Mein "Schreibaby" kann tagsüber einfach nicht schlafen 

Wiege oder Familienbett? Allein oder zusammen? Wie schlafen wir alle am besten?

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affenzirkus
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Mein "Schreibaby" kann tagsüber einfach nicht schlafen 

Beitrag von affenzirkus »

Liebe Leute, 

Vielleicht hat ja jemand von Euch einen guten Ratschlag für mich, ich bin mit meinem Latein nämlich bald am Ende. :( 

Mein Sohn ist mittlerweile 3,5 Monate alt und hat seit dem Tag seiner (sehr sehr schweren) Geburt geschrien. Wir waren mit ihm in der Schreiambulanz, dort hat man uns den Tipp gegegeben, ihn strikt alle 1,5h zum schlafen zu bringen, damit er sich nicht ständig überreizt. Zwar war das ein super Tipp und tatsächlich geht es ihm wirklich gut bzw. deutlich besser, wenn er regelmäßige Schlafpausen hat, allerdings habe ich momentan das Gefühl, dass unsere Tage nur daraus bestehen, dass wir dem Schlaf nachlaufen. 

Als er noch kleiner war schlief er prima im Tragetuch und das war eine große Entlastung! Seit die Welt um ihn herum interessanter geworden ist, ist auch der Schlaf im Tragetuch fast unmöglich geworden und wenn, dann mit viel shu shu, Staubsauger, wippen etc. verbunden. Den Kinderwagen lehnt er ab, im Maxi Cosi hat er so gebrüllt, dass er fast ohnmächtig geworden wäre und mit seinem eigenen Bettchen muss ich ihm erst gar nicht kommen. Hin und wieder versuchen wir, dass ich mich Mittagas mit ihm hinlege und ihn im abgedunkelten Schlafzimmer in den Schlaf stille und streichle. Aber es funktioniert einfach nicht: obwohl seine Augen schon zufallen, wirft er sich hin und her, strampelt, zappelt, überstreckt sich, brüllt, weint, läuft rot an etc. etc. er wehrt sich wirklich mit Händen und Füßen gegen den Schlaf - obwohl er abends genau so einschläft (Einschlafstillen, Familienbett - dauert ein bisschen, aber vergleichsweise echt problemlos.) 

Nun ist es einfach so zermürbend! Da seine Wachphasen max. 2h lang sind, quälen wir uns einfach alle 2 Stunden in den Schlaf. Ich kann auch nicht wirklich aufhören, dem Schlaf hinterherzulaufen, weil wenn er müde ist, dann brüllt er einfach ohrenbetäubend und läuft rot an. 

Überdies habe ich in 2,5 Wochen eine Operation und kann ihn daraufhin eine Woche lang nicht tragen (auch keine Vertretung leider!): ich mache mir jetzt schon solche Sorgen. Wenn ich mich dann während jeden Schläfchens zu ihm lege, ihm das Händchen halte und ihn in den Schlaf schreien lasse... bis er sich beruhigt hat. Ist das denn "schreien lassen?" - was soll ich bloß tun? Ich würde ihm so gerne helfen. 

Vielleicht hat ja jemand Rat. :( 
OrangerStier
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Re: Mein "Schreibaby" kann tagsüber einfach nicht schlafen 

Beitrag von OrangerStier »

Frage mal bei deiner Krankenkasse nACh ob du für die Zeit durch die OP eine Haushaltshilfe bekommen kannst. Die könnte dir dann vlt etwas helfen ihn mal durch die gegend Tragen.
Es wird sich wie schreien lassen anfühlen egal ob wir sagen nein das ist es nicht. Du wirst sicher dein bestes geben und versuchen ihn zu beruhigen.
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ShinyCheetah
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Re: Mein "Schreibaby" kann tagsüber einfach nicht schlafen 

Beitrag von ShinyCheetah »

Habt ihr mal eine Federwiege ausprobiert? Das könnte wirklich helfen! Ich würde damit auch nicht direkt aufgeben, wenn es nicht sofort funktioniert.

Habt ihr Babymassage gemacht? Oder ein warmes Bad in der großen Badewanne? Manchmal wirkt sowas anscheinend Wunder. Oder weißes /rosa Rauschen.

