Begleiten vs. Erziehen

Wiege oder Familienbett? Allein oder zusammen? Wie schlafen wir alle am besten?

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FloppyDisc
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Re: Begleiten vs. Erziehen

Beitrag von FloppyDisc »

Ein paar Nächte weinen und schreien hatten wir hier im Sommer auch als ich nachts abgestillt habe. Ich habe nicht den Eindruck, dass es meiner Tochter nachhaltig geschadet hat. Wir waren bei ihr und haben getröstet bzw durften das meist nicht mal. Hier war es Dank heißen Nächten und offenen Fenstern dann so, dass Nachbarin 1 (mit der wir nichts zu tun haben) Nachbarin 2 (mit der wir gut befreundet sind) eine Nachricht geschickt hat, ob bei uns alles in Ordnung sei 😏 Wenn du dir tatsächlich "Sorgen" um die Nachbarn machst, kannst du sie entweder vorwarnen und Bescheid geben, dass sich niemand ums Kindeswohl sorgen muss, oder du atmest mal tief durch und sagst dir dann, dass die sich um ihre eigenen Angelegenheiten kümmern sollen (für letzteres habe ich mich entschieden und mich nicht bei der Nachbarin gerechtfertigt).
LG Floppy
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FloppyDisc
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Re: Begleiten vs. Erziehen

Beitrag von FloppyDisc »

P.S. Für mich fällt auch das übrigens unter "Begleiten". Er ist nicht alleine, er darf seine Wut rauslassen, er bekommt nur nicht seinen Willen.
LG Floppy
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IdieNubren
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Re: Begleiten vs. Erziehen

Beitrag von IdieNubren »

Ich kann nusserl Beitrag nur unterschreiben. ☺️
Bedürfnisorientiert heist ja nicht dass du jeden Wunsch von ihn nachgeben sollst. Sondern dass man je nach Alter des Kindes Die Bedürfnisse aller Familien Mitglieder berücksichtigt werden.

Und wegen dem Essen: ich könnte, wenn ich nachts wach bin, sicher auch was essen. Tu ich auch manchmal wenn ich wegen dem Baby wach bin. Ich bin aber noch NIE wegen Hunger aufgewacht. Also nur weil er isst, heist es nicht dass er wegen Hunger aufgewacht ist.
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FuFu
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Re: Begleiten vs. Erziehen

Beitrag von FuFu »

Ich finde auch, dass man auf Papa verweisen darf. Ich erfülle den Wunsch nach Mama gerne, wenn es geht. Aber bei solchen Nächten würde ich abwechselnd ins Gästezimmer oder so ausweichen. Und dann ist eben mal Papa dran, der kann nämlich auch begleiten und ist ja nun auch eine Hauptbezugsperson!
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FuFu
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Re: Begleiten vs. Erziehen

Beitrag von FuFu »

Also auch im Sinne zu zusätzlich zu dem was Nusserl und die anderen schon so schön in Worte gefasst haben. :wink:
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Elizi
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Re: Begleiten vs. Erziehen

Beitrag von Elizi »

