Einschlafbegleitung verletzt -meine- körperlichen Grenzen

Wiege oder Familienbett? Allein oder zusammen? Wie schlafen wir alle am besten?

Moderatoren: Giraeffchen, Theolino

Benutzeravatar
Sumpfnudel
hat viel zu erzählen
Beiträge: 187
Registriert: 29.01.2017, 17:56
Wohnort: am Rand vom Pott

Re: Einschlafbegleitung verletzt -meine- körperlichen Grenzen

Beitrag von Sumpfnudel »

Alles wichtige ist wohl schon gesagt...ich wollte mich nur solidarisch einreihen - hier auch ein Propellerschlumpf von 21 Monaten, der schon seit einigen Wochen unvermittelt länger, enger und anspruchsvoller einschlafbegleitet werden mag als je zuvor. Da sich das seit ein paar Tagen wieder etwas zu beruhigen scheint, stimme ich in des allgemeine "Es ist nur eine Phase"-Mantra ein und übe mich in Geduld. :wink:

Allen anderen Grenztänzer*innen gute Nerven und erholsame Nächte!
Unterwegs mit dem wunderbaren Herrn Sumpfnudel und unserem späten Glück, dem Sumpfnüdelchen *2/2017
Benutzeravatar
danat
ist nicht mehr wegzudenken
Beiträge: 1324
Registriert: 17.05.2011, 13:30

Re: Einschlafbegleitung verletzt -meine- körperlichen Grenzen

Beitrag von danat »

Ich kann es dir so nachfühlen. Mein Kleiner ist auch so ein Wühler. Grenzen setzen war auch unglaublich schwierig und ist es bis heute. Er akzeptiert es schlicht oft nicht. Wegdrehen oder Danebensetzen oder gar rausgehen, ... hätte hier nicht geklappt. Er hätte stundenlang gebrüllt.

Was aber hinter dem Wühlen und um sich treten oft steckte, war mal Pippi müssen. Wir sind also oft noch mal zur Toilette gegangen und dann hat er weniger gewühlt und konnte einschlafen. Zahnweh brachte auch immer wieder sehr schlimme Einschlafwüterei. Und ein Teil ist auch einfach sein Temperament.

Viel Kraft und gute Nerven. Über die Zeit ist es hier zumindest etwas ruhiger geworden.
Liebe Grüße von danat
mit dem großen Frühlingskind (03/2011) und dem kleinen Frühlingskind (04/2014)
... und einem kleinen Seelchen (06/2013), tanzend auf dem Regenbogen.
Schnatzmama
Profi-SuTler
Beiträge: 3230
Registriert: 14.06.2011, 21:38
Wohnort: 846,25 m ü.NN

Re: Einschlafbegleitung verletzt -meine- körperlichen Grenzen

Beitrag von Schnatzmama »

Kannst du denn an seinem Mittagsschlaf was drehen? Wenn unsere Kinder abends im Bett rumgekrabbelt sind, dann hatten sie mittags entweder zu lang geschlafen oder zu spät am Nachmittag damit aufgehört :wink:
Bei der Kleinen bin ich mittlerweile rigoros: Wenn sie beim Stillen nicht einschläft, andockt und im Bett rumkrabbelt, dann ist die Aktion beendet. Ich nehme sie wieder raus, stelle sie in den (ganz unpädagogischen) Stall und räume Wohnzimmer und Küche auf. Sie schaut sich das dann an und meistens ist sie nach einer halben Stunde soweit, dass wir nochmal starten, und dann schläft sie gleich ein.
Liebe Grüße!