Ich wünsche dir ganz viel Durchhaltevermögen (())
mit Sohn F (Ende September 18)
und Tochter V (Ende Juni 21)


The trick to happiness wasn't in freezing every momentary pleasure and clinging to each one, but in ensuring one's life would produce many future moments to anticipate. Shallan Davar/Brandon Sanderson
Lösche Benutzer 23583

Re: Mein "Schreibaby" kann tagsüber einfach nicht schlafen 

Beitrag von Lösche Benutzer 23583 »

Hi affenzirkus,

Ich kann dir so gut nachfühlen. Meine Anni ist auch ein Baby, dass viel weint und seit der 3./4. Lebenswoche furchtbar viel und arg geweint hat. Das einzige, was wirklich sehr gut geholfen hat und au h immernoch funktioniert, ist sie draußen (!) zu tragen und zwar schnell gehend nicht langsam schlendert , nicht spazieren und nicht zuhause. Wir waren bis Mitte November wann immer es möglich war im Wald wandern, über den Winter dann seltener und deutlich kürzere Strecken. Das ist ja aber keine Alternative für dich und auh einfach nicht immer so umzusetzen... .

Wenn du bei deinem Baby bist, es streichelt und es hältst, dann ist das kein Schreienlassen. Unsere Babys sind noch nicht richtig angekommen, sie haben viel zu verarbeiten, es ist schwer für sie. Halte es und gib ihm zu spüren, dass du da bist. Schreienlassen wäre, wenn du es ins Bett legst und weg gehst für längere Zeit (Du "darfst" natürlich auf Toilette gehen, duschen, Essen machen und essen usw.), aber sonst bist du für dein Kind da.

Das ist so anstrengend und Kräfteraubend, wenn man immer nur dem Weinen zuhört und machtlos daneben steht.... ach man.

Ein paar Dinge, die uns geholfen haben und immernoch helfen:
- Ruhe, ein Raum in dem niemand umherspringt, niemand stört , redet oder ablenkt
- eine nonomo Federwiege (kein Zaubermittel, aber manchmal, wenn ich sie im richtigen Moment reinlegen, dann schläft sie dort ein halbes Stündchen)
- pucken (Anni hat lange nir gepuckt geschlafen, weil sie sich sonst auch wach gezappelt/gefummelt hat und einfach nicht in den Schlaf kam, noch heute braucht sie viel Begrenzung beim Einschlafen
- singen, das beruhigt auch dich und sorgt für eine gleichmäßige Atmung und Herzschlag, dies spürt dein Baby, und das braucht es. Deine Sicherheit und Ruhe
- noise cancelling headphones - habe ich egtl für Anni gekauft, wenn der Bruder zu laut ist, oder unterwegs, aber ich habe sie ganz oft selbst auf gehabt, wenn ich das Schreien nur noch schwer ausgehalten habe


Alles Liebe!
pqr
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Re: Mein "Schreibaby" kann tagsüber einfach nicht schlafen 

Beitrag von pqr »

Was mir beim Lesen durch den Kopf ging, ist, ob man die Schlafabstände auf Grund des Alters nicht jetzt länger lassen könnte?
Alle 1,5 h klingt für mich nach kleinerem Baby als 3,5 Monate. (Da ist er doch besstimmt schon "rausgewachsen"?)
Was passiert denn, wenn Du ihn in der Trage behältst, aber nicht gezielt versuchst, ihn zum Schlafen zu bringen? Meine Tochter schläft tags nur in der Trage, allerdings habe ich aufgehört, gezielt sie in die Schlaf zu begleiten, sondern sie nickt dann irgendwann ein. (Sie ist allerdings kein Schreibaby, sondern nur anhänglich und hatRe lange eine Schreistunde abends).
Viele Grüße
pqr

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Re: Mein "Schreibaby" kann tagsüber einfach nicht schlafen 

Beitrag von Leominor »

pqr hat geschrieben: 03.04.2019, 20:02 Was mir beim Lesen durch den Kopf ging, ist, ob man die Schlafabstände auf Grund des Alters nicht jetzt länger lassen könnte?
Alle 1,5 h klingt für mich nach kleinerem Baby als 3,5 Monate. (Da ist er doch besstimmt schon "rausgewachsen"?)
Was passiert denn, wenn Du ihn in der Trage behältst, aber nicht gezielt versuchst, ihn zum Schlafen zu bringen? Meine Tochter schläft tags nur in der Trage, allerdings habe ich aufgehört, gezielt sie in die Schlaf zu begleiten, sondern sie nickt dann irgendwann ein. (Sie ist allerdings kein Schreibaby, sondern nur anhänglich und hatRe lange eine Schreistunde abends).
Ich denke das kommt sehr auf‘s Kind an, wann die Wachphasen länger werden. Ich denke auch, es ist einen Versuch wert, ob so oft schlafen wirklich noch nötig ist. Allerdings war das Tigernädchen glaube ich bis sie 7/ 8 (?)Monate alt war spätestens nach 2 Stunden total erledigt und musste dringend schlafen... Gibt es also schon auch...