Ich sehe das etwas anders... Bei unserer Tochter ist es aktuell auch oft so, aber ich weiß auch warum, wir sind letzte Woche umgezogen und das ist natürlich sehr aufregend für sie. Bei euch gab es ja auch so einen "angeblichen" Grund, beziehungsweise ist das Verhalten seitdem so. Bei unserer Tochter kann ich es mir überhaupt nicht vorstellen, dass sie da im Bett bleibt, egal was wir ihr sagen. Sie ist einfach hellwach und will spielen oder hat Hunger. Wer sagt mir, ob das jetzt ihr Wunsch ist, oder ihr Bedürfnis? Nur weil ich nachts keinen Hunger habe, soll meine Tochter nichts essen? Wenn ich nachts aufwache und nicht mehr schlafen kann, möchte ich auch nicht, dass mein Mann zu mir sagt: "du bleibst aber jetzt im bett, weil es ist Nacht und da schläft man". Ich stehe vielleicht auf und mache Hausarbeit, oder lese oder schaue aufs Handy. Und dann kommt mein Mann auch nicht alle 5 Minuten und sagt: aber jetzt gehst du bitte wieder ins Bett. Jetzt ist ja Nacht und ich will schlafen, alle schlafen in der Nacht". Klar, wenn ich aufstehe muss er ja nicht aufstehen, sondern kann liegen bleiben und bekommt davon gar nichts mit, im Gegensatz zur Tochter, wo man mit muss. Aber da kann man sich ja auch abwechseln, oder sich auf die Couch legen und von dort aus spielen, etc. Ich denke nicht, dass das Kind aus Jux und Tollerei jetzt jede Nacht wach wird und Spielen will, das ist eine Phase, die wahrscheinlich bald wieder vorüber geht. Klar ist es megaanstrengend für die Eltern und ich nehme mich da nicht heraus, ich war auch manchmal schon an dem Punkt, dass ich meine Tochter anschreien wollte. Dann ist es wohl an der Zeit, dass der Partner übernimmt. Aber dem Kind zu sagen, dein Verhalten ist nicht in Ordnung, weil man nachts schläft, etc. finde ich ebenfalls nicht richtig, weil es mit Sicherheit einen Grund für das nächtliche wach sein gibt, sei es Aufregung wegen Umzug, Urlaub, Zahnschmerzen, Emtwicklungsschub, etc und es in dem Moment nicht einfach schlafen kann, sonst würde es das ja machen. Und die Sache mit dem Begleiten der Wut, stört mich da auch noch, weil die Wut ja von uns herausgefordert wird, indem wir sagen, daß Kind soll jetzt schlafen bzw im Bett bleiben und ruhig sein, es aber nicht schlafen kann... Und da wieder der Vergleich mit dem Mann, der sagt: "du darfst ruhig wütend/traurig sein"... Aber hier nur meine Gedanken dazu, jeder muss da seinen Weg finden, auch die Kinder sind ja total unterschiedlich... Ich würde mich, wie gesagt mit dem Partner abwechseln und dann wirklich wach sein und das zulassen, ohne ständig danach zu fragen, wieder ins Bett zu gehen und eben schauen, welche Spiele für mich erträglich sind, evtl auf dem Boden oder der Couch liegen und erst wieder mit dem Kind ins Bett gehen, wenn es Müdigkeitsanzeichen zeigt, bzw. wieder ins Bett will. Das nicht im Bett sein hilft ja auch dem Partner oder Geschwistern weiterschlafen zu können (wenns ein Familienbett ist). Und das Mantra, es ist nur eine Phase ;)
Mit Sommerkind 7/17 und Winterkind 12/19
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knorzelporz
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Re: Begleiten vs. Erziehen

Beitrag von knorzelporz »

Hm ja wenn man das schafft? Bei uns hieße das, dass wir seit über 1 Jahr fast jede Nacht mit Pippi mehrere Stunden munter gewesen wären. Und das trotz Arbeit, Schwangerschaft oder Baby... Nööööö das wär nix 😅

Irgendwie bewundere ich das ja wirklich, wenn man das für sein Kind schafft - ich würde es aber wirklich nicht so schaffen und auch gar nicht wollen..
mit Pippi (6.6.2015) und Momo (13.04.2018)
Lösche Benutzer 17612

Re: Begleiten vs. Erziehen

Beitrag von Lösche Benutzer 17612 »

