, aber es wird bestimmt besser. Mit 3 versteht euer Kind ja schon viel. Erklärt, dass Tragen jetzt zu schwer ist und im Bett geschlafen wird.
Mama mit großem Sohn (02/15) und kleinem Sohn (07/19) und kleinem Sternchen (09/18)
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LilyGreen
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Re: 3-jahriges Kind ans Einschlafen im Bett gewöhnen?

Beitrag von LilyGreen »

Das nächtliche aufstehen ist auch so ein Ding, bei dem ich mir sehr gut vorstellen kann, dass es je nach Kind tatsächlich auch nicht wirklich eine Alternative gibt.
Wenn das Kind meint um 2 Uhr nachts in der Küche mal testen zu müssen, wieviel Mehl man in den Abfluss gießen kann. Oder bei geschlossener Tür dann halt den Wandschrank beklettert. Oder was einem Kinderhirn sonst noch so einfällt.
Meine wollte/will nachts durchaus auch aufstehen. Oder diskutieren, warum das Fahrrad nicht im Bett schlafen kann. Aber sie steht nicht alleine auf und macht Mist. Und das Gekreische ist zwar ausdauernd, aber nur „mit halber Kraft“ - so dass ich das dann tatsächlich meist ignorieren kann.
Okay.
Manchmal brüll ich auch selbst rum 🙈
☀️ Summer Child (6/16) ☀️
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