Allerdings war sie absolut kein Schreibaby.
Leominor mit dem kleinen Tigermädchen (12/17) und dem kleinen Bärenjunge (2/20)
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Re: Mein "Schreibaby" kann tagsüber einfach nicht schlafen 

Beitrag von Meerhuhn »

Hier noch eine Stimme für federwiege. Es hat etwas gedauert, aber mein Kind hat sich damals immer mehr dran gewöhnt und irgendwann lange und ohne weiterschaukeln geschlafen. Er war leider auch ein schreibaby und brauchte ebenfalls viel Schlaf.
Hier war auch ein Faktor für mehr weinen, wenn wir unterwegs waren mit ihm, wo andere Stimmen, Musik o.ä. waren. Auch wenn er schlief, hat er das aufgenommen.
Ansonsten half nur begleitetes Weinen. Es war schwer, aber ging oft nicht anders. Ich habe ihm dann einfach „zugehört“, mir gesagt, dass das eben seine Art ist sich mitzuteilen und ihn dabei gehalten. Heißt, oft lag er auf dem Bett und ich hab ihn da mit den Armen sanft begrenzt.
Es wird irgendwann besser. Ich weiß, es ist schwer. (( ))
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Re: Mein "Schreibaby" kann tagsüber einfach nicht schlafen 

Beitrag von affenzirkus »

Ich danke Euch allen für die Antworten!!!
ShinyCheetah hat geschrieben: 03.04.2019, 19:50 Habt ihr mal eine Federwiege ausprobiert? Das könnte wirklich helfen! Ich würde damit auch nicht direkt aufgeben, wenn es nicht sofort funktioniert.
Habt ihr Babymassage gemacht? Oder ein warmes Bad in der großen Badewanne? Manchmal wirkt sowas anscheinend Wunder. Oder weißes /rosa Rauschen.
Eine Federwiege haben wir probiert, aber er empfindet alles als "Spielen" (also gluckst, kreischt, kichert [gottseidank ist er total fröhlich, wenn er wach ist]), aber er versteht absolut nicht, dass er darin schlafen könnte. Das Problem ist glaube ich wirklich das "Runterfahren" – er ist wie gesagt gottseidank ein sehr sonniges Kind, aber sobald er müde wird geht das freudige Kreischen ganz plötzlich in ein Quengeln über – kippt sozusagen – und dann beginnt er zu weinen, kreischen, brüllen... an Schlaf nicht zu denken. Und dann muss ich ihn ja doch wieder raus/hochnehmen. :?

Babymassage machen wir! Extra mit dem superberuhigendem Lavendel-Öl; ich hab' ihm das Öl sogar auf eine Mullwindel gegossen und lege es in seine Nähe. Regengeräusche helfen manchmal, oft aber auch nicht und es ist nur noch ein weiterer Reiz... :( :( :(
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Re: Mein "Schreibaby" kann tagsüber einfach nicht schlafen 

Beitrag von affenzirkus »

