Warum funktionieren traditionelle Methoden (z.B. ferbern)?

Wiege oder Familienbett? Allein oder zusammen? Wie schlafen wir alle am besten?

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Sommermama2017
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Re: Warum funktionieren traditionelle Methoden (z.B. ferbern)?

Beitrag von Sommermama2017 »

Serafin hat geschrieben: 08.06.2018, 09:21
Sommermama2017 hat geschrieben: 08.06.2018, 09:18
IdieNubren hat geschrieben: 07.06.2018, 22:19 Das geferbte Kind aus meinen Bekanntenkreis hat ständig nen Schnuller - quasi zum ruhig stellen, egal welches Bedürfnis - Stöpsel rein 🙈
Genau das mag ich echt üüüüüberhaupt nicht!! Da schüttelts mich immer. 🙈🙈
Ich freu mich wirklich drüber, dass ich bzw. wir ohne Schnuller auskommen.
Wah, mich regt das auch so auf. Erst ständig bei jedem Pieps den Stöpsel reinstopfen und festhalten, damit man ja erst dann was anderes befriedigt, wenns Kind nicht ruhig zu stellen war. Weil wenns ruhig zu stellen war, wollts ja eh bloß Aufmerksamkeit. Und dann, wenns die Kinder an die ständige Befriedigung durch den Nuckel gewöhnt sind mit ein paar Monaten, ihn ihnen einfach aus dem Mund reißen, weil, jetzt sind sie ja groß und sollen nicht mehr ständig am Schnuller hängen.

Und uns dann sagen, sie können ja unser Kind nie nehmen, weil sie nicht wissen, wie sie es beruhigen sollen. Ja Himmel, gibts denn keine anderen Methoden außer dem Nuckel???
Das sofortige Abgewöhnen ist echt hart. Wenn wir eine liebe Angewohnheit von heute auf morgen ablegen müssten, würden wir uns auch beschweren.
Das find ich auch schlimm, dass dann keine anderen Beruhigungsmethoden erlernt werden.

Heute die eine Pekip-Mutter steckt ihrem Kind den Nuckel in den Mund, weil es nölig wird. Auf die Frage, was hat sie denn, meinte die Mutter "Hunger, Durst, weiß ich auch nicht." Statt also Essen anzubieten (Wasser gab es zumindest), gibt's eher den Nuckel...
(Ich verurteile jetzt nicht Nuckel prinzipiell, nur die häufig gesehene Inflation der Nutzung).


Larala: ja, das ist dann vermutlich wirklich echt schwierig.

Wie übrigens jemand meinte, es geht nur bis zum nächsten Schub gut: Meine Freundin, die ihre Kinder alleine einschlafen lässt (nicht sofort, aber auf jeden Fall unter einem Jahr), hat mir heute nebenbei geschrieben, dass der Zweijährige immer nur einige Zeit durchschläft und dann wieder einige Nächte lang wach wird. Und das Einschlafen klappt auch nicht immer so wirklich schnell.
Also hört man vermutlich auch einfach nicht so viel von Misserfolgen, weil sie eben keiner erzählt...
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Serafin
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Re: Warum funktionieren traditionelle Methoden (z.B. ferbern)?

Beitrag von Serafin »

Sommermama2017 hat geschrieben: 08.06.2018, 13:59

Das sofortige Abgewöhnen ist echt hart. Wenn wir eine liebe Angewohnheit von heute auf morgen ablegen müssten, würden wir uns auch beschweren.
Das find ich auch schlimm, dass dann keine anderen Beruhigungsmethoden erlernt werden.

Heute die eine Pekip-Mutter steckt ihrem Kind den Nuckel in den Mund, weil es nölig wird. Auf die Frage, was hat sie denn, meinte die Mutter "Hunger, Durst, weiß ich auch nicht." Statt also Essen anzubieten (Wasser gab es zumindest), gibt's eher den Nuckel...
(Ich verurteile jetzt nicht Nuckel prinzipiell, nur die häufig gesehene Inflation der Nutzung).


Nee, nicht von jetzt auf gleich Total. Sondern halt, wenn man zum Essen geht, wurde den Kindern (8 Monate, und 2 Jahre) der Nuckel gezogen, weil die Mutter meinte, jetzt brauchen sie ihn nicht mehr. Zum Autofahren sollen die Damen ihn aber schon benutzen, sonst sind sie ja nicht leise. Und der Nuckel wurde vor allem der zweiten unter massivem Protest angewöhnt.

Die Damen sollen auch schon lernen, zu widersprechen, schließlich sollen sie ja nicht alles mit Ja und Amen hinnehmen. Aber natürlich nicht der Mutter. OMMMMMMM....
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Sommermama2017
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Re: Warum funktionieren traditionelle Methoden (z.B. ferbern)?