Ich kann mir gar nicht vorstellen wie man einen Alltag mit einem 2-Jährigen, Arbeit und ggf. Geschwistern packen soll, wenn man nachts stundenlang wach ist. In dem Alter schlafen ja viele Kinder tagsüber nur noch sehr kurz, d.h. man hat als Erwachsener gar nicht die Zeit mitzuschlafen.
Und meinen Mann der am nächsten Tag kilometerweit mit dem Auto zum Job fährt, den hätte ich nachts auch nicht geweckt. Sowas ist ja nach ein paar Tagen lebensgefährlich.
Wir haben unseren Sohn in ähnlichem Alter aus dem Schlafzimmer ausquartiert, weil er sich nachts immer "hochgeschaukelt" hat durch die Interaktion mit uns. Das hört sich aber nun einfacher an als es war, wir haben viele Nächte in seinem Zimmer auf der Matratze verbracht und ihn gefühlt 150.000 Mal zurück ins Bett gebracht und in den Schlaf gestreichelt.
Bei uns Erwachsenen fliegt übrigens auch der störende Part regelmäßig aus dem Schlafzimmer, z.B. bei Dauerschnarchen oder Schlaflosigkeit. Schlafentzug ist nämlich Folter und kostet die Energie, die man am nächsten Tag braucht, um geduldig zu sein.
Und auch das gegenseitige Begleiten durch (selbstverursachte) Wut gehört doch zu einer Partnerschaft.
Wenn man ein Bedürfnis des Partners ablehnt ist das für ihn verletzend, da ist es doch normal evtl. mit Umarmung oder sowas zu sagen:
"Ich verstehe dass Du jetzt deshalb enttäuscht bist und es tut mir aufrichtig leid, dass ich da jetzt meine eigenen Bedürfnisse voranstelle". Die Alternative wäre entweder immer nachzugeben und eigene Bedürfnisse hintenanzustellen, oder die Verletzung des Partners einfach zu übergehen.
tinchen382
hat viel zu erzählen
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Re: Begleiten vs. Erziehen

Beitrag von tinchen382 »

Ja, da würde ich auch sagen, das muss aber wirklich in den Alltag aller Beteiligten passen.
Ich hab 3 Kinder. Wenn Nr. 3 hier nachts auch noch spielen wollte , würde das unseren kompletten Rythmus aus dem Takt bringen. Ich muss ja tagsüber wenigstens funktionieren. Das würden meine Nerven auf keinenfall länger mitmachen. Da wäre ich wahrscheinlich schnell ungenießbar für meine ganze Familie inkl. dem Kleinkind. Ich Schlaf so schon mit vielen Unterbrechungen. Aber Aufstehen würde ich auch nur im Notfall
07/07 ,04/10 und 06/17
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Schokoflocke
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Re: Begleiten vs. Erziehen

Beitrag von Schokoflocke »

Ich finde den Vergleich mit Erwachsenen hier nicht so passend, denn Kleinkinder sind nunmal keine Erwachsenen. Sie haben teilweise weder ihre eigenen Bedürfnisse klar im Blick (siehe Hunger - doch nicht - Arm - doch nicht- usw.) und die der restlichen Familie schon dreimal nicht.
Zwei meiner Kinder sind auch so nachtaktive, bei einem stecken wir noch mitten in der Phase. Manchmal haben sie Hunger, manchmal Durst und manchmal einfach Probleme zur Ruhe zu kommen. Und wenn ein Kind aufgewühlt ist, zahnt oder umgezogen ist, dann ist sein Schlafbedürfnis ja trotzdem da, es tut sich nur schwer wieder in den Schlaf zu finden. Und da braucht es ggf. Hilfe.
Klar, man kann keinen zum schlafen zwingen, das hab ich selbst schon oft genug verflucht. Manchmal ist es auch leichter für eine gewisse Zeit jede Nacht eine Stunde neben dem spielenden Kleinkind zu dösen als jede Nacht zu kämpfen. Und anmaulen ist blöd, aber nachts um 4, wenn ich schon 1-2h wach bin und in 2h mein Wecker klingelt ohne Chance auf Mittagsschlaf bin ich auch nicht mehr die Freundlichkeit in Person.
Bei uns ist es dann auch oft so, dass er dann unbedingt ins Wohnzimmer will, sind wir da, will er wieder zurück. Er will unbedingt was essen, nimmt nur einen Bissen usw.

Von daher würde ich wohl auch was zu Essen, ne frische Windel, was zu trinken ans Bett legen und anbieten, aber nur zur Not aufstehen. Ggf. ein gedämpftes Licht an, das Kind Buch lesen lassen o.ä. und selbst dösen, wenn es nicht anders geht. Und wenn noch jemand den Supertrick kennt, postet ihn hier, ich bin selbst müde ;)
Unterwegs mit dem großen Bruder (5/13), dem mittleren Bruder (12/14) und dem kleinen Flöckchen (3/17)
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