Mein "Schreibaby" kann tagsüber einfach nicht schlafen 

Wiege oder Familienbett? Allein oder zusammen? Wie schlafen wir alle am besten?

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Leela
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Re: Mein "Schreibaby" kann tagsüber einfach nicht schlafen 

Beitrag von Leela »

Gegessen: Genau wie Muggel haben mich auch Ohrstöpsel gerettet. Alleine schon gegen das Adrenalin wegen der Lautstärke. Ich war dann viel ruhiger.
Grüße von Leela mit '11, '14, '20 und '21.
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Elli567
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Re: Mein "Schreibaby" kann tagsüber einfach nicht schlafen 

Beitrag von Elli567 »

Wir hatten bei unserem 2. Schreikind eine elektrische Schaukel, beim kleinsten Müdigkeitszeichen haben wir sie hineingelegt und relativ schnell schaukeln lassen (unsere Batterieverbrauch war enorm...). Das Teil war unsere Rettung.
"Je älter man wird, desto ähnlicher wird man sich selbst."
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Liebe Grüße
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Moki
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Re: Mein "Schreibaby" kann tagsüber einfach nicht schlafen 

Beitrag von Moki »

Unsere Tochter (kein Schreibaby) hat ebenfalls noch lange (bis ca. 6 Monate) alle zwei Stunden schlafen müssen, sonst ist die Stimmung von jetzt auf gleich gekippt, so wie du es beschrieben hast. Ein Nickerchen von einer halben Stunde hat ihr dann allerdings auch genügt - dass Ablegen und die Zeit nutzen nicht funktioniert dabei, mussten wir schnell lernen. Ich glaube mittlerweile auch, dass das gar nicht sooo "normal" ist, wie zumindest mir immer wieder suggeriert wird :roll: Also dass Babys viel tagsüber schlafen würden und man ja in der Zeit den Haushalt schmeißen könne oder so. Das funktioniert bestimmt in vielen Familien, aber sicherlich ist das kein "Normalfall"! Das zu wissen hat mir schon wahnsinnig viel Druck genommen. Was mir entsprechend geholfen hat:
- der Haushalt wurde genauso wie vor dem Kind gemeinsam von uns Eltern erledigt, auch wenn ich "den ganzen Tag zuhause war". Ich war für Babybetreuung, Stillen, Tragen, spazieren etc zuständig, nicht fürs Putzen und Kochen. Wenn ich eine Ladung Wäsche mit ihr zusammen aufgehängt habe und den Geschirrspüler ein- und ausgeräumt hab, war das gut ;) Gekocht und eingekauft hat der Papa nach Feierabend, sauber war die Wohnung nur leidlich, das war halt so.
Ich weiß natürlich nicht, wie eure Familienkonstellation aussieht, aber vielleicht könnt ihr euch beim "Drumherum" so aufteilen, dass dir mehr Kraft bleibt, euer Kind zu begleiten?
- Du sagst, Überreizung ist ein häufiges Problem, das war bei uns ebenfalls ein Knackpunkt. Es hat sehr geholfen, die Wohnung so zu gestalten, dass sie selbst möglichst wenig Reize geliefert hat. Sprich: ausmisten, viel freie Fläche, kein Durcheinander (sauber war uns wie gesagt egal, aber aufräumen war dringend nötig :D), nur wenig Spielzeug. Vielleicht habt ihr ja die Möglichkeit, einen reizarmen Rückzugsort zu schaffen und beispielsweise das Schlafzimmer optisch ganz ruhig zu gestalten, damit er dort runterfahren kann? (Ich kann aus eigener Erfahrung sagen, dass das zumindest mir persönlich extrem hilft, da ich ebenfalls zu Überreizung neige. In einer vorgestellten Wohnung kann ich nur sehr schwer entspannen.)
- Bzgl deiner OP kann ich mich nur meinen Vorschreiberinnen anschließen: du musst da unbedingt auf dich achten und nicht deine Wiederherstellung gefährden! Wenn es irgend geht, versuch Unterstützung zu bekommen. Und nein, begleitetes Weinen ist kein Schreienlassen. Du lässt dein Kind nicht allein, auch wenn du seine bevorzugte Art der Beruhigung wie das Tragen eine Zeit lang nicht bieten kannst. Auch wenn man es dauernd liest, es kann gar nicht oft genug betont werden: bedürfnisorientiert zielt auf die Bedürfnisse aller Beteiligten ab, und nach einer OP ist es dein sehr wichtiges Bedürfnis nach Ruhe und Heilung, das unbedingt erfüllt werden muss!