Schnatzmama mit Schnatz (5/09) und Maus (2/12) und Ameisenbärin (8/14) und Schlumpf des Hauses (9/17)
Benutzeravatar
Larala
Profi-SuTler
Beiträge: 3084
Registriert: 10.02.2017, 11:56
Wohnort: Niederlande

Re: Einschlafbegleitung verletzt -meine- körperlichen Grenzen

Beitrag von Larala »

Ich habe hier ein Kratztier beim Einschlafen, das mich auch regelmaessig an meine Grenzen bringt. Die perfekte Loesung habe ich auch noch nicht gefunden, aber wenn ich das Gefuehl habe, dass das mit dem Einschlafen beim Stillen nicht funktioniert (eine Stunde waere mir viel zu lange! Meine Grenze liegt eher bei 15 Minuten), breche ich ab. Meistens nehme ich sie dann in die Trage, obwohl sie mir dafuer an sich auch zu schwer ist. Wenn ich ihre Muedigkeit richtig eingeschaetzt habe, ist sie dann innerhalb von 2-5 Minuten im Land der Traeume. Das halte ich aus. Wenn das nicht klappt, gebe ich uns eine Pause. Dann mache ich das Licht wieder an oder nehme sie mit runter, erledige dann noch Dinge oder unterhalte mich mit meinem Mann - Kind ist wach, aber nicht mehr Zentrum meiner Aufmerksamkeit. Eine halbe Stunde spaeter klappt es dann in der Regel besser.

Ich versuche beim Einschlafen sehr deutlich zu sein. Jetzt wird gestillt/geschlafen/gekuschelt, denn es ist Nacht. Wer sich herumkugelt, kann nicht stillen/schlafen/kuscheln. Also machen wir etwas anderes. Das sage ich auch so ganz deutlich zu ihr, und ja, ich werde auch aergerlich und fahre sie mal an oder gehe raus, wenn sie mir weh tut. Natuerlich komme ich wieder und habe sie wieder lieb, aber das Grenzen wahren ist fuer mich sehr wichtig. Wenn ich alles schlucke und dann irgendwann explodiere, ist es fuer alle beteiligten naemlich viel schlimer.
mit der Ritterin vom "Ni" 5/17
Benutzeravatar
Louet
ist nicht mehr wegzudenken
Beiträge: 1298
Registriert: 24.10.2012, 18:54
Wohnort: Berlin

Re: Einschlafbegleitung verletzt -meine- körperlichen Grenzen

Beitrag von Louet »

Vielen Dank für all euren Input.
Ihr habt völlig recht, dass ich viel zu lang meine eigenen Grenzen ignoriere und dann -für J. völlig unvorhersehbar- explodiere.
Heute Abend habe ich es so versucht: fummeln an der Brust unterbunden (mit der Hand abgedeckt und freundlich gesagt, dass er gerne stillen darf, aber nicht fummeln). Das fand er nicht gut, aber als ich die meist zum stillen tatsächlich immer wieder frei gegeben habe, hat er es akzeptiert.
Mit dem Herumrobben und stoßen war es schwieriger, weil das nicht so leicht zu fassen ist.
Ich habe sehr drauf geachtet, wo er ist und seinen Kopf mit meiner Hand abgefangen, wenn er in meine Richtung schoss. Ich habe ihm gesagt, dass er bitte vorsichtig Sinn sein soll, weil eh nur sonst weh tut.
Dieses Ausbremsen hat ihm gar nicht gefallen, aber ein paar mal hat es geholfen, ihm statt dessen den Kopf zu kraulen oder zu streicheln.
Wenn er an mit dran lag und anfing, sich mit dem Po so in die Luft zu arbeiten, habe ich ihn aber runter gedrückt und “mag dich bitte wieder hin“ gesagt.
Bei all diesen Interventionen hat er zwar gemeckert, aber er ist letztlich innerhalb seoner normalen Stunde eingeschlafen und hat sich zweigeschossige noch gewünscht, dass ich ihn fest halte oder meinen Kopf an seinen drücke. War nicht ganz bequem, aber besser als Kopfstöße und ich habe mich gefreut, dass er selbst eine andere Lösung für sein Bedürfnis nach Begrenzung? Körper spüren? gefunden hat!
Es war viel friedlicher, ich hatte einen richtigen Feierabend und hab den gleich mal überzogen und gehe jetzt erst ins Bett :lol:
Bild




"Es gibt keine Extrapunkte dafür, sich das Leben schwer zu machen."
Lösche Benutzer 24700

Re: Einschlafbegleitung verletzt -meine- körperlichen Grenzen

Beitrag von Lösche Benutzer 24700 »

Louet, bei uns war es genauso! Haargenauso :( . Siehe meinen damaligen Eingangspost von “einschlafen nur mit Mama“ Jetzt gerade ist das MM mit Lalelu von mir gesungen eingeschlafen . Mir geht jetzt wieder gut.