Beitrag von Sommermama2017 »

"Der Nuckel gezogen" ist irgendwie so respektlos...

Und unter Protest angewöhnen??? Das find ich ja schräg! Naja, manche kennen es wahrscheinlich nicht anders... :roll:
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Re: Warum funktionieren traditionelle Methoden (z.B. ferbern)?

Beitrag von Serafin »

Sommermama2017 hat geschrieben: 08.06.2018, 14:10 "Der Nuckel gezogen" ist irgendwie so respektlos...

Und unter Protest angewöhnen??? Das find ich ja schräg! Naja, manche kennen es wahrscheinlich nicht anders... :roll:
Ja, es war respektlos.
Große, gib mir bitte den Nuckel.
Kind gibt ihn ab.
Mutter beugt sich zum Baby und zieht den Nuckel mit dem Kommentar: und du brauchst den jetzt auch nicht.

Das Kind sollte nicht an den Fingern lutschen. Zitat der Mutter: Diesen Kampf gewinne ich. Und auch noch stolz drauf.


Für mich ist das sehr sehr belastend, jetzt, wo die Kinder größer werden, wirds besser. Mein Kind kennt nicht mal den Namen seiner Tante, die hat noch nie mit ihm gespielt etc. Aber leider werde ich diesen Kontakt halt so nicht los.
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Re: Warum funktionieren traditionelle Methoden (z.B. ferbern)?

Beitrag von Sommermama2017 »

Serafin hat geschrieben: 08.06.2018, 14:16
Sommermama2017 hat geschrieben: 08.06.2018, 14:10 "Der Nuckel gezogen" ist irgendwie so respektlos...

Und unter Protest angewöhnen??? Das find ich ja schräg! Naja, manche kennen es wahrscheinlich nicht anders... :roll:
Ja, es war respektlos.
Große, gib mir bitte den Nuckel.
Kind gibt ihn ab.
Mutter beugt sich zum Baby und zieht den Nuckel mit dem Kommentar: und du brauchst den jetzt auch nicht.

Das Kind sollte nicht an den Fingern lutschen. Zitat der Mutter: Diesen Kampf gewinne ich. Und auch noch stolz drauf.


Für mich ist das sehr sehr belastend, jetzt, wo die Kinder größer werden, wirds besser. Mein Kind kennt nicht mal den Namen seiner Tante, die hat noch nie mit ihm gespielt etc. Aber leider werde ich diesen Kontakt halt so nicht los.
Das hört sich traurig an.
Man muss doch nicht gegen sein Kind kämpfen...
Und das Nicht-Beachten von deinem Kind ist auch schade.
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Re: Warum funktionieren traditionelle Methoden (z.B. ferbern)?

Beitrag von Serafin »

Sommermama2017 hat geschrieben: 08.06.2018, 14:27
Serafin hat geschrieben: 08.06.2018, 14:16
Sommermama2017 hat geschrieben: 08.06.2018, 14:10 "Der Nuckel gezogen" ist irgendwie so respektlos...

Und unter Protest angewöhnen??? Das find ich ja schräg! Naja, manche kennen es wahrscheinlich nicht anders... :roll:
Ja, es war respektlos.
Große, gib mir bitte den Nuckel.
Kind gibt ihn ab.
Mutter beugt sich zum Baby und zieht den Nuckel mit dem Kommentar: und du brauchst den jetzt auch nicht.

Das Kind sollte nicht an den Fingern lutschen. Zitat der Mutter: Diesen Kampf gewinne ich. Und auch noch stolz drauf.


Für mich ist das sehr sehr belastend, jetzt, wo die Kinder größer werden, wirds besser. Mein Kind kennt nicht mal den Namen seiner Tante, die hat noch nie mit ihm gespielt etc. Aber leider werde ich diesen Kontakt halt so nicht los.
Das hört sich traurig an.
Man muss doch nicht gegen sein Kind kämpfen...
Und das Nicht-Beachten von deinem Kind ist auch schade.
Und das für mich schlimmste ist, dass die zwei großen Wunschkind mit künstlicher Befruchtung waren. Ja Himmel, warum legt man sich denn die Kinder zu, wenn man sich nicht um sie kümmern will?


Aber mei, da ist Schwiegerfamilie generell schon ein bischen so, so richtig beschäftigt mit den Kindern wird sich von den meisten nicht (bis auf die zwei kleinsten Geschwister vom Mann, vor allem der Bruder, das hätte ich dem echt nicht zugetraut, aber der ist ein sehr engagierter Onkel mit einer engelsgeduld)
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kleiner Schildkröterich 05/19
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Re: Warum funktionieren traditionelle Methoden (z.B. ferbern)?