Zur Federwiege kann ich leider nichts beitragen, die hat bei uns leider nicht funktioniert. Dafür Kinderwagen fahren mit Oma, da konnte sie wunderbar schlafen. Ich drück ganz fest die Daumen, dass ihr irgendwo ein kleines Stellschräubchen findet, dass dir Entlastung bringt! Du machst das großartig! (())
mit Goldfischlein 06/2018 und zwei *
affenzirkus
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Re: Mein "Schreibaby" kann tagsüber einfach nicht schlafen 

Beitrag von affenzirkus »

Auch, wenn es etwas schwulstig klingt: danke Euch von Herzen für die Antworten!! (())

Bin gerade am Handy, während mein Sohn mit Brustwarze im Mund eingeschlafen ist 🙄☺️ - daher die Antwort vielleicht nicht ganz so schön.

Mein Mann hat gestern die Federwiege nochmals aus dem Keller geholt und wir haben ihn heute Vormittag beim ersten Müdigkeitsanflug reingesetzt - am Vormittag ist er am experimentierfreidigsten und schläft auch noch am leichtesten ein - und: das Wippen gefällt ihm sehr! Er lacht und quiekt und kreischt und gackert und irgendwann wird es ihn zu viel und es kippt und er weint... und dann nehm‘ ich ihn doch wieder raus, weil ich nicht glaube, dass er so in den Schlaf findet. Dieses Verhalten zeigt er generell oft, auch, wenn man ihn in sein Bettchen legt - da freut er sich und ist total vergnügt, aber dass man darin schlafen! könnte? PFT. Ebenso beim Kinderwagen übrigens! Da kann ich ihn nachmittags durchaus mal reinlegen und er ist beschäftigt, aber wenn wir draußen fahren und er wird müde... hui, dann geht die Welt unter und wenn er könnte, dann würde er glaube ich beim Jugendamt anrufen. 🤷‍♀️

ad) OP! Ich habe Hilfe!!! - Danke für Eure Sorge. Die Omas kommen, das Blöde ist halt, dass die meinen 8kg Käfer nicht mehr tragen können, vor allem nicht 3x/Tag für mind. eine Stunde. Aber irgendwie schaffen wir das schon.
Leela hat geschrieben: 04.04.2019, 15:26
Ansonsten, wenn Dein Baby eine Woche weint und kaum schläft, wirst Du auch DAS schaffen. Eine schlechte Woche macht keine schlechte Kindheit.

Viel Kraft Dir! Ich kann so sehr mitfühlen. Meine ersten Jahre mit Schreikind waren unvergleichbar härter als jetzt mein Alltag mit 6 Kindern. Es ist übermenschlich, was man da leisten muss.
Aber: Es geht vorbei.
Danke für Deine Antwort, ich drucke sie mir aus. <3

Gottseidank konnte ich es bis jetzt psychisch immer ganz gut nehmen und ich liebe meinen Sohn sehr! Es ist auch schon alles viel besser geworden, er schreit eigentlich mittlerweile nur mehr aus Überreizung/Müdigkeit, was zwar aufgrund seiner eher kurzen Wachphasen recht häufig ist, aber dieses ganz „grundlose“ exzessive Geschrei über Stunden, Tage, Wochen hinweg ist nur mehr sehr selten. Er tut mir halt schrecklich leid, wenn er neben mir liegt und sich völlig besinnungslos brüllt und sich windet und wendet und streckt und einfach nicht und nicht die Falltüre in den Schlaf finden kann. Darüber hinaus würde ich mir tagsüber auch gerne mal die Haare waschen, aber damit habe ich mich weitestgehend abgefunden. 😎
affenzirkus
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Re: Mein "Schreibaby" kann tagsüber einfach nicht schlafen 

Beitrag von affenzirkus »

Moki hat geschrieben: 05.04.2019, 10:30 - der Haushalt wurde genauso wie vor dem Kind gemeinsam von uns Eltern erledigt, auch wenn ich "den ganzen Tag zuhause war". Ich war für Babybetreuung, Stillen, Tragen, spazieren etc zuständig, nicht fürs Putzen und Kochen. Wenn ich eine Ladung Wäsche mit ihr zusammen aufgehängt habe und den Geschirrspüler ein- und ausgeräumt hab, war das gut ;) Gekocht und eingekauft hat der Papa nach Feierabend, sauber war die Wohnung nur leidlich, das war halt so.
Ich weiß natürlich nicht, wie eure Familienkonstellation aussieht, aber vielleicht könnt ihr euch beim "Drumherum" so aufteilen, dass dir mehr Kraft bleibt, euer Kind zu begleiten?
EXAKT genau so machen wir das auch. 😎 Manchmal nervt es mich natürlich trotzdem, vor allem wenn die Frühlingssonne durch die dreckigen Fenster scheint. Aber so ist das nun mal momentan.