Wir haben nach und nach ein anderes Ritual eingeführt. Er war abends immer so zappelig, hat gekniffen, und war einfach nicht entspannt. Und bei mir ging es so nicht weiter. Heute hat er es verstanden. Er kuschelt und stillt. Wenn er zu zappelig wird, docke ich ab und ich erzähle ihm was oder singe. Aber bis dahin hat es lange Zeit gebraucht.
Sisqi

Re: Einschlafbegleitung verletzt -meine- körperlichen Grenzen

Beitrag von Sisqi »

Schön, dass das letzte Nacht mit dem Grenzen wahren so gut geklappt hat!

Zum Wiederaufstehen mag ich noch einwerfen, dass es nicht unbedingt hilfreich ist. Mein Großer konnte und kann teilweise einfach nicht direkt einschlafen, weil ihm noch soviel im Kopf rum geht. Dann muss er erst noch erzählen, singen, wurschteln bis er abschalten kann, das würde sich aber nur nach hinten verschieben, wenn er dann nochmal aufstünde. Nicht das mich das nicht ab und an auch wahnsinnig machen würde :wink: , aber es ist leichter zu akzeptieren.
Ich weiß das es mir als Kind auch oft so ging, dass ich noch lange wach im Bett gelegen habe.
Benutzeravatar
Louet
ist nicht mehr wegzudenken
Beiträge: 1298
Registriert: 24.10.2012, 18:54
Wohnort: Berlin

Re: Einschlafbegleitung verletzt -meine- körperlichen Grenzen

Beitrag von Louet »

Gestern Abend viel es dem Drachentöter schwerer, das "nicht fummeln" zu akzeptieren. Er hat jeds Mal gemeckert und "darfich gar nicht Muutzi trinken!" geweint. Ich habe ihm dann jedes Mal versichert, dass er gerne so viel Mutzi trinken darf, wir er möchte, aber nicht fummeln. Teilweise hat er es akzeptiert, teilweise nicht. Dummerweise hat es diesmal wieder länger gedauert und ich bin mit eingeschlafen und um 0:00 völlig zerknautscht aufgewacht :roll:

Richtig noch mal aufstehen mache ich eigentlich nur, wenn ich beshcließe, mich auch gleich bettfertig zu machen. Ansonsten lesen wir eher noch mal sein Gute-Nacht-Buch und versuchen es dann noch mal.
Bild




"Es gibt keine Extrapunkte dafür, sich das Leben schwer zu machen."
CarrieAnn
ist gern hier dabei
Beiträge: 58
Registriert: 06.10.2018, 12:12

Re: Einschlafbegleitung verletzt -meine- körperlichen Grenzen

Beitrag von CarrieAnn »

Ich habe hier grade sehr interessiert gelesen. Lütti ist auch so eine Randaliererin und kann dann plötzlich und aus dem nichts grunzend einschlafen. Ich tue mich auch sehr schwer mit Grenzen wahren, Lütti ist aber auch erst 14 Monate und da ist das mit dem erklären und verstehen so eine Sache. Besonders gerne rammt Sie mir Ihre ausgestreckten Finger in die Seite, ich weiß dann immer, wann Nägel schneiden wieder dran ist :roll: Schön ist auch, wenn sie auf mich raufkrabbelt und Hopp, Hopp, Hopp macht. Puh :roll:
Lütti 08/2017
Lösche Benutzer 1828

Re: Einschlafbegleitung verletzt -meine- körperlichen Grenzen

Beitrag von Lösche Benutzer 1828 »

Auch Babys kann man eigene Grenzen aufzeigen.
Die Natur hätte es ja ungeschickt eingerichtet, wenn ein Kind die Eltern quasi "zugrunde richten" würde.
Klar, vorgesehen, dass wir im Kleinfamilienverband leben war das so wohl nicht. Aber auch das ist ja eher ein Zeichen dafür, dass Kinder sich sehr gut anpassen können.
Antworten

Zurück zu „Schlaf, Kindlein, schlaf...“