ElmRose hat geschrieben: 03.04.2019, 19:56 Hi affenzirkus,

Ich kann dir so gut nachfühlen. Meine Anni ist auch ein Baby, dass viel weint und seit der 3./4. Lebenswoche furchtbar viel und arg geweint hat. Das einzige, was wirklich sehr gut geholfen hat und au h immernoch funktioniert, ist sie draußen (!) zu tragen und zwar schnell gehend nicht langsam schlendert , nicht spazieren und nicht zuhause. Wir waren bis Mitte November wann immer es möglich war im Wald wandern, über den Winter dann seltener und deutlich kürzere Strecken. Das ist ja aber keine Alternative für dich und auh einfach nicht immer so umzusetzen...
Schnell Spazieren (im Tragetuch) hilft tatsächlich manchmal, aber nur, wenn ich ihm ein bisschen abschirme, damit er nicht in der Gegend herumgucken kann. :) Das machen wir eh: aber nach der OP geht das halt eine Woche lang nicht und ich kann halt auch nicht alle 1,5h spazieren gehen. :oops:
ElmRose hat geschrieben: 03.04.2019, 19:56 Wenn du bei deinem Baby bist, es streichelt und es hältst, dann ist das kein Schreienlassen. Unsere Babys sind noch nicht richtig angekommen, sie haben viel zu verarbeiten, es ist schwer für sie. Halte es und gib ihm zu spüren, dass du da bist. Schreienlassen wäre, wenn du es ins Bett legst und weg gehst für längere Zeit (Du "darfst" natürlich auf Toilette gehen, duschen, Essen machen und essen usw.), aber sonst bist du für dein Kind da.
Danke!! (()) Das versuche ich mir auch immer zu sagen, aber es ist so schwer: wenn er dann neben mir liegt und brüllt und sich windet und wendet und kreischt und schreit und zappelt und einfach keine Ruhe findet... dann tut er mir einfach so leid und ich fühle mich wie die schlechteste Mutter der Welt. Obwohl er tagsüber eh total fröhlich ist. Gerade eben bringt mein Mann den Kleinen ins Bett und hält ihn und singt und streichelt und er schreit und schreit und schreit... es bricht mir das Herz. :|

Danke für Deine Tipps! Vielleicht versuche ich es tatsächlich noch einmal mit der Federwiege. :|
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Re: Mein "Schreibaby" kann tagsüber einfach nicht schlafen 

Beitrag von affenzirkus »

pqr hat geschrieben: 03.04.2019, 20:02 Was mir beim Lesen durch den Kopf ging, ist, ob man die Schlafabstände auf Grund des Alters nicht jetzt länger lassen könnte?
Alle 1,5 h klingt für mich nach kleinerem Baby als 3,5 Monate. (Da ist er doch besstimmt schon "rausgewachsen"?)
Was passiert denn, wenn Du ihn in der Trage behältst, aber nicht gezielt versuchst, ihn zum Schlafen zu bringen? Meine Tochter schläft tags nur in der Trage, allerdings habe ich aufgehört, gezielt sie in die Schlaf zu begleiten, sondern sie nickt dann irgendwann ein. (Sie ist allerdings kein Schreibaby, sondern nur anhänglich und hatRe lange eine Schreistunde abends).
Ja, das dachte ich auch!!! Dass er da doch langsam rauswachsen müsste... - allerdings powert er sich in den 1,5h einfach derart aus (drehen, drehen, drehen, drehen, Krabbelversuche, Hintern in die Höhe werfen, alles anglucksen und ankreischen, spielen... er ist wirklich ein sehr aufgewecktes Kerlchen. Ich hab' vor 1,5 Wochen mal ein Schlafprotokoll geführt und echt, nach maximal 2 Stunden ist Schluss und da ist er dann sogar schon ein bisserl "drüber".
Auch wach setze ich ihn manchmal in die Trage, dann kann er schauen: wenn er quengelt, mache ich den Sichtschutz hoch und gelgentlich schläft er ein: aber nach 20min. wacht er auf und brüllt und zappelt und will raus: er findet also nicht in den tiefen Schlaf. :cry: :cry: :cry: :cry: :cry:
Loreen hat geschrieben: 03.04.2019, 21:10 Hier noch eine Stimme für federwiege. Es hat etwas gedauert, aber mein Kind hat sich damals immer mehr dran gewöhnt und irgendwann lange und ohne weiterschaukeln geschlafen. Er war leider auch ein schreibaby und brauchte ebenfalls viel Schlaf.
Hier war auch ein Faktor für mehr weinen, wenn wir unterwegs waren mit ihm, wo andere Stimmen, Musik o.ä. waren. Auch wenn er schlief, hat er das aufgenommen.
Ansonsten half nur begleitetes Weinen. Es war schwer, aber ging oft nicht anders. Ich habe ihm dann einfach „zugehört“, mir gesagt, dass das eben seine Art ist sich mitzuteilen und ihn dabei gehalten. Heißt, oft lag er auf dem Bett und ich hab ihn da mit den Armen sanft begrenzt.
Es wird irgendwann besser. Ich weiß, es ist schwer. (( ))
Danke!! Wie hast Du das denn mit der Federwiege gemacht? Wie weiter oben erwähnt, empfindet mein Sohn sie als "Spielaufforderung", aber nicht als Schlafeinladung. :)
Danke Dir für Deine Worte zum begleitendem Weinen: es ist so schwer, ich hoffe, wir schaffen das.
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