Überreizung ist sicherlich ein Knackpunkt. Ich achte aber SEHR darauf: nur jeden 2. Tag ein Spaziergang, nur 1* Woche Besuch, kein Radio/Fernseher im Hintergrund und generell weniger ist mehr... 😣

Danke Dir für Deine Erfahrungen!!
Lösche Benutzer 23583

Re: Mein "Schreibaby" kann tagsüber einfach nicht schlafen 

Beitrag von Lösche Benutzer 23583 »

Mein Baby schläft in der Federwiege auch nicht "einfach" ein. Ich simulieren quasi im Arm halten, indem ich unter der Wiege sitze und sie samt Wiege im Arm halte, wen sie nicht mehr weint, lasse ich erst lockerer, dann lasse wippe ich nur noch, wenn sie schläft gehe ich weg. Das dauert manchmal 20, manchmal 5 min.

Nur jeden 2. Tag Spaziergang wäre für Anni die Hölle und kontraproduktiv, sie braucht die Abwechslung und auch die frische Luft. Nur drinne geht gar nicht, Überreizung hin oder her.
NIN
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Re: Mein "Schreibaby" kann tagsüber einfach nicht schlafen 

Beitrag von NIN »

Ich kann auch mit fühlen. Nr.1 konnte hier auch nicht abschalten. Einschlafen hat sich auch immer so angefühlt ihn zu "überlisten". Sobald er gemerkt hat, dass er einschläft, hat er sich auch wie gewehrt... Er hat dann auch immer nur einen Schlaf Zyklus a 42 Minuten geschlafen, unterwegs gelang es manchmal in drüber zu bringen, dann war es ne Stunde 20. Und das relativ lange mehrfach am Tag.
Hier ging zum Glück zum richtigen Zeitpunkt Autofahren. Ich war in der Zeit daher viel unterwegs und habe je ein Schlaf in die hin und Rückfahrt gelegt.
Die meisten Tipps kamen eigentlich schon...
Bei uns ging noch tragen / pezziball im völlig abgedunkelten Raum. Bei meinen Eltern bin ich dazu in den Keller (!!) gegangen, weil sie keine Rollläden haben. Und beim Tragen ein Tuch drüber, dass er nichts sieht. Das hat dann zwar Kurt für verärgerung gesorgt, aber er hat viel schneller geschlafen.
Ich kann dir nur dalassen, dass ich es auch total anstrengend fand mehrfach am Tag für babyschlaf zu sorgen...Und ich war damals 5kg leichter, weil ich soviel unterwegs war.
VLG NIN

mit Bärenkind geb. Dezember 2011, Sternenkind geb. August 2014, Schneckenkind geb. August 2015, Würmchen März 2018
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Moki
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Re: Mein "Schreibaby" kann tagsüber einfach nicht schlafen 

Beitrag von Moki »

Oh, wie toll, dass sich noch Hilfe gefunden hat für die Zeit nach deiner OP! Ich freu mich sehr für dich!! :D Kennt dein Sohn die beiden schon sehr gut?
Über das nicht tragen können würde ich mir im Vorfeld nicht allzu viele Gedanken machen. Meine Tochter hat irgendwie mit jeder Bezugsperson "was eigenes" und wird richtig sauer, wenn man versucht, die "Taktik" einer anderen zu kopieren :roll: Vielleicht besteht er also bei der Oma gar nicht aufs Tragen, sondern mag etwas anderes lieber? Das Goldfischlein lässt sich zB von ihrer Oma im Kinderwagen liegend durch Singen beruhigen - da brauch ich so überhaupt nicht mit ankommen, sie brüllt sich da so weg beim Versuch :shock: Ohne hochnehmen kann ich sie eigentlich nie beruhigen. Also... einfach mal abwarten, was mit den Omas wohl klappen könnte, ich bin da guter Dinge, dass die was finden werden (())