Beitrag von Sophia85 »

Ich bin auch nicht so der Riesen-Fan von Schnullern aber ich finde es allemal besser, wenn das Kind daran nuckeln darf als an gar nichts.

Im Auto muss ich zugeben wünsche ich mir manchmal, mein Sohn würde einen akzeptieren. Oder seine Finger lutschen oder irgendwas. Aber keine Chance. Wenn der sich beschweren will, dann tut er das auch, und zwar mit Nachdruck und Ausdauer. Ich finde das so schlimm, wenn ich weiß, selbst wenn wir jetzt anhalten, stillen, wickeln etc, sobald es weiter geht, schreit wieder. Kaum auszuhalten. Und er hält wenn es dumm kommt locker 60 Min durch.

Daher denke ich, mein Kind könnte ich nicht ferbern selbst wenn ich wollte. Der würde schreien, bis die Nachbarn das Jugendamt rufen.

Da würden jetzt einige sagen, selbst Schuld, ihr hättet ihn von Anfang an anders erziehen sollen. Aber ich denke, Nein. Weil ich es eigentlich gut finde, dass er sich äußert. Ich habe die Hoffnung, dass er dann auch Alarm schlagen würde, wenn er Übergriffe erleben sollte.
Zum ersten Mal Mama, Sohn wurde 04/2017 geboren.
Sommermama2017
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Re: Warum funktionieren traditionelle Methoden (z.B. ferbern)?

Beitrag von Sommermama2017 »

Nein, also besser als Schreien finde ich Schnuller auch!! Gerade im Auto war/ist auch am ehesten die Situation, wo ich einen Schnuller geben würde, weil da eben fast alle anderen Beruhigungsmethoden wegfallen (wie Tragen und Stillen z.B.) und Ablenken erst ab einem gewissen Alter geht.

Manche Kinder sind da halt auch ausdauernder und fordernder im Nähe-verlangen.


Serafin, puh, das klingt echt, als wenn die Kinder nur so ein Projekt sind, dass man halt so macht in unserer Gesellschaft. :roll: :shock: Mir tun immer die Kinder so leid...
Liebe Grüße von Sommermama mit L. 07/17 und A. 01/21
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Re: Warum funktionieren traditionelle Methoden (z.B. ferbern)?

Beitrag von 08u11 »

Hm nur kurz noch ein anderer Gedanke:
ich kenne relativ wenig Eltern, die 'ernsthaft' ferbern, aber viele, die die Kinder recht früh daran gewöhnen, allein im eigenen Zimmer zu schlafen. Allerdings ist das weniger Selbstregulation als halt das Ersetzen der Mama/des Papas durch Schnuller/Kuscheltier/vertraute Umgebung.
Das finde ich jetzt nicht mal grundsätzlich schlecht, nur unpraktisch: so ein Kuscheltier ist schnell mal weg und ich möchte mit Kleinkind auch nicht immer nur zu Hause sein. Dann doch lieber Mama, die sowieso mitkommt.

Und zumindest beim Ferbern finde ich: die frage, ob das funktioniert oder nicht, ist völlig irrelevant. Es ist ethisch nicht in Ordnung, fertig.
Nina mit A. (11/2008), J. (03/2011), Minimaus (28/01/15), Babyzwerg (15/02/2019) und Weihnachtsengel im Herzen (Januar 2018, 10. Woche)
Leja
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Re: Warum funktionieren traditionelle Methoden (z.B. ferbern)?

Beitrag von Leja »

08u11 hat geschrieben: 08.06.2018, 18:34 ...Allerdings ist das weniger Selbstregulation als halt das Ersetzen der Mama/des Papas durch Schnuller/Kuscheltier/vertraute Umgebung.
Das finde ich jetzt nicht mal grundsätzlich schlecht, nur unpraktisch: so ein Kuscheltier ist schnell mal weg und ich möchte mit Kleinkind auch nicht immer nur zu Hause sein. Dann doch lieber Mama, die sowieso mitkommt...
Ich glaube / fürchte (im Hinblick auf ein zunkünftiges zweites Kind), dass das ganz stark Typsache ist. Ich hab hier ein Unterwegskind und bin eigentlich ganz froh darüber, dass man ihn einfach überall hin mitnehmen kann, weil er nicht um eine bestimmte Zeit sein Bett braucht. Zuhause is er dafür halt teils unleidig, weil ihm da zu wenig Aktion is und vom Schlafengehen generell kein großer Fan...

Meine Oma erzählt immer, dass meine Mama überall schlafen konnte und mein Onkel um 7 sein Bett gebraucht hat. Geferbert wurden sie denke ich beide - wobei meine Mama wohl schon als Baby recht einfach eingeschlafen is und mein Onkel wohl viel geschrien hat (is alles nur mal angeklungen als der Zwuck klein war...)
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-Ministernchen (9/2019)
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