Den Tipp mit der Decke übers Kind beim Tragen bzw draußen Tragejacke hoch schließen, kann ich ebenfalls unterschreiben, das hilft ihr sehr beim in den Schlaf finden. So lang es noch was zu gucken gibt, wird auch geguckt ;)

Nur jeden zweiten Tag raus könnten wir hier auch nicht, hier ist es wohl eher mehrmals täglich :lol: Wie unterschiedlich Kinder doch sind, was :)

Übrigens, falls es dich aufmuntert: diese Nachricht wurde etappenweise geschrieben, jeweils in den Einschlafstillphasen - mittlerweile die vierte Seite mit zwischendrin Weinen und Winden und Tragen und ssssshhhhh machen, seit fast zwei Stunden und ein baldiges Ablegen ist noch nicht in Sicht ;) Nur für den Fall, dass dich ein "in anderen Familien klappt das doch auch!" beschleichen sollte :lol:
mit Goldfischlein 06/2018 und zwei *
Lenja
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Re: Mein "Schreibaby" kann tagsüber einfach nicht schlafen 

Beitrag von Lenja »

Das kommt mir alles sehr bekannt vor. Mein Sohn war/ist genau gleich. Er war auch ein Schreibaby. Das erste Jahr war brutal hart für mich. Mein Sohn hat seit Geburt immer nur 30 Minuten am Stück geschlafen, noch nie eine Minute länger (auch nicht wenn er krank ist). So haben meine Tage daraus bestanden ihn zum Schlafen zu bringen. Er wurde auch alle 1.5-2h müde und musste schlafen, sonst hat er vor lauter Überreizung nur noch geschrien. Er ist nie beim Stillen eingeschlafen und auch nie im Kinderwagen oder im Auto. Er hat nur zu Hause im Tagebuch bei absoluter Stille geschlafen. Und das Runterkommen dauerte sicher ebenfalls 30 Minuten. Meine Tage musste ich also immer genau planen damit ich rechtzeitig wieder zu Hause war. Ich war echt am Ende.

Ich wurde vor vier Wochen am Handgelenk operiert und konnte während dieser Zeit nicht tragen. Ich habe mir grosse Sorgen gemacht wie mein Sohn dann Mittagsschlaf machen soll. Und siehe da, plötzlich ist er beim Stillen eingeschlafen :shock: Seit ein paar Tagen leider nicht mehr aber jetzt kann ich auch wieder tragen. Ich wünsche dir alles Gute für die OP und vielleicht schläft er dann ja auch ganz plötzlich mit dir zusammen im Bett ein. Die Zwerge spüren manchmal mehr als man denkt...

Aber es wird besser! Das kannst dir jetzt wahrscheinlich noch gar nicht vorstellen, konnte ich mir zum damaligen Zeitpunkt auch nicht aber es ist wirklich so! Seit er ein Jahr alt ist macht er nur noch einmal am Tag Mittagsschlaf (30 Minuten), zwar immer noch nur im Tragetuch, aber ich fühle mich seither so frei weil mein Tag nicht mehr nur aus "zum Schlafen bringen" besteht! Mein Sohn ist definitiv gefühlsstark und sehr sensibel und raubt mir nicht nur schlaftechnisch (vor allem nachts) den letzten Nerv aber er ist ein ganz toller, extrem neugieriger und wissbegieriger Junge geworden.


Ich wünsche dir viel Kraft, LG
Lenja mit kleinem Wirbelwind (07/2017)
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Leela
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Re: Mein "Schreibaby" kann tagsüber einfach nicht schlafen 

Beitrag von Leela »

affenzirkus hat geschrieben: 05.04.2019, 22:43
Leela hat geschrieben: 04.04.2019, 15:26
Ansonsten, wenn Dein Baby eine Woche weint und kaum schläft, wirst Du auch DAS schaffen. Eine schlechte Woche macht keine schlechte Kindheit.

Viel Kraft Dir! Ich kann so sehr mitfühlen. Meine ersten Jahre mit Schreikind waren unvergleichbar härter als jetzt mein Alltag mit 6 Kindern. Es ist übermenschlich, was man da leisten muss.
Aber: Es geht vorbei.
Danke für Deine Antwort, ich drucke sie mir aus. <3
Es freut mich, wenn es Dir hilft :)
Grüße von Leela mit '11, '14, '20 und '